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Der Dortmunder Fernleitungsnetzbetreiber Thyssengas bereitet sich proaktiv auf den Transport von Wasserstoff und anderer grüner Gase vor. In diesem Zuge schafft das Unternehmen in einem ersten Schritt 25 zusätzliche Stellen, die den Aufbau eines „Thyssengas-H2-Startnetzes“ aus dem bisherigen Erdgasnetz heraus vorantreiben sollen. Damit unterstreicht Thyssengas den eigenen Anspruch, Wegbereiter und Gestalter der Energiewende zu sein.

800 Kilometer langes Wasserstoff-Startnetz geplant

Das „Thyssengas-H2-Startnetz“ mit einer Länge von rund 800 Leitungskilometern soll die Ausgangsbasis für den sukzessiven Übergang in den Wasserstoff-Transport bilden. Es umfasst die Leitungsabschnitte im Thyssengas-Netz, die in einem ersten Schritt H2-ready gemacht und dann nach und nach auf Wasserstoff umgestellt werden sollen.

„Mit dieser Investition in Personal und Know-how gehen wir als Fernleitungsnetzbetreiber in Vorleistung. Bislang haben wir keinen gesetzlichen Auftrag für den Aufbau eines Wasserstoff-Netzes, obwohl Nachfrage und Potenzial gegeben sind. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass ohne unsere Initiative ein schneller Wasserstoff-Hochlauf nicht gelingen wird“, erläutert Dr. Thomas Gößmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Thyssengas GmbH. Den Aufbau eines H2-Netzes auf Basis bestehender Erdgasleitungen sieht er als notwendigen Hebel und wichtiges Signal an Produzenten, Importeure und Verbraucher im Thyssengas-Netzgebiet. „Alle Marktteilnehmer brauchen Planbarkeit, ab wann ein leistungsfähiges Wasserstoffnetz zur Verfügung steht, um ihre jeweiligen Bedarfe befriedigen zu können. Dafür setzen wir nun für unser Netz den Startschuss“, so Gößmann weiter.

Grundlage für die Wasserstoff-Netzplanung sind rund 45 Absichtserklärungen (MoUs), die Thyssengas im Rahmen einer Marktabfrage des FNB Gas e.V. mit potenziellen Wasserstoff-Erzeugern und -Abnehmern geschlossen hat. Über die 800 identifizierten Leitungskilometer sollen diese künftigen Kunden ab spätestens 2030 zuverlässig mit Wasserstoff versorgt werden. Dabei handelt es sich um Leitungen, die in der Mehrzahl sukzessive für den H2-Transport umgewidmet oder in Teilen neu gebaut werden sollen. Bis 2045 sollen dann immer mehr Leitungskilometer hinzukommen und das Wasserstoff-Netz im Thyssengas-Netz parallel zum wachsenden Markt ausgebaut werden.

Damit sind die Thyssengas Leitungen wesentlicher Bestandteil des deutschlandweiten Wasserstoffnetzes für das Jahr 2032, das als Wasserstoffvariante im Rahmen des Zwischenstands zum Netzentwicklungsplan Gas 2022-2032 am 6. Juli 2022 von den Fernleitungsnetzbetreibern veröffentlicht worden ist.

„Wir als Thyssengas gehen jetzt diesen Schritt, um zu zeigen: Wir meinen es ernst und treffen mutige unternehmerische Entscheidungen. Wir tun das, weil Wasserstoff das Schlüsselelement für die Herausforderungen der Energieversorgung ist. Wir und viele andere Akteure entlang der H2-Wertschöpfungskette stehen in den Startlöchern. Unser Appell an die Politik lautet: Lassen Sie dieser Initialzündung durch die Unternehmen eine pragmatische Regulierung folgen. Sobald Planungs- und Investitionssicherheit bestehen, wird der Markt für Wasserstoff Fahrt aufnehmen. Wir haben jetzt die Chance, dieses Potenzial zu entfesseln“, erläutert Dr. Thomas Gößmann.

Zusätzliches Personal für neue Aufgaben

Mit der schrittweisen Leitungsumstellung auf Wasserstoff sind zahlreiche planerische und technische Maßnahmen verbunden. Vor diesem Hintergrund schafft Thyssengas ab sofort 25 neue Stellen, vor allem in den technischen Bereichen des Unternehmens. Im Schwerpunkt werden Ingenieurinnen und Ingenieure gesucht, die die Umwidmung bestehender Leitungen sowie ergänzende Leitungsbauprojekte für das Wasserstoff-Netz begleiten. Aber auch in den Bereichen Vertrieb, Personal, Finanzen und Kommunikation sucht das Unternehmen Verstärkung. Die Stellen richten sich sowohl an Berufseinsteiger als auch an erfahrene Fachkräfte.

„Wir müssen uns jetzt zusätzliche Mitarbeitende als Zukunftsgestalter ins Haus holen, wenn wir den H2-Hochlauf mit Geschwindigkeit vorantreiben wollen. Damit bauen wir unser Know-how weiter aus und bereiten uns auf künftige neue Aufgaben vor“ erläutert Jörg Kamphaus, kaufmännischer Geschäftsführer und verantwortlich für den Bereich Personal. „Zu bieten haben wir eine berufliche Herausforderung, die sinnstiftender wohl kaum sein könnte: gemeinsam mit einem engagierten Team die Transformation der Energiewirtschaft in eine klimaneutrale Zukunft mitzugestalten“, so Kamphaus weiter. Eine Recruiting-Kampagne soll den Personalaufbau in den nächsten Monaten kommunikativ begleiten und für die notwendige Aufmerksamkeit sorgen.

Wasserstoff als Energieträger der Zukunft

Thyssengas betreibt ein rund 4.400 Kilometer langes Fernleitungsnetz, über das heute noch überwiegend Erdgas transportiert wird. Doch nicht nur mit Blick auf die Dekarbonisierung der Energiewirtschaft hat Erdgas als fossiler Energieträger auf absehbare Zeit keine Zukunft. In Anbetracht der Abhängigkeit von russischen Erdgaslieferungen soll die Brückentechnologie Erdgas deutlich verkürzt werden – zusätzlich zum ohnehin beschlossenen Kernenergie- und Kohleausstieg. Der gasförmige Energieträger Wasserstoff kann wesentlich zur Versorgungssicherheit in Deutschland beitragen und die Energiewende hin zur Klimaneutralität beschleunigen. Dafür müssen Wasserstoff und andere grüne Gase jedoch möglichst zeitnah in nennenswerter Menge zur Verfügung stehen.

Bereits seit 2018 engagiert sich Thyssengas im Wasserstoff-Pionierprojekt ELEMENT EINS sowie in den zukunftsweisenden H2-Initiativen GET H2, GET H2 Nukleus IPCEI, H2morrow steel, IN2Climate und EcoPort 813 – H2UB DeltaPort. Mit dem ersten Thyssengas Dialog Anfang Mai 2022 hat das Unternehmen zudem eine eigene Plattform für die Vernetzung und den Austausch entlang der H2-Wertschöpfungskette initiiert.

 

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 Thyssengas GmbH

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Mariyln Monroe im grünen Kleid, Modefoto (Copyright: © Bert Stern/Courtesy Sammlung Reichelt und Brockmann, Hamburg.)

Dorsten. Am 4. August 1962, vor sechzig Jahren, starb Marilyn Monroe. Sechs Wochen vor ihrem Tod hatte der damals schon bekannte Fotograf Bert Stern die Gelegenheit erhalten, mit ihr ein umfangreiches Foto-Shooting zu machen. Es würde ihr Letztes werden. Aus Anlass des sechzigsten Jahrestags zeigt das Jüdische Museum Westfalen eine Auswahl der damals entstandenen Fotos. Die Ausstellung ist zugleich auch ein Höhepunkt im dreißigsten Jubiläumsjahr.

 

Das erste Mal sah er sie persönlich 1955 auf einer Party für das Actors Studio in New York. Damals war Bert Stern schon ein erfolgreicher Werbefotograf. Dennoch traute er sich nicht, auf sie zu zugehen und zu sagen: „Tag, ich bin Bert Stern. Ich würde Sie gern fotografieren.“

 

Einige Jahre später, 1962 bekam er die Gelegenheit. Bert Stern gehörte zu den angesagten Modefotografen der frühen Sechziger-Jahre. Er war Vogue-Fotograf geworden. Damit war für ihn ein Traum in Erfüllung gegangen, den er seit seinem 18. Geburtstag hatte. Nun wollte er unbedingt Marilyn Monroe fotografieren. Er suchte nach einem passenden Umfeld. Ein Studio in Hollywood schien ihm zu unpersönlich. Ein schönes, ruhiges Hotel schien Bert Stern geeignet. So kam er auf das Bel-Air Hotel. Es galt als das abgeschlossenste, intimste, schönste Hotel von Los Angeles. Ideal also für ein ungestörtes Foto-Shooting mit Marilyn Monroe. Stern wusste nicht, dass Marilyn dieses Hotel nicht nur kannte, sondern sehr mochte. Sie hatte dort sogar schon einige Male gewohnt. Für Bert Stern passte alles zueinander, wenn sie sich im Bel-Air begegnen würden. Marilyn müsste sich wie zu Hause fühlen.

 

Als sie sich dort im Juni 1962 in der Suite Nr. 261 trafen, konnte noch niemand ahnen, dass das iIhr letztes Shooting sein würde. Marilyn Monroe verließ die Welt, die ihr zu Füßen lag, im August 1962 auf tragische Weise. Die Bilder, die aus der mehrtägigen Arbeit von Marilyn Monroe und Bert Stern entstanden, bilden die umfangreichste dokumentierte Fotositzung, die es von der Monroe gibt. Sie sind spektakulär, ikonografisch und zugleich zeitlos

 

 

Marilyn Monroe mit Halskette, Porträt (Copyright: © Bert Stern/Courtesy Sammlung Reichelt und Brockmann, Hamburg. )

Marilyn Monroe sollte um 14 Uhr kommen. Bert Stern wusste, dass sich der Star gern verspätete, so wartete er geduldig in der Suite. Das Shooting mit ihr war ihm das Warten wert. Dann um sieben Uhr klingelte das Telefon. Anruf der Hotelrezeption: „Miss Monroe ist hier.“ Sie hatte Zeit mitgebracht, viel Zeit sogar. Bert Stern hatte versucht, eine entspannte, fast private Atmosphäre in der Hotelsuite herzustellen, keine sachliche Studioatmosphäre. Es funktionierte. Langsam bewegten sich beide aufeinander zu, das Model und der Fotograf. Stern hatte sich von der Vogue-Redaktion etliche Tücher geben lassen, transparent und teils farbig. Diese Tücher gefielen ihr. Sie begann, mit ihnen zu spielen, sich einzuhüllen. Bert Stern fotografierte und fotografierte. Es war sieben Uhr morgens, als sie aufhörten. Zwölf Stunden hatten sie gearbeitet. Während Bert Stern die Filmrollen einsammelte, verabschiedete sich Marilyn ruhig und ging.

 

Bert Stern war mit den entstandenen Fotos sehr zufrieden. Die Vogue-Redaktion auch, wünschte sich aber noch Modefotos. Es kam zu einem zweiten Termin mit Marilyn Monroe, wieder im Bel-Air Hotel, allerdings mit mehr Personal. Viele Kleider, Mäntel und Accessoires lagen bereit. Nach einigen Stunden Modefotografie waren Bert Stern und Marilyn Monroe müde. Sie hatten gemacht, was Vogue wollte, aber nicht so, wie sie gern die Fotos gemacht hätten. Es gelang ihm, die Crew aus dem Zimmer zu drängen. Dann entstanden erneut Aufnahmen von großer Intimität, sozusagen Marilyn Monroe pur. Es gab noch einen dritten Termin. Doch die Spannung zwischen dem Model und dem Fotografen war verschwunden. Es gelangen noch, wie Bert Stern es beschrieb, einige gute SW-Außenaufnahmen.

 

Während die Vogue-Redaktion an der Fotoauswahl und dem Layout für die nächste Ausgabe arbeitete, bat die Agentin von Marilyn Monroe um die Übersendung der Fotos, da Marilyn die Aufnahmen vor der Veröffentlichung freigeben wollte. Bert Stern schickte von den SW-Fotos sogenannte Kontaktbögen. Da es sich bei den Farbaufnahmen um Diapositive handelte, musste er die Originale versenden. Er schickte aber nicht alle, sondern nur eine kleine Auswahl. Als die Fotos zurückkamen, war Stern überrascht und wütend zugleich. Marilyn hatte viele Fotos durchgestrichen, weil sie sich nicht gefiel. Auf den Kontaktbögen kein Problem, da es noch die Negative gab. Die Diapositive waren allerdings zerstört, mit Nadeln zerkratzt oder mit Nagellack überpinselt. Auch diese Fotos werden inzwischen teuer gehandelt, sind Kult geworden.

 

Marilyn Monroe liegend und lachend (Copyright: © Bert Stern/Courtesy Sammlung Reichelt und Brockmann, Hamburg. )

Als sie die Fotos zerstörte, hatte sie keine zwei Wochen mehr zu leben. Bert Stern sagte dazu später: „Sie hatte nicht bloß meine Bilder durchgestrichen, sie hatte sich selbst durchgestrichen.“

 

Die entstandenen Fotos zeigen die Monroe als Profi, aber auch die Marilyn sehr persönlich: lustig, nachdenklich, verletzlich, provokant. Dies ist die besondere und einmalige Qualität und Zeitlosigkeit dieser Fotoserie. Durch ihren Tod einige Wochen später, wurden diese Aufnahmen zu „The Last Sitting“ (das letzte Foto-Shooting) und zum Meilenstein der Monroe-Biographie.

 

Die Ausstellung besteht aus 76 Fotos in den Formaten 60 x 60 cm bis 120 x 120 cm. Es handelt sich um Silber-Gelatine-Abzüge und einige Siebdrucke. Zusammen gestellt wurde die Ausstellung von Ina Brockmann und Peter Reichelt, zwei erfahrenen Ausstellungsmacher*innen, in Absprache mit Bert Stern.

 

Bert Stern (3.10.1929 – 26.6.2013) wuchs als Kind jüdischer Einwanderer in Brooklyn auf. Als amerikanischer Werbe- und Modefotograf, revolutionierte er in den 1950er Jahren die Werbefotografie. Seine Arbeiten wurden in über 40 europäischen Museen gezeigt. Das Jüdische Museum Westfalen zeigt die Ausstellung vom 10. Juli bis zum 11. September 2022. Es ist eine Hommage an beide, den Fotografen Bert Stern und die großartige, unvergessene Marilyn Monroe.

 


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Städtische Werke prämieren Abschlussarbeiten von Hochschulabsolventen

 

Kassel, 25. Mai 2022. Die Städtischen Werke schreiben einen jährlichen Preis für herausragende Abschlussarbeiten aus dem Bereich erneuerbare Energien und Klimaneutralität aus. In diesem Jahr liegt der Fokus auf Vorschlägen, wie Wasserstoff als innovativer Energieträger genutzt werden kann. Prämiert werden Bachelor- und Masterarbeiten aus den Jahren 2021 und 2022, die sich mit dem Fokusthema und idealerweise der Region Nordhessen auseinandersetzen. Der Gewinner wird mit einem Preisgeld von 1.500 Euro ausgezeichnet. Die Jury ist besetzt mit Vertretern der Städtischen Werke, des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE sowie Repräsentanten der Regionalmanagement Nordhessen GmbH und der Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg.

 

Das Ziel des Preises sei, so Dr. Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Städtischen Werke, Arbeiten zu fördern, die konkrete Vorschläge beinhalten, wie der Praxiseinsatz von Wasserstoff als Energieträger in der Region Nordhessen gelingen kann. „Die Städtischen Werke sind schon lange in der Nachwuchsförderung im Bereich der Erneuerbaren und der Energiewende aktiv. Beim Zukunftsthema Wasserstoff zeigt sich aber, dass ihm zwar große Chancen als sauberer und nachhaltiger Energieträger eingeräumt werden, umsetzbare Ansätze für seinen Einsatz jedoch fehlen. Hier möchten wir die jungen Forscher unterstützen, Lösungen zu finden.“ Noch bis zum 31. Oktober 2022 können Absolventen ihre Arbeit sowie eine einseitige Zusammenfassung unter innovation@sw-kassel.de einreichen.

 

Um praktische Anwendungsmöglichkeiten für Wasserstoff in der Region Nordhessen zu erkennen, haben die Städtischen Werke zusammen mit dem IEE eine Bedarfsanalyse (Senkenstudie) für die Region Kassel durchgeführt. Unterstützt wurde das Vorhaben durch die IHK und die Regionalmanagement Nordhessen GmbH. „Der Auftrag war, mögliche aktuelle und zukünftige Bedarfe, also Energiesenken, in Nordhessen zu identifizieren. Dafür haben wir unter anderem mit Unternehmen der Region gesprochen, mit einem starken Fokus auf Verkehr und Industrie“; so Jochen Bard, Bereichsleiter Energieverfahrenstechnik beim IEE.

 

Die detaillierten Erkenntnisse der Bedarfsstudie Wasserstoff werden zurzeit noch aufbereitet und danach der Öffentlichkeit vorgestellt. Die zentralen Ergebnisse können aber bereits veröffentlicht werden. Aktuell besteht noch kein nennenswerter stofflicher Bedarf nach Wasserstoff. Bis zum Jahr 2040 wird eine Nachfrage bis zu 2.050 Tonnen Wasserstoff allein im Mobilitätssektor sowie von bis zu 3.950 Tonnen jährlich in der Industrie.

 

„Die Studienergebnisse dämpfen auf den ersten Blick vielleicht die Erwartungen. Aber der Krieg in der Ukraine zeigt, dass grünem Wasserstoff als sauberen alternativen Energieträger schnell eine größere Bedeutung zukommen wird, um fossile Energieträger abzulösen. Deshalb ist die Forschung rund um Wasserstoff umso wichtiger, so Dr. Olaf Hornfeck, ebenfalls Vorstand der Städtischen Werke.

 Städtische Werke


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Am Donnerstag, 2. Juni 2022 um 18 Uhr, spricht Mendel Mandelbaum über die Lebensgeschichte seines Vaters Mordechaj Nachman (Nathan) Mandelbaum, der von den Nationalsozialisten verfolgt wurde und mehrere Konzentrationslager überlebte. Bei seiner Recherche nutzte er auch Dokumente aus den Arolsen Archives.

Nathan wurde im April 1921 in Lublin geboren und wuchs in Brüssel auf. Mit seiner Frau Regina versuchte er im September 1942 in die Schweiz zu fliehen, doch beide wurden an der Grenze verhaftet. Die Nationalsozialisten deportierten Nathan und Regina am 18. September 1942 nach Auschwitz. Mendels Vater wurde dort zur Zwangsarbeit eingeteilt – die meisten Menschen des Transports #34 wurden hingegen sofort ermordet, auch Regina.

In den folgenden Jahren überlebte Nathan verschiedene Konzentrationslager und einen Todesmarsch.

Diese Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.     Anmeldung hier


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Wenn Schiffe untergehen war es das meist. Die Geschichte endet dann, es sei denn es waren beim Untergang Umstände vorhanden, die das Schiff zur Geschichte werden ließen. So bei der Titanic, der Pamir oder der Exxon Valdez.
Bei Kriegsschiffen ist das anders. Da ist das Schiff schon Teil der Geschichte und der Mensch neigt genauer hinzusehen. Nur werden auch 90%  der Kriegsschiffe nach dem Untergang schlicht vergessen. Vom Nebel der Zeit verschluckt. Egal wie berühmt sie am Tag des Unterganges waren. Ruhm ist vergänglich wie die SMS Seydlitz (HIER), die l’Orient oder die HMS Warspite erfahren mussten.
So wäre es auch mit der SMS Königsberg passiert. Einem kleinen Kreuzer der bei Kriegsausbruch 1914 allein vor der damaligen deutschen Kolonie Ostafrika (heute Tansania) stationiert war.
Der Kreuzer war, obwohl erst 1905 gebaut, nicht erst seit Kriegsausbruch, sondern eigentlich schon beim Stapellauf für seine Aufgabe in der kaiserlichen Heimatflotte veraltet.(HIER).
Da er aber „strahlend“ neu war, wurde er bei den legendären kaiserlichen Sommerreisen von Wilhelm II. zweimal als Begleitschiff der Yacht SMS Hohenzollern (HIER) eingesetzt.
Dann schickte man den Kreuzer in die Kolonialflotte, um dort noch ältere Schiffe zu ersetzen.

 

 

Königsberg_Bundesarchiv_Bild_105-DOA3002,_Deutsch-Ostafrika,_Kreuzer_Königsberg

 

Bei Kriegsausbruch stand die SMS Königsberg allein im indischen Ozean einem weit überlegen britischen Gegner gegenüber, der nun den Kreuzer verzweifelt suchte, um ihn als Bedrohung der nun auch kriegswichtigen Schifffahrtsrouten auszuschalten.
Dennoch gelang es dem Schiff ein paar Handelsschiffe zu versenken oder aufzubringen. Darüber hinaus gelang ihr die Versenkung der HMS Pegasus, einem der drei Schiffe des britischen Cap-Geschwaders in Südafrika, das sie im Hafen von Sansibar überraschen konnte.

 

Versenkung der HMS Pegasus durch die SMS Königsberg im Hafen von Sansibar

 

Dieser Erfolg motivierte die ohnehin schon alarmierte Admiralität in London, die nun auch die SMS Emden (HIER) suchte, eine ganze Flotte zur Suche abzustellen. Darunter nun auch die modernsten Schiffe…

In die Enge getrieben, vom ständigen Kohlenmangel geplagt und vom Gefecht mit der HMS Pegasus beschädigt, suchte der Kreuzer dank seines geringen Tiefgangs und genauer Kenntnis des Gewässers Schutz im weit verzweigten Delta des Flusses Rufiji in Tansania.
Dort wollte man mit eigens angefertigten Ersatzteilen aus Daressalam den Kreuzer wieder flottmachen.

Das gelang zwar, aber in der Zwischenzeit konnten die Briten den ungefähren Standort des Kreuzers ausmachen und ihn schließlich per Luftaufklärung finden. Sie brachten schwerere Einheiten heran, die mit ihrer überlegenen Artillerie den stillliegenden Kreuzer unter Beschuss nahmen. Die Feuerleitung übernahm das Flugzeug per Funk. Eine Methode, die damals noch recht neu und daher auch nicht ausgereift war; drei Flugzeuge stürzten ab…
Letztlich wurde der Kreuzer zum Wrack geschossen und versank im seichten Wasser des Flusses am Ufer liegend auf Grund.

 

 

Beschießung der SMS Königsberg im Flussdelta. Insg. schlugen fast 800 Granaten in der Nähe des Schiffes ein.

 

Die SMS Königsberg nach der Dauerbeschießung

 

Man beachte die Löcher in Deck, wo die 10,5er standen!

 

Für die Briten war damit der Fall erledigt und die zwischenzeitig bis zu 15 Schiffe starke Suchflotte konnte andere Aufgaben erhalten.
Die Geschichte hätte hier ihren Schlussstrich erhalten können. Nur war man in Afrika und in den Kolonien tobte der Krieg weiter. Und da die Heimat weit weg war, war jedes Stück Technik, jede Waffe und jeder Schuss Munition sein Gewicht in Gold wert.
So wurde der Kreuzer ausgeschlachtet und jedes noch so unwichtig erscheinende Teil einer neuen Verwendung zugeführt. Selbst die Stahlplatten der Bordwände und der Decks fanden Verwertung.

Besondere Bedeutung hatten die Geschütze des Schiffes. Die langen 10,5-Geschütze (SK L/40) von Krupp auf Mittelpivotlafette M.P.L. Modell C 88 sowie die Sekundärartillerie von zehn 5,2cm-Geschützen (SK L/55) waren für den Kommandeur der Schutztruppe in Ostafrika, dem späteren Generalmajor von Lettow-Vorbeck ein Glücksgriff, da er kaum über leistungsfähige Artillerie verfügte.
So wurden die noch brauchbaren Kanonen ausgebaut und auf eigens dafür gefertigte Lafetten gesetzt. Fortan bildeten die 10,5cm-Geschütze der SMS Königsberg die größten in Afrika eingesetzten Feldgeschütze des Ersten Weltkrieges.

 

Bundesarchiv_Bild_105-DOA3100,_Deutsch-Ostafrika,_Artillerie

 

Ein 10,5cm-Geschütz kam auch auf dem Hilfskriegsschiff SMS Goetzen zum Einsatz, das 1915 am Tanganjikasee fertiggestellt wurde. Es war wohl das größte Puzzel der Welt, denn das Schiff war bei der Meyer-Werft in Papenburg (HIER) zwar gebaut, dann aber nach der Abnahme wieder zerlegt und in 5000 Kisten angeliefert vor Ort erneut zusammengebaut worden.
(Da dieses Schiff bis 2018 noch auf dem See als Fähre Liemba fuhr, nehmen wir das zum Anlass dazu einen weiteren Artikel zu schreiben.)

Quelle MEYER-Werft – Generalplan GOETZEN (S 300) mit (C)-Stempel

 

Im weiteren Kriegsverlauf, in der die insg. fast 15.000 Askaris und mehreren hundert Deutsche bis zu 250.000 Mann Kolonialtruppen ihrer Kriegsgegner banden und sogar aktiv bekämpften, wurden aber die tonnenschweren 10,5er zum Problem. Jedes der Geschütze musste (gelände- und wetterabhängig) von bis zu 400 Mann gezogen werden und jede Granate wog ca. 30kg.
Als die Munition knapp wurde, wurden immer mehr Geschütze zurückgelassen und dann von nachrückenden Truppen erbeutet. Andere Geschütze wurden zerstört.

Da die Deutsche Schutztruppe letztlich erst durch Zufall vom Ende des Krieges Nachricht erhielt und am 25.11.18 unbesiegt mit den verbliebenen 1300 Mann die Waffen niederlegte wurden die 10,5er zu besonderen Souvenirs der afrikanischen Kolonialtruppen.

Eine 10,5cm-Kanone der SMS Königsberg und eine 10,2cm-Kanone der HMS Pegasus stehen heute Seite an Seite vor dem Fort Jesus in der kenianischen Hafenstadt Mombasa, wo sie zur britischen Kolonialzeit aufgestellt wurden. Anzumerken ist hier, dass sich diese Kanonen nach Versenkung ihrer jeweiligen Schiffe noch einmal im Gefecht begegneten, da auch die Briten die Geschütze geborgen hatten. 1916 beschossen sie sich bei dem Gefecht um Kondoa-Irangi (Tansania).

10,5er der SMS Königsberg vor Fort Jesus in Mombasa (Kenia)

Zwei weitere erbeutete Königsberg-Geschütze sind in Pretoria (Südafrika) und Jinja (Uganda) aufgestellt.

 

(Wiki) Ein 10,5cm-Geschütz der SMS Königsberg vor dem Union Building in Pretoria auf improvisierter Feldlafette

 

Eine 10,5er der SMS Königsberg in Uganda

 

Die leichteren 5,2cm-Geschütze wurden bis zum Ende des Kriegs – soweit noch Munition vorhanden war – genutzt, da sie der im späteren Verlauf der geänderten Taktik von Lettow-Vorbeck eher entsprachen. Die Übermacht des Gegners zwang die Deutschen zu einem hochbeweglichen Guerilla-Krieg zu wechseln, bei der alle schweren und damit die Truppe verlangsamenden Ausrüstungsgegenstände zurückbleiben mussten.

Zur Unterstützung der Operationen in Afrika dachte man in Berlin sogar daran ein Luftschiff mit Versorgungsgüter und Munition zu entsenden, das dann vor Ort ausgeschlachtet und dessen Teile dann zusätzlich genutzt werden konnten. Doch diese Idee wurde verworfen.

So stehen nun drei der ursprünglichen zehn Geschütze der Hauptartillerie der SMS-Königsberg als museale Erinnerungsstücke in Afrika verteilt, die bewahrt werden (HIER).

Die tausenden Askaris erhielten auf Betreiben von General v. Lettow-Vorbeck eine Kriegerrente zuerkannt.
Lettow-Vorbeck sorgte dafür, dass die Askaris ihre zugesagten Pensionen erhielten und nutzte dazu seine ungebrochene Popularität aus.
Im Zweiten Weltkrieg kam es zum Ende der Zahlungen, die bis dahin aber auch im III.Reich weitergezahlt wurden. Die Pensionen der Askaris wurden schließlich von der Bundesrepublik Deutschland von Anfang der 1960er Jahre bis zum Tode der letzten Askaris Ende der 1990er Jahre wieder ausgezahlt.
1953 reiste von Lettow-Vorbeck letztmals nach Tansania und traf dort seine ehemaligen Soldaten, die zum größten Teil dem Kaiserreich aus eigenem Willen loyal gedient hatten.

So wurden diese Geschütze zum Teil des afrikanischen Erbes und zur Erinnerung an einen Krieg, den auf beiden Seiten hauptsächlich Afrikaner für ihre jeweiligen Kolonialmächte führten. Als ersten umfassenden quasi Stellvertreterkrieg auf afrikanischem Boden, der bis dato für diverse nichtafrikanische Interessen herhalten muss und musste.

Von der ursprünglichen 322 Mann starken Besatzung der SMS Königsberg kehrten nach Ende des Krieges nur 32 Mann mit dem Rest der deutschen Kolonialtruppe aus Deutsch-Ostafrika nach Deutschland zurück.

Zur SMS Königsberg:

S.M.S. Königsberg (1905) – deutsche-schutzgebiete.de
SMS KOENIGSBERG – Todeskampf im Rufiji Delta

engl. Video mit allen drei erhaltenen Kanonen: 
sms konigsberg the battle of rufiji delta – YouTube

 

Auch zur Geschichte:

105 Jahre Versenkung SMS Cöln – eine Tragödie zur See 1914 – (nordhessen-journal.de)
„Allen voran!“ – Die SMS SEYDLITZ: eine deutsche Schlachtschifflegende – (nordhessen-journal.de)
Der deutsche Flugzeugträger GRAF ZEPPELIN – (nordhessen-journal.de)
Unbekannte wollten Feuerschiff versenken – Spender gesucht! – (nordhessen-journal.de)
Der Schatz im Edersee: ein Königstiger – (nordhessen-journal.de)

Spenden werden gesucht:
Marine-Ehrenmal in Laboe muss saniert werden – (nordhessen-journal.de)
Marine-Ehrenmal in Laboe: Künstler Dierk Osterloh unterstützt die Sanierung – (nordhessen-journal.de)

 

 

Und wie immer auch ein Blick aus der Geschichte nach vorn, da jeder Krieg Opfer hat…:

Keiner bleibt allein: Bund Deutscher EinsatzVeteranen e.V. – (nordhessen-journal.de)

Als Interessenverband für alle Einsatzveteranen ist der Bund Deutscher Einsatzveteranen e.V. (HIER). Er ist Ansprechpartner und Anlaufstelle für alle Kameraden, die Hilfe brauchen. Es wird jedem, sofort und  professionell geholfen werden, der durch seinen Dienst für die Bundesrepublik Deutschland zu Schaden kam.

Wir bitten unsere Leser um Spenden für die gute Sache und hoffen auf breite Unterstützung für die Kameraden!

Spendenformular HIER

Flyer des Vereins: BDV_InfoBroschuere_Febr_2020

Es werden auch noch ehrenamtliche Helfer und Unterstützer gesucht! Jede Unterstützung ist willkommen!

 

 

 

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Der Autor H. Joseph Fleming ist ein profunder Kenner Russlands, seines Militärs sowie der russischen Verteidigungspolitik und bietet gern Perspektiven an, die so im Westen nicht gern veröffentlicht werden.

 

—ANFANG—

 

 

 Der Neonazismus in der Ukraine

 

In seiner Ansprache zur Nation am Vorabend des Beginns der militärischen Operation Russlands in den Volksrepubliken Lugansk und Donetsk und in der ganzen Ukraine, formulierte der russische Präsident Putin eine Aufgabe dieser Operation, nämlich die „Entnazifizierung“ der Ukraine.
Den Deutschen ist dieses Wort „Entnazifizierung“ noch sehr bewusst im Zusammenhang mit der Bewältigung der Gräueltaten des Hitler-Regimes. Und so etwas sollte es 90 Jahre später in der Ukraine wieder geben?
Das ist sicher russische Propaganda und insofern muss man sich nicht wundern, wenn in den westlichen Massenmedien die „Existenz neonazistischer nationaler Bewegungen“ in der Ukraine ignoriert wird. Aber ich lade den interessierten und unvoreingenommenen Leser ein, dieses Thema tiefer zu beleuchten.

Erinnern wir uns, dass im Jahr 2015 die Ukraine ein Gesetz verabschiedete, das die kommunistischen und nationalsozialistischen totalitären Regime in der Ukraine verurteilte und die Propaganda ihrer Symbole verbot. Dennoch stellten Experten fest, dass der „Euromaidan“ dazu führte, dass ultrarechte Parteien „einen der zentralen Plätze in der ukrainischen Politik einnahmen“.

Dieses oben genannte Gesetz zielte darauf ab, bereits existierende Nationalistische Bataillone in der Ukraine zu liquidieren und ihre Mitglieder zu bestrafen, damit sie nicht die nächste Generation von Neonazis ausbilden.
Diese Bataillone existierten als Organisation, als Struktur und diejenigen, die in diesen Bataillonen gedient haben, sollten für das, was sie getan haben, zur Rechenschaft gezogen werden. Nicht um sie zu bestrafen, nicht um Rache zu nehmen, sondern um die nächste Generation von Nazis über die Konsequenzen nachdenken zu lassen.
Aber die ukrainischen Regierungen haben nach dem „Euromaidan“ nicht vermocht oder vielleicht auch nicht gewollt, diese bestehende nationalistische Bewegung in der Ukraine zu zerschlagen.

Schaut man genauer hin, dann muss man feststellen, dass der Neonazismus in der Ukraine eine ukrainische Bewegung ist, die nach dem Zweiten Weltkrieg extremistische, nationalistisch orientierte Bürger in Organisationen vereint, deren Ideologie dem deutschen Nationalsozialismus nahe steht. Diese Neonazis waren lange Zeit als Söldner tätig, denn sie lernten, dass mit Gewaltanwendung einfach Geld „verdient“ werden kann.

Die Motivation für solche politischen Erscheinungen ist oft der Hass auf Neureiche und verschiedene Minderheiten, die entweder in Verbrechen verwickelt sind oder laut Neonazis einfach „ihren Platz kennen sollten“.
Gruppen nationaler Minderheiten ‒ Juden, Zigeuner und andere ‒ leben in allen osteuropäischen Staaten und sind bequeme „Objekte“, um „Fremdenfeindlichkeit und paranoide Angst“ auszuleben.
Dennoch zeigen einige postsowjetische Völker Osteuropas – Tschechen, Polen, Slowaken, Ungarn – eine viel positivere Einstellung zur demokratischen Gestaltung der Gesellschaft als beispielsweise Russen, Ukrainer oder Weissrussen.
Demokratischere Traditionen bieten eine Chance, rechtsradikale Kräfte in Schach zu halten und zu verhindern, dass sie an die Macht gelangen oder durch die Staatsmacht missbraucht werden. Aber dazu gehört auch der politische Wille und zielgerichtetes Handeln der Regierungen und Parlamente.

 

 

Aufgrund einer Reihe von Besonderheiten hat sich das ultrarechte Umfeld in der Ukraine in zwei verschiedene Richtungen entwickelt:

  1. als offizielle politische Parteien und
  2. als eine Reihe von Netzwerkgemeinschaften, radikalen Gruppen und paramilitärischen Formationen, die aus Freiwilligen mit rechtsradikalen Ansichten bestehen.

Es ist heute deutlich zu erkennen, dass das Spektrum des rechten Flügels des ukrainischen Nationalismus eine sehr heterogene Zusammensetzung hat. Es sind aber Strukturen zu identifizieren, die verschiedenen Schlüsselorganisationen zuzuordnen sind.
Zuallererst ist dies die „Ukrainische Nationale Assemble“ (UNA) ‒ eine rechtsgerichtete politische Partei mit einer Ideologie des „integralen Nationalismus“ und Antisemitismus.
Eine Partei, die die „Selbstverteidigung des ukrainischen Volkes“ und den „Aufbau eines prowestlichen einheitlichen nationalistischen ukrainischen Staates“ auf ihre Fahnen geschrieben hat.
Diese Organisation nahm bereits 1993 an militärischen Konflikten auf Seiten Georgiens gegen Abchasien und auf Seiten tschetschenischer Separatisten gegen russische Truppen teil. Mitte der 1990er Jahre nahm das Ausmass ihres Chauvinismus und Extremismus dramatisch zu, und 1994 erklärte die „Ukrainische Nationale Assemble“ die Absicht, mit ausserparlamentarischen Mitteln an die Macht zu kommen.

Neben der UNA muss man die populistische Swoboda-Partei und ihre Organisation „Souveräne Unabhängigkeit der Ukraine“ nennen, die eine ethnisch homogene Ukraine schaffen wollte und versprach, Internierungslager für Russen einzurichten.
Diese Partei weigerte sich, jemand anderes als Ukrainer als Mitglieder aufzunehmen, griff Kommunisten und prodemokratische Nationalisten an, lehnte Mischehen und die Einwanderung von Angehörigen anderer Nationalitäten in das Land ab.
In diesem Zusammenhang forderte diese Partei die Deportation von Juden, Roma und Armenier aus der Ukraine, die nicht ständige Bewohner waren. Diese Partei zog sich aus der politischen Arena zurück und hörte auf zu existieren.

 

Wenn man Nationalflagge und NS-Kriegsflagge fotogen kombiniert…

 

Im Jahr 2013 entstand der „Rechte Sektor“, der als militärische Struktur ‒ als „Miliz“ ‒ gegen Russland eingesetzt werden sollte.
Mit dem „Rechten Sektor“ entstand eine paramilitärische Struktur, die zunächst für einen radikalen unpolitischen Kampf in Erscheinung trat. Dazu gehörten äusserst militante Mitglieder verschiedener Organisationen: „Trizub“, „Patriot der Ukraine“, UNA, „Weisser Hammer“ und andere.
Jede dieser Organisationen vertrat ultranationalistische Ansichten, besass eigene paramilitärische Organisationen und nahm nicht am politischen Leben in der Ukraine teil.

Auch Vertreter anderer rechtsradikaler Parteien nahmen am „Euromaidan“ teil. Trotz ihrer relativ geringen Anzahl zeigten sie ein hohes Mass an Aktivität und wurden zu einer deutlich sichtbaren Minderheit in der Gesamtzahl der Demonstranten auf dem „Euromaidan“. Man darf durchaus feststellen, dass die Fähigkeit von Rechtsextremisten und ihr Unterstützernetzwerk schnell zu mobilisieren waren. Dadurch wurden sie zu einem kritischen Faktor in jeder gewaltsamen Konfrontation. Aber sie versäumten es, am Wahlprozess teilzunehmen – zum Beispiel bei den Wahlen im Mai 2014.

Während des Machtwechsels im Jahr 2014 und danach waren die Symbole der Organisation der Ukrainischen Nationalisten und ihres Führers Stepan Bandera[1] weit verbreitet. Eine Reihe von Symbolen ukrainischer Radikaler sind ein offensichtliches Erbe von Nazi-Emblemen und Slogans, wie zum Beispiel die „Wolfsangel“ aus dem Emblem der deutschen SS-Division „Das Reich“ (Anm. d. Red.: HIER).

Dieses Symbol führt auch die im April/Mai 2014 gegründete, rechtsextreme ukrainische Miliz „Regiment Asow“. Aus Sicht ukrainischer Nationalisten zeigt die Wolfsangel die Buchstaben „I“ und „N“, welche für „Idee der Nation“ stehen. Dieses Zeichen wird von der Sozial-Nationalistischen Partei der Ukraine, dann von der Svoboda-Vereinigung sowie von einer Reihe ukrainischer und europäischer Neonazi-Formationen verwendet.

ASOV-Emblem

Ukrainische Milizen ASOW, die regierungstreu sind.

 

Nach Angaben der internationalen Organisation Freedom House sind in der Ukraine viele gut organisierte rechtsradikale Gruppen aktiv.
Darüber hinaus haben fast alle nationalistischen Parteien in der Ukraine die Ideen des ukrainischen ethnischen Nationalismus, des sozialen Konservatismus, des Antikommunismus und der Anti-Migranten-Rhetorik übernommen.
Die Positionen der Parteien UNA, Svoboda und New Force manifestieren explizit oder offen weissen Rassismus, der am deutlichsten in ihren Anti-Migranten-Aktionen zum Ausdruck kommt.

Die ukrainischen Neonazis begrüssen politisch motivierte Gewalt, um diese beispielsweise zu nutzen, das öffentliche Leben umzugestalten. Politische und militante Gewalt setzen sie für Ziele ein, die nicht ausschliesslich mit gewaltfreien Methoden erreicht werden können.
Darüber hinaus wenden extremistische Gruppen systematisch physische Gewalt gegen ihre politischen Gegner an, fördern aggressiven Hass und verherrlichen historische Beispiele von Terror und ethnischer Säuberung.
Unter Berücksichtigung dieses Kriteriums fallen eine Reihe grosser politischer ukrainischer Organisationen unter die Definition extremistischer Organisationen, wie zum Beispiel die allukrainische Partei „Swoboda“, die Partei „Nationales Korps“ und die Vereinigung des „Rechten Sektors“.
Zusätzlich zu ihnen gibt es eine grosse Anzahl kleinerer extremistischer Gruppen, von denen jede mehrere Dutzend bis mehrere hundert Mitglieder hat.

Die Schlüsselideen rechtsradikaler Gruppen basieren auf dem traditionellen ukrainischen Nationalismus und sind eng mit ihm verflochten.
Aber der ukrainische Nationalismus hat nur in der Westukraine eine besonders starke Position erreicht. Dort setzte sich in der Zwischenkriegszeit der „Ukrainozentrismus“ als Reaktion auf das Scheitern aller Unabhängigkeitsbestrebungen zwischen 1917 und 1920 gegen die harte Repression durch die polnischen Behörden durch.
Das weitere historische Erbe ultranationalistischer Organisationen wie der OUN und der UPA[2] erfuhr in der postsowjetischen Zeit eine Phase der Mythologisierung und Romantisierung. Viele ehemalige Mitglieder dieser Organisationen liessen sich nach dem Zweiten Weltkrieg in westlichen Ländern nieder und entwickelten eine eigene Geschichtsmythologie, die die OUN-UPA-Kämpfer verherrlichte und ihre Kriegsverbrechen ignorierte.
Alle heutigen nationalistischen Bewegungen in der Ukraine erklärten sich zu legitimen Erben der OUN-UPA-Ideologie und betonten ihre Verbindung zu ihr auf jede erdenkliche Weise

Derzeit interagieren ukrainische Radikale auf der Grundlage gemeinsamer Ansichten aktiv mit den rechten Parteien anderer Länder. Zum Beispiel kooperiert die „Ukrainische Nationale Assemble“ mit der rechtsextremen Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD), und die Swoboda-Partei ist Mitglied der Allianz der Europäischen Nationalen Bewegungen.
Der amerikanische Professor Stephen Cohen drückte auf den Seiten des Magazins The Nation seine Ablehnung der Tatsache aus, dass ukrainische Neonazis die volle Unterstützung der Washingtoner Regierung erhalten.
Laut Cohen besteht kein Zweifel an der Beteiligung ukrainischer Radikaler am Auftreten von Scharfschützen auf dem Unabhängigkeitsplatz ‒ dem Maidan ‒, an den blutigen Ereignissen in Odessa im Mai 2014, an der Schaffung von Pro-Nazi-Formationen wie dem „Asow-Regiment“ und an den ständigen Angriffen von Strassen-„Sturmtruppen“ auf Schwule, Juden und ethnische Russen.

Laut Freedom House stellten ukrainische Rechtsradikale im Jahr 2018 eine ernsthafte Bedrohung für die demokratische Entwicklung der öffentlichen Institutionen dar.
Während sie in den ersten 20 Jahren der ukrainischen Unabhängigkeit politisch eindeutig an den Rand gedrängt wurden, gewannen ihre Ansichten nach dem „Euromaidan“ und im Gefolge der Herausbildung der separatistischen Gebiete in der Ostukraine, in der ukrainischen Gesellschaft zunehmend an Bedeutung.
Meinungsumfragen deuten allerdings auch darauf hin, dass radikale Parteien bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen keine grossen Chancen haben.
Aber viele dieser Gruppierungen verfügen jedoch über umfangreiche Kampferfahrung, über paramilitärische Organisationen und haben halblegalen Zugang zu Waffen. Ihre extremistischen Ansichten sind bei den einfachen Wählern nach wie vor unpopulär, aber diesen Gruppierungen ist es gelungen, sich in der Gesellschaft zu verankern, ihre Fähigkeit zur Organisation von Gewalttaten unter Beweis zu stellen und ihre Präsenz in vielen Regionen des Landes fest zu etablieren.
Im Laufe der Jahre hat ihre Sichtbarkeit im politischen Leben der ukrainischen Gesellschaft zugenommen, was nach dem Machtwechsel im Jahr 2014 besonders deutlich wurde. Im Zusammenhang mit dem anschliessenden bewaffneten Konflikt im Donbass entstand eine Reihe von paramilitärischen Freiwilligenverbänden, zu denen unter anderem Mitglieder des „Rechten Sektors“, der „Svoboda“, der „Ukrainischen Nationalen Assemble“ und verwandter Organisationen gehören.
Die Führung des „Asow-Regiments“ besteht aus reinen Neonazis. Es ist falsch anzunehmen, dass die Fremdenfeindlichkeit in ihren Aktivitäten verschwunden ist, nur weil auf dem Papier der Patriotismus und sozialer Aktivismus dargestellt werden.

Der Anstieg patriotischer Gefühle in der Zivilgesellschaft im Zusammenhang mit der Entwicklung des bewaffneten Konflikts im Osten des Landes ‒ im prorussischem Donbass ‒ ging mit einem deutlichen Anstieg des Hasses im öffentlichen Diskurs und der Gewalt gegen schwache Teile der ukrainischen Gesellschaft ‒ wie z.B. die LGBT-Comunity ‒ einher.
Die Ergebnisse dieser Beobachtungen wurden durch die jüngsten Forschungsergebnisse des Europarats bestätigt.

Darüber hinaus richtet sich Gewalt in symbolischer Form von Vandalismus auch gegen öffentliche Einrichtungen und Gedenkstätten, die mit nationalen Minderheiten in Verbindung stehen.
Dazu zählen beispielsweise der polnische Soldatenfriedhof in Wolhynien, Denkmäler für die Opfer des Holocaust, Denkmäler des ungarischen nationalen und kulturellen Erbes in Transkarpatien und Kirchen der Russisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats.
Eine Reihe unmenschlicher Angriffe in mehreren ukrainischen Städten während der Demonstrationen im März 2018 veranlasste Amnesty International zu einer ungewöhnlich harten Erklärung, dass nämlich „die ukrainischen Behörden ihr Gewaltmonopol im ukrainischen Staat rapide verlieren“.

Aber die nationalistischen Kräfte der Ukraine wirken nicht nur innen-, sondern auch aussenpolitisch.
Nationalisten der Bewegung des „Rechten Sektors“ zielen darauf ab, die polnischen Länder, die ihrer Meinung nach für Tausende von Jahren ukrainisch sein werden, in die Ukraine zurückzuführen. Dies sagte der Pressesprecher dieser radikalen Organisation in einem Interview mit der polnischen Ausgabe von Rzeczpospolita.
Auf die Frage, ob die derzeitigen Grenzen der Ukraine im „Rechten Sektor“ als fair angesehen werden, antwortete er, dass „ihre Aufgabe als Nationalisten darin bestehe, die ethnischen Länder, in denen die Ukrainer seit mehreren tausend Jahren lebten, zu vereinen und zurückzugeben. … Nach dem Krieg wurden die Ukrainer infolge der Operation Weichsel aus diesen Ländern vertrieben, so dass die ethnische Gerechtigkeit erfordert, dass diese Länder an die Ukraine zurückgegeben werden müssen. Ich spreche von Przemysl und einer Reihe anderer Bezirke“, wurde der Pressesprecher des „Rechten Sektors“ zitiert.
„Wir sind keine imperiale Macht, wir beabsichtigen nicht, das Land anderer Leute zu nehmen, wir wollen nur das nehmen, was uns gehört“, sagte er. Interessanterweise stellte der Nationalist auch fest, dass „der Platz der Ukraine nicht in der Europäischen Union liegt, da dies der Idee eines Nationalstaates widersprechen würde“.

Aktuell wurde berichtet, dass mehrere radikale ukrainische Nationalisten einen Personenbus mit Polen beschlagnahmt haben. Der Vorfall ereignete sich auf der Autobahn „Lviv – Krakovets“.
Nach Angaben eines Augenzeugen des Ereignisses umzingelten zunächst etwa 20 Radikale den Bus, drangen in den Bus ein und stellten eine Bedingung für die Polen: Sie könnten ihre Reise nur dann fortsetzen, wenn alle den Slogan riefen: „Ruhm der Ukraine! Ruhm den Helden!“ Nachdem die Forderung erfüllt war, wurde der Bus freigegeben.

 

Nun ist es wohl bestätigter Fakt, dass die nationalistischen militärischen Gruppierungen ukrainischer Nationalisten seit 2014 eine grosse Rolle spielten beim Kampf gegen die inzwischen durch Russland anerkannten Volksrepubliken von Lugansk und Donetsk. Schauen wir uns das etwas genauer an.

Am 9. März 2022 wurden bei einem Briefing des offiziellen Vertreters des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation, Generalmajor Igor Konashenkov, Dokumente präsentiert, die schwarz auf weiss festhielten, dass die Vorbereitung ukrainischer Verbände auf den Beginn von Kampfhandlungen gegen die Volksrepubliken bis zum 28. Februar abgeschlossen sein müssen. Er zitierte das Original des geheimen Befehls des Kommandeurs der Nationalgarde der Ukraine, Generaloberst Mykola Balan, vom 22. Januar 2022, der von russischen Truppen erbeutet wurde. (Anm. d. Red.: uns liegen diese Dokumente vor)
Dort heisst es: „Alle Massnahmen zur Kampfkoordination der Nationalisten müssen bis zum 28. Februar abgeschlossen sein“. Der Befehl stellt fest, dass die Ausbildung „die Erfüllung von Kampfeinsätzen im Rahmen der ukrainischen Operation der gemeinsamen Streitkräfte im Donbass sicherstellen soll“. Daraus darf man schlussfolgern, dass die Ukraine plante, die separatistischen Gebiete mittels eine Militäroperation zurückzugewinnen. Moskau ist ihnen nun offensichtlich zuvorgekommen.
(Anm. d. Red. : die Befehle bezogen sich auf die 4. Brigade, die als Sturmtruppe zeitlich begrenzt und lokal schockartig vorgehen sollte. Diese Brigade wurde aber im Vorfeld offensichtlich von westlichen Ausbildern vorbereitet und in der Führung unterstützt (westliches Befehlsschema ist erkennbar!).

Inzwischen wurden grosse nationalistische ukrainische Militärverbände in einem Kessel bei Lugansk eingeschlossen. Ihnen wurde angeboten, den Kessel unter Abgabe ihrer Waffen zu verlassen, was sie aber ablehnten.
Daraufhin erklärte das russische Oberkommando, dass die im Kessel kämpfenden ukrainischen Kombattanten im Fall ihrer Gefangenschaft nicht mehr als Soldaten der Gegenpartei anerkannt und der Genfer Konvention unterstellt würden.
Sie würden als Söldner behandelt. Jeder darf sich ausmalen, was das für die eingeschlossenen nazistischen ukrainischen Truppen bedeutet.

 

Anm. d. Red.: Lagebild gem. russischem TV(!) am 09.03.22. Man sieht, dass Kiew fast eingeschlossen ist und den Kessel von Lugansk. Das Bild unterscheidet sich grundsätzlich von der westlichen Darstellung der Lage in den Medien. Sollte diese Darstellung zutreffen, dürfte die UKR-Regierung bald panisch werden.

 

Durch die Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau wurden für verschiedene Kriegsregionen Waffenruhen und die Einrichtung „humanitärer Korridore“ vereinbart.
Insbesondre stand dabei im Mittelpunkt, der Zivilbevölkerung in den durch russische Truppen eingeschlossenen Städten eine Möglichkeit zur sicheren Flucht zu verschaffen.
Allerdings gibt es bei der Evakuierung der Zivilbürger aus den umkämpften Gebieten erhebliche Schwierigkeiten. Es ist erneut zu erwarten, dass der humanitäre Korridor von Mariupol wieder nicht funktionieren könnte.
Neonazis des „Asow-Regiments“, die nach wie vor in der Stadt disloziert sind, ignorieren die vorgeschlagenen Bedingungen und halten weiterhin Tausende von Stadtbewohnern als Geiseln.

Das russische Verteidigungsministerium berichtet, dass die nationalistischen Bataillone in der Ukraine weiterhin Geiseln als „menschliches Schutzschild“ in ihrer Gewalt halten. Das betrifft über 5‘000 Ausländer.
Fälle von Diskriminierung aufgrund der Rasse sind häufiger geworden, nämlich nationalistische Aktivisten verhindern die Evakuierung von Ausländern, insbesondere von Menschen mit dunkler Hautfarbe, sowie von Bürgern Indiens, Israels, Indonesiens, Pakistans und Ägyptens.
In Charkiw werden allein bis zu 1‘500 Studenten aus Indien, bis zu 200 Bürger von Jordanien, 40 Bürger von Ägypten, 15 Bürger von Vietnam an ihrer Flucht über die humanitären Korridore gehindert.
In Sumy gibt es 576 Bürger von Indien, 159 Bürger von Tansania, 121 Bürger von China, 100 Studenten von Ghana, 60 Bürger von Ägypten, 45 Bürger von Jordanien, 16 Studenten von Pakistan, 15 Bürger von Tunesien und 14 Bürger von Sambia mit denen durch die nationalistischen Gruppierungen gleich verfahren wird.

Die eingerichteten humanitären Korridore leiten die Flüchtlinge auf kürzestem Weg in russische oder belorussische Städte. Der nationalistische Geist ukrainischer Neonazis wird deutlich in der Erklärung, dass „wahre Ukrainer in ihrem nationalistischen Verständnis niemals nach Russland oder Belarus gehen würden“, wo ihnen Unterkunft, Nahrung und medizinische Versorgung garantiert werden.
Aus Sicht der Neonazis sind sie besser dran, in ein Gebiet zu flüchten, das immer noch von den ukrainischen Streitkräften und sogenannten territorialen Verteidigungseinheiten oder einfach von nationalistischen Banden kontrolliert wird, an die der Oberste Oberbefehlshaber der Ukraine, Präsident Selenskyj, befahl, unkontrolliert Waffen zu verteilen.
Einem Minister der ukrainischen Regierung, der in Banderas Traditionen Menschen, die vor Feindseligkeiten fliehen, in „richtige und falsche Ukrainer“ einteilt, stimmte auch der nicht gewählte Gouverneur der Region Sumy, Dmytro Zhyvitskiy, zu.
Dieser von Selenskyj ernannte Gouverneur drohte, dass er den Befehl geben würde, nicht nur humanitäre Konvois aus Russland zu beschiessen, sondern auch Evakuierungskonvois, die riskieren würden, sich auf den mit der russischen Armee vereinbarten Routen zu bewegen.

Leider ist es inzwischen trauriger Fakt, dass die nationalistischen Kämpfer zivile Fahrzeuge, die sich auf den humanitären Korridoren Richtung Russland bewegen, mit Waffengewalt anhalten, die Insassen aus den Autos ziehen und diese auf der Stelle erschiessen. Darüber gibt es diverse Videos.

Hierzu ist unbedingt anzumerken, dass die Einheiten der Neonazi-Organisationen, die 2014 noch unabhängig handelten, schliesslich in die Nationalgarde der Ukraine aufgenommen wurden.
Das bedeutet aber auch, dass der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Selenskyj, für das Agieren der Militäreinheit 3057 der Nationalgarde ‒ dazu gehört auch das Regiment „Asow“ ‒ die volle Verantwortung trägt.
Ob er in der Lage ist, ihnen sinnvolle Befehle zu geben und ob die Militanten sie erfüllen werden, steht schon auf einem anderen Blatt.

Die russischen Truppen haben die ukrainische Hauptstadt Kiew eingeschlossen, vermeiden aber massive militärische Schläge gegen Verteidigungsanlagen der ukrainischen Armee, wodurch die Zivilbevölkerung gefährdet würde. Deshalb haben sich Kampfeinheiten der Tschetschenischen Gruppierung der russischen Streitkräfte in den Häuserkampf in Kiew begeben.
Der Regierungschef Tschetscheniens, Ramsan Kadyrow, hat eine Belohnung für die Liquidierung der Kommandeure der ukrainischen Nationalisten ausgelobt. Kadyrow wies darauf hin, dass er für jeden getöteten Kommandeur der Bandera-Banden, des „Asow-Regiments“ oder des „Dudajew-Bataillons“ 500.000 Dollar zahlen wird. Er forderte die Führung der Streitkräfte der Ukraine auf, sich mit den russischen Streitkräften zu vereinen, um „die bösen Geister des Nazi-Schakals aus dem Territorium der Ukraine zu vertreiben“.
Mit seinem Handeln ist Kadyrow aber bereits in die Kritik internationaler Islamistischer Organisationen geraten.
(Anm. d. Red.: Kadyrow führt z.Zt. selbst einen Verband auf russischer Seite und muss nun als direkt am Konflikt Beteiligter – und nicht mehr als reiner Politiker – angesehen werden.)

Es gibt noch ein weiteres Moment, welches in diesem militärischen Konflikt zu beachten ist. Inzwischen haben sich zahlreiche Ausländer ‒ auch ca. 1‘000 Deutsche ‒ freiwillig gemeldet, um im Krieg gegen die russischen Streitkräfte in der Ukraine zu kämpfen.
Demnach sollen sich bisher etwa 20.000 Kämpfer aus 52 Ländern freiwillig gemeldet haben. Der Einsatz ausländischer Kämpfer aus verschiedenen Teilen der Welt in der Ukraine wird diesen Krieg internationalisieren und könnte ihn an der Grenze zur EU mit der überregionalen Dynamik, insbesondere mit den Konflikten im Nahen Osten, verbinden.
Private Söldner sind zweifellos weniger kontrollierbar als reguläre Soldaten in einer Befehlshierarchie, und deren Einsatz könnte zu ungewollten Gewaltakten führen, da sie unter anderem ohnehin keinerlei Bindungen zur lokalen Gesellschaft haben.
Mit den nationalistischen Strukturen in der Ukraine ist ein System vorhanden, das durch die aktive Beteiligung ausländischer Söldner ‒ auch Islamisten ‒ sich zu einem neuen „Islamischen Staat“ entwickeln könnte (mit einer anderen religiösen Basis und auch ohne Kalifat) bzw. dafür missbraucht werden.
Aber die Neonazis der Ukraine werden ihre „Gesinnungsgenossen zum Krieg gegen die Andersdenkenden und gegen Russen“ aufrufen, mit der Konsequenz, dass überall in Europa ‒ Ukraine, Russland und Westeuropa einschl. Deutschland ‒ ein massiver Kampf mit terroristischen Anschlägen entbrennen kann.
Offiziell immer begründet mit dem Kampf gegen die Russen und die Russland-Deutschen.

Quelle: Mediensoldat – Übergriffe sind schon zu beobachten… Berlin- Neukölln!

Mehrere europäische Regierungen unterstützen die Idee ausländischer Kämpfer in der Ukraine zu entsenden, was die Lage in der Ukraine noch weiter anheizen und eine neue Konfliktzone entlang der EU-Grenze bilden könnte. Insofern läuft der Westen Gefahr, dass aus dem Ukraine-Krieg ein neues „Syrien“ wird – eine Entwicklung, die langfristig mehr dem Westen als Russland schaden wird. 

Auch gewisse Persönlichkeiten machen vor den ASOW-„Patrioten“ nicht halt.

 

Fussnoten:

[1] Stepan Bandera (* 1. Januar 1909 in Staryj Uhryniw, Galizien, Österreich-Ungarn; † 15. Oktober 1959 in München) war ein nationalistischer ukrainischer Politiker und Partisanenführer. Er wurde in München von einem KGB-Agenten ermordet. Die Einordnung von Banderas Wirken und seiner Person ist in der Ukraine sehr umstritten. Im Osten des Landes, aber auch in Polen, Russland und Israel, gilt er überwiegend als NS-Kollaborateur und Kriegsverbrecher. Im Westen der Ukraine wird er hingegen von vielen Ukrainern als Nationalheld verehrt.

[2] Die Organisation Ukrainischer Nationalisten war eine 1929 in Wien gegründete ukrainisch-nationalistische Organisation. Ihr Ziel war die Unabhängigkeit der Ukraine. Bereits im Jahr der Gründung begann die OUN mit dem bewaffneten Kampf gegen den polnischen Staat. Dabei genoss sie die Unterstützung der deutschen Reichswehr und Litauens. Es wurden Anschläge auf staatliche Funktionäre, Brandschatzungen und Gleisdemontagen durchgeführt. Während des 2. Weltkrieges liessen sich ca. 40.000 UPA-Angehörige im Gebiet der Karpatenukraine von der Roten Armee überrollen und begannen nach 1945 in der Westukraine einen blutigen Guerillakrieg, dem nach Einschätzung der CIA bis 1951 etwa 35.000 Menschen zum Opfer fielen. Die terroristischen Operationen richteten sich nicht nur gegen Polizeikräfte und kommunistische Parteifunktionäre, sondern auch gegen die Zivilbevölkerung, darunter vor allem die überlebenden Juden. Der Guerillakrieg wurde ab 1949 von der CIA unterstützt, die bis 1953 etwa 75 Exilukrainer per Fallschirm in der Ukraine absetzte; auch der britische SIS beteiligte sich im Jahre 1951 an diesen Aktionen. Die Sowjetunion legte 1957 vor der UNO gegen diese Operationen formell Protest ein.

—ENDE—

 

Auch:

Ukraine: Die ASOV-Miliz als Nachfolger der SS-Truppen? – (nordhessen-journal.de)

Ukrainian Agony – Der verschwiegene Krieg – (nordhessen-journal.de)

Ein Faschistischer Gruß zum Tag der Frauen durch die NATO – (nordhessen-journal.de)

Krieg in der Ukraine: Putin könnte sich verzockt haben – (nordhessen-journal.de)

Krieg in der Ukraine: Russland hat wohl die westlichen Börsen geplündert – (nordhessen-journal.de)

Wie entstand eigentlich Russland? WER sind die Russen? – Mit Videos! – (nordhessen-journal.de)

Zur Frage der HK im Artikel:

https://www.wikiwand.com/de/Verwenden_von_Kennzeichen_verfassungswidriger_und_terroristischer_Organisationen

Videos:

US-Nachrichtensender zu ASOV und Finanzierung von Nazis in der UKR

BBC zu ASOV und der Ideologie dahinter

US-Times zur Rassenideologie in der UKR

ASOV im Kampf um Wohngebiete

Propagandavideo ASOV zur Personalgewinnung

ASOV Hell March… erinnert das an etwas?

Parade in Kiew

 

Auch noch vom Autor Fleming:

Krieg in der Ukraine: Die Nationalitätenkonflikte Russlands – (nordhessen-journal.de)

 

 

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Die Ukrainer bezeichnen sich als eigenständige Nation mit langer Geschichte, während Russland die Ukraine als Grenzland ansieht. Ihr Grenzland zum Westen. Geschichtlich sogar in der damaligen russischen Ausdehnung als „Kleines Russland“ bezeichnet.

Das aufzuschreiben wäre eine Doktorarbeit für Geschichte, zumal die historischen Entwicklungs- und Ausdehnungsachsen Russlands vielschichtig sind und mit eigenständigen vier(4) Kulturumfeldern interagieren.

Daher halten wir es für das Beste, das visuell zu tun und haben dazu vier englischsprachige Erklär-Videos oder Dokus gefunden. 

Anm. der Red.: 

So stellt man sich den russischen Bären gern vor…

Um keine Propagandavideos zu posten haben wir ausschließlich Videos gewählt, die ein Jahr und älter sind. Also zu Zeitpunkten eingestellt wurden, wo der Westen NULL Interesse daran hatte durch „Interessenskonflikte“ die russische oder ukrainische Geschichte zu… „verbessert“.
Momentan wird das Netz mit aktuellen Videos geflutet, die allesamt tendenziös sind. Eben nicht mehr desinteressier-neutral, wie noch vor einem Jahr.
Dazu haben wir englischsprachige Videos gewählt, um die Beeinflussung durch unsere Medien auszuschließen oder der Kritik daran dass diese es auch schon vor einem Jahr taten vorzubeugen.

Mit diesem kleinen didaktischen Kniff sollte es möglich sein sich ein neutrales Bild dessen zu machen, was russische und was ukrainische Geschichte ist, ausmacht oder eigentlich zusammengehörig zu betrachten ist. Als vielleicht EINE Geschichte.

(Und ja, es ist verdammt traurig, dass man so arbeiten oder gar denken muss… Freiheit, die begeistert!)

 

 

Das erste Video beschreibt die Entstehung der russischen Nation an sich:
Video russischer Ursprung (15:30min)

Und dann hier noch einmal die Zeit in epischen zwei Stunden die Anfänge Russlands:
Video Ancient origins of Russia (2h)

Das zweite Video beschreibt den Aufstiegs Russlands zum Imperium:
Video Aufstieg Russlands zum Imperium (22:30min)

Das letzte Video beschreibt den ersten Weltkrieg samt dem revolutionärem Umbruch in Europa: 
Video Umbruch in Europa (18:12min)

Es ist erstaunlich, dass das sog. ukrainische Königreich von Kiew, wie es gern historisch behauptet wird, das ursprüngliche Russische Reich ist, dass aufgrund der Handelsbeziehungen zu Byzanz die Hauptstadt Kiew hatte. Diese wurde dann erst nach Moskau und dann nach Petrograd (St. Petersburg) verlegt.

Wer die Geschichte Russlands noch genauer visuell erleben möchte, für den gibt es diese Möglichkeit:
Video History of Russia Teil 1-5 (47min)

Hier die Geschichte der UdSSR als Erklärvideo:
Video Geschichte der UdSSR (17min)

Dann haben wir da noch das Video zum Zusammenbruch der UdSSR gefunden:
Video Zusammenbruch der UdSSR (42min)

 

 

Wir hoffen mit dieser Auswahl zum Verständnis beigetragen zu haben, was die russische oder ukrainische Geschichte ausmacht. Wo die Ukraine erstmals als Name auftaucht oder dann zum Staat wird. Was und wie die Ukraine in der UdSSR auch (oder vielleicht auch) völkerrechtlich zu betrachten ist und wie sie als Staat dann überhaupt entstehen konnte.

Ansonsten verweisen wir auf unsere Ukraine-Berichterstattung: HIER

 

P.S.: Wer wissen will was passiert, wenn Wahnsinnige Geschichte machen wollen, für den haben wir dieses BIld aus dem Film „Dr. Seltsam – oder wie ich lernte die Bombe zu lieben„:

 

 

 

 

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Heute jährt sich wieder einmal das Final von Dresden. Der Tag, an dem die alte Stadt im Feuersturm unterging. Unersetzliche Kunstschätze verloren gingen, die berühmte barocke Altstadt in Asche versank und eine bis heute unbekannte Anzahl von Menschen lebendig verbrannte.

Vom 13. bis 15. Februar 1945 griffen US-amerikanische und britische Bomberflotten die ostdeutsche Großstadt an. Sie war ein regionaler Knoten für den Transport nach Osten an die Front, für die regionale Wirtschaft und als Durchgangsstation für die Abertausenden Flüchtlinge, zumeist Frauen, Kinder und Alte, die vor der schnell vorrückenden Roten Armee geflohen waren.

Dresden hatte zwar Rüstungsbetriebe, doch waren diese schon Anfang 44 zum großen Teil und wenn immer möglich ausgelagert worden. Die Angriffe auf das Ruhrgebiet, Hamburg und den Rhein-Main-Raum hatten Rüstungsminister Albert Speer dazu bewegt alle Industrie zu dezentralisieren, so dass selbst 1000-Bomberangriffe wie in Köln und Hamburg erprobt, die Rüstungsindustrie kaum mehr treffen konnten.
Wirklich kriegswichtige Betriebe wurden seit Ende 1943 sowieso schon unterirdisch ausgebaut.

Dass Anfang 45 auch Ostdeutschland in Reichweite der stets vorrückenden Alliierten rücken konnte war spätestens nach der Landung der Alliierten in der Normandie (D-Day, 6.Juni 44) und den neuen Baumustern der Bomber bekannt, die immer größere Reichweiten hatten.
So kamen auch die Chemie- und Treibstofffabriken in Merseburg und die polnischen Industriegebiete zunehmend in den Fokus der Bombardierungspläne. Und als diese Anlagen zerstört waren kam praktisch jede andere bisher ausgesparte Stadt bis hinunter zu Klein- und Mittelstädten dran.

Somit rückte Anfang 45 das bisher nicht angegriffene Dresden auf der Zielliste ganz nach oben.

Seit Ende 1942 galten Großangriffe der Bomberflotten nicht mehr allein den Rüstungsbetrieben, sondern auch und vornehmlich den Wohngebieten der Arbeiter. Während die Rüstungsbetriebe zum Teil keine 24 Stunden ruhten und schnell wieder produzierten, dachte man, dass zerstörter Arbeiterwohnquartiere die Rüstung nachhaltiger lahmlegen würden. Man versuchte die Städte unbewohnbar zu machen. Und natürlich auch, nur sagte man das nicht so deutlich, um so viele unersetzbare Facharbeiter wie möglich zu auszuschalten.
Die Verantwortlichen nutzten den Begriff des Terrors zur Demoralisierung der Bevölkerung.
Nur funktionierte es nicht. Es förderte sogar den Widerstandswillen…

So sah man sich auf alliierter Seite genötigt die deutsche Rüstungsproduktion, die erst Ende 1944 – trotz aller Angriffe – ihren absoluten Höhepunkt erreichte, mit immer perfideren Mitteln zu treffen. Und mit ihr gerade und im Schwerpunkt auch die Bevölkerung.

Planungsstäbe perfektionierten die Angriffsstrategien und optimierten die Technik der Bombardierung an sich. Erzeugten bewusst Feuerstürme in den Städten, die als unlöschbar galten.
Eine klar aufeinander abgestimmte Reihenfolge der verwendeten Bomben schufen sich selbst weiterspeisende und sich verschlimmernde Feuerorkane, die mit bis zu 1600 Grad alles verschlangen was brennbar war.
Luftminen und Sprengbomben der ersten Welle legten die Dachstühle und das brennbare Material der Häuser frei, räumten die schützenden Dachschindeln weg.
Dann wurden 2kg-Brandbomben geworfen, die eben diese offengelegten Häuser in Brand setzten und ganze Stadtteile nacheinander in Flammen aufgehen ließen. Damals waren nur die Außenmauern aus Stein. Etagendecken und Treppen waren aus Holz, so dass die Häuser schnell brannten.
Dann wurden wieder kleinere Sprengbomben geworfen, die das Feuer anfachen sollten. Es wurde sogar ein sogenanntes Brandgel eingesetzt, das die Briten erfunden hatten, und mit Kanistern abgeworfen wurde. Der heutige Bezeichnung dafür ist Napalm.
So entstanden dann Feuerstürme, die den Sauerstoff verbrauchten und von Außen ansogen Das ganze Feuersystem begann sich sogar ähnlich einem Wirbelsturm zu drehen und entwickelte Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h…
Blei- und Kupferleitungen schmolzen wie auch der Asphalt auf der Strasse oder Dachrinnen aus Zink. Im Zentrum des Feuersturm verbrannten selbst die Ziegelsteine zu Staub.
Menschen in den Kellern und Luftschutzbunkern wurden geröstet, erstickten oder wurden lebendig mumifiziert.
Wer in Feuerlöschbecken sprang, um der enormen Hitze so zu entgehen, wurde in ihnen gekocht, denn das Wasser verdampfte in der Hitze komplett.
Wer immer auf der Straße war wurde innerhalb von Sekunden getötet und verbrannte zu Asche. Hiervon waren dann auch Feuerwehren, Bergekräfte und Sanitäter betroffen. Um sie zu stören wurden dann den Bomben Luftminen hinzugefügt, die mit Zeitzündern erst nach den Angriffen umsetzten. Teilweise erst Tage später. Der Gedanke dahinter war die Rettungskräfte zu behindern.

 

Quelle: USAF – Curtis E. LeMay als Chef der US-Luftwaffe

 

 

Einer der Erfinder und Befürworter dieser Strategie war der damalige erst 39jährige Brigadegeneral Curtis LeMay (HIER), der schnell in der wachsenden US-Luftwaffe Karriere machte.
General LeMay war ein Hardliner, der Besatzungen vor Kriegsgerichte brachte, die ohne ersichtlichen Grund Angriffe abbrachen.
Zum Verständnis: US-Bomberbesatzungen mussten nur 25 Kampfeinsätze fliegen und wurden dann entlassen. Was nach wenig klingt gelang in den ersten Kriegsjahren nur wenigen Besatzungen, da die Tagesangriffe auf das Reich pro Angriff bis zu 17% Verluste brachten. Allein an Bombern. Der Anteil bei den Besatzungen war noch größer. Einer der ersten Bomber, der seine 25 Einätze schaffte, war die B-17 „Memphis Belle“ am 19. Mai 1943 (HIER -Der Bomber steht heute im Museum und ist flugfähig erhalten worden).

 

 

Linke Seite der B-17 „Memphis Belle“ mit Einsatzmakern und 8 dokumentierten Jägerabschüssen.

 

So plante LeMay dann auch maßgeblich den gestaffelten Angriff auf Dresden über mehrere Tage mit. Auch wenn er zu diesem Zeitpunkt schon ein anderes Kommando hatte, so war der Plan des Angriffs mit aus seiner Feder.

Das Ergebnis ist gut dokumentiert. Dresden war überfüllt mit Flüchtlingen, deren genaue Anzahl nicht mehr feststellbar ist. Dresden hatte damals nur die halbe Stadtfläche wie heute und es waren dort zum Zeitpunkt des Angriffs zwischen 1,2 und 2 Millionen Menschen, die dicht auf dicht in Notquartieren oder auf den Elbwiesen hausten und auf den Weitertransport nach Westen warteten.
Große betonierte Luftschutzbunker wie im Westen gab es nicht, denn der Reichsluftschutzbund hatte bis Ende 42 die Gefährdung auch ostdeutscher Reichsgebiete nicht auf dem Plan. Daher war die Luftschutzorganisation eher angedacht und ein reines Provisorium. Praktisch waren nur die Keller in den Häusern als Schutz hergerichtet und weiträumig Splitterschutzgräben ausgehoben worden.

Wiki: B29 werfen 1945 Bomben ab

 

Quelle: Archiv Frauenkirche – Zentrum Dresden 1945

 

Blick in einen Luftschutzkeller, in dem 243 Leichen gefunden wurden. Alle erstickt.

 

Quelle: Bundesarchiv_Bild:183-08778-0001, Dresden, Tote nach Bombenangriff Februar 45

 

Somit war Dresden de facto ungeschützt und quasi ideal für die im Westen perfektionierten Bombenangriffe. Das Verhängnis nahm seinen Lauf…

Diverse Videos: HIER

 

Die Verluste waren gewaltig. Bis dato aber nicht exakt verifizierbar, was es manchen Menschen einfach macht sie herunterzuspielen. Es gab sogar „Forscher“ an diversen Universitäten die hier höchstens 10-20.000 Tote recherchiert haben wollen.
Die zwei u.a. Quellen aus einem Buch lesen sich anders. Zumal beide Quellen keinen Grund gehabt hätten die Opferzahlen in ihren Berichten nicht korrekt wiederzugeben.

 

Kurt Kurowski, „Dresden Februar 1945“, Anlage XIV, S.216)

 

Mit dem Ende des Krieges in Europa wurde der nunmehrige Generalmajor Curtis LeMay in den Pazifik versetzt, um die dortigen Bombenoperationen gegen Japan zu optimieren.
Er führte persönlich oder kommandierte Angriffe gegen 67 Städte und die beiden Atomangriffe auf Hiroshima und Nagasaki.
Der weltweit furchtbarste Angriff mit konventionellen Bombern führte er am 10. März 1945 gegen Tokyo. Hier starben im Feuersturm mindestens 100.000 Menschen. Andere Quellen gehen von bis zu 300.000 Menschen aus.
Die in Japan übliche komplette Holzbauweise war für die in Europa perfektioniert Anfachung eines Feuersturms sehr empfänglich. Doch anders als in Dresden blieben noch nicht einmal Schuttberge zurück. Große Teile Tokyos brannten bis zur Erdkruste völlig ab…

 

Tokyo nach dem Angriff

 

Nach dem Krieg baute LeMay dann als jüngster Viersternegeneral, das Strategic Air Command (SAC) auf und zeichnete für die US-Atombombergeschwader verantwortlich, die er gnadenlos drillte.

Es muss ausdrücklich erwähnt werden, dass LeMay die Masse der von ihm kommandierten Angriffe auch selbst mitgeflogen hat. Er hat selbst Bomber durch die Abwehr gesteuert und mehrere fliegerische Weltrekorde errungen.
Die Schattenseite seines Charakters war aber eine gewisse Gnadenlosigkeit bis Brutalität in der Umsetzung von militärischen Vorgaben und Operationen. Für vergleichbare Handlungen kamen nach dem Krieg zahlreiche deutsche Generäle vor das Nürnberger Tribunal. Viele wurden eben deshalb nur milde bis gar nicht bestraft, weil es eben auch auf alliierter Seite Kommandeure wie LeMay gab, was das Gericht zur Kenntnis nehmen musste.

 

Innenstadt von Essen 1945, der Waffenschmiede des Reichs…

 

Hamburg 1945

 

Der Höhepunkt seiner Karriere war dann als Chef der US-Airforce in der Kubakrise (HIER), wo er Präsident John F. Kennedy unbedingt zu Luftangriffen auf Kuba drängen und die dort stationierten russischen Mittelstreckenraketen auch um den Preis eines weltweiten Atomkrieges angreifen wollte.
Die Weigerung Kennedys das zu tun führte bei LeMay zu einem dauerhaften Zerwürfnis mit den Brüdern Kennedy. Nach der Ermordung des Präsidenten kam er sogar aus dem Urlaub nach Dallas, um der „legendären Obduktion“ des Präsidenten als Zuschauer beizuwohnen, bei der er genüsslich eine kubanische Zigarre paffte.

 

 

 Beratung im Oval Office: re. JFK, 2. von re. LeMay

 

Curtis LeMay versuchte nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst als Politiker Fuß zu fassen und scheiterte 1968 bei den Vorwahlen zur Präsidentschaft mit 13,5%. Er ist bis dato der einzige Kandidat dem es gelang mit einer Drittpartei in den Vorwahlen einen US-Staat für sich zu gewinnen, was für seine damalige Popularität spricht. Einer der Gründe, warum JFK ihn nicht einfach in der Kubakrise feuern konnte…

Er starb am 1. Oktober 1990 und ist auf dem Ehrenfriedhof der US-Airforce Academy in Colorado Springs bestattet.

 

 

 

Kleiner aktueller Exkurs:

Was das Gedenken in Deutschland zum Fanal von Dresden angeht so wurde  am 27.01.21 das Denkmal für die Opfer, das „Trauernde Mädchen im Tränenmeer“, geschändet.

Der Heidefriedhof in der sächsischen Stadt als Erinnerungsort sei darauf aufgebaut, „die deutsche und Dresdner Schuld an der nationalsozialistischen Barbarei zu verschleiern“, so die Aktivisten. Zudem gelte: „Deutschland und Dresden: Keine Opfer, sondern Täter!“

Der Dresdener OB sieht hier aber ausdrücklich keinen politischen Hintergrund, während der Staatsschutz bisher erfolglos ermittelt. Da die Bronzefigur an den Füßen abgeflext wurde und nicht mitgenommen wurde, könnte man auch ein Buntmetalldiebstahl ausschließen, was wohl die Ermittlungen des Staatsschutzes so überaus schwierig gestaltet …

 

Foto: picture alliance / Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa | Arno Burgi: Trauerndes Mädchen im Tränenmeer

 

 

 

 

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Nicht nur in dunklen Höhlen können Schätze vermutet oder gar gefunden werden. Auch nicht in den Kellern und Gewölben von alten Burgen. Oder gar vergraben im Wald. Mitunter ist es viel simpler.

Dass gegen Ende des Krieges viele wertvolle Dinge verschwunden sind, ist bekannt. Gemälde, ganze Sammlungen und Gold wechselte die Besitzer oder verschwand auf nimmer Wiedersehen. Wie zum Beispiel das Bernsteinzimmer.
Daher sucht man bis heute nach Panzerzügen, die in Tunneln vergraben wurden (Polen), fragt sich was in Schloss Schwarzenberg im Keller einbetoniert wurde oder in nicht fertiggestellten Führerhauptquartieren versteckt wurde, wie zum Beispiel im Jonastal in Thüringen.

Deutschland Ende 1944 / Anfang 1945

 

Manches wurde aber erst im Laufe der Jahre wertvoll. Weil es selten war, einen Nimbus von was auch immer verströmte oder einfach nur imposant war und ist.

Und da Waffen schon immer eine gewisse Faszination ausübten, ist es nicht verwunderlich, dass gewisse Waffen sehr begehrt sind zu haben. Weil sie entweder selten oder wertvoll (geworden) sind. Und hier kommen dann auch durchaus Panzer ins Spiel.

Es gibt alte Panzer, an denen geht man vorbei. Erkennt sie gar nicht als solche. Wie der Panzerkampfwagen I (PzKw I) der einstigen Wehrmacht oder den BrenCarrier aus England. So lang wie ein alter VW Golf, schulterhoch und dem Aussehen eines schlechten Witzes. Fast so wie gewollt aber nicht gekonnt.

Anders dagegen dann die späteren Modelle des Krieges, wie ein T-34, von dem immerhin 35.000 Stück produziert wurden und der bis Mitte der 70er noch in den Arsenalen der Welt anzutreffen war.

Und alles irgendwie Eindruck macht, wird auch gesammelt. Von Museen sowieso und dann auch von betuchten Menschen in aller Welt. Und da gibt es dann auch Objekte von Panzern, die wie die Blaue Mauritius für Briefmarkensammler. Und unter Panzern  sind das der deutsche PzKW V Panther (HIER) und die beiden schweren Tiger-Panzer. Wer eines dieser Modelle sein Eigen nennen darf, hat ein Millionenobjekt. Allein ein Panther bringt da je nach Zustand zwischen 4 und 11 Millionen, obwohl er ca. 6000x gebaut wurde und bis Ende der 50er noch in Frankreich verwendet wurde.
Ein Tiger I (HIER) mit ca. 1350 gebauten Exemplaren ist da schon wertvoller. Und ein Tiger II, der Königstiger (King Tiger) mit 437 Stück ist der Jackpot.
Und genau so ein Panzer liegt angeblich im Edersee tief im Schlamm begraben. Wer immer ihn findet, darf sich auf Finderruhm und ein paar Millionen freuen. Egal wie das alte Schlachtross aussieht.

Der Tiger II Königstiger (HIER) war ein 68-Tonnen-Monster. Er trug die berühmte 8,8cm-Flak-Kanone als leistungsgesteigerte Panzerkanone. Eine Waffe, die auf Entfernungen bis 2000m jeden alliierten Panzer ausschalten konnte. Dazu eine Panzerung die so dick war, dass Gegner mit ihrer Waffe bis auf 400m herankommen mussten, um eine Chance zu haben. Diese 1600 Meter Differenz waren dann das, was der Tiger II an Schlachtenruhm gewinnen konnte.

 

Königstiger in La Gleize (Belgien), der dort 1944 aufgegeben wurde.

 

Leider war dieses Modell nicht schnell, auf gute Straßen angewiesen und technisch recht unverlässlich. Dazu war er riesig, was ihn zu leichten Zielen von Tieffliegern machte. Aber als Defensivwaffe war er ein Gegner, der den Alliierten den Angstschweiß auf die Stirn trieb. Wo er vermutet wurde, da traute sich kein Gegner mehr auf das offene Feld. Es war schlicht Selbstmord.

 

Beschussschäden an der Frontpanzerung – Man erkennt die Dicke der Panzerung an der Verzahnung der Panzerplatten.

 

Gegen Ende des Krieges war eine mit 21 solcher Panzer ausgestattet Panzerabteilung unter Hauptmann Johannes Bölter, einem Panzerass mit 139 (144?) Abschüssen, in Paderborn (Sennelager) aufgestellt worden. Die Panzer kamen gleich aus den Nibelungenwerken in Kassel und die Besatzungen zum Teil von der Schulbank. Letzteres ein Manko, aber gegen Kriegsende waren erfahrene Besatzungen eher selten. Neuverbände wurden um erfahrene Kader herum mit frischen Soldaten gebildet und nach (zu) kurzer Ausbildung an die Front geworfen.
Und so erging es auch der Panzerabteilung von Hauptmann Bölter.

 

 

 

 

Nach der Einkesselung der verteidigenden Truppen im Ruhrgebiet, schlossen die Alliierten die Zange im Bereich von Lippstadt. Praktisch vor der Nase der frisch ausgebildeten Truppen, die die Übergänge des Teutoburger Waldes ins Weserbergland verteidigen sollten. Hier sammelten sich die deutschen Resttruppen und bildeten eine neue Front; als letzte Bastion vor Berlin, das zu dieser Zeit schon von Osten bedroht wurde.

 

Grosslage: Deutschland 1944/45

 

Aus Raum Iserlohn-Marsberg stießen amerikanische Kampfgruppen vor, um die wichtige Verbindung aus dem Münsterland heraus nach Kassel unter Kontrolle zu bekommen.
Andere Kampfgruppen stießen auf die Enge Hameln-Bielefeld entlang der A2 nach Hannover vor.

So kam es im Raum Frankenberg-Paderborn-Marsberg zu zahlreichen Gefechten, Hinterhalten und Gegenangriffen, deren Kern allesamt die schweren Panzer stellten. An ihnen zerschellten die US-Angriffsspitzen.
Zumindest so lange, wie die Königstiger Munition, Treibstoff und feste Straßen hatten. Und es nicht zu technischen Ausfällen kam, die nicht oder nicht schnell genug behoben werden konnten.
Viele dieser Giganten wurden, ähnlich wie in den Ardennen (Kampfgruppe Piper), von den Besatzungen aufgegeben und gesprengt.

 

US-Offensiven im Raum ostwärtiges Münsterland – Sauerland

 

Wo das nicht möglich war versuchte man den Panzer anders unbrauchbar zu machen. Und da bot sich für eine Besatzung der Edersee (HIER) an, der nach den Bombenangriffen auf die Staumauer (17.Mai 1943; HIER) praktisch trocken lag. Nur sein unteres Drittel war noch mit Wasser gefüllt.
So fuhr eine Besatzung ihren Panzer in das Edertal hinab, unter die Linie des alten Wasserstandes und fuhr den schweren Panzer ins Wasser und in den tiefen Schlammgrund des Edersees hinein. Dort versank der Panzer dann binnen Tagen langsam im Schlamm.

 

Quelle: Dt. Museen 9954435: zerstörte Staumauer Edersee 1943

 

Einwohner wussten zu berichten, dass die Oberkante des Turmes noch lange zu sehen war, aber man hatte nach dem Krieg andere Probleme. Dann wurde die Staumauer repariert und der See wieder aufgestaut. Der Panzer versank unter zig Metern Wasser. Geriet in Vergessenheit. Doch sein Wert wuchs.

Inzwischen zog man in Polen, Russland und anderswo diverse Panzer aus Sümpfen, Flüssen und Seen. Fand so seltene und teure Modelle. Metalldetektoren spürten diese Panzer sicher auf.
Und so dauerte es nicht lange, bis Sammler und Schatzjäger anfingen die Kriegstagebücher der Verbände nach Verlusten und aufgegebenen und nun wertvollen Panzern zu durchforsten… Ähnlich wie die Schatzjäger der Meere, die nach versunkenen spanischen Schatzschiffen der Silberflotte suchen, suchen diese Experten nun nach Panzerwracks. Gern nach solchen, die nicht abgeschossen oder gesprengt wurden, sondern einfach ins Eis einbrachen und versanken. Bei Flussdurchquerungen untergingen oder sich in Sümpfen festgefahren hatten und mit den Jahren im Schlamm verschwanden.

Und so ist der Königstiger der neue Schatz im Edersee geworden. Seine genaue Position ist inzwischen unbekannt. Es gibt keine Bilder, die das Wrack in Relation zur Uferlinie zeigen. Dazu kommt, dass er wohl tief im Grundschlamm versunken und in den letzten 70 Jahren weiter zugeschwemmt worden ist. Und das in einer Wassertiefe von mehr als zwanzig Metern.

Dass unter solchen Umständen ein Zufallsfund durch Taucher aller Art unmöglich ist, ist klar. Daher kann der Schatz auch nur mit großem technischen Aufwand von der Wasseroberfläche aus geortet werden.  Und dann bedarf es schweren Unterwasserbergungsgerätes, denn 68 Tonnen lassen sich nicht so einfach aus metertiefen Schlamm ziehen. Schon gar nicht den steilen Böschungshang des Edertals hinauf…
Daher bedarf es eines gewissen Kleingelds in der Portokasse.

Und dann gibt es da noch ein Problem. Wer immer den Panzer findet und rausholt darf sich mit dem Staat einigen. Denn eben dieser erhebt in solchen Fällen IMMER Anspruch auf den Bodenfund. Besonders, da es sich hier um ein Objekt handelt, das wenn auch uralt, dem Kriegswaffenkontrollgesetz unterliegt. Mitunter sogar noch scharfe Munition an Bord hat.

 

 

 

Und so schlummert der Königstiger wohl noch ein paar Jahre weiter in seinem nassen Grab. Lange vergessen aber nun im Fokus derer, die ihn gern hätten. Angespornt von der Tatsache, dass es nur noch zwei fahrbereite Exponate und eine Handvoll Museumsstücke weltweit gibt. Der heilige Gral einer jeden Panzersammlung…

Nach der Niederlage vor Paderborn zogen sich die restlichen Königstiger unter Hauptmann Bölter hinhaltend kämpfend bis in den Harz zurück, wo die letzten im Raum Blankenburg liegenblieben oder abgeschossen wurden.
Hauptmann Bölter selbst schlug sich zu seiner Familie im Raum Erfurt durch und führte sie 1950 dann über den Harz nach Westen. Überlebte den Krieg und den Anfang der DDR, in der er aufgrund seiner hohen Auszeichnungen (u.a. Ritterkreuz mit Eichenlaub) Repressalien zu erdulden hatte.
Er kehrte nach Mülheim an der Ruhr, seiner Geburtsstadt zurück, wo er 1987 starb.

Der Königstiger der schweren Ausbildungspanzerabteilung 500 ruht nun wohl noch ein paar Jahre weiter im See. Nicht mehr vergessen, wohl aber schwer zu erreichen.

Anm. d. Red.: Wir möchten darauf hinweisen, dass der Edersee nicht das idealste Tauchrevier darstellt und Tiefen von zwanzig Metern nicht für Amateure geeignet sind hier mit was auch immer zu suchen.
Jährlich sterben Wassersportler aller Art am Edersee und auch in Trockenzeiten sinkt der Wasserspiegel niemals auf das Niveau von 1944, als die Staumauer noch ein riesiges Loch aufwies.
Auch warnen wir davor in dann sichtbaren Schlammfeldern herum zu waten, da man hier wie im Moor versinken kann.

 

 

Auch noch Geschichte:

SMS Scharnhorst wiedergefunden (nordhessen-journal.de)

105 Jahre Versenkung SMS Cöln – eine Tragödie zur See 1914 (nordhessen-journal.de)

Der deutsche Flugzeugträger GRAF ZEPPELIN (nordhessen-journal.de)

Die McDonnell XF-85 Goblin: ein Jäger startet vom Bomber aus (nordhessen-journal.de)

Vor 450 Jahren: die Seeschlacht von Lepanto (nordhessen-journal.de)

Wie der Untergang der Heeresgruppe KURLAND 1945 für Millionen zur Hoffnung wurde (nordhessen-journal.de)

Der Mann, der den Dritten Weltkrieg verhinderte

Geschichte: Vor 80 Jahren: Panzerschiff „Admiral Graf Spee“ und das Gefecht am Rio de la Plata (nordhessen-journal.de)

Die Annunaki – Ausserirdische durch Inzucht und Inzest ausgestorben (nordhessen-journal.de)
Die Arbeitersklaven der Annunaki wurden ausgelöscht –zweimal! (nordhessen-journal.de)

Vor 80 Jahren: Ein Eisenbahnwagon, der Geschichte schrieb und zur Geschichte wurde (nordhessen-journal.de)

17. Juni 1953 – vergessen, weil unerwünscht? (nordhessen-journal.de)

Die Wikinger waren vor exakt 1000 Jahren schon in Amerika (nordhessen-journal.de)

20 Jahre 9/11: Sprecher für die Toten (nordhessen-journal.de)

„Allen voran!“ – Die SMS SEYDLITZ: eine deutsche Schlachtschifflegende (nordhessen-journal.de)

Festungen: Leid und Elend für die Sicherheit (nordhessen-journal.de)

 

 

 

 

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Anfang der 90er kam es in der ohnehin schon berüchtigten Region im Ländereck Burundi, Ruanda, Uganda und Kongo zu einem kurzen, aber folgenschweren Ereignis, das in Europa so gut wie vergessen ist aber die Region noch immer am Rande oder in einem Bürgerkrieg hält.
Es war ein Genozid (HIER). Der schlimmste seit Hitler, Stalin, Mao und Pol Pot. Er war nicht ideologisch oder religiös bedingt. Noch nicht einmal politisch. Es hatte schlicht rassistische, fast schon faschistische Gründe, warum eine Mehrheit eine Minderheit ausrotten wollte.

Über Monate kam es zu einer Hetzte der Hutu gegen die Tutsi. Beides Bevölkerungsgruppen in der Region, die zum Teil auch phänotypisch voneinander zu unterscheiden waren. Die hochgewachsenen Tutsi stellten die intellektuelle Elite der Region, machten aber nur ein Viertel der Bevölkerung aus. Die kleingewachsenen Hutu stellten eher das Heer der Arbeiter.

Leichenberge von Tutsi in Ruanda erinnern auch an andere Zeiten in Europa mit ähnlichen Bildern…

Es gelang gewissen Elementen einen großen Teil der Hutu gegen die Tutsi aufzuhetzen. Mit Hassreden, Verleumdungen und schlichtem Unsinn jenseits jeder Logik oder Tatsachen (z. B.: Unterstellung der schwarzen Zauberei!).
Am Ende fielen sie binnen Stunden über die „verhassten Tutsi“ her. Töteten zwischen 800.000 und 1,2 Millionen Tutsi innerhalb weniger Tage. Hackten sie mit eigens dafür in China für 50 Cents im Massen gekauften und verteilten Macheten in Stücke. Weideten schwangere Frauen aus. Verbrannten Babys und Kinder vor den Augen der Eltern. Ließen ihrem Hass freien Lauf (HIER)..
Die Turbinen der Wasserkraftwerke waren mit Leichen verstopft und die Krokodile in den Seen und Flüssen lagen fettgefressen zwischen den Leichen  am Ufer. Der Film „Hotel Ruanda“ beschreibt es ganz gut.

 

Am Ende taumelten sie siegestrunken durch die Straßen, deren Beleuchtung ausfiel, weil es kein Bedienungspersonal mehr in den Kraftwerken gab…
Während sich die überlebenden Tutsi in den Wäldern sammelten, ihre Familien in Sicherheit brachten und dann zurückkamen…
Innerhalb von zwei Jahren stellten sie wieder die Regierung und die Verwaltung in Ruanda und Burundi. Und die Streitkräfte. Und die Polizei.
Und die Hutu-„Rebellen“ flüchteten in die Urwälder des Kongo, wo sie bis heute hausen. Verhaftete Schuldige und Verdächtige sitzen in Arusha im Gefängnis und warten zum Teil seit fast 25 Jahren auf den Prozess.

 

Warum gewannen die fast schon ausgerotteten Tutsi den Bürgerkrieg?
Weil es für sie um ALLES ging!

Warum gewannen die Juden den Bürgerkrieg bei der Staatsgründung von Israel?
Weil sie keine Alternative hatten!

Warum gewannen die Afghanen den Krieg gegen die UdSSR?
Weil sie nicht aufgeben konnten ohne unter zu gehen!

Warum kämpfen Menschen bis zu ihrem Tod anstatt sich in ihr Schicksal zu fügen?
Weil es nicht IHR Schicksal ist!

 

 

Jüdische Grabsteine als Straßenpflaster im KZ…

 

Man kann es auch einfach sagen: ist eine Gruppen von Menschen groß genug und sich einig, kann keine Mehrheit sie zum Schweigen bringen oder gar „ausrotten“, weil die zwangsläufigen Kollateralschäden zu groß sind, um dauerhaft hingenommen zu werden.
Das würde zudem auch so viele Ressourcen verschlingen, dass es ökonomisch nicht tragbar wäre. Schlicht nicht finanzierbar. Durch keinen.
So, und genau so, gewannen ein paar tausend Taliban gegen eine internationale hochgerüstete Koalition in AFG!

 

 

Es bedarf dazu nur vier Mittel:

– Den unbedingten Willen zum Widerstand bei vielen!
– Eine desinteressierte Mehrheit im Land, die nur ihre Ruhe haben will und der es im Grunde egal ist wer regiert solange sie sicher, relativ frei / unbeschwert leben kann und ihr Auskommen hat.
– Grausamkeit, Gnadenlosigkeit und ggf. Hass bei denen, die Widerstand leisten!
– Die Hinnahme von Kollateralschäden!

 

Grausamkeit als Waffe! – Und sie wirkt…

 

Natürlich gibt es auch friedliche Umstürze, aber diese sind eher selten und historisch an einer Hand abzuzählen.

 

Letztlich geht es immer darum der schweigenden Mehrheit klar zu machen, dass ihre bloße Duldung des Gegners schon Nachteile für sie hat. Sogar ihren Tod verursachen könnte, solange sie die Regierung/Herrschenden unterstützt. Wenn auch nur passiv.
Denn eine aktive Unterstützung (Soldat, Polizist, Richter, Politiker, Presse, Verwaltung) wird natürlich direkter sanktioniert. Hier finden sich die beispielhaften Exempel, die von einem erfolgreichen Widerstand dann statuiert werden müssen. Zur Einschüchterung der an sich feigen Mehrheit, die Argumente für sich und ihre Duldung sucht und so bekommt.

Merke: Grausamkeit und Gnadenlosigkeit sind Argumente. Ein fast schon rhetorisches Mittel im Krieg. Es zeigt den unbedingten Willen gewinnen zu wollen. – Und dann auch zu müssen!
Es ist ein billiges Element der psychologischen Kriegsführung, dem die Herrschenden nichts entgegensetzen können, da sie sich an das Narrativ der Rechtmäßigkeit halten müssen.
Sie können Aufständische verhaften, verurteilen und sogar exekutieren, aber halt nicht deren Familien, Kinder und Unterstützer samt Familien. Und schon gar nicht mittelalterlich anschaulich, wie es die Taliban in AFG immer wieder taten. Wie es die Roten Khmer taten. Oder der Vietkong…

 

Beispielbild: Taliban

Die stille Masse muss so eingeschüchtert sein und Angst haben, dass alles, was die Herrschenden ihnen antun könnten, nichts im Vergleich zu dem ist, was die Aufständischen mit ihnen tun WERDEN, wenn sie sie nicht mindestens dulden! Und diese Duldung setzt natürlich den völligen Boykott staatlicher Institutionen voraus. Alles andere würde zur Strafe führen.

So können kleine Gruppen große Gebiete kontrollieren. Infrastrukturen nach Belieben zerstören. Tribunale abhalten und (ihr) Recht sprechen. Sogar öffentlichkeitswirksam. Das hält keine Regierung lange durch ohne selbst zum Terrorinstrument zu werden (z.B.: Frankreich in Algerien).

Eine Minderheit zum absoluten Widerstand gewillt gewinnt immer gegen eine größere Masse, wenn diese nur ihre Ruhe haben will. Immer. In der Regel hat eine Regierung opportunistische Mitläufer, die von ihrer „Treue“ profitieren. Aufträge, Zugeständnisse oder auch Beteiligung an der Macht i.e.S. von Überlassung von gesellschaftlichen oder ökonomischen Nischen (z.B.: Liefermonopole).

Während eine Regierung sich ihre „Follower“ eher kauft, erzwingt der Widerstand diese „Loyalität“.
Sobald die Regierung in dieser Spirale gefangen ist und die Mehrheit nichts für sie tut, verliert sie. Es reicht sogar, wenn diese Mehrheit sich nur neutral verhält.

 

Der Widerstand gewinnt, wenn er nicht verliert.
Die Regierung verliert, wenn sie nicht gewinnt!

 

Am Ende fliehen Verantwortliche wie Opportunisten und suchen Asyl in den Ländern, die sie vorher – wie auch immer – unterstützt haben.
Wer nicht flieht hat Pech gehabt. Denn kein Krieg ist grausamer als ein Bürgerkrieg; außer Religionskriegen! Daher wäre es fatal, wenn die Gewinner sich gegenüber den Verlierern auf was für einen Gott auch immer berufen könnten.

 

US-Botschaft: Flucht aus Saigon 1975

Die Säuberungen nach dem Sieg haben stets den Charakter von Inquisitionen, wo es um Rache und Abrechnung geht. Nicht bloß um Recht. Denn das erlebte Leid des Widerstandes bedarf eines Ventils.
Und das ist auch nötig, denn die Verantwortlichen des Widerstandes brauchen Zeit, um die Ordnung, die Verwaltung und das Recht wieder herzustellen. Und diese Zeit ist die Zeit der Abrechnung mit all denen, die (wie auch immer) prominent waren, aber nicht mehr fliehen konnten (siehe Castros Machtübernahme auf Cuba). Oder auch nur greifbar sind.

 

Hier wird explizite Grausamkeit zum Volkssport, da jeder zeigen will, dass er der Neuen Ordnung treu sein will. Zumindest durch klatschenden Beifall. Andere versuchen so davon abzulenken, dass sie noch vor ein paar Stunden treu zum alten Regime standen (ex-CSSR / Polen nach der „Befreiung“ 45). Und hier ist dann gnadenlose Grausamkeit ein gutes Argument und ein noch besserer Beweis auf „der richtigen Seite“ zu stehen…

Nach ein paar Wochen (nicht Tagen!!) wird das dann nach und nach aufhören. Vernunft wird wieder einkehren und ordentliche Gerichte (natürlich mit ausgesuchten Handelnden) werden die Aufarbeitung von Unrecht übernehmen. Alte Gesetze verändern und neue erlassen. Gern dann auch rückwirkend, wie nach 45 oft gemacht.
Es werden neue Straftatbestände erfunden werden, um das Altregime abzustrafen.  „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ war und ist so ein Straftatbestand, den es vor 45 nicht gab, obwohl er auch schon vorher opportun gewesen wäre zu greifen (Indianer, Inka, Ureinwohner Australiens, belgischer Kongo(!!), Burenkrieg,…).

Und dann werden die Geschichtsbücher und Nachschalgewerke entsprechend angepasst. Die neuen Auflagen sorgen dafür, dass das nun richtige Verständnis Einzug erhält in die Vernunft folgender Generationen. In ihre Sicht der Dinge., was wahr ist und was dann als fake, falsch und strafbar zu gelten hat.

Gern auch verbunden mit Enteignungen, Umverteilungen und Ausschlüssen von schuldigen Gruppen und Personenkreisen vom öffentlichen Leben. Auch das Versagen von höherer Schulbildung und/oder Ausbildung ist so ein Mittel, um ehemalige Gegner auf Dauer fertig zu machen.

Das Fallbeil, das 1993 Königin Marie Antoinette enthauptet hat.

Und vielleicht kommt auch jemand auf den Gedanken zu sagen, dass dieser Kreislauf nur durchbrochen werden kann, wenn man einen richtigen „Change“ vollzieht, und die Kinder der Täter aus einer späteren Opferrolle herausholt, wo sie dann nach ein paar Jahrzehnten geschichtsverklärend zum neuen Problem werden (Neonazis, Altkommunisten,…).
Vielleicht auch getrieben von dem Gedanken, dass das alte Regime die eigenen Kinder geschädigt oder gar umgebracht hat. Mit was und wie auch immer. Man Kinder zum Ziel hatte. Sie bewusst geschädigt hat, um sein Ziel zu erreichen.
In solchen Fällen könnte dann der Gedanke greifen, dass auch die Kinder und Kindeskinder von Tätern des alten Regimes zu beseitigen wären… Besonders dann, wenn der Maßstab des Verbrechens der Täter beispiellos wäre (Nazis).

 

Es sollte klar geworden sein, dass eine mit dem Tod bedrohte Minderheit, auch wenn nur so durch diese empfunden, letztlich stärker motiviert ist zu kämpfen als Mitläufer und opportunistische aber feige Unterstützer von Regierungen.
Auch sollte verständlich geworden sein, warum Minderheiten mit gewissen Prämissen gewinnen können und mit großer Sicherheit auch werden.
Und was das letztlich heißt, sollten sie gewinnen!! Nachdem man sie zwang für sich zu kämpfen.

 

Und nun machen wir einen Schritt zurück, raus aus dem Wald, um die Bäume wieder zu sehen, und denken mal nach, was es heißt ca. 20 Millionen(!!) Menschen zu tangieren, die etwas für sich als tödliche Bedrohung empfinden.
15.000 Taliban haben über 36 Millionen Afghanen das Mittelalter gestülpt.

Am Ende wird die Staatsmacht zum Zuschauer…

Wie viele Menschen aus dem Pool von 20 Millionen Geächteten werden notfalls für ihr Anliegen wirklich kämpfen? Und wie viele aus den 63 Millionen werden die Regierung nachhaltig mit ihrem Leben unterstützen? Zumal man sie immer wieder auch in komische Ecken stellen wird, so sie nicht weiter folgsam sind…

Ein Bürgerkrieg ist schnell vom Zaun gebrochen. Zum Teil reicht ein einziger Satz, wie in Serbien, als ein unbekannter und panischer Kreispolitiker mit Namen Milošević der Menge zurief „Keiner darf Euch schlagen!“, und so den jugoslawischen Bürgerkrieg erst richtig entfachte.

 

Es reicht ein einziger Funke an der richtigen Stelle! Und dann brennt es. Und ein Feuer zu löschen ist weitaus schwieriger als zu zündeln. Besonders dann, wenn Teile der Feuerwehr auch… mitzündeln werden. Oder nicht (mehr) verlässlich sind.

A.Paul Weber: Das Verhängnis – ein Bild aus den 30er.

Es ist auch ein Trauerspiel dass sich „Geschichte wiederholt“. Solche Texte schon immer im Vorfeld geschrieben, gelesen und dann vergessen wurden. Man sich bei der Aufarbeitung dann wieder erinnert, dass da im Vorfeld der ein oder andere Text war, der die Ereignisse vorweggenommen hat. Das war vor jedem gottverdammten(!) Umbruch so, seit dem die Griechen anfingen solche Debatten niederzuschreiben. Über alle Zeitalter, Epochen und Kulturen hinweg.
Wir lasen sie. Wir hörten im Geschichtsunterricht von ihnen. Und wir änderten nie etwas. Bis es mal wieder zu spät war.

 

 

 

Einen schönen vierten Advent, alles Gute, ein Frohes Fest und einen guten Rutsch!SIC!

 

 

Auch:

Die Deutschen und ihr RECHT auf Widerstand – ein Überblick | (nordhessen-journal.de)

 

 

 

 

 

 

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Widerstand fängt mit einem Satz an: NICHT MIT MIR!

Es gibt da das Bild von dem Mann mit verschränkten Armen in der Masse derer, die mit erhobenem rechten Arm in Bremen Hitler hochleben ließen.
Es gab da einen genauso einsamen Mann, der für sich entschied, dass es reicht und in München das Hofbräuhaus sprengte.
Es gab da eine Kommune von Studenten in München, die wussten, dass nicht alles kommentarlos geduldet werden konnte. Flugblätter und Drucksachen verfassten und unter das Volk brachten.
Dann gab es den Widerstand in der Wehrmacht, der um ein paar Offiziere herum dann zur Tat schritt.

Alle scheiterten. Weil es keiner sehen und mitmachen wollte (Bremen), am Zufall (Hitler ging zu früh weg), an der Gegenwehr des Staates (Weiße Rose) oder weil es zu schlecht organisiert war (Stauffenberg). Allen gemeinsam war der Versuch etwas zu tun. Und ebenfalls allen gemeinsam war die Tatsache, dass sie scheitern mussten, denn sie waren alle ALLEIN!

 

Die Umstürze gegen Unrechtsregime konnten historisch gesehen immer von einzelnen angestoßen werden, aber es brauchte die Masse der Menschen, um aus dem Anstoß eine Revolution zu machen. 1776, 1789, 1917 oder auch 1989. Ohne die Masse, ist der beste Versuch schon im Ansatz kläglich gescheitert. Daher versuchen totalitäre Regime auch immer die Kommunikation – egal ob Versammlung, Telefon, Presse oder Internet – zu kontrollieren, zu zensieren oder gar zu unterdrücken.

Joachim Gauck sagte einmal auf einer seiner Vortragstouren, dass das Unrecht in der DDR deshalb möglich wurde, weil die Masse der Menschen gelernt hat, dass sie durch Duldung des Regimes zumindest keine persönlichen Nachteile haben.

Das trifft es ganz gut, wie Revolutionen scheitern müssen. Wenn die Masse nicht überzeugt werden kann, dass sie, egal was sie macht, mit Sicherheit Nachteile haben wird, dann scheitert jeder Widerstand gegen einen Unrechtsstaat.

Betrachten wir hier einmal die, die sich von Anfang dieser Republik an, mit dieser Frage beschäftigt haben. Ein System darauf aufgebaut hat Gehorsam durch aktives Mitdenken zu ersetzen und sich in der Tradition des Kreises sahen, die um Oberst Otto Graf Schenck von Stauffenberg herum 1944 den Umsturz wagten.
Ihrem Eid gegenüber Hitler entsagten, diesen allein Deutschland und dem Recht gegenüber als verpflichtend ansahen, und dann scheiterten.
So schuf die Bundeswehr die Innere Führung, stellte den Staatsbürger in Uniform dem alleinigen Gehorsam gegenüber und forderte alle Soldaten aktiv auf, Befehle auf hinsichtlich ihre Rechtmäßigkeit ständig und immer zu überprüfen.

Wiki: Bundesarchiv_Bild_183-2004-0330-500,_Otto_Ernst_Remer

Der Gegenspieler von Oberst Graf Stauffenberg in Berlin anno 1944 war Major Otto Ernst Remer (HIER), der das tournusmäßige Wachregiment in Berlin befehligte. Er war ein Geschöpf seiner Zeit. In der NS-Zeit groß geworden, linientreu, absolut gehorsam seinen Vorgesetzten gegenüber und an der Front hochdekoriert. Kein Schreibtischsoldat, sondern ein Offizier der vom ersten Tag alleinig an der Front stand.
Er war der Soldat, der von Stauffenberg den Auftrag erhielt das Regierungsviertel abzuriegeln, das Reichspropagandaministerium zu besetzen und Goebbels zu verhaften.
All das tat er widerspruchslos und im Vertrauen auf die Rechtmäßigkeit der Befehle, die von seiner vorgesetzten Dienststelle kamen. Darauf baute der Stauffenberg-Plan. Dass am Staatsstreich unbeteiligte Soldaten und Verbände alleinig Befehle befolgten und so zum Teil des Umsturzes wurden.
In vielen Städten klappte das vorzüglich, wie in Paris. In anderen weniger. Und in Berlin scheiterte es in dem Augenblick, wo Major Remer zu Goebbels trat und ihn verhaften wollte. Goebbels gab ihm den Telefonhörer und am anderen Ende hörte Remer die Frage: „Erkennen Sie meine Stimme?“

Es war die Stimme des Herrschenden. Des Oberkommandierenden. Des Mannes, auf den der Eid seit 1936 (Tod von Hindenburg) persönlich bezogen worden war. Und Remer, das Geschöpf seiner Zeit, gehorchte seinem Herrn. Wie vorher und auch nachher noch Millionen andere auch.
Er machte kehrt und zerschlug den Aufstand genauso akribisch, wie er bereit gewesen war auf Befehl seiner Vorgesetzten die NS-Führung auszuschalten. Zum Schutz von Volk und Staat wie beide Seiten(!) betont hatten…

Doch wer hat Recht? Die Bundeswehr schlug diverse Kapriolen, um Stauffenberg auf ein Ross zu heben, das auf wackligen Beinen und dünnem Eis stand. Unsere Verbündeten beäugten das Projekt „Innere Führung“ stets misstrauisch bis argwöhnisch. Denn bei ihnen allen galt allein Befehl und Gehorsam – und das wirklich alternativlos.

Keine Diskussion unter Offizieren, wo der Eidesverrat der Gruppe um Stauffenberg nicht auch kritisch gesehen wurde. Ein Eid gilt in militärischen Kreisen als gesetzt, nicht diskutabel und schon gar nicht als… persönlich gestaltbar. Er ist absolut. Bis zum Tod.

Doch während man versuchte den militärischen Widerstand des Wehrmacht in der Bundeswehr politisch salonfähig zu machen, wurde die Frage derer, die ihren Eid befolgten und getreu ihrem Schwur den Aufstand zerschlugen meist ignoriert.
Gern hieß es, dass sie auch nur Befehle befolgt hatten und nicht informiert waren. Natürlich waren sie es nicht, darauf baute der Plan, der möglichst wenige Mitwisser aus Geheimhaltungsgründen vorsah.
Immerhin gelang es einen Notfallplan unter den Augen des NS-Regimes zu entwickeln, zu verteilen und vorzuhalten, um eben dieses Regime selbst nach dem Tod von Hitler sofort zu beseitigen. Ein Meisterwerk kreativer und genialer Planung und des deutschen Generalstabes in der Tradition der Grafen Moltke und Schlieffen absolut würdig. Rein intellektuell gesehen…

Während man also Leute wie Stauffenberg als Traditionsfiguren hervorhob, wurden solche Leute wie Major Remer in eine Ecke gestellt, wohin sie nie hingehörten. Man grenzte sie aus.
Major Remer wurde am Tag des Aufstandes noch zum Oberst und später dann zum Generalmajor befördert. Mit 32 Jahren einer der jüngsten Generäle des Heeres. Und das nicht aus alleiniger Dankbarkeit des Regimes, sondern durch Leistung im Felde. Das wird dann gern in der modernen Geschichte unterschlagen.

Und was völlig untergeht ist die Tatsache, dass Remer ohne die Stimme Hitlers am anderen Ende der Telefonleitung, seine Befehle 1:1 befolgt und den zitternden Goebbels abgeführt hätte. Er hätte das Regierungsviertel gegen alle Widerstände von den NS-Schergen befreit, und nachstoßende Verbände von SS und SA mit allen seinen Fähigkeiten als bewährter Frontoffizier verteidigt. Bis zum Tod und dem Eide treu. – DAS wird völlig unterschlagen.

Jedes Regime vertraut darauf, egal ob Monarchie, Diktatur oder Demokratie, dass seine Sicherheitskräfte und Beamten ihrem Eide treu sind. Tun, was man ihnen befiehlt. Immer und überall und auch dann, wenn sie anderer Meinung sind. Sie haben zu funktionieren und daher wird Funktionalität karrieretechnisch immer gefördert. So entsteht ein JA-Sagertum. So entstand auch der spätere Generalmajor Remer.

Wiki: Alter_St-Matthäus-Kirchhof_20_Juli_1944

Stauffenberg, Canaris, Beck, Witzleben, Kluge und tausende andere schoben zwischen Eid und Gehorsam die simple Frage nach der Legalität von dem Befohlenen und wogen es u.a. an dem ab, was Gewissen und Glauben als höhere Instanz für sie verbindlich vorgaben.

Schufen eine Kontrollinstanz gegen totalitäre Befehle, Vorgaben und Anforderungen. Dieses intellektuelle und auch charakterliche Konzept heißt nun „Innere Führung“ und wurde von der Bundeswehr verinnerlicht. Von jedem Soldaten bis hoch zum Viersternegeneral. Theoretisch gesehen…

Doch was heißt das? Ist die Bundeswehr so nun gegen rechtswidrige Befehle gefeit? Charakterlich gerüstet? Auf die nächste mögliche Krise vorbereitet? Gibt es in ihr genug Leute wie den Werftarbeiter in Bremen, die nicht die Hacken zusammenschlagen wenn der Tag kommt?
Gibt es ihn ihr genug Verteiler von Flugblättern, wenn Fragen offen sind?
Gibt es einzelne, die einen Diktator bekämpfen würden?
Oder gar eine Gruppe, die perverse, rechtswidrige und unmenschliche Befehle erkennt und handelt?

Generalfeldmarschall von Witzleben konnte es. Die Generalobersten Halder und Beck auch. Admiral Canaris konnte es. Stauffenberg starb mit den Worten „Es lebe unser heiliges Deutschland.“ Fast 4500 Offiziere die davon direkt oder indirekt wussten wurden hingerichtet. Auch sie glaubten fest daran das „nicht Richtige“ tun zu müssen um „richtiges Unrecht“ zu beseitigen. – Mehr kann man von einem Menschen nicht verlangen. Immerhin zahlten sie den höchsten Preis für ihre Einsicht, die nun Innere Führung heißt.

Remer hatte nur den Glauben daran, dass man seinen Eid von oben ihm gegenüber nicht verraten würde. Er vertraute auf die Rechtmäßigkeit der Befehle. Dass seine Vorgesetzten seinen Eid nicht für Verbrechen missbrauchen würden. Der Staat Verfassung und Recht als Mantel für seine Entscheidungen ansieht.
Wer nun lacht hat vergessen, dass ein paar Jahre später die DDR da weitermachen konnte, wo das III. Reich aufhörte. Mit Repressalien, Lagern, Verfolgung, Zensur, Unterdrückung und Mord. Man nannte es nur Sozialismus und schuf das nationale ab. Sonst blieb fast alles gleich.
Bis 1989, wo ein Divisionskommandeur der NVA in Dresden sich weigerte gegen Demonstranten vorzugehen und ein Oberstleutnant der Grenztruppen in Berlin die Grenztore öffnete. Zwei Einzelfälle in der Tradition derer, die Gewissen und Pflicht auch neu angedacht hatten.

Jeder von uns bildet sich gern ein, dass er im Augenblick des erkennbaren Terrors Widerstand leisten würde. Frage: wann erkennt man den Anfang, wo Handeln langsam opportun wird? Und handelt man dann, oder wartet noch ab? Und dann wie lange???
Georg Elser (HIER) erkannte es frühzeitig. Die Weiße Rose (HIER) brauchte länger. Stauffenberg noch länger. Alle wollten nicht glauben was eigentlich jeder seit 1933 stetig schlimmer werdend sehen konnte. Bis dann Fotos auftauchten. Von Toten, Gruben, Lagern und Öfen.

General Remer war bis zum Ende im Glauben fest, das Richtige getan zu haben. Seinem Eide treu. Wie fast 15 Millionen deutscher Soldaten. „Wir haben nur Befehle befolgt“, hieß es immer und immer wieder. Remer befolgte sie. Erst für Hitler, dann für ein paar Stunden für den Widerstand und dann wieder für Hitler.

Nach dem Krieg wurde er dann zum Sündenbock. Wurde ausgegrenzt wie tausende anderer auch. Wurde dann zum Schuldigen dafür, dass ein von zu vielen mitunter falschen Prämissen ausgehender Plan dann von ihm(!!) niedergeschlagen wurde.
Das war falsch. Denn der Plan scheiterte mit Hitlers Überleben. Erst da entschieden sich viele Verantwortliche wieder für Hitler, um „den eigenen Arsch“ zu retten. Sie starben dennoch. Die Gestapo fand fast alle.
Remer tingelte nach 45 umher und veranstaltete Vorträge zum Thema „Wie ich den Hitlerputsch niederschlug“ und konnte von der Opferrolle leben, bis er im Ausland untertauchen musste, da der Zeitgeist sich änderte und weniger differenzierte Vorträge alter Sichtweisen schätzte. Die Kriegsgeneration langsam ausstarb. Widerspruch zu so manchen modernen und kühn-realitätsfremden Thesen unterblieb.

Nun stehen wieder viele Menschen im und außerhalb des Staatsapparats vor schwierigen Entscheidungen. Für sich, ihre Familien und ihre Existenz. Natürlich tönen nun viele, dass das nicht vergleichbar ist. War es nie. Denn es war schon immer eine rein persönliche Entscheidung. Wann sage ich NEIN. Ab wann mache ich das? Und bei welchem Thema sag ich NEIN. Oder bei wem?

Remer verlagerte die Antwort darauf auf dem Vorliegen eines rechtmäßigen Befehls und sagte immer JA!
Stauffenberg, Elser und Scholl sagten NEIN. Vorher aber, wie alle anderen auch JA und warfen sich dann vor nicht früher das Unrecht erkannt zu haben. Nicht den Genozid an den Juden, sondern vorher schon, als die Republik abgeschafft wurde, Grundrechte eingeschränkt wurden und Zensur Ideologie alternativlos machte. Denn da ging es los. Nicht in Ausschwitz… dort endete es nur.

Nicht jeder Versuch Unrecht abzustellen ist erfolgreich…

Allein aus diesem Grunde heraus macht ein Unrechtsstaat seinen Bürgern gern vor, dass man A nicht mit B vergleichen kann. Verfassungseinschränkungen der NS- und DDR-Zeit rein gar nichts mit dem zu tun haben, was andere machen. Gern machen. Und immer wieder machen.
Man verweist auf die funktionierenden wenn auch ausgehöhlten Kontrollinstanzen des Staates.
Man verweist auf Krisen, die das notwendig machen. Man macht Angst.
Auch die Gruppe um Stauffenberg glaubte das lange und hatte Angst.
Remer glaubte es bis zu seinem Tod… Und sehr viele glaubten den Mythos, „dass der Führer davon alles nichts gewusst hat…“

So verdreht man Geschichte. Indem man das schlechte Gewissen all derer, die zu lange gewartet haben und ein Alibi für ihre Feigheit suchen, eben dieses Alibi liefert. Genau so, wie man ihnen vorher gute, nachvollziehbare und logisch klingende Gründe lieferte eben noch länger treu zu sein. Zu glauben. Zu hoffen. Aber zu warten.

 

Der deutsche Widerstand wartete zu lange. Die westliche Nachkriegsgeneration übte sich in tautologischen Plattitüden rechtmäßigen Denkens ohne zu begreifen, was Widerstand wirklich ist. Im Osten begriff man es 1989 wieder und leistete Widerstand. Als klar wurde, dass es nur noch Nachteile brachte sitzen zu bleiben und treu&schweigsam zu sein.

General Remer starb verbittert, weil auch er nie verstanden hatte, woran er scheiterte, scheitern musste. Und warum er zum Sündenbock wurde. Als Alibi für eine Generation von Soldaten, die eine „Innere Führung“ schufen und deren Grundlage nur abstrakt begreifen wollten. Nicht erkannten, dass ein NEIN unter keiner Regierung bei denen wünschenswert ist, die ihr höriges Kanonenfutter haben (wollen). Es letztlich als Exekutive brauchen!

Mir persönlich tut Otto Ernst Remer leid. Als Soldat und Offizier hat er all das nicht verdient. Aber als Bürger hat er das bekommen, was JEDER damalige Bürger hätte bekommen sollen: die Quittung für staatsbürgerliche Feigheit und zu lange gläubig gewesen zu sein. Abgewartet zu haben. Zu wissen, dass da Züge rollen. Menschen verschwinden. Und Sterne getragen werden. Ausgrenzung und Hass geschürt wird.

Und hier sollten alle Staatsdiener einmal wirklich anfangen zu denken… Es reicht nicht aus nur gehorsam (gewesen…) zu sein.

 

Auch: Video vom Interview von 1990 (HIER).

 

P.S.: Es ist bezeichnend, dass der Nachlass von General Otto Ernst Remer gerade ins Ausland verkauft wurde. So verschwindet eine Mahnung an all die, die Befehle gern als absolut ansehen aus diesem Land. Man hätte diesen historisch wertvollen Nachlass all den Offizieren zugänglich machen sollen (z.B.: FüAk Bw in Hamburg), die Haltung notfalls vor Gewissen sehen.
Oder ihn auch im Zentrum für „Innere Führung der Bundeswehr“ ausstellen, als Beispiel wie man trotz treuem Dienens schließlich vor der Geschichte scheitern muss und immer scheitern wird.

 

 

Remer als Major der Division GD vor dem Putschversuch. Es ist eine dieser Propagandamotive, die vom NS-Regime zur „Motivation“ verbreitet wurden. Verantwortlich dafür war das Studio Hoffmann. Nach dem Krieg verwendete Remer diese Motive als Promokarten bei seinen Vorträgen und signierte sie.

 

 

 

Auch:

Die Deutschen und ihr RECHT auf Widerstand – ein Überblick | (nordhessen-journal.de)

Bundeswehr: MAD-Präsident muss gehen – Warum eigentlich? | (nordhessen-journal.de)

Bundeswehr: Was stimmt nicht beim KSK? – Vielleicht nur der Verdacht? | (nordhessen-journal.de)

Wie blöd sind wir eigentlich? | (nordhessen-journal.de)

Kollegen unter Beschuss im Stich gelassen: wenn Polizisten einfach flüchten! | (nordhessen-journal.de)

 

 

 

Oder auch in Bildchen erklärt und kommentiert:

BÖSE BILDERCHEN im Rabenspiegel

 

 

 

 

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Als die deutsche Marine nach dem ersten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde, dachten die Planer schon einen Schritt weiter. Im ersten Weltkrieg hatte zwar das Marinefliegerwesen eher mit Flugbooten und Luftschiffen stattgefunden, aber die Bedeutung des Flugzeuges für den Seekrieg an sich war klar erkannt worden. Und auch die Gefahr daraus.

Gegen Ende des Ersten Weltkrieges sollten sogar veraltete Kreuzer zu Wasserflugzeugträgern umgebaut werden und es wurde das Ausonia-Projekt (HIER) aufgelegt. Hier sollte ein ehemaliges italienisches Passagierschiff zu einem richtigen Flugzeugträger mit Flugdeck umgebaut werden, von dem Flugzeuge starten und auch wieder auf ihm landen konnten.

Das allein zeigt die wachsende Bedeutung der Marinefliegerei für die Seeaufklärung von weitab operierenden Schiffsverbänden wie auch die Notwendigkeit der Artilleriebeobachtung über den Horizont hinweg bei Flottengefechten.

Der Träger am 21.6.1940

Durch den Vertrag von Versailles war es Deutschland verboten überhaupt wieder eine Fliegerei zu haben, wodurch das Projekt in Vergessenheit geriet. Sogar die Unterlagen verschwanden.

Zwischen den Kriegen bauten dann die USA, Japan und England Träger. Meist auf Basis nicht vollendeter Schlachtkreuzerneubauten.
Der Doktrin folgend, dass sich ein Träger auch selbst verteidigen können müsse waren all diese Träger auch mit Kreuzerartillerie bewaffnet, was erhebliche Gewichtsanteile in eine Bewaffnung steckte, die eigentlich überflüssig war.

So waren beispielsweise die US-Träger USS Lexington und USS Saratoga mit acht 20,3cm-Geschützen in vier Zwillingstürmen bewaffnet.

 

Mit der Machtergreifung Hitlers wurden die ohnehin schon gemachten Vertragsverstöße ausgeweitet. Nach den falsch deklassierten Panzerschiffen (Westentaschenschlachtschiffen), die schon unter Weimarer Regierung konzipiert wurden, schuf das III.Reich mit seinem Plan Z (HIER) ein Flottenbauprogramm, das Deutschland marinetechnisch hätte schützen sollen.

Expliziter Bestandteil dieses weitreichenden Planes waren auch vier Flugzeugträger von je 20.000 Tonnen.

Federführend für das Projekt war der Diplomingenieur Wilhelm Hadeler, der sich privat für den Schiffstyp Flugzeugträger interessierte und daher als einer von wenigen innerhalb des deutschen Militärs eine gewisse Vorstellung von den Anforderungen für den Schiffstyp hatte. Der Entwurf des Flugzeugträgers erfolgte aus dem Nichts heraus, da es keinerlei Erfahrungen gab, auf denen der Entwurf aufgebaut werden konnte. Ein Problem, das heute nun auch China hat oder die UdSSR hatte.

Träger Graf Zeppelin

Um Basiswissen für den Entwurf zu bekommen, zog man die öffentlich einsehbaren Informationen über ausländische Flugzeugträger zu Rate. Das Vorbild für den ersten Entwurf waren die britischen Flugzeugträger der Courageous-Klasse, die aus Schlachtkreuzerumbauten nach dem Krieg hervorgingen.
Um die grundlegende Frage, ob der Entwurf zweckmäßig war, zu beantworten, besuchte ein Mitarbeiter des Konstruktionsbüros den Flugzeugträger HMS Furious im Rahmen einer Publikumsvorführung, was aber kaum verwertbare Informationen brachte.
Parallel wurde es möglich, im Herbst 1935 den japanischen Flugzeugträger Akagi zu besichtigen, der auch aus einem Schlachtkreuzerentwurf hervorgegangen war.

Die Japaner waren in Bezug auf die Weitergabe von Konstruktionsunterlagen großzügig, da die Konstruktion der Akagi veraltet war und ihr Totalumbau kurz bevorstand. Unter anderem war die Akagi zu dieser Zeit immer noch mit der schweren Kreuzerartillerie ausgestattet, die alle Seemächte inzwischen als unnütz ansahen.
Die einzigen Träger, die im späteren Zweiten Weltkrieg je in Artilleriegefechte verwickelt wurden war die HMS Glorious 1940 gegen die deutschen Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau sowie eine Gruppe von US-Geleitträgern 1944 bei Leyte gegen das japanische Schlachtschiff Yamato. In beiden unglücklich verlaufenden Fällen konnten die Geleiteinheiten die Träger nicht retten.
Die Trägerdoktrin bestand darin eben diese Träger weit hinter den vorderen Einheiten aus der Sicherheit vor Artilleriebeschuss heraus zum Einsatz zu bringen.

Träger Graf Zeppelin

Dennoch wurde auch die deutschen Flugzeugträger mit zumindest 15cm-Artillerie bewaffnet, um ihnen artilleristischen Schutz gegen leichte Überwassereinheiten zu geben.

So sollte die Graf Zeppelin, das Typ-Schiff dieser deutschen Träger, 16x 15cm L/55 und eine Flak-Bewaffnung zur Flugabwehr aus 12x 10,5 L/65, 22x 3,7cm L/83 und 28x 2cm L/65 erhalten. Dazu sollten insgesamt 48 Flugzeuge aufgenommen werden, die zum Teil mit Klappflügeln zur Platzersparnis ausgestattet wurden. Darunter spezialgefertigte Ju87 und Me109.
Während des Krieges wurde die Ausstattung mit Flugzeugen mehrfach geändert. Genau wie die artilleristische Bewaffnung des Schiffes, das am Ende nie fertiggestellt; sogar wieder ausgeschlachtet wurde.

Am 21. April 1943 wurde der zu über 90 % fertiggestellte Flugzeugträger nach Stettin geschleppt und in einem Seitenarm der Oder festgemacht. An ihrem neuen Liegeplatz diente die Graf Zeppelin als Ersatzteillieferant für andere Schiffe der Kriegsmarine und als schwimmendes Depot.
Am 25. April 1945, im Angersicht der vorrückenden russischen Armee, setzte ein Sprengkommando das Schiff auf Grund und zerstörte seine ohnehin nicht mehr intakte Antriebsanlage, um den Träger als Beute für die vordringenden sowjetischen Truppen unbrauchbar zu machen.

Im März 1947 wurde das Schiff von der Roten Armee gehoben und diente als Wohnschiff für eine Spezialabteilung, die mit der Auswertung der Konstruktionsunterlagen der Graf Zeppelin und anderer Beuteschiffe betraut war. Es sei darauf hingewiesen, dass USAAF und RAF gegen Ende des Krieges gezielt die noch vorhandenen deutschen schweren Einheiten versenkten, um sie als Beute für die UdSSR unbrauchbar zu machen!

Am 18. Juni 1947 wurde während der Kampfmittelversuche an der Graf Zeppelin kurz vor einem Sturm die Vertäuung gelöst, um einem Reißen der Leinen und einem Stranden des Schiffes zuvorzukommen. Das Schiff wurde anschließend mit zwei Torpedos 30 Seemeilen nördlich vor Großendorf vor der Danziger Bucht versenkt, wo es auf der Position ♁55° 16′ 59,8″ N, 18° 25′ 33,1″ O bis heute in 80 Metern Tiefe
liegt.

Der zweite Träger wurde unvollendet abgebrochen und die anderen Träger storniert. Lediglich die Graf Zeppelin wurde soweit fast fertiggestellt.

Ansichten der Graf Zeppelin

Die Graf Zeppelin war eine bemerkenswerte Konstruktion und brach damals mehrere Rekorde. Zum Zeitpunkt ihres Stapellaufes war sie mit 263 Metern das längste Kriegsschiff Europas. 
Die Seitenhöhe des Trägers betrug 22,5 Meter. Dieser Wert war bisher im deutschen Schiffbau unerreicht. Der Hangar war konstruktionstechnisch ein Teil des Schiffskörpers und trug, im Gegensatz zu ausländischen Konstruktionen, bei denen Hangars als normale Aufbauten behandelt wurden, zur Steifigkeit des Schiffes bei. Durch die Höhe hatte der Träger eine immense Seitenfläche, was die Gefahr erhöhte, zum Beispiel bei der Passage des Kaiser-Wilhelm-Kanals vom Wind gegen das Ufer gedrückt zu werden. Deswegen erhielt die Graf Zeppelin im Bug zwei Voith-Schneider-Propeller.
Als Ausgleich für das Gewicht der Insel auf der Steuerbordseite waren die Hangardecks um 0,5 Meter nach Backbord verschoben, was dazu führte, dass die Seitenwand an der Backbordseite einen Meter weiter überhing als auf der Steuerbordseite, was aber inzwischen als normal bei Trägern ist.

Die Antriebsanlage leistete bis zu 200.000 PS. Dies war der leistungsfähigste Antrieb, der bis zu diesem Zeitpunkt auf einem europäischen Schiff verbaut worden war. Er wurde benötigt, um das Schiff auf die geforderte Geschwindigkeit von 33 Knoten zu beschleunigen, was bei allen Trägern grundsätzlich dem Flugbetrieb geschuldet war.

Von allen nach Ende des Washingtoner Flottenabkommens um das Jahr 1936 herum auf Kiel gelegten Flugzeugträgern war die Graf Zeppelin mit einer Maximalverdrängung von 33.000 Tonnen der schwerste. 
Die Tanks für Flugzeugbenzin waren auf der Graf Zeppelin besser geschützt als bei den US-Trägern der Essex-Klasse, die selbst bis Mitte der 50er Maßstäbe im Trägerbau setzte. Mehrere dieser Schiffe sind als Museumsschiffe erhalten geblieben (z.B.: USS Midway in San Diego).

Die Fertigstellung des Trägers scheiterte an den sich ändernden Anforderungen des Seekriegs hin zum U-Boot-Krieg. Das Oberkommando der Kriegsmarine erkannte die Sinnlosigkeit mit konventionellen Schlachteinheiten gegen England ankommen zu können. Die eigenen schon fertiggestellten schweren Kreuzer, Panzerschiffe und Schlachtschiffe konzentrierten sich auf die Störung der Schiffskonvois im Nordatlantik und banden so große Teile der britischen Flotte.
Da diese Geleite zum Teil im Bereich der landgeschützten Luftgeschwader lagen und/oder durch U-Boote bekämpft wurden, wurde der Träger überflüssig. Allein sein Baufortschritt verhinderte eine komplette Verschrottung.

Quelle: WoWS: Graf Zeppelin im Einsatz…

Der Träger selbst, dessen Namensgeber der legendäre Luftschiffentwickler Ferdinand Graf von Zeppelin war, ist in der Fachwelt stark beachtet. Er hatte schon Katapulte an Bord, die den Start erleichtern sollten, aber technisch unzuverlässig waren.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurden verlässliche Dampfkatapulte entwickelt.
In vielerlei Hinsicht war der Träger technisches Neuland, das zum Teil erst Jahrzehnte später zum Standard im Trägerbau wurde.

Daher ist die Faszination für die Graf Zeppelin gerade auch in Modellbauerkreisen ungebrochen. Nicht nur weil es der „german Nazi-Träger“ ist, wie er gern in US-Veröffentlichungen genannt wird.

 

Die Graf Zeppelin ist wie viele andere Entwicklungen im III. Reich auch, ein technisch sehr hochwertiges Produkt, dass aufgrund seiner modernen und nicht erprobten Technik dann zu spät oder gar nicht mehr fertig wurde. Er reiht sich marinetechnisch in die unzuverlässigen Antriebe der Zerstörer oder die Magnetzünderkrise der Torpedos ein.

 

Ju87 E-Torpedobomber bei der Erprobung

Beides technische Flops einer technikverliebten Entwicklergilde innerhalb der deutschen Marinerüstung mit der direkten Verantwortung für vielerlei Misserfolge.

Auch heute noch zeichnet sich die deutsche Rüstung durch fortschrittliche Ideen, aber technisches Unvermögen aus, die dann kostenintensive und langjährige Verbesserungen nötig machen. Egal ob im Schiffs- oder Flugzeugbau (hier A400M) oder gar bei simplen Gewehren (Nachfolger G36) zu sehen.

 

Technisch ihrer Zeit marinetechnisch so weit voraus wie der Düsenjäger Me262 den alliierten Fliegern, liegt die Graf Zeppelin nun auf dem Grund der See. Und anders als viel zu viele deutscher Schiffe ohne Tote an Bord zu haben.

 

Video eines 1:100 Funktions-Modells der Graf Zeppelin als HIER!

Video des Wracks der Graf Zeppelin HIER.

Video der dt. Träger 1915-45 (engl.) HIER

Video von einem Modellbautreff… HIER

 

 

Weitere marinehistorische Artikel:

105 Jahre Versenkung SMS Cöln – eine Tragödie zur See 1914 | (nordhessen-journal.de)

SMS Scharnhorst wiedergefunden: Vizeadmiral Graf Spee und das Ende des Ostasiengeschwaders 1914 vor den Falklands – The Kasaan Times

Vor 80 Jahren: Panzerschiff „Admiral Graf Spee“ und das Gefecht am Rio de la Plata – The Kasaan Times

„Allen voran!“ – Die SMS SEYDLITZ: eine deutsche Schlachtschifflegende | (nordhessen-journal.de)

 

Das Deutsche Marineehrenmal bittet um Spenden:

Marine-Ehrenmal in Laboe muss saniert werden | (nordhessen-journal.de)

Marine-Ehrenmal in Laboe: Künstler Dierk Osterloh unterstützt die Sanierung | (nordhessen-journal.de)

 

 

Und weil die Hinterbliebenenversorgung und die Hilfe für verwundete und noch lebende Kameraden so gut behördlicherseits klappt; hier eine wichtige Adresse:

Als Interessenverband für alle Einsatzveteranen ist der Bund Deutscher Einsatzveteranen e.V. (HIER). Er ist Ansprechpartner und Anlaufstelle für alle Kameraden, die Hilfe brauchen. Es wird jedem, sofort und  professionell geholfen werden, der durch seinen Dienst für die Bundesrepublik Deutschland zu Schaden kam.

Wir bitten unsere Leser um Spenden für die gute Sache und hoffen auf breite Unterstützung für die Kameraden!

Spendenformular HIER

 

Kostenloser Download des Erfahrungsberichtes eines traumatisierten Kameraden: Kunduz im Kopf

 

 

 

 

 

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Die Idee einen Gegner zu schaden oder zu töten, ohne dass dieser auch nur die Chance hat den Angreifer selbst zu schaden ist so alt wie die Idee überhaupt Krieg zu führen.
Tapferkeit ist die Fähigkeit seine Angst zu überwinden, und Angst ist ein starker Antrieb. Darum ist es prinzipiell nicht feige nach Möglichkeiten zu suchen, Gegner zu bekämpfen ohne selbst in Gefahr zu kommen. Das ist eher als logisch anzusehen und folgt dem Gedanken, dass Vorsicht der bessere Teil der Tapferkeit ist.

Wiki: US Medal of Honor: „auffallend durch Tapferkeit und Furchtlosigkeit bei Lebensgefahr weit über die Pflichterfüllung hinaus im Gefecht gegen einen Feind der Vereinigten Staaten“

Dieser Spruch wird aber gern von richtigen Feigligen missbraucht, die per se nicht in der Lage sind ihre Angst zu überwinden. Vor was und wo auch immer.
Die gern mal in der U-Bahn sitzen bleiben und Vorsicht walten lassen, wenn Frauen und Mädchen angegangen werden. Solche Gestalten der vorsichtigen Zunft sind hier ausdrücklich nicht gemeint.

Wohl aber Männer und Frauen, die durchaus bereit sind ihr Leben zu opfern, aber die Einsicht und das Verständnis mitbringen kein Kanonenfutter sein zu wollen. Oder sein zu müssen, was ein Unterschied ist. Denn so manche militärisch notwendige Aktion kann mitunter Opfer bedingen.

 

Diese aber möglichst klein zu halten, zumindest auf der eigenen Seite, ist das vornehmste Ziel eines jeden militärischen Führers. Auf jeder Seite seit Anbeginn der Zeit. Kein Feldherr stand jemals vollkommen gefühllos seinen Soldaten gegenüber, der den Titel Feldherr verdient hat.

General Patton jr. sagte einmal sinngemäß, dass es keinen Sinn macht tapfer zu sterben sondern es nur sinnhaft ist dafür zu sorgen, dass möglichst viele Gegner tapfer sterben. Das trifft so ziemlich die Idee, ohne Gefahr für das eigene Leib und Leben Gegner sterben zu lassen.

Schlacht von Cresy 1346 in der 20-25.000 Ritter gegen 10-12.000 englische Bogenschützen verloren

Erste Erfolge dieser Idee waren in den Abstandswaffen zu suchen. Speere waren wohl die ersten Waffen Gegnern zu schaden, ohne dass diese auf Nahkampfentfernung herankommen konnten. Es galt den Gegner auf der Entfernung zu treffen. Doch beim schweren Speer, war dem Wurf leicht auszuweichen, so er denn nicht Massen, wie von römischen Legionären geworfen, auftrat. Er war schlicht zu langsam, auch wenn er dann auch im Nahkampf durchaus Gegner auf Abstand halten und töten konnte.
Letzteres hatte Alexander der Große mit der mazedonischen Phalanx und den fast sechs Meter langen Lanzen perfektioniert (HIER).

Und an dieser Stelle traten dann Schleuderer und Bogenschützen auf den Plan, die zwar nur leichte Geschosse aber über weite Entfernungen in schneller Abfolge verschießen konnten.
Etwas, was selbst geschützte, gutgepanzerte und berittene Gegner empfindlich stören konnte, wie die französischen Ritter 1346 bei Crécy (HIER) schmerzhaft erfahren mussten, wo der halbe französische Adel durch englische Langbogenschützen ausgelöscht wurde.

Die Schusswaffen folgten nur dieser Idee, waren also nichts wirklich Neues. Überhaupt war dieses Denken davon beflügelt über weitreichendere Waffen zu verfügen als der Gegner. Ihn außerhalb seiner eigenen Reichweite zu bekämpfen. Etwas, was gerade bei den Seestreitkräften der Welt zunehmend eine Rolle spielte und letztlich zum Flugzeugträger wurde.

Auch die Luftwaffe war dieser Idee geschuldet den Gegner da treffen zu können, wo er noch nicht auf die eigen Kräfte wirken konnte oder seine Nachschubbasen und Produktionsstandorte zu treffen.
So konnten zum Beispiel Zeppeline im ersten Weltkrieg in Höhen operieren und englische Städte treffen, ohne dass man sie selbst erreichen konnte.

1759 Angriff französischer Brander gegen ankernde britische Schiffe vor Quebec

Im Seekrieg spielten sogenannte Brander eine entscheidende Rolle. Brander waren kleinere Schiffe, die mit Teer und anderen brennbaren Materialien vollgestopft waren und unter Segeln auf feindliche Schiffe gesteuert wurden. Vorwiegend gegen ankernde Schiffe im Hafen. Kurz vor dem Zusammenprall wurden diese Schiffe in Brand gesteckt, das Ruder festgezurrt und die Besatzung ging von Bord, während das brennende Schiff auf den Gegner zutrieb, sich dort verhakte und den Gegner mit in Brand setzte.
So reduzierte die Englische Flotte die schon angeschlagene spanische Armada (HIER) im Hafen von Calais 1588.

 

Doch erst mit der Entwicklung von Funk und damit einhergehenden Fernsteuerungen ließen sich Waffen konzipieren, die ohne Gefährdung der sie einsetzenden eigenen Truppen auskam.

 

 

Hier ein paar Beispiele für solche Entwicklungen im Zweiten Weltkrieg:

Goliath

Der Goliath war ein zumeist elektrisch angeriebener deutscher Kleinstpanzer, der als Ladungsträger bezeichnet wurde. Er trug eine Sprengladung von 50kg, war drahtgelenkt und Vorreiter einer ganzen Familie solcher Kleinstpanzer, die gegen Befestigungen eingesetzt werden konnten. Insgesamt wurden allein vom Goliath insg. fast 7900 Stück gebaut.

 

Mistel

Quelle: Wiki – Mistel-2-Gespann 1945 in Berneburg

Das deutsche System Mistel (HIER), bestand aus zwei miteinander verbundenen Flugzeugen, wovon eines das Steuerflugzeug und das andere der Ladungsträger war.

Meist bestand es aus einem Jagdflugzeug Focke-Wulf 190 oder Messerschmidt 109 und einer Junkers 88.
Beide hoben zusammen und miteinander verbunden ab, flogen zum Ziel und das Gespann nahm direkten Kurs auf das meist stationäre Ziel (z.B.: Brücke, Depot, Hafen,…). Nach dem Zielanflug klinkte das Führungsflugzeug den Ladungsträger aus, der dann mit seiner tonnenschweren Sprengladung von Führungsflugzeug ferngesteuert weiterflog und das Ziel bekämpfte.
Dieses Huckpack-System war wohl der erste flugzeuggestützte Einsatz von einem Vorläufer des Marschflugkörpers in der Kriegsgeschichte.

 

V1/V2

Die von Wernher von Braun erdachten und konstruierten Flugkörper waren die ersten voll einsatzfähigen Marschflugkörper (V1/Fissler 103) und ballistischen Raketen (V2/Aggregat 4), die nach dem Start autonom und ohne weiteren menschlichen Einsatz ihre Ziele bekämpften.

Bundesfilmarchiv: V1 vor dem Start
Aus guter Deckung wird „V1“ an die Abschußstelle gerollt. 

Sie waren die ersten voll funktionsfähigen Waffen, die über große Entfernungen autonom Ziele bekämpfen konnten, wenn auch ihre Treffgenauigkeit überaus ungenau war.
Die V1 wurde im Zweiten Weltkrieg auch von Bombern (Heinkel 111) aus abgeworfen/abgefeuert, was die Reichweite noch einmal deutlich erhöht hat.

Im zweiten Weltkrieg wurden diese Waffen in Serie gefertigt. 12.000 V1 und 3.200 V2 wurden abgefeuert und mehrere tausend erbeutet oder im Vorfeld des Einsatzes zerstört.

Es gab Pläne V1 und V2 auch von U-Booten aus abzufeuern, was aber Mangels Ressourcen fallengelassen wurde. Die hierfür aber gemachen vorbereitenden Entwicklungen beflügelten die spätere Entwicklung der U-Boot-gestützten ballistischen Raketen erheblich.
Das von Wernher von Braun angedachte Aggregat 9 sollte eine mehrstufige Trägerrakete werden, deren Einsatzziel eigentlich der Weltraum bzw. der Weg zum Mond war, dem NS-Regime aber als „Amerika-Rakete“ verkauft wurde.

Bis Mitte der 60er Jahre basieren alle weiteren (Folge-)Entwicklungen auf Basis dieser beiden Pläne; unabhängig ob in den USA oder UdSSR entwickelt.


Fritz X

Diverse Gleit- und Flugbomben im Vergleich zur Ardo 234 Blitz

Diese 1400kg schwere Flugbombe war die erste funktionieren steuerbare Gleitbombe, die von Flugzeugen weit außerhalb der Flugabwehr abgeworfen und dann im freien Fall aufs Ziel gesteuert werden konnte.
Der Einsatz erfolgte gegen stark befestigte oder schwer gepanzerte Ziele mit schwerer Luftverteidigung.

Der erste erfolgreiche Einsatz erfolgte 1944 gegen die italienische Flotte, die klammheimlich die Seiten wechselte und ihre Flotte nach Malta zur Kapitulation verbringen wollten.
Ihr Flaggschiff, das moderne Schlachtschiff Roma, wurde von einer dieser Bomben getroffen.
Die Reichweite war aber konstruktionsbedingt überschaubar.

 

Henschel Hs293/298

Museum Prag: Fritz X (li) und Hs 293 (re)

Diese deutsche Waffe war die erste funkgesteuerte Abstandswaffe, die das Wort Fernlenkwaffe verdiente (HIER). Zum Einsatz kam sie u.a. gegen die US-Seelandung bei Anzio und gegen die italienische Flotte. Auch gegen die stark verteidigte Brücke von Remagen kamen diese Lenkwaffen zum Einsatz.
Der erste Einsatz der Weiterentwicklung Hs298 erfolge am 22.12.1944 von einer Ju-88 und die Konstruktionsreichweite betrug bis zu 1600km. Alle 135 noch produzierten und gelagerten Waffen wurden bei einem Luftangriff auf die Produktionsstätte zerstört.
Weitere Entwicklungen für flugzeuggestützte Abstandswaffen waren z.B. Hs117 Schmetterling (32km Reichweite) oder X7 Rotkäppchen (1200m Reichweite).

 

Flugabwehrraketen

Mit den zunehmend immer stärker werdenden Bomberströmen samt ihres immer stärkeren Jagdschutzes wurden funkgesteuerte Flak-Raketen entwickelt. Enzian (Reichweite 24km und 16000m Flughöhe), Feuerlilie (Reichweite bis 8km und 9000m Flughöhe und Rheintochter (Reichweite bis 40km und Flughöhe bis 15.000m) waren in der Erprobung, kamen aber nicht mehr zum Einsatz.

Aus ihnen gingen die FlaRak-Entwicklungen der Nachkriegszeit hervor.
Auf der Basis der A4 sollte gegen Kriegsende auch eine Flugabwehrrakete EMW2 Wasserfall entwickelt und mit 900 Einheiten pro Monat unterirdisch in Bleicherode produziert werden.

Diese Entwicklungen von sehr teuren aber treffgenauen Raketen sollte das Munitionsproblem bei der kanonengeschützten Flugabwehr beheben. Je nach Kaliber waren zwischen 4000 und 12000 Schuss nötig, um einen Bomber abzuschießen, während auch die Abfangjäger selbst (sog. Rechsverteidigung mit 89% Verlustrate) immer weniger eine Chance gegen die Jagdabwehr der Bomberverbände hatte.
Hier wurde zum ersten Mal der Schritt weg von billigen Massenwaffen hin zu zu teuren Präzisionswaffen gegangen, der bis dato anhält.

Soldatenfriedhof Ittenbach

Inzwischen wurden all die o.g. Entwicklungen des zweiten Weltkriegs, die teilweise aus purer Not heraus erfunden wurden, weiterentwickelt, perfektioniert und sind aus der modernen Kriegführung nicht mehr weg zu denken.

Vornehmlich auch, weil ferngelenkte und/oder autonome Waffensysteme die eigenen Verluste reduzieren. Heute sind Verluste von 1200 Mann pro Tag, wie sie an der Ostfront anno 1944-45 normal waren, politisch nicht mehr „vermittelbar“.
Daher liegt der Schwerpunkt heutiger Waffensysteme auf gut getarnten Abstandswaffen, die ferngelenkt, satellitengesteuert und/oder autonom gegen Feinde agieren, die zum Teil noch nicht einmal wissen, dass solche Waffen über ihnen sind. Und das ohne eigene Truppen zu gefährden.

Der Trend geht in Richtung von land-, see, oder luftgestützten völlig autonomen KI-gesteuerten Systemen, die den Menschen an sich und als Bediener überflüssig machen.

Wiki: SWORDS – autonomes Waffensystem

Mit dem Einsatz von KI gesteuerten und/oder geführten Waffensystemen wird es erstmals möglich werden Kriege ohne menschliche Beteiligung zu führen. Den Soldat an sich überflüssig zu machen und auf die Rolle eines Bedieners oder Entscheidungsträgers zu reduzieren.

Soldatische Tugenden wie Tapferkeit oder Opferbereitschaft werden damit überflüssig und in ihrer Bedeutung durch Nullen und Einsen in der binären Entscheidungsfindung reduziert. Wo dann Skrupel, Kaltblütigkeit und/oder Mitleid genau der gleichen programmierten Logik unterliegen wie eben auch der Einsatz an sich.
Wo auf dem Schlachtfeld von einst letztlich immer noch der Mensch entschied was er wann und wie gegen wen einzusetzen bereit war, ist ihm diese Entscheidung in Zukunft möglicherweise nun abgenommen.
Während in den 60er bis zu 30% der Startcrews für die Interkontinentalraketen womöglich den Einsatzbefehl für den Atomangriff abgelehnt hätten und im Zweiten Weltkrieg bis zu 60 Prozent der Soldaten skrupelbedingt „mehr schlecht als recht“ auf den Feind feuerten, dürfte sich dieses Verhältnis nun ändern.
Der Waffeneinsatz folgt nun ausschließlich der Programmierung abseits individueller Moral und Ethik, was weitreichende Folgen haben sollte.

 

Auch ein Punkt, wo wir im Rahmen der sog. und gefeierten Digitalisierung einmal flächendeckend und nicht nur militärisch gesehen genauer hinsehen sollten.  – SIC!

 

 

 

 

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Die Idee war nicht neu, als man 1946 den Gedanken weiterverfolgte Jäger von Bombern aus zu starten.
Ursprünglich hatten diese Idee schon deutsche Stellen, als man mit Zeppelinangriffen England im ersten Weltkrieg bombardierte und die englischen Jäger im Laufe des Krieges immer besser wurden und die sehr hoch fliegenden Luftschiffe endlich erreichen konnten.
Die mit Wasserstoff befüllten Zeppeline verwandelten sich so innerhalb von Sekunden nach dem ersten Beschuss in Fackeln, was die Angriffe dann zunehmend sinnlos machte.
Damals scheiterte der Gedanke an der verfügbaren Gesamtnutzlast.

Quelle: US Navy History-Webseite ; F9C Sparrowhawk der USS Macon beim Abflug

In den 30er-Jahren wurden aus erbeuteten deutschen Zeppelinplänen von Goodyear ein solcher Trägerzeppelin zur Seeaufklärung entwickelt. Anstatt der ehemaligen Bombenabwurfgestelle hatte die USS Macon (HIER) und ihr Schwesterschiff USS Akron einen Hangar, in dem vier Flugzeuge am Fanghacken hingen, die dann heruntergelassen und gestartet werden konnte.
Nach dem Aufklärungsflug flogen die Flugzeuge unter den Zeppelin, hakten sich wieder in den Fanghaken ein und wurden an Bord gezogen. Dort wurden sie dann betankt und wieder einsatzbereit gemacht.
Die USS Macon ging 1935 aus bekannten technischen Ursachen über See verloren, während die USS Akron schon 1933 abstürzte.
Es gab bei dem Konzept zahlreiche kaum lösbare technische Probleme, die im Prinzip auch das Scheitern des Startups Cargolifter AG anno 1996 schon vorhersehbar machten (HIER).

Der Unfall der LZ-129 Hindenburg (HIER) in Lakehurst 1937 beendete nicht nur den Passagierdienst von Zeppelinen sondern auch ihren militärischen Einsatz an sich. Auch mit Helium- anstatt Wasserstoffbefüllung hatte das Projekt keine Chance mehr.

 

In den 1940 sahen US-Planer, dass im Zuge der britischen Bomberangriffe auf Deutschland ein eklatanter Mangel an Jagdbegleitung zu erkennen war. Die verfügbaren Jäger konnten die Langstreckenbomber nicht ins Einsatzgebiet begleiten, was deren Überlebenschancen eher zum Glücksspiel machte.
Eine Erfahrung, den auch die deutsche Luftwaffe bei der Luftschlacht um England machen musste, als die aus Frankreich kommenden deutschen Jäger maximal 30 Minuten über England bleiben konnten.

Quelle: USAF: B-36 Peacemaker im Vergleich zur legendären B-29 Superfortress

In allen Fällen spielte man mit dem Gedanken den Jagdschutz quasi als Ladung mitzunehmen und dann bei Bedarf vom Trägerflugzeug aus zu starten. Nach erfolgtem Verteidigungseinsatz sollte das Jagdflugzeug wieder aufgenommen werden. Letztlich so, wie bei Flugzeugträgern auf See.

So richtete sich die Planung und Konstruktion auf sog. Parasite Fighters, die als Kleinjäger von Standardbombern aus eingesetzt werden konnten.
Diese Idee wurde im zweiten Weltkrieg dann nicht weiter entwickelt, da es den USA gelang mit den P-51 Mustang, P-47 Thunderbolt und P-38 Ligthning hervorragende Langstreckenjäger zu entwickeln, die die US-Bomber bis zu den Zielen und zurück begleiten konnten.

 

Nach dem Krieg, wurde der Mangel an die Bomber begleitende Langstreckenjäger aber wieder relevant, da Jets nicht über die relevante Einsatzreichweite zur Begleitung strategischer Bombereinsätze verfügten. Keine interkontinentale Reichweite hatten, wie sie das Strategic Air Command (SAC) nun gegen die UdSSR plante.

 

Quelle: USAF: Testpilot Ed Schoch vor der Goblin nach einem Testflug (Schoch war ein Ass von der USS Lexington im Krieg)

Schaut man sich das Flugzeug an, was als Lösung angedacht war, dann versteht man sofort die Wahl des Namens „Goblin“ (HIER), zu Deutsch „Kobold“. Das eiförmige Schiff sollte mit bis zu vier schweren 12,7mm-Maschinengewehren bewaffnet werden. 

Der Jäger sollte im Falle eines gegnerischen Angriffs feindlicher Abfangjäger aus dem Bombenschacht der Convair B-36 Peacemaker (HIER) abgeworfen werden, in der Luft starten und nach getaner Arbeit wieder ins Trägerflugzeug zurückkehren können.
Es kam aber nie zur geplanten Serienproduktion. Der Grund war, dass man bezweifelte, dass es das kleine Flugzeug, trotz überdurchschnittlicher Flugeigenschaften, mit konventionellen Kampfflugzeugen aufnehmen konnte.

So endete die letzte Idee von der Machbarkeit sog. Parasite Fighters in der Geschichte. Zumindest was bemannte Versionen angeht.

 

Im Rahmen von Marschflugkörpern wurde die Idee der bombergestützten und selbst weiterfliegenden Angriffswaffe wieder aufgegriffen und für die Bomber B -52, B-1 und B-2 perfektioniert.

Auch im Rahmen von Drohneneinsätzen könnte sich das System flugzeuggestützten Trägereinsatzes wieder etablieren. Egal ob als dann selbst weiterfliegende Waffenträger, als separat agierender autonomer Täuschkörper oder auch als (autonome) Waffe an sich (z.B.: Schwarmdrohnen) gibt es zahlreiche sinnvolle Einsatzideen, die sich verwirklichen lassen könnten.

 

 

PS.: In Computerspiele hat diese Idee auch schon – wie bei Fallout 4 mit der Prydwen –  Einzug gehalten… (Video zum Absetzen von Flugzeugen HIER )

Quelle: eigener Screen mit Fallout 4…

 

 

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(dpa) „Vor genau tausend Jahren, im Jahr 1021, könnten bereits Wikinger in Nordamerika gelebt haben. Das legt zumindest eine Analyse hölzerner Überreste nahe, die ein Forscherteam im Fachblatt «Nature» präsentiert.

Quelle: Wiki – Wikingerschiff

Die Fundstücke sind demnach die ältesten exakt datierten Belege dafür, dass Menschen aus Europa nach Amerika gekommen sind. Bei der Altersbestimmung der Holzstücke half dem Team ein heftiger Sonnensturm.

Dass Kolumbus nicht der erste Europäer war, der den amerikanischen Kontinent erreichte, ist schon seit geraumer Zeit bekannt. Nicht zuletzt die Sagas, altnordische Erzählungen aus dem Mittelalter, beschreiben relativ ausführlich, wie die Wikinger mit ihren ikonischen Langschiffen schon Hunderte Jahre zuvor über den Atlantik segelten. Doch diese zunächst mündlich überlieferten Erzählungen wurden lange Zeit als Mythen und Märchen abgetan – auch, weil sie viele widersprüchliche und fantastische Elemente enthalten.

 

Bearbeitungsspuren von Metallklingen

Erst die Entdeckung der archäologischen Fundstätte L’Anse aux Meadows (HIER) 1961 an der Nordspitze der kanadischen Insel Neufundland ließ aus den Sagas historische Quellen werden. Das exakte Alter der Siedlung konnte bislang allerdings noch nicht bestimmt werden, ebenso wenig wie der genaue Zeitpunkt der Wikingerankunft auf dem Kontinent.

Quelle: Wiki: Lage von L’Anse_aux_Meadows

Drei unscheinbare Holzstücke, die eben in L’Anse aux Meadows gefunden wurden, scheinen nun eine präzisere Datierung zu erlauben. Die von unterschiedlichen Bäumen stammenden Überreste wurden von einem Team um die Geochronologen Michael Dee und Margot Kuitems von der Universität Groningen genauer unter die Lupe genommen.

Die Wissenschaftler sind sich sicher, dass die hölzernen Artefakte den nordeuropäischen Seefahrern zuzuordnen sind – nicht nur wegen ihres Fundortes, sondern auch weil sie eindeutige Bearbeitungsspuren von Klingen aus Metall aufwiesen, eines Materials, das von der einheimischen Bevölkerung jener Zeit nicht hergestellt wurde.

Bei der Klärung der Frage, wann das Holz der Artefakte gewonnen wurde, halfen den Wissenschaftlern nun Radiokarbondatierungen, die sowohl an der Universität Groningen als auch am Mannheimer Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie durchgeführt wurden, sowie ein kosmisches Ereignis: Im Jahr 992 n. Chr. ereignete sich ein massiver Sonnensturm, der ein deutliches Radiokarbonsignal in den Baumringen der folgenden Jahre erzeugte.

 

Auswirkungen der Wikinger-Besuche unklar

Quelle: Wiki – Siedlungszüge der Wikinger im Nordatlantik

«Der klare Anstieg der Radiokohlenstoffproduktion zwischen 992 und 993 n. Chr. wurde in Baumringarchiven auf der ganzen Welt festgestellt», erklärt Forschungsleiter Dee in einer Mitteilung. Jenes Signal habe sich bei jedem der drei untersuchten Holzobjekte 29 Wachstumsringe vor der Rindenkante gezeigt.

«Die Tatsache, dass wir das Signal des Sonnensturms 29 Wachstumsringe vor der Rinde gefunden haben, erlaubt uns die Schlussfolgerung, dass die Schneideaktivität im Jahr 1021 n. Chr. stattfand», fasst Hauptautorin Kuitems zusammen.

Damit setze ihre Analyse einen neuen Marker für die Ankunft der Europäer auf dem amerikanischen Kontinent, so die Autoren. Darüber hinaus betone sie den potenziellen Wert kosmischer Strahlungsereignisse – wie hier des starken Sonnensturms – als Referenzpunkte für die zukünftige Datierung von Artefakten und Umweltereignissen.

Unklar bleibt indes, wie viele Expeditionen die Wikinger nach Amerika unternahmen und wie lange sie dort blieben. Ebenso wenig ist bislang darüber bekannt, wie sich ihre Aufenthalte auswirkten.

Kultureller Austausch?

Die isländischen Sagas ließen vermuten, dass die Wikinger mit den indigenen Völkern Nordamerikas in einen kulturellen Austausch getreten seien, schreiben die Wissenschaftler dazu: «Wenn diese Begegnungen tatsächlich stattgefunden haben, könnten sie unbeabsichtigte Folgen gehabt haben, wie die Übertragung von Krankheitserregern, die Einführung fremder Tier- und Pflanzenarten oder sogar den Austausch menschlicher genetischer Informationen.»

Jüngste Daten aus der nordgrönländischen Bevölkerung zeigten jedoch keine Hinweise auf letzteres. Die Autoren schließen: «Wie sich das Jahr 1021 n. Chr. zu den transatlantischen Aktivitäten der Wikinger insgesamt verhält, ist Gegenstand künftiger Forschung. Nichtsdestotrotz bieten unsere Ergebnisse einen chronologischen Anker für weitere Untersuchungen über die Folgen ihrer westlichsten Expansion.»

 

 

Tatsache ist, dass es Quellen gibt die belegen, dass Grönland zur Zeit der Wikinger an den Küsten „grün“ war und daher auch Grünland (Greenland) hieß. Ebenfalls gibt es Quellen, die belegen, dass man auch in Vinland eine Kolonie hatte. Zumindest für kurze Zeit, denn Krankheiten und zunehmend feindlich eingestellte Urbewohnen (später Indianer genannt) reduzierten die Siedler bis zu dem Punkt, wo die Kolonie, die am Ende einer fast 5000 km langen Versorgungs- und Handelskette lag, nicht mehr lebensfähig war. Sie wurde verlassen und geriet in Vergessenheit.

Quellen sprechen auch davon, dass die Wikinger den Sankt Lorenz Strom flussaufwärts befahren haben und dass den Wikingern auch die Niagarafälle bekannt waren. 

Insgesamt ist sich die neuere Forschung einig, dass Amerika nicht von Christoph Columbus (HIER) oder Americo Vespucci (HIER) entdeckt worden ist.

Ein berühmter Roman, der die Besiedlung Amerikas mit zum Inhalt hat, ist die Vinland-Saga von Josef Nyáry. Inzwischen gibt es auch eine Manga-Serie, die die Besiedlung zum Thema hat.

Die Besiedlung Amerikas ist zunehmend ein kontroverses Thema. Während die spanische und portugisische Welt der Entdeckung Amerikas mit Nationalfeiertagen (Kolumbustag) historisch gedenkt, sehen die indigenen Völker der Neuen Welt dieses Ereignis zunehmend kritisch. Sehen den Niedergang der eigenen Kulturen und die Ausplünderung der nachfolgenden Jahrhunderte als Verbrechen an.
Interessenverbände fordern seit Jahren zumindest eine Entschuldigung für die Folgen der Kolonisation, doch Spanien und Portugal verweigern diese.

Während die Besiedlung in Süd- und Mittelamerika glückte, wurden die Wikinger aber zurückgedrängt. Auch ein mehrere Jahre andauernde Schlechtwetterphase mit Missernten besiegelte das Schicksal dieser am weitesten entfernten Kolonie, die trotz immensen Reichtum an Pelzen und anderen Gütern unwirtschaftlich wurde.
So geriet sogar die Lage von Vinland (Amerika) mit dem Niedergang der Wikingerkönigreiche in Vergessenheit, zumal gleiche und sogar bessere Siedlungsgebiete vor der Haustür lockten: das Baltikum und Russland.

 

Kleiner Exkurs: die Leibgarde der oströmischen Kaiser in Byzanz (heute Istanbul) wurde durch Wikingersöldner gestellt: die Warägergarde…

 

 

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(dpa) Fast vier Monate nachdem Unbekannte Löcher in den Rumpf bohrten, ist das Emder Feuerschiffes «Amrumbank/Deutsche Bucht» zurück in der Werft. Zwei Schlepper zogen das Traditionsschiff von seinem Liegeplatz am Ratsdelft vor wenigen Tagen zur Reparatur in die Emder Werft und Dock GmbH (EWD).
Dort solle das Schiff nun kontrolliert in Schräglage gebracht werden, um die Bohrlöcher von außen wieder zu verschweißen, sagte der Vorsitzende des Feuerschiff-Museumsvereins Heinz-Günther Buß. Außerdem sollen die durch den Wassereinbruch geschädigten Maschinen im Inneren überholt werden. Wie lang die Reparatur dauert, ist noch nicht klar.

Quelle: Museeumsverein – Feuerschiff „Deutsche Bucht“

Unbekannte hatten sich Mitte Juni Zugang zu dem frisch sanierten Feuerschiff und Emder Wahrzeichen mitten in der Innenstadt verschafft und vier Löcher in den Rumpf gebohrt. Rund 18 Kubikmeter Wasser liefen in den Maschinenraum. Ein Mitglied des Museumsvereins, dem das Schiff gehört, hatte den Einbruch rechtzeitig bemerkt und Schlimmeres verhindert. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter das Schiff mindestens in Schieflage bringen wollten und ermittelt wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung.

Mittlerweile ist auch der Schaden beziffert worden. Dieser liege bei rund 100 000 Euro, sagte Buß. Die Versicherung des Vereins übernehme die Kosten für die direkten Schäden, etwa die Reparatur des Rumpfes. Mithilfe von Spenden will der Verein die Kosten für die Schäden im Schiffsinneren bezahlen.
Erst im vergangenen Dezember war das denkmalgeschützte Feuerschiff nach umfangreichen Sanierungsarbeiten zurück an den Liegeplatz am Ratsdelft geschleppt worden. Die Gesamtkosten der Sanierung lagen bei knapp fünf Millionen Euro.

Der Verein hofft, dass sich noch mögliche Zeugen der Tat bei der Polizei melden. «Vielleicht waren ja Urlauber dort, die etwas beobachtet haben», sagte Buß. Die Polizei setzt unterdessen auf die Auswertung von am Tatort gesicherten Spuren beim Landeskriminalamt in Hannover. Mit Ergebnissen sei voraussichtlich in etwa einem Monat zu rechnen, sagte eine Polizeisprecherin in Leer.

Quelle: Museeumsverein – Feuerschiff „Deutsche Bucht“

Die Amrumbank/Deutsche Bucht ist ein historisches Feuerschiff (Homepage HIER), das 1915 auf der Werft Jos.L.Meyer in Papenburg gebaut wurde und seit 1917 als schwimmender Leuchtturm auf mehreren Positionen in der Nordsee bis 1984 als Seezeichen im Einsatz war. Die Beschriftung „Deutsche Bucht“ an den beiden Bordwänden des Schiffes weist auf den letzten Liegeplatz als aktives Feuerschiff hin.
Damals taten 12 Besatzungsmitglieder im 14-tägigen Wechsel ihren Dienst an Bord und sicherten so die Ein- und Ausfahrt der Seeschiffe.

Sofern es Wind und Wetter erlaubt, legt das Feuerschiff einmal jährlich für ein bis zwei Tage zu einer Emsbereisung ab. Dabei zeigt die Schiffsmaschine aus dem Jahre 1928, dass immer noch Leben in ihr steckt und ihr letzter Atemzug noch in weiter Ferne liegt.

Wie man auf die Idee kommen kann das Schiff, ein historisches Kultur- und Seefahrtsdenkmal der Region, zu versenken, erschließt sich normal denkenden Menschen nicht.
In Zeiten klammer Kassen benötigt nun der Verein Spenden, um die entstandenen Schäden aus diesem Willkürakt zu reparieren.

Wer immer das Schiff einmal besichtigen will sollte es tun. Es ist ein anschauliches Beispiel dafür, mit welchem Aufwand die küstennahe Seefahrt erst sicher gemacht werden konnte. Eine Sicherheit, die wir nun als Selbstverständlichkeit ansehen, die aber nie selbstverständlich war. Sie war mit Opfern, viel Arbeit und unendlich viel Fleiß verbunden. 

Museums-Feuerschiff
„Amrumbank / Deutsche Bucht“ e.V.
Georg-Breusing-Promenade – 26721 Emden
Tel.: 04921-23285 (Museum)
Andere Zeiten: 0171-8388516 (H.G.Buß)
E-Mail: info@amrumbank.de

Quelle: Museums HP: Es gibt IMMER viel zu tun…

Um die Pflege und Erhaltung des Museumsschiffes auch weiterhin zu gewährleisten, benötigt der Verein immer wieder helfende Hände, wobei das Alter keine Rolle spielt. Für diverse Arbeiten an Deck, im Maschinenraum, im Museum (z.B. für Führungen) oder auch für Vorstandstätigkeiten.
Jeder kann das einbringen, „was er kann und wann er kann“, so der Aufruf des Vereins zum Erhalt des Schiffes auf seiner umfangreichen und sehr anschaulichen Homepage (,wo noch mehr Liebe drinsteckt als man beschreiben kann).

Hier können dann auch gleich alle Interessierten „Mitglied werden“. 

 

Ein Video zum Museum ist HIER zu sehen.

Und ganz wichtig – das 

Spendenkonto bei der Sparkasse Emden, die selbst schon oft Spender war:

IBAN: DE 33 2845 0000 0000 0455 00
SWIFT-BIC: BRLADE21EMD

 

 

Dierk Osterloh: BAY 02 (Öl auf Leinwand)

 

 

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Hugenottenkreuz

Das Stadtmuseum lädt am Mittwoch, 27. Oktober 2021, um 17 Uhr zu einer Führung ein zum Thema „drinnen und draußen: Die Hugenotten – Von Frankreich in die Glaubensfreiheit“ mit Claudia Panetta-Möller.

Während der ca. 120-minütigen Führung mit Claudia Panetta-Möller im Kasseler Stadtmuseum blicken wir auf Kassel zur Zeit des Absolutismus und der Herrschaft Landgraf Karls (1654 – 1730) zurück. Im Mittelpunkt stehen die Hugenotten, französische Glaubensflüchtlinge. Als Ludwig XIV. im Jahr 1685 mit dem Edikt von Fontainebleau den Protestantismus im katholischen Frankreich verbot, verließen etwa 150.000 bis 200.000 Hugenotten das Land.

 

Zahlenmäßig war dies die größte und in ihrer Wirkungsgeschichte wohl bedeutendste europäische Migration der Frühen Neuzeit. Ab 1685 wurden etwa 3.800 Hugenotten von Landgraf Karl aufgenommen: Was erhoffte sich der Landgraf von den „Réfugiés“? Welchen Einfluss hatten die Hugenotten auf die Stadtentwicklung Kassels? Inwiefern prägte die französische Kultur das Stadtleben?

 

Die Führung beginnt im Stadtmuseum und wird im zweiten Teil an ausgewählten Orten in der Innenstadt fortgesetzt.

 

Der Eintritt ins Museum beträgt 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Die eigentliche Führung ist kostenfrei. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt und eine verbindliche Anmeldung unter 0561-787 4405 erforderlich. Es gelten die aktuellen Corona-Verordnungen und Schutzmaßnahmen.

documenta-Stadt Kassel


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Eigentlich müsste der 7. Oktober 1571 ein weltweiter Gedenktag der Christenheit sein. Immerhin trifft sich der italienische Adel seit diesem Tag Jahr für Jahr zum Gebet im Vatikan. In Venedig war dieser Tag einer der höchsten Feiertage schlechthin. Es war der Tag, an dem die Christenheit in Gestalt der „Heiligen Liga“ die Vormachtstellung der Osmanen zur See gebrochen und den Vormarsch aufgehalten hatte.

Quelle: gemeinfrei – SEESCHLACHT VON LEPANTO 1571 (Flaggschiff der Heiligen Liga: La Real)

Die Seeschlacht von Lepanto  fand im Ionischen Meer vor dem Eingang zum Golf von Patras bei Lepanto im heutigen Griechenland statt. Die christlichen Mittelmeermächte, organisiert unter Papst Pius V., mit Spanien an der Spitze, errangen hier einen überraschenden Sieg über das aufstrebende und stark expandierende Osmanische Reich.
Oberbefehlshaber auf der Seite der Heiligen Liga von 1571 war Don Juan de Austria, auf osmanischer Seite Kaptan-ı Derya (Großadmiral) Ali Pascha, der in der Schlacht fiel.
Sie gilt irrtümlich weithin als die Seeschlacht mit den meisten Gefallenen an einem Tag und besiegelte auch das Ende der Galeeren.
Die größten Verluste einer mit Galeeren (Ruderschiffen) ausgetragenen Seeschlacht war bei Ecnomus zwischen Römern und Karthagern  256 v. Chr. Mit weit über 100.000 Toten.

 

Vorgeschichte der Schlacht

1570 wurde die von der Republik Venedig kontrollierte Insel Zypern durch die Osmanen unter Piyale Pascha und Lala Kara Mustafa Pascha erobert. Unter dem Eindruck dieses Ereignisses suchten die christlichen Mächte auf Vermittlung des Papstes Pius V. die direkte Konfrontation mit dem Osmanischen Reich im östlichen Mittelmeer. Am 1. August 1571 war die letzte venezianische Garnison von Famagusta nach viermonatiger Belagerung an die Türken gefallen, die den unnachgiebigen Kommandanten Marcantonio Bragadin grausam hinrichteten. Seine Hinrichtung wurde in ganz Europa als Gräueltat propagandistisch ausgeschlachtet, was die Einigkeit der ansonsten zerstrittenen europäischen Fürsten förderte.
Letztlich war es diese Uneinigkeit der Christenheit, die den Aufstieg der Osmanen begünstigt hatte und schon 1453 die Eroberung von Byzanz und dem oströmischen Kaiserreich überhaupt erst möglich gemacht hatte.

Von Juli bis Mitte September 1571 versammelte sich die Flotte der christlichen Liga unter dem Oberbefehl von Don Juan d’Austria im Hafen von Messina. Von insgesamt 213 Schiffen stellten die Venezianer mit 105 Galeeren und 6 Galeassen das größte Kontingent. Hierbei waren die Galeassen als Geheimwaffe und Superschlachtschiffe anzusehen.

venezianische Galeasse (man sieht sehr schön das aufgesetzte Geschützdeck für die schwere Artillerie)

Anders als Galeeren, die nur im Bug geradeaus feuernde Geschütze hatten, waren Galeassen auch mit schweren Breitseitengeschütze armiert, die auf einem separaten Geschützdeck oberhalb des Ruderdecks bewaffnet waren. So konnten sie das Feuer auch auf passierende oder seitlich stehende Gegner eröffnen und um sich herum eine Killzone schaffen, in der normale Galeeren nicht operieren konnten.
Dazu kam, dass Galeassen so auch weit höher aus dem Wasser aufragten, was Entermanöver, die Hauptkampftaktik der Galeeren nach dem Rammen, unmöglich machte.
Diese kleine, aber wichtige Neuerung, wurde zum ausschlaggebenden Grund für den Sieg.

Diese Schiffe waren unter allerhöchster Geheimhaltung im ohnehin abgeschotteten Arsenal von Venedig gebaut worden. 

 

Das Kräfteverhältnis

Vatikanmuseum: Fernando Bertelli: Die Seeschlacht von Lepanto, Venedig 1572

Im Jahr 1571 umfasste die gesamte osmanische Kriegsflotte ca. 500–600 Galeeren mit mehr als 150.000 Mann Besatzung.
Der Kapudan Pascha (Befehlshabende Admiral) im westlichen Meer, Müezzinzade Ali begann sofort mit Plünderungszügen gegen befestigte venezianische Stützpunkte im Ionischen Meer. Ein starkes Geschwader stieß im September sogar nach Zara vor.
Nach dem gemeldeten Anmarsch der christlichen Flotte zog sich die osmanische Flotte über die Bucht von Naupaktos in den Golf zurück und versammelte 255 Galeeren und Galeoten, mit rund 80.000 Mann Besatzung (davon 34.000 Soldaten) an Bord.
Am westlichen Eingang des Golfs von Patras, zwischen der Insel Oxia und Kap Skropha passierte die christliche Flotte und wurde dann von der osmanischen Flotte, welche in der Nacht des 6. Oktober Lepanto (Naupaktos) verlassen hatte, zum Kampf gestellt.
Die Schlacht wurde südlich der ehemaligen Insel Koutsilaris vor dem Eingang zum Golf von Patras ausgetragen.
Die Schiffe der Heiligen Liga formierten sich bei der kleinen Insel Oxia, um von dort die gegnerische Flotte in geplanter Schlachtordnung anzugreifen.

 

Der Verlauf der Seeschlacht

Am Morgen des 16. September lief die christliche Flotte aus und umrundete am 24. September den Stiefelabsatz von Apulien.

Am Morgen des 7. Oktober 1571 steuerten die beiden Flotten bei ruhiger See und klarer Sicht aufeinander zu. Don Juan de Austria, auf der Galeere La Real („Die Königliche“), führte 206 Galeeren in die Schlacht. Ihm unterstanden 40.000 Matrosen und Ruderer sowie 28.000 Soldaten. Die meisten Galeeren verfügten über eine große Kanone am Bug und vier kleinere, flankierende Geschütze. Die Flotte des Sultans war noch größer: Insgesamt zählte sie 255 Galeeren mit Kanonen sowie 18 zumeist kleinere Schiffe.

Wiki: Aufmarsch der Flotten bei Lepanto

Generalissimus Don Juan organisierte die christliche Flotte in eine parallel laufende mehrere Kilometer breite Schlachtlinie. Im Zentrum der christlichen Linie standen 64 Galeeren unter Don Juan. Das Flaggschiff La Real war beidseitig flankiert von den Galeeren des venezianischen Vizekommandeurs Sebastiano Venier und dem päpstlichen Admiral Marcantonio Colonna. Dieser Verband galt auch als Leibwache für den Oberbefehlshaber, der in seiner goldenen Rüstung für Freund und Feind gut zu erkennen war.
Weitere spanische Unterführer in der Mitte waren Gil d`Andrada und Sancho de Leyva.
Am linken nördlichen Flügel der an Kap Skropha anlehnte, führten die Venezianer 53 Galeeren unter dem Oberbefehl des Provveditore Agostino Barbarigo, sowie Antonio Canale und Marco Querini als Führer der linken und rechten Flanke.
Der rechte Flügel unter Giovanni Andrea Doria, 54 Galeeren stark, konnte bei der Eröffnung der Schlacht nicht schnell genug formiert werden. Die Vorhut des sizilianischen Geschwaders unter Juan de Cardona y Requesens zog sich daher zurück und schloss die beim Formieren entstandene Lücke zwischen den Zentrum und dem nach Süden verlängerten Flügel unter Doria.
Hinter der Front wurde ein viertes Geschwader unter dem Befehl des Marques de Santa Cruz, bestehend aus 38 Galeeren, als Reserve platziert.

Die Front war somit in ihrer Gesamtheit in drei Hauptabschnitte aufgeteilt: einen südlichen, einen mittleren sowie einen nördlichen Abschnitt. Das entsprach einer klassischen Schlachtordnung für Galeeren.
Die sechs großen venezianischen Galeassen wurden im Norden und in der Mitte eingesetzt. Sie waren ein wichtiger Grund für den Sieg der Heiligen Liga, da sie mit ihren Kanonen Geschosse größeren Kalibers abfeuern konnten und wegen der hohen Bordwand nur äußerst schwer zu entern und zu kapern waren. Bestückt waren sie nicht nur am Bug mit neun größeren Kanonen, sondern – im Gegensatz zu den Galeeren – auch mit Geschützen an den Schiffsseiten. Dadurch waren sie im Nahkampf fähig, auch Schiffe, die zum Entern längsseits gingen, zu beschießen.

 

Müezzinzade Ali Pascha, der Oberbefehlshaber der Türken, hatte seine Schiffe ebenfalls in drei Geschwader und eine Reserveeinheit aufgeteilt. Seine Schlachtreihe war mehr als 1000 Meter länger als die der Christen. Das Zentrum befehligte Ali Pascha selbst, ebenso wie Don Juan de Austria das der Heiligen Liga.
Den rechten Flügel kommandierte Ali Şuluk Reis, später im Westen bekannter als Mehmed Sirocco und den linken Flügel führte der Vizebefehlshaber der osmanischen Flotte, Uludsch Ali Pascha.

Um 9.30 Uhr, nach dem Gottesdienst für die Flotte, ließ Don Juan an Bord seines Flaggschiffes Real eine Signalkanone abfeuern. Ali Pascha antwortete von Bord seines Flaggschiffes Sultana in gleicher Weise. Daraufhin begann die Schlacht. Eine Schlacht ohne Ankündigung zu beginnen und ohne dass beide Seiten bereit waren, galt auf beiden Seiten als unehrenhaft.
Um 10.00 Uhr kam leichter Westwind auf, und beide Nordflügel bewegten sich vorwärts.
Um 10.20 Uhr bezogen zwei Galeassen vor dem zentralen christlichen Geschwader Stellung, was bei den Osmanen Unverständnis hervorrief. Es war ein an Selbstmord grenzendes Manöver sich von Freunden isoliert vor die eigenen Reihen zu postieren.

Galeasse

Was die Osmanen nicht wussten war, dass alle passierende Galeeren unter das vernichtende Breitseitenfeuer der schweren venezianischen Geschütze der Galeeren gerieten und deren Ruderdecks verheerten.
Die so beschossenen Galeeren scherten aus, blockierten die Angriffswege eigener Folgekräfte und brachten die osmanische Schlachtordnung durcheinander. Hinderte sie so am Rammen der christlichen Schiffe.
Um 10.30 Uhr eröffneten zwei weitere venezianische Galeassen, vor dem Nordflügel liegend, das Feuer. Bereits mit dem dritten Schuss versenkten sie eine türkische Galeere. Die vernichtende Feuerkraft der Galeassen schlug tiefe Breschen in die feindliche Schlachtordnung.
Im Zentrum und besonders am Nordflügel kamen viele türkische Galeeren vom Kurs ab, ihre Ruderer waren entweder verwundet oder tot.

Um 10.40 Uhr prallten die Geschwader am Nordflügel aufeinander und die Galeeren verhakten sich ineinander. Die meisten christlichen Soldaten waren gepanzert und mit Arkebusen bewaffnet, schweren Schusswaffen, deren Bleikugeln sogar starke Rüstungen durchschlagen konnten. Die meisten türkischen Soldaten kämpften hingegen noch mit Pfeil und Bogen.
Da der enge Golf keinen Platz für raumgreifende Manöver ließ, wurde im Grunde ohne Strategie oder Taktik im Nahkampf, Schiff gegen Schiff und Mann gegen Mann, gekämpft.
Die ineinander verkeilten schiffe bildeten so zusammenhängende Plattformen, auf denen Kompaniestarke Kontingente einzelne Schiffe freikämpften um dann zum nächsten Schiff hinüberzuklettern.

Um 11.00 Uhr kreisten fünf türkische Galeeren das venezianische Flaggschiff ein, und türkische Soldaten enterten das Flaggschiff der Republik Venedig, die San Marco.
Admiral Barbarigo, der das Visier seines Helms geöffnet hatte, um sich besser Gehör zu verschaffen, wurde, von einem türkischen Pfeil ins rechte Auge getroffen und tödlich verletzt.
Als die Türken den feindlichen Befehlshaber fallen sahen, verstärkten die Türken ihren Sturm auf die Galeere. Nur mit größter Mühe konnten die Venezianer ihr Schiff halten, bis ihnen eine Galeere aus dem Reservegeschwader zu Hilfe kam.

Entlang der gesamten Schlachtlinie tobte der Kampf erbittert weiter, bis es der Liga nach und nach gelang, die türkischen Galeeren gegen die nahen Klippen zu drängen. Viele Türken sprangen daraufhin von Bord und versuchten, schwimmend das Land zu erreichen.

Der Kampf wurde in den späteren Jahrhunderten stark mystifiziert…

Zur gleichen Zeit befahl Ali Pascha, mit der Sultana direkten Kurs auf Don Juans Flaggschiff La Real zu nehmen. Innerhalb kürzester Zeit drängten sich in diesem Treffen über 30 Galeeren auf engstem Raum aneinander.
Die Elitekrieger des Sultans, die Janitscharen, kämpften an vorderster Front gegen die Leibtruppen Don Juans.
Don Juan selbst wurde bei der Abwehr der Entertruppen am Bein verletzt. Seine Leibwachen zogen ihn aus dem Kampfgetümmel und brachten ihn in Sicherheit.
Der venezianische Vizekommandeur, Sebastiano Venier, selbst erst kurz zuvor von Don Juan de Austria degradiert, eilte dem Oberkommandierenden zu Hilfe. Hunderte Kämpfer waren nun in einen blutigen Nahkampf verwickelt. Den Spaniern gelang es, die Türken zurückzudrängen.
Als es auf Messers Schneide stand, wurden die Rudersklaven, allesamt verurteilte Verbrecher und Kriegsgefangene, mit dem Versprechen auf Begnadigung und Freilassung bewaffnet und in den Kampf geworfen. Die so motivierten hunderten Rudersklaven sollen „wie kreischende Teufel“ über die völlig überraschten Türken hergefallen sein. Ihr Einsatz gab den Ausschlag und rettete nicht nur das Flaggschiff der Heiligen Liga vor dem sicheren Untergang., sondern ermöglichte den Gegenangriff.

Erste Truppen enterten nun ihrerseits die Sultana. Ali Pascha wurde von einer Kugel in die Stirn getroffen. Daraufhin erlahmte der Widerstandswille seiner Truppen, und die Sultana wurde erobert. Ali Paschas Kopf wurde abgeschlagen und weithin sichtbar hochgehalten.

Ein Geschwader des türkischen Südflügels versuchte noch, dem Zentrum zur Hilfe zu kommen, aber es war zu spät. Um 13.20 Uhr waren im Zentrum der Schlachtlinie alle türkischen Galeeren erobert oder versenkt worden, und unzählige Soldaten des Sultans waren gefallen. Der Gegner völlig demoralisiert.

Am Südflügel hatte sich die Lage zwischenzeitlich zum Vorteil der Türken entwickelt. Hier war es Uludsch Ali gelungen, die ihm gegenüber stehenden Verbände der Heiligen Liga nach und nach aufzureiben.
Seine kampferprobten Männer konnten die dortigen christlichen Streitkräfte, hauptsächlich die gefürchteten Malteserritter, in die Defensive drängen und schließlich das Flaggschiff der Malteser erobern.
Der Oberbefehlshaber der Malteserflotte wurde dabei getötet, ebenso wie viele weitere Ritter des Malteserordens, für die eine Kapitulation nicht in Betracht kam. Sie wurden fast vollkommen ausgelöscht.
 

LEPANTO von Andries van Eertvelt

Don Juan erhielt Nachricht von der kritischen Situation am Südflügel und ließ umgehend einen großen Verband auf auf die Gefahr zuschwenken, um eine Umklammerung der Mitte auszuschließen. 
Als Uludsch Ali dies sah, war ihm klar, dass die Schlacht verloren war. Um nicht eingeschlossen zu werden, gab er den Befehl zum Durchbruch durch die Reihen des Gegners. Mit etwa 30 Schiffen gelang es ihm, sich abzusetzen und mit seinem Verband um die Peloponnes herum nach Konstantinopel zu segeln, wo er dem Sultan Selim II. die erbeutete große Kriegsflagge des Malteserordens übergab.
Er erhielt vom Sultan den Ehrennamen „Kilic“ (Schwert) und war daraufhin als Kilic Ali Pascha bekannt.

Nach fünfeinhalb Stunden Kampf war die Schlacht für die Heilige Liga gewonnen. 117 feindliche Galeeren waren erbeutet, mehr als 30.000 gegnerische Soldaten getötet worden. 8000 Tote, allein 4800 davon aus Venedig, und etwa 8000 Verwundete zählten die Verbündeten. Die Heilige Liga verlor nur 13 ihrer Schiffe. Die osmanische Flotte setzte 30 ihrer Schiffe selbst auf Grund, über 60 weitere wurden versenkt.
12.000 christliche Rudersklaven wurden aus den eroberten Galeeren befreit. Damit war der Nimbus der Unbesiegbarkeit der osmanischen Mittelmeerflotte gebrochen.

 

Die Folgen der Seeschlacht

Der Sieg der Heiligen Liga war für das christliche Europa psychologisch sehr wichtig, konnte aber nicht ausgenutzt werden, da kein ausreichendes Landheer zur Verfügung stand. Auch hatte das bestehende Landheer als Seesoldaten eingesetzt bei Lepanto starke Verluste erlitten.
Die Schlacht hatte insofern große Bedeutung, als mit diesem Sieg der Mythos der unbesiegbaren Osmanen gebrochen war. Der Sieg wurde daher erst glorifiziert und später zunehmend mystifiziert.

Zum ersten Jahrestag der muslimischen Niederlage am 7. Oktober 1571 wurde 1572 das Rosenkranzfest eingeführt, um die Fürsprache der Jungfrau Maria während der Schlacht zu unterstreichen. Der Tag des Sieges bleibt bis heute der katholische Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Sieg, später in Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz umbenannt.

Die Venezianer wollten Konstantinopel direkt angreifen, um die aktuelle Schwäche des Feindes auszunutzen. Doch Philipp II. von Spanien wollte von einer Entscheidungsschlacht gegen die Türken nichts wissen.
Im Mai 1572 starb Pius V., der energischste Verfechter und Rückhalt des Bündnisses. Damit zerbrach die Allianz endgültig.

Venedig stand nun wieder allein dem osmanischen Großreich gegenüber. Nun suchte man, auch aus Angst vor einem Rachefeldzug der Türken und in Hinblick auf die gegenseitige Abhängigkeit in Handelsfragen, einen Ausgleich mit der Hohen Pforte, dem osmanischen Hof in Istambul (ehemals Byzanz).

 

Abraham_Ortelius: Das Osmanische Reich anno 1700

Die osmanische Flotte hatte schon binnen Jahresfrist ihre Verluste ausgeglichen, baute über 150 neue Kriegsgaleeren und verfügte damit wieder insgesamt wieder über 250 Galeeren. Ebenso ließ der neue Oberbefehlshaber der Flotte über 20.000 Arkebusen anfertigen, deren Bedeutung für den Seekrieg sträflich unterschätzt worden waren.
Der Großwesir Sokollu Mehmed Pascha zeigte sich von der Niederlage unbeeindruckt, als er dem venezianischen Botschafter in Konstantinopel blumig den Unterschied zwischen „Eurer“ und „unserer“ Niederlage diktierte:

Indem wir Euch das Königreich Zypern entrissen haben, haben wir Euch einen Arm abgetrennt. Indem Ihr unsere Flotte besiegt habt, habt Ihr uns nur den Bart abrasiert. Der Arm wächst nicht wieder nach, aber der Bart wächst nun umso dichter.

 

Bereits 1574 eroberten die Osmanen Tunis. Dennoch war der osmanische Traum von einer Weltmacht zur See mit der Niederlage von Lepanto zerstört.
Der Verlust der meisten erfahrenen Kommandeure, Kapitäne und Seeleute auf türkischer Seite konnte für viele Jahre nicht kompensiert werden.
Das osmanische Reich, eine Landmacht, das sich auf die Seestreitkräfte von Verbündeten und unterworfenen Völkern stützen musste, konnte diese Verluste nicht zeitnah ausgleichen und war über Jahrzehnte im Seekrieg eingeschränkt.

Venedig schloss bereits im März 1573 einen Separatfrieden mit dem Sultan. Um die alten Privilegien im Levantehandel zu sichern, machten die Venezianer trotz des Sieges von Lepanto weitreichende Zugeständnisse. Die Republik ließ alle türkischen Gefangenen ohne Lösegeldzahlung frei und zahlte dem Sultan eine stattliche Kriegsentschädigung. Zypern blieb türkisch.

Die Schlacht vor Lepanto führte zu einer Bereinigung der Einflusssphären im Mittelmeer. Die Osmanen beschränkten sich danach auf die Sicherung ihrer Vormachtstellung im östlichen Teil, während spanische, maltesische und italienische Flotten das westliche Mittelmeer unter sich aufteilten – allerdings bis ins frühe 19. Jahrhundert bedroht von den Korsaren (Piraten) der Barbareskenstaaten in Nordafrika, die aus den dortigen osmanischen Provinzen hervorgingen.

Angriff der polnischen Kavallerie am Kahlenberg bei Wien (Gemälde von Jan Wyk, 1698)

Der osmanische Versuch die verhassten Malteserritter auf Malta zu schlagen misslang schon 1565 kläglich und die Eroberung der Kriegsflagge des Ritterordens galt in Istambul als Rache.

1683 wurde dann die Expansion des osmanischen Reiches vor Wien gestoppt, während die sog. Türkenkriege weitergingen und den Balkan zum Dauerschlachtfeld machten, auf dem Prinz Eugen von Savoyen und andere Ruhm ernteten.
Das Verhältnis zwischen den Völkern dort – einschließlich Griechenlands, das nach dem Fall von Byzanz unter osmanischer Vorherrschaft kam – und zur heutigen Türkei als „Erbe“ und Nachfolgestaat des osmanischen Reiches ist daher bis dato belastet.

 

Der Seesieg von Lepanto hatte auch noch andere Folgen. Seit der Antike waren immer wieder große Kriegsflotten gebaut und versenkt worden. Zigtausende von Schiffen waren aus Holz gebaut worden, das an den Küsten des Mittelmeeres wuchs. Einst bewaldete Inseln und Landstriche wurden kahlgeschlagen. Sizilien, Libanon, Sardinien, Südspanien und Südfrankreich genauso wie Nordafrika oder die Türkei.
Das hat das Klima des Mittelmeerraumes über fast 3500 Jahre nachhaltig und wirklich menschengemacht verändert.

Pro Schiff waren mehrere hundert Bäume erforderlich. Und deren Rümpfe waren schnell durch Bohrwürmer und Schwämme unbrauchbar, da der Schutz durch Kupferplatten noch nicht bekannt war. Daher mussten die Schiffe zusätzlich noch dauernd mit frischem Holz ausgebessert werden.
Venedig baute daher, auch um Kosten zu sparen, vorfabrizierte Schiffsteile, die trocken im Arsenal gelagert und standardisiert gebaut, einen schnellen Flottenaufwuchs ermöglichte, ohne eine bestehende schwimmende Flotte ständig warten und ausbessern zu müssen.

Quelle: modelship.de „HMS Sovereign of the Seas“ (1637), das erste 100-Kanonenschiff der Geschichte

Technisch bedeutete die Schlacht eine Wende im Kriegsschiffbau. Die schnelle und wenige Galeere mit nach vorn gerichteter Hauptarmierung war Geschichte. Sie war schlicht im Breitseitenfeuer der venezianischen Galeassen überholt worden.
Spanien baute daher auch, unter besonderer Berücksichtigung der transatlantischen Besitzungen, die großen und hochseetüchtigen Galeonen mit bis zu siebzig Breitseitengeschützen.
England, unter Königin Elizabeth, beraten von Sir Francis Drake und anderen, eine kleinere Variante der Galeone, die schneller und wendiger sowie mit wenigen aber schwereren weitreichenderen Geschützen armiert war. Einer Technik, die die Armada 1588 im Kanal besiegen konnte.

 

 

Die für diese Geschütze nötige Herstellungstechnik, stahlen englische Spione aus Norditalien, wo man diese Kanonen nun in größerer Anzahl zu gießen begann.

Marinetechnisch machte Lepanto aber auch klar, dass Seegefechte nicht mehr als Schlachten auf ineinander verkeilten Schiffen zu gewinnen waren, auf denen Landtruppen Seesoldaten spielten. England schuf die Seesoldaten aus denen Jahrhunderte später dann die Marines hervorgingen.
Seeschlachten wurden als Linearfechte geführt, die der niederländische Admiral de Ruyter erfand und perfektionierte, in der sich passierende Schiffsflotten in Breitseitengefechten zusetzten.

So hat die inzwischen vergessene Seeschlacht von Lepanto zahlreiche Auswirkungen auf unsere Geschichte bis hin zu unserem heutigen Leben gehabt.
Sie war die osmanische Seeschlacht von Salamis (480 v.Chr.). Ein Wendepunkt der Geschichte, der ein christliches Europa weiterbestehen ließ. Ein Europa, das nahe daran war von den Osmanen überrannt zu werden, weil es uneins und in Partikularinteressen zerstritten war. So dem osmanischen Ansturm scheibchenweise zum Opfer fiel.

 

Sic semper tyrannis!

 

Videos: HIER

P.S. als Fußnote der Literaturgeschichte:
Der Dichter des „Don Quijote“, Cervantes, hat die Schlacht von Lepanto schwer verletzt überlebt…

 

Quellen: Wiki, Osprey, History Channel und „Die Schlacht von Lepanto 1571″
Wilde, Sina. – München : GRIN Verlag, 2020, 1. Auflage

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Wiki: Budda vor und nach der Zerstörung 2001

Vor zwanzig Jahren zerstörten Islamisten die Riesen-Buddas von Bamiyan (HIER), die zum Weltkulturerbe gehörten. (Video: HIER)

Bamiyan war aufgrund seiner Lage auf den Karawanenstrassen Haltepunkt vieler Reisender. Aufgrund der Vielfalt der hier vorbeiziehenden Kulturen, wurden hier die griechischen, persischen und buddhistischen Künste zusammengeführt und bildeten den einzigartigen Stil der gräko-buddhistischen Kunst (Dokumentation Video HIER)

Bamiyan war Sitz mehrerer buddhistischer Klöster. Viele Buddha-Statuen wurden in den Fels gemeißelt (HIER). Diese Felsstatuen befanden sich nahe der Stadt Bamiyan im Tal des gleichnamigen Flusses. Die beiden größten Statuen maßen ohne ihre Nischen, in denen sie standen, 53 und 35 Meter in der Höhe. Heute sind nur noch ihre Nischen übrig. Die Nische der großen Skulptur, eigentlich Dipamkara, vom Volke Khonuk But,ist 58 m hoch.
Die Nische der kleineren, eigentlich Siddhartha Gautama, ist 38 m hoch.
Vor der völligen Zerstörung der Statuen im März 2001 durch die Taliban gab es bei der 53 m hohen Statue eine Felstreppe, eine Art Wendeltreppe, über die man auf ihren Kopf gelangen, aufrecht stehen und auf die Gegend herunterblicken konnte. Außerdem existiert trotz der Zerstörung noch ein großer Teil des riesigen Systems von Felstreppen, Nischen, Balkonen, Versammlungsräumen, Altarräumen mit Kuppeldecken und Wohnhöhlen.
In den Felshöhlen – mit Wasser- und Kanalisationssystem!! – wohnten schätzungsweise 3000 bis 5000 buddhistische Mönche.

Britisches Museum: Die Standarte von UR, ca. 3000 v. Chr.

Heute wohnen in den Felsnischen und Höhlen eine Vielzahl von Hazara, deren Ansehen unter den ethnischen Gruppen Afghanistans nicht allzu hoch ist, so sie gezwungen sind oft wie Ausgestoßene zu leben.

Die Entstehungszeit der Statuen wurde auf das 6. Jahrhundert n. Chr. datiert, als sich der Ort Bamiyan als Zwischenstation auf dem Handelsweg von Indien über den Hindukusch nach Sogdien (heute Usbekistan) entwickelte.
Die Buddhastatuen waren und Wegmarken und besondere Kennzeichen der Landschaft des Bamiyan-Tals, das mit seinen archäologischen Überresten von der UNESCO auf deren Weltkulturerbe-Liste geführt wird. Im März 2001 veranlasste das Talibanregime die Zerstörung der Statuen, die als Götzenbilder angesehen wurden.

Leider ist es so, dass extremistische islamische Gruppen allesamt alles zerstören, was ihnen nicht in ihr islamisches Weltbild passt.

Angefangen hat das im 7. Jh. nach Christus, als im Rahmen des ersten Djihad Islamisten die Reste der einst umfangreichsten Bibliothek der Welt, der Großen Bibliothek von Alexandria schändeten und verbrannten. In ihr war das Kulturerbe der damaligen Welt aufbewahrt.
Die Idee ging auf Alexander den Großen zurück, dessen General Ptolemäus sie dann umsetzte.
Sie sollte das Erbe vergangener Reiche bewahren und das Wissen der Welt vorhalten, so die Idee von Alexander.
Diese Idee wurde gleich zu Anfang der islamischen Ausbreitung restlos vernichtet!

Assyrische Jagdszene

So wurden auch im Nordirak, Syrien, Kurdistan und anderswo das Weltkulturerbe der Menschheit vorsätzlich, mit Bedacht und umfangreich vernichtet.
In der oben genannten Region gibt es inzwischen keine antike, historische und/oder nichtislamische Stätte mehr, die nicht von Islamisten zerstört wurde.
Reliefs und Monumente der Assyrer und Sumerer sind hiervon genauso betroffen wie jüdische und frühchristliche Stätten. Klöster, Kirchen, Tempel und Grabmäler wurden geschändet und zerstört. Das Erbe der menschlichen frühsten Zivilisationsgeschichte fast vollkommen im ehemaligen Mesopotanien ausgelöscht.

 

Wiki: Palmyra

Es ist erwähnenswert, dass auch in den Teilen der Welt, wo diese Menschen angeblich Zuflucht vor Verfolgung suchen, es zunehmend auch von Zerstörungen von Kirchen, Grabstätten und Heiligenbildern kommt. Tempel massiv bedroht werden. Oder, wie in Frankreich fast schon üblich, Nonnen und Priester geköpft werden.

Der radikale Islam, egal wie sich die jeweilige Gruppierung nennt, ist auch gegenüber muslimisch-liberalen Gruppen genauso menschen- und kulturverachtend, wie gegen Andersgläubige und ihre Errungenschaften an sich.
Besonders aber gegen Buddisten und artverwandte Religionen, die Islamisten komplett als Ungläubige ansehen. Juden und Christen haben im Koran eine schützenswerte Bedeutung, da auch sie nur einen Gott haben, der letztlich Allah ist.

Was die Sache aber insgesamt schlimm macht, ist die widerspruchslose Duldung dieser Taten durch andere muslimische Staaten oder Institutionen. Oder gar durch die Masse der Muslime an sich, die hier – leider oft zu Recht – Anfeindungen der Radikalen befürchten.

Bamiyan, Krak de Chevaliers (HIER), Palmyra (HIER) und andere Stätten sind nun zerstört. Vernichtet von geistig behinderten und verblendeten Spinnern, die man gewähren lässt. Asozialen Elementen, die einen Genozid an Andersdenkenden als Mittel der Wahl und Frauen als Eigentum – als handelbare Sache! – ansehen.

Wiki: Krak de Chevaliers (Kreuzritterburg der Templer)

Wer das las Bereicherung ansieht, hat nicht verstanden, dass der radikale Islam in seiner Geschichte noch nie etwas geschaffen hat. Er kam wie eine Heuschreckenplage über das Land, fraß sich an der Arbeit anderer satt und zog weiter. Hinterließ stets ein zerstörtes und unbewohnbares Land von „Gläubigen“, die fortan zwei Levels unter dem Zustand dahinvegitieren mussten, wie vor dem Einfall der Gläubigen.
Es gab nie ein goldenes Zeitalter des Islam, wie gern verklärt wird. Es gab nur eine Zeit, wo der Islam sich kritiklos und ungestraft an anderen bereichern konnte und dieses als Leistung für sich in Anspruch nahm.

Wer wissen will, was diese religiösen Fanatiker je von sich aus geleistet und erschaffen haben, der möge einmal die Patentunterlagen durchsehen oder auf die Liste der Unternehmen schauen, die seit Jahrzehnten unseren Fortschritt immer wieder neu erschaffen.

Alles, was der radikale Islam je erschaffen hat und auch nur erschaffen kann, ist unermessliches Leid, tiefstes Elend und eine sklavisch dumme Bevölkerung, die noch nicht einmal mehr den Koran selbst lesen kann.

Foto: Bundesarchiv_Bild_102-14597 NS-Bücherverbrennung…

Bamiyan war ein Zeichen an die Welt, das im Westen nicht verstanden wurde. Im Osten, in China, aber schon, wo die radikalislamischen Kräfte der Uiguren die Staatsmacht spüren.
Auch nach der umfassenden Zerstörung aller Kulturgüter im syrisch-irakischen Raum haben wir nicht begriffen, was der radikale Islam ist. Wollen es nicht begreifen.

 

Es gab mal eine Zeit, da wurde gesagt, dass wer Bücher verbrennt auch Menschen verbrennen würde. Wir wollten es nicht so richtig glauben…
Es stellt sich also ein paar Millionen Tote später die Frage, was machen Islamisten mit Menschen, die alles sonst zerstören, verbrennen und schänden? – SIC!

 

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Es sind nun 20 Jahre seit 9/11 vergangen. Jeder, der damals alt genug war, weiß noch was er an diesem Tag gerade tat, als die Meldung ihn erreichte. Kann exakt sagen, was er dann tat, als er es wusste.

Wie kaum ein Tag in der neueren Geschichte hat dieser Tag sich in das Gedächtnis der Menschheit eingebrannt. Denn er hat viel verändert. Er markiert den Tag, wo die freiheitlich-westliche Denkart, dass jeder nach seiner „facon“ leben kann und darf, einen Dämpfer bekommen hat.
Von Menschen, die nur ihre Denkart für alleinig richtig ansehen.

Fotoausschnitt: Verzweifelte Menschen in den Twintowers versuchen Rauch und Hitze zu entgehen.

Seit diesem Tag bekämpft die westliche Welt den offenen Terror dieser Gestalten. Man marschierte in Afghanistan ein und scheiterte kläglich dabei die Situation dort wirklich zu verändern (HIER).
Die Schuldigen von 9/11 sitzen wieder in der Regierung und terrorisieren das Land. Ein böser, sehr böser Treppenwitz der Geschichte.
Wir marschierten in den Irak ein, scheiterten auch dort und destabilisierten einen ganze Region. Ermöglichten dem IS eine jahrelange Schreckensherrschaft und lösten millionenstarke Flüchtlingsströme aus. Veränderten so seit 2015 Europa nachhaltig, denn der Geist der Taliban wie der des IS ist nun unter uns.

 

Um besser gegen den Terror kämpfen zu können, wurden Gesetze und Verordnungen erlassen, um Terrorzellen besser beizukommen. Es wurden Mittel erlaubt, die ohne diesen Vorfall niemals(!) die Parlamente passiert hätten.
Es wurden zum Teil die Verfassungen geändert und teilweise außer Kraft gesetzt (USA). Bis heute!

Und was als Mittel zum Zweck gegen die Terrororganisationen gedacht war, richtet sich zunehmend gegen das eigene Volk. Gegen die Opposition derer, die nicht mehr bereit sind alles zu schlucken, was sie vorgesetzt bekommen. Egal ob diese Themen Globalisierung, Klimawandel, Migration, Atomausstieg samt Energiewende oder Impfkampagne heißen. Und das ist ein weltweites Phänomen und beschränkt sich nicht auf einzelne Staaten.

Dennoch hat 9/11 tausende Opfer gekostet, zigtausende Familien zerstört und im Nachgang, dem Krieg gegen den Terror, ganze Länder verwüstet, hunderttausende an Toten gekostet und Millionen um ihr gewohntes Leben gebracht.
Daher haben wir uns entschieden diese Gedanken nicht am Jahrestag von 9/11 zu veröffentlichen. Denn das würde all den Opfern seit diesem Tag nicht gerecht werden.

Wohl aber ist es Zeit wieder(!) nachzufragen, warum es da immer noch offene Punkte gibt, die nicht nur ungeklärt sind, sondern nach wie vor Rätsel aufgeben.
Wo uns die Behörden und Regierungen keine plausiblen Antworten haben geben können. Oder sogar nicht geben wollten. Ungereimtheiten, die als Einzelfall unbedeutend wären, aber leider immer noch gehäuft vorhanden sind.
Fakten, die uns als Tatsachen verkauft wurden, aber sogar den Naturgesetzen widersprechen und damit den gesunden Menschenverstand direkt angreifen. In totalitären Regimen mag das „überzeugen“, in einer Demokratie aber nicht.
Und führen/führten wir den Krieg denn nicht, um eine Freiheit zu fördern, die auf Wahrheit, Gleichheit und friedlicher Koexistenz basiert? Oder zumindest basieren sollte?

Das soll hier auch keine Plattform für Verschwörungstheorien werden, aber es soll auch keine Aufzählung von dem werden, was uns als wahre Geschichte verkauft wurde (HIER). Die kann überall sonst nachgelesen werden.

 

Der 11. September 2001 war ein wolkenloser und klarer Tag in New York und Washington DC. Bestes Flugwetter also.

(Video des zweiten Einschlages HIER; min 3:14)

Vier Flugzeugte starten an der Ostküste zu einem Flug quer über den Kontinent nach Kalifornien. Waren also vollgetankt, was der Intention der Attentäter nur zuträglich war. Das Kerosin sollte den Schaden verstärken.

Flugrouten der Attentäter 9/11

Kurz nach dem Start übernahmen islamistische Attentäter die jeweiligen Maschinen und flogen sie selbst. Steuerten sie auf neue Kurse und richteten sie auf ihre jeweiligen Ziele aus: die beiden Türme des World Trade Centers (WT/WTC) und das Pentagon. Das vierte Flugzeug stürzte südlich von Pittsburgh ab und man vermutet, dass es das Weiße Haus oder das Capitol als Ziel gehabt hätte.
Das sind die Fakten, die uns medial vorliegen. Dazu gibt es Bilder der Anschlagorte: ein völlig zerstörtes WTC und ein Loch in der Fassade des Pentagons. Zusätzlich ein Loch in einem Feld, das vom abgestürzten Flugzeug stammen soll.
Alles andere soll Folge dieser vier Flugzeuge sein und dann auch, als daraus resultierende Fakten, glaubhaft sein.

 

Presseauswahl von 12.09.2001…

Wenn dem so ist, dann müssen auch alle anderen Fakten zu dieser Theorie passen. Nicht nur ein paar oder einige, sondern ALLE. Gerade dann, wenn es um Naturgesetze geht. Denn die gelten immer. Und leider auch für jeden, egal ob er ein geistig unterbelichteter Terrorist oder ein Genie in Ermittlungsdiensten ist.
Und an dieser Stelle angekommen wurde es dann so komisch, dass es Leute gab, die ihre berufliche Expertise in die Überlegungen eingebracht haben. So zum Beispiel „The Engineers of 9/11“ (Ingenieure für 9/11), die allein über 50 technische „Diskrepanzen“ allein beim Einsturz der WT-Türme zu beanstanden haben (HIER die Originalseite, es gibt aber auch Wiki-Einträge).
Allein diese Gruppe mit prominenter Unterstützung hat dazu sogar Videos angefertigt, die aus ingenieurwissenschaftlicher Sicht… auch für Laien anschaulich sind (Auswahl: HIER).

Als kleiner Hintergrundgedanke sei angemerkt, dass es weltweit nur drei (3) Einstürze von Stahlskelettgebäuden gab: das WT 1 und WT 2 (sog. Twintowers) sowie das von einem Flugzeugeinschlag völlig verschonte Gebäude WT 7.
Andere Gebäude brannten tagelang aus, ohne dass das Stahlskelett schmolz, sich verbog und der Turm kollabierte. Bei einer Technik, die seit dem ersten Wolkenkratzer angewandt und seitdem vielfach perfektioniert wurde.
Daher war auch einer der ersten, die sich skeptisch äußerten der Mann, der die Türme konzipiert hatte. Sie sogar so geplant und entworfen hatte, dass das zum Konzeptionszeitpunkt größte Passagierflugzeug der Welt seinen Turm hätte rammen können, ohne dass dieser Einstürzen würde.
Und das war Anfang der 70er eine Boeing 707 (HIER).
Also eine Maschine, die mit den Flugzeugen der Attentäter vergleichbar war. Sogar größer. Und schwerer, was bei gegebener Geschwindigkeit die Einschlagskraft (kinetische Energie) vergrößern würde.

Wiki: Lageplan WTC 2001

Michael Moore (HIER), der berühmte US-amerikanische Kritiker, drehte daher als erster eine international vielfach ausgezeichnete Dokumentation über all die offenen Fragen, die schon anfangs sofort offensichtlich wurden, wenn man in den jeweiligen Hintergründen der Akteure recherchierte (Trailer für Doku: HIER).

2005 stellte die mit der Aufklärung der Einsturzursachen des WTC-Komplexes  betraute US-Behörde NIST (HIER) ihren Expertenbericht vor. Dieser befasste sich mit den Gebäuden WT-1-6 des WTC. Die zusammenbrechenden Türme (WT1 und 2) begruben oder zerstörten nämlich die Gebäude WT 3-6.
Unschön war, dass dieser Bericht mit keiner Silbe das WT 7 (HIER) erwähnt hat. Dieses brach nämlich ebenfalls als Folge (?) des Anschlags um 17:20 Uhr Ortszeit vollständig und im freien Fall in sich zusammen. Ohne auch nur von einem Flugzeug gestreift worden zu sein…

 

 

Nach dem Schock kam das Nachdenken!

 

Ground Zero: nach dem Zusammenbruch der Türme

Was allen sofort, nach überwundenem Anfangsschock, auffiel, war der unglaublich schnelle und völlig ungebremste Kollaps der Türme an sich, die verdächtig an den freien Fall erinnerten.
Sie brachen also genauso schnell in sich zusammen wie ein Stein brauchen würde, um aus dieser Höhe frei fallend den Boden zu erreichen. – Und das allein widersprach allen ingenieurwissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Gesetzen.
Jede Etage hätte, bevor sie zermatscht wurde, einen kleinen zeitlich messbaren Widerstand erbringen müssen. So klein er auch gewesen sein müsste, hätte sich diese Zeitspanne aber über 70 Etagen aufsummieren und dann zum freien Fall eine klar verifizierbare Differenz bilden müssen.
Bei einer zehntel Sekunde Verzögerung und 70 Stockwerken hätte der Zusammenbruch also sieben (7!!) Sekunden mehr brauchen müssen, als der besagte Stein frei fallend aus dem 70. Stock zur Erde gebraucht hätte. – So war es aber nicht.
Und daher tauchte schon schnell die Frage auf WIE das denn gehen soll. Und schon waren wir beim Thema Sprengung…

Was FÜR oder auch GEGEN eine Sprengung spricht, haben die Ingenieure für 9/11 eindrucksvoll, umfangreich und hinreichend aufgeschlüsselt.
Erwähnt werden sollen hier nur die kleinen sog. Blasts, die weit unterhalb der kollabierenden Stockwerke selbst für Laien aus den Türmen schießend sichtbar wurden. Deutliche Indizien für mögliche Sprengungen.

Ein Russe ging sogar von zwei atomaren Sprengungen aus, die unter den Fundamenten der Türme gezündet worden sind, und ähnlich den unterirdischen Atombombenversuchen in Nevada, zwei separate Höhlen schufen, in die die Gebäude dann pulverisiert hinabstürzten (HIER).
Diese Theorie konnte fast alle sonst komisch wirkenden Randerscheinungen erklären. Leider gab es keine erhöhte Radioaktivität vor Ort und es gab ein paar Überlebende in den Treppenhäusern eines der Türme. Somit war diese Theorie nicht schlüssig.

Was aber offensichtlich ist, ist eine gewaltige erdbebenartige Erschütterung im Untergrund vor dem jeweiligen Kollaps eines Turmes.
Weiterhin erzählen Feuerwehrleute, dass es in den Türmen, weit unterhalb der Einschlagstellen,  deutlich vernehmbare Abfolgen und Serien von Explosionen gab.
Der Hausmeister, der zum Zeitpunkt der Einschläge in der Tiefgarage eines der Türme war erzählte von einer Explosion, die ihn dort unten weggeschleudert hat…

Der NIST-Bericht spricht von der Zerstörung von bis zu 25% der tragenden Kernsäulen der Türme, die dann ursächlich für die Zusammenbrüche war.
Was kaum bekannt ist – und im Bericht auch nicht erwähnt wurde – ist der Umstand, dass es auch ein sehr starkes Außenskelett gab.

WT 1 in besseren Tagen. – Es war eines der beliebtesten Motive der Stadt ihn so zu fotografieren… Zu sehen auch die Dimensionen des Außenskelettes!

Die sichtbaren einen Meter breiten Fenster im Turm waren immer geweils von zwei dieser Außensäulen eingefasst. Der Durchmesser dieser innen hohlen und  quadratischen Säulen war 80cm und die Wandung der Säulen war höhenabhängig zwischen acht und drei Zentimeter dick. Jede dieser Säulen war mit den Stahlböden der Etagen mehrfach verschweißt und verbunden, die dann auch mit den 47 Kernsäulen so verbunden waren… Sie bildeten ein massives und sehr starkes Skelett aus purem Stahl.

Dieser Umstand hatten den Konstrukteur auf den Plan gerufen seine Zweifel zum Ausdruck zu bringen, dass kein Flugzeug das hätte schaffen können.

Man bedenke. 5cm Wandstärke der Außensäule hört sich nicht nach viel an, aber ein Flugzeug hätte diese quadratische Säule längseits durchschlagen müssen was diese Säule dann bis zu 80cm stark gemacht hätte. Und auf knapp zwei Meter Außenfassade kam eine dieser Säulen…

Video: Crashtests mit Flugzeugen und HIER mit einer Boeing 707

Und an dieser Stelle kamen dann andere Betrachtungen ins Spiel, denn die Flugzeuge prallten nicht ab, verlangsamten beim Aufprall nicht. Es stürzten auch keine Trümmer der Flugzeuge hinab. Sie verschwanden einfach komplett in den Türmen! (HIER)

Beim Rumpf und den Triebwerken könnte man das akzeptieren. Bei den Tragflächen und dem Leitwerk eher nicht. Flugzeuge sind aus Aluminiumlegierungen, damit sie leicht sind. Und weiches Aluminium tut sich auch bei hohen Geschwindigkeiten sehr schweren Baustahl zu… durchdringen. Oder auch nur anzukratzen.
Bei den tonnenschweren sehr kompakten Triebwerken sieht das anders aus. Sie sind in ihren wesentlichen Baugruppen sogar härter als der verbaute Stahl für das WTC. Nur hätten diese zwei wirklichen Geschosse es auch nicht geschafft diesen vermuteten Schaden anzurichten.
Die oben angeführten Videos zeigen sehr schon, was ein einfacher Sandwall schon aus der Maschine bei knapp 200 km/h macht.

Filmausschnitt: ein großer Teil des Kerosins verpufft beim Einschlag!

Daher wurde man als Bürger mit dem Stichwort „Feuer“ bedacht. Das Kerosin und der dadurch verursachte Brand hätten Teile des Stahlskelettes und der Decken geschmolzen oder so aufgeweicht, dass das System kollabieren musste.
Bei zigtonnen Kerosin pro Flieger eine Vermutung, die treffend sein könnte, wenn erfahrungsgemäß dieses hochbrennbare Kerosin nicht zu großen Teilen verpufft wäre, als die Flugzeuge die Türme trafen. Das Kerosin bildete und speiste diese gigantischen Feuerbälle.
Verursachte auch Etagenbrände im Einschlagbereich. Völlig klar. Nicht umsonst sprangen Menschen aus den Bereichen lieber in den Tod als lebendig zu verbrennen oder qualvoll zu ersticken.
Nur war der Schmelzpunkt des verbauten Stahl bei etwas über 1500 Grad. An Farbe von Feuer und Rauch sah man aber, dass die Temperatur deutlich unter 1000 Grad lag. Und Hitze wird im Stahl über die Zeit nicht aufsummiert! –  Ergo gab es keine Stahlschmelze. Und dass der Stahl hinreichend aufgeweicht wurde, bestritt der Ingenieur auch.
Proben des verbauten Stahls hätten hier für Tests Aufschluss geben können. Nur wurde der Schrott im Eilverfahren entsorgt. Der Stahl nach China verkauft. – Und der Ingenieur wurde innnerhalb von einer Woche entlassen…

Und was noch komischer ist, das WT 7-Gebäude brach ohne all das zusammen. Kein Flugzeug und kein Kerosin war ausschlaggebend. Daher wurde es im NIST-Bericht auch nicht behandelt…
Das Feuer dort soll aus einem Tank mit 23.000 Liter Diesel(!) entstanden sein, der ausgelaufen ist und den hinreiched starken Brand verursacht haben soll. Das hat dann zum Aufweichen einer (bis dreien) der 80 tragenden Säulen und letztlich zum Zusammenbruch geführt.
Der im Gebäude liegende Tank sollte den Notstromgenerator für das Krisenzentrum der Stadt New York betreiben. Nur wurde dieser Tank durch Trümmer eines der Türme beschädigt, die  WT 7 getroffen haben, obwohl es abseits der Türme stand.

Das Video dazu ist englisch mit deutschen Untertiteln HIER zu sehen.

Schwer zu glauben, dass jemand so ein Gebäude sprengen will, wie im Video gesagt. Sherlock Homes würde nun fragen, was denn für Gründe für solch eine fantastische Annahme sprechen könnten.
WT 7 war der Dienstsitz diverser Stadt-, Staats, und Bundesbehörden in New York. Die komplette Liste ist HIER zu sehen.
Interessant ist die Tatsache, dass sich in dem Gebäude sämtliche Akten und Beweise zu zahlreichen Wirtschaftsverfahren befanden, die bis dahin die US-Wirtschaftsgeschichte erschüttert hatten. Verfahren, die danach eingestellt werden mussten, weil… die Beweise futsch waren.

Tatsache ist, dass diese drei Gebäude WT 1, 2 und 7 weltweit die einzigen Gebäude sind, die jemals als Stahlskelettbauten eingestürzt sind. Egal aus welchem Grund.
Und WT 7 ist hier besonders erwähnenswert, da es noch nicht einmal richtig gebrannt hat, bevor es dann in rekordverdächtiger Zeit kollabierte. Von innen her implodierte, müsste man sagen.
Hier könnte man nun einen Konstruktionsfehler oder Baupfusch vermuten, doch wurde das gar nicht erst untersucht. Im klagefreundlichen Amerika wurde keine einzige Klage gegen den Architekt, das Ingenieurbüro oder die Baufirmen angestrengt. Von keiner Seite.

Wiki: Pentagon

Beim Pentagon (HIER) wir es noch merkwürdiger, wenn man denn nachdenken will. Der fünfeckige namensgebende Komplex mit fünf „Ringen“ zu jeweils fünf Stockwerken steht anflugtechnisch gesehen in einer Senke.
Das einfliegende Attentäterflugzeug kam über einen Straßendamm (oben Rechts im Bild) eingeflogen der mit seiner mehrspurigen Strasse darauf fast auf Höhe des Daches des Pentagons liegt.
Dass das Flugzeug über diesen 10 Meter höher liegenden Damm musste, ist unstrittig. Es rasierte mehrere Laternen ab und ist aus der Richtung kommend auf dem einzig verfügbaren Video kurz zu sehen, als es durch den Aufnahmebereich einer Parkplatzkamera raste. Klar dokumentiert ganz knapp über den Boden fliegend direkt in die nur 280 Meter breite und fünf Stockwerke hohe Außenfassade hinein (HIER).

Anstatt es einfach zu machen und sich wie ein japanischer Kamikaze-Pilot von oben auf das riesige Gebäude zu stürzen wählt man als flugunerfahrener Attentäter das fliegerische Meisterstück eines Tiefflugangriffs auf „Grashalmhöhe“. (animiertes Video: HIER)

Das mag mit einem Segelflugzeug, einer Cessna oder auch mit einer alten DC-3 Dakota und mit 200 km/h funktionieren. Nicht aber mit einer so großen Linienmaschine mit mehreren Hundert Stundenkilometern Geschwindigkeit.
Es gibt da nämlich einen Bodeneffekt (HIER), der das Flugzeug wieder abstößt und nach oben drückt.
Es wäre physikalisch gar nicht in der Lage das durch sich selbst geschaffene Luftpolster unter den Flügeln, auf dem es immerhin fliegen kann, tiefer zu fliegen.
Kein Flugzeug dieser Welt schafft es daher bei 400 oder gar 600 km/h zu landen. Oder auch nur fünf Meter über der Erde, quasi im Konturenflug(!!), zu fliegen.
Nicht bei der Größe einer Passagiermaschine. Das ist eine naturwissenschaftliche Unmöglichkeit. Das Luftkissen würde es verhindern.

Doch es ging wohl trotzdem. Das Flugzeug schlug in die Außenfassade ein, riss ein gewaltiges Loch, tauchte mit allen Teilen in dieses Loch ein, durchstieß drei komplette Ringe und löste sich dabei völlig auf. Ohne auch nur Kleinteile zurückzulassen. (Video: HIER und HIER)

Genau!

9/11 – Der erste Bündnisfall der NATO

Während am WT 1 und 2 Aluminiumflügel der Flieger noch in der Lage waren 80cm-Aussenpfeiler aus Stahl zu durchschlagen, blieb hier die Fassade bis auf das Loch unversehrt.

Erklärt wurde das durch die Vermutung, dass, anders als beim WTC, die Flügel beim Aufschlag brachen und sich an den Rumpf schmiegten, ähnlich eines aus der Luft zustoßenden Sturmvogels beim Fischen, und mit dem Rumpf dann aufgelöst wurden. Inklusive den zwei fast unzerstörbaren Triebwerken. Die findet man sonst immer. Wenn man sonst nichts findet, die Triebwerke schon.

Und daher hätte auch jeder vermutet, dass es drei Löcher geben müsste. Rumpf und dann rechts und links davon etwas kleiner die Löcher der Triebwerke.

Zusammenfassend heißt das also, dass völlig unerfahrene Flugschüler einen großen Jet im Tiefstflug haben auf das Pentagon Kurs nehmen lassen, diesen dann in der Endphase als Konturenflug keine fünf Meter über dem Boden (was naturwissenschaftlich unmöglich ist!) treffgenau in die Fassade haben steuern können.

Spätestens hier wird es dann gruselig. Es stellt sich die Frage WAS denn da sonst das Pentagon getroffen hat, wenn eben kein großes Flugzeug.
Eine mögliche Erklärung könnte ein Marschflugkörper sein, denn genau für solche Angriffe wurden sie konzipiert. Doch diese Annahme ist genauso unsinnig wie die Atombombenhypothese des Russen für das WTC.
Andererseits entspräche er der Größe im Vergleich zur Fassadenhöhe auf dem Video von der Parkplatzkamera…

Solche Dinge, Ideen und Überlegungen haben aber letztlich dem Vorschub verliehen, was da gern als Verschwörungstheorie abgetan und diffamiert wird.

Man versucht gewöhnlich sofort und instinktiv die Möglichkeit von solchen Thesen abzublocken. Allein schon, dass dieses dann tatsächliche Verbrechen in einer Größenordnung wäre, die schlicht alles sprengen würden, was wir an Werten haben und als Recht und Ordnung ansehen. Es würde am Fundament unserer Gesellschaft kratzen. An all dem, an das wir zu glauben bereit sind. Oder glauben wollen

Dennoch: was würde nun Sherlock Homes tun? Wenn alles was auszuschließen wäre letztlich nicht passt und nichts erklärt? Was würde er sagen? – Lasst gut sein. Ist egal???

Diese paar kleinen Beispiele zeigen, wie schwer es ist Wahrheit, Fiktion und bewusste Täuschung auseinander zu halten. Wer die Videos hier angesehen hat, die bei Youtube oft gelöscht sind, wird schnell weitere eigene Fragen entwickeln. Sucht er Antworten und findet keine befriedigenden Lösungen, dann ist er am Rande dessen, was neudeutsch „Verschwörungstheoretiker“ tun. Oder sind.
Unangenehme Fragen zu stellen, nach Antworten zu suchen oder gar sich zusammenzuschließen und zusammen zu überlegen, ist nicht gern gesehen. Und das ist gelinde ausgedrückt.

WTC New York 20 Jahre nach 9/11

Wer Wahrheiten bei der Wiki sucht, bei einem angeblich neutralem Medium, wird schon enttäuscht sein, wenn er die verschiedenen Landesausgaben zu einem und dem selben Suchbegriff vergleicht.
Und wenn Regierungen ihre Bürger nicht nur nicht richtig und vollständig sondern bewusst falsch und unzureichend informieren, dann ist eine Grenze überschritten. Zumindest in Demokratien.

Es heißt, dass die Hoffnung zuletzt stirbt. Aber es liegt an uns und unseren Fragen, ob sie überhaupt sterben muss.

Eingangs wies ich darauf hin, dass inzwischen als Folge dieser Anschläge Millionen Menschen betroffen sind. Mehr als die 3800 Opfer zu beklagen sind, die am 9/11 starben.
Und diese Gesamtanzahl steigt so lange, wie es nicht gelingt die Antworten zu all den Fragen herauszufinden, die eben offensichtlich so nicht wahr sein können. Dargestellte Sachverhalte hinterfragt werden müssen.

 

Allein die Häufung dieser Fragen an sich beweist, dass hier einiges „unrund“ ist.

Die Toten können diese Fragen nicht mehr stellen. Daher ist es mehr als nur opportun, als ihr Sprecher, all die Fragen zu stellen, die auf Ungereimtheiten hinweisen. Wir wollen die Antworten wissen. Die Opfer des Krieges gegen den Terror starben vielleicht nur dafür, eben diese unschönen Antworten zu unterdrücken.

USAF: Rücktransport gefallener Soldaten

Gern sprechen die Amerikaner von ihren toten Helden im Kampf gegen den Terror. Einen zu bekämpfenden Terror, der als Kriegsgrund am 9/11 begann.
Gerade nach Irak und nach Afghanistan sollten wir wirklich einmal für all die Toten unseren Mund aufmachen und längst überfällige Antworten einfordern.

Wenn schon so offensichtliche Dinge nicht stimmen, WAS ALLES stimmt dann sonst auch nicht? Das ist mehr als eine berechtigte Frage. Sie ist auch logisch. Genau so logisch wie die bisher unzureichenden und/oder komplett unsinnigen Antworten, die man uns bisher gab, unlogisch sind.

Wir, ein wirklich jeder von uns ist aufgerufen als Sprecher für die Toten eben diese Antworten immer wieder und so lange einzufordern bis sie hinreichend erklärend sind. Und das dann auch im Zusammenhang mit anderen Antworten. Denn genau daran scheitert es: der Gesamtzusammenhang ist völlig unlogisch.

Und wenn nichts passiert, dann endet das wie der Mord an Kennedy und später dann auch an seinem Bruder. Eine wundersame Kugel trifft Kennedy nach zahlreichen Richtungsänderungen und einem unmöglichen Schusswinkel. Dann sterben die Attentäter und das war es. Der Film JFK (HIER) mit Kevin Costner zeigt es auf.

Zu 9/11 gab es Filme. Nur nicht solche, die es in die Kinos geschafft hätten. Denn diese wurden für den Kinoverleih nicht zugelassen…

Es gab in der Geschichte der Menschheit zahlreiche Rätsel, die mitunter dramatische Folgen hatten.
Wohin verschwand der riesige Schatz der Tempelritter, nachdem man sie als Orden ausgelöscht hat. Denn immerhin war das der Grund, warum man den Orden wirklich zerschlagen hat: sein Reichtum schuf Begehrlichkeiten.
In Erinnerung ist dieser Tag durch das Datum: 13.10.1307. Seit diesem Tag ist „Freitag der 13.“ ein Unglückstag. Der Rest ist vergessen…

Muss es mit 9/11 auch so sein? Soll das den Weg des Kennedy-Attentats gehen? Ebenso im Nebel der Geschichte verschwinden?

Das Böse kann gedeihen, wenn viele gute Menschen bereit sind wegzusehen!

Inzwischen reicht es mit dem zufrieden zu sein, was man als bequeme Wahrheit vorgesetzt bekommt. Wegsehen wäre schon purer Aktioninsmus.

Es betrifft mich ja nicht?

Doch, mit Sicherheit betrifft es Dich wie es auch mich betrifft. Denn all das, was damals verändert wurde, ist noch heute in Kraft. Man hat es dir genommen. Stück für Stück, aber Du hast es nicht gemerkt. Wir haben es nicht gemerkt.

Was medial mit Kennedy begann, wurde mit 9/11 offensichtlich perfektioniert. Und wenn wir mal ganz logisch denken, dann passen andere Dinge auch nicht. Zunehmend nicht (mehr).

Warum ist das wichtig?

Weil es sonst so endet. Das Video unten bedrückt. Besonders, weil das ein Pfarrer ist, der sich um seine Gemeinde in anderer Sache sorgt:

Es ist doch nur…

Es sind doch nur 3800 Anschlagopfer.
Es sind doch nur 200.000 tote Afghanen seit 2001.
Es sind doch nur ein paar hunderttausend tote Iraker, Syrer und Kurden.
Und es sind doch nur ein paar Millionen vertriebene Menschen.
Bis jetzt…

 

Haben all diese Menschen kein Nachfragen verdient? Keinen Sprecher für die Toten?

SIC!

 

Yusuf Simsek: Into Eternity

 

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Der Tag des Weltunterganges könnte im Jahre 2068 sein. Neusten Berechnungen nach könnte der 350 Meter durchmessende Asteorid Apophis (HIER) alle bisherigen Erwartungen „enttäuschen“ und die Erde doch noch treffen.

Bisherige Bahnberechnungen haben den Jacobis-Effekt nicht berücksichtigt, der die Erwärmung des Asteoriden durch Sonneneinstrahlung bei der Bahnberechnung mitberücksichtigt.

Damit rückt ein möglicher Einschlag in greifbare Nähe. Dabei ist „greifbar“ astronomisch zu sehen, denn die Varianz in den Daten deutet auf einen gewissen Spielraum hin.
Immerhin gehen die Wissenschaftler nun davon aus, dass das Einschlagrisiko bei 2% liegen könnte, was in astromischen Katastrophenszenarien schon eine Besorgnis erregende Größe darstellt.

Zum Vergleich: Die Chance an Corona zu sterben ist für gesunde Menschen ungleich kleiner…

Was Passiert, wenn der Asteorid Apophis tatsächlich einschlägt. Es gibt da zwei denkbare Szenarien:

  • Er schlägt auf dem Land ein. Das wäre die für die Menschheit günstige Variante. Er würde „nur“ einen ca. fünf Kilometer durchmessenen Krater in die Erdkruste schlagen.
    Die Druck- und Hitzewelle würde aber mehrere tausend Kilometer weit rollen und so ziemlich alles einäschern.
    Hiroshima wäre um das Millionenfache gesteigert.Video-Animation Einschlag HIER
  • Apophis schlägt ins tiefe Wasser der Meere ein. Die Folgen wären unvorstellbare Tsunamis, die um den kompletten Erdball rollen würden. Es würden sich im seichten Wasser bis zu 500 Meter hohe Wellenberge auftürmen und hunderte Kilometer landeinwärts rollen, bis sie auf höhere Berge treffen und gestoppt werden.
    65% der Weltbevölkerung lebt in Küstennähe oder entlang der großen Flüssen in der Tiefebene.
    Das verdampfte Wasser würde den Effekt einer Dunstglocke haben, wie auf der Venus aber langsam Abregnen. Als Salzwasser allerdings und in unvorstellbaren Mengen. Video: Tsunami-Animation HIER

Beide Szenarien sind unschön würden aber mit Sicherheit etwas auslösen, was da den Namen Klimawandel wirklich verdient.

Es gab in der Menschheitsgeschichte schon mehrfach solche Einschläge. Vor knapp 13000 Jahren auf dem Grönlandgletscher, der daraufhin verdampfte oder schmolz und den Golfstrom beeinflusste. Das Ende vom Ganzen war die letzte Eiszeit.

In Arizona kam ein 50-Meter-Brocken herunter und schlug den sehenswerten Barringer-Krater (HIER).

Die Hudson-Bay in Nordamerika soll auch das Ergebnis eines solchen Einschlags gewesen sein und der Dino-Killer vor 65 Millionen Jahren hatte 1 – 1,5 Kilometer Durchmesser. Damals starb alles was größer als eine Maus war.

Das wäre bei Apophis nicht zu erwarten. Die Menschheit würde überleben. Nur halt nicht auf unserem bisher gewohnten Lebensstandard. Der Fall als Zivilisation wie auch als Menschheit an sich wäre… sehr tief.

 

Wiki: Luc
Viatour: Vollmond

 

Zur Beruhigung sei gesagt, dass die NASA vor ein paar Jahren Versuche gemacht hat solche Bedrohungen abzuwehren. Ein Massegeschoss wurde auf einen erdnahen Asteoriden abgefeuert und der Einschlag hinsichtlich seiner Wirkung auf die Bahn des Asteoriden exakt gemessen.
Selbst kleinste Stoßwirkungen verändern die Bahn von Asteoriden merklich. Und bei genügend zeitlichem Vorlauf sind selbst geringste Bahnveränderungen aufgrund der restlichen Entfernung zur Erde am Ende gewaltig.

 

Wiki: Größenvergleich Erde-Mond; damit werden auch die Kratergrößen einschätzbar.

Daher ist noch Zeit den Asteoriden weiter zu beobachten. Es braucht also keine Weltuntergangsstimmung auszubrechen. Der wirklich drastische Klimawandel wird noch nicht so schnell kommen. Das allfreitägliche Sinnloshüpfen kann demnach ausbleiben. Und auch der Vorwurf, dass das alles menschengemacht ist kann unerwähnt bleiben.

Nur sollte man aber auch nicht diese Möglichkeit ad acta legen, wie schon andere Themen der Vergangenheit, die dann urplötzlich doch völlig unerwartet und noch mehr überraschend auftauchen. Hier sollte allein mal die Überbevölkerung der Erde erwähnt sein, die auch plötzlich und unerwartet  – auch mit den Folgen für das Klima – zum Thema wurde.

 

 

Wer allerdings ein Bild braucht wie so etwas dann aussehen kann, wenn ein Einschlag Geschichte geworden ist, der möge sein Blick zum Nachthimmel richten und den Mond ansehen.
All diese Krater dort stammen von unterschiedlichen Asteoriden, Kometen und Meteoren.
Allerding traf dort jeder(!) einzelne Himmelskörper die Oberfläche, während die Erde von der Atmosphäre geschützt ist, die wie ein Schild fungiert. Eintretenden Fremdkörper abbremst und so erhitzt bis sie verglühen, sich aufspalten (verkleinern) oder sogar abprallen.

So beruhigend das klingt, es muss jedoch angemerkt werden, dass ein 350-Meter-Brocken nur unmerklich abgebremst und mit Sicherheit nicht aufgespalten wird. Die Apokalypse also durchaus vorstellbar wäre… zumal statistisch gesehen überfällig.

 

Filme, die solche Szenarien behandeln sind Meteor (HIER), Deep Impact (HIER), Armageddon (HIER) und 2012 (HIER)

 

P.S.: Der Gott Apophis ist die alt-ägyptische Verkörperung von Auflösung, Finsternis und Chaos (Isfet) und zugleich der große Widersacher von Maat, der Tochter des Sonnengottes Re. Er wird als riesige Schlange oder Schildkröte dargestellt. (HIER)

 

 

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Der Nebel hebt sich langsam und die Sonne kommt hinter dem Horizont hervor. Der immer noch wachsame Soldat weiß, dass die kälteste Zeit der Nacht erst in der Stunde nach Sonnenaufgang kommt. Er also weiter frieren wird bis es dann vielleicht besser wird. Dann auch die Ablösung kommt und die Trostlosigkeit mit einer anderen Beschäftigung weitergeht.
Das alles und immer wieder bis dann vielleicht mal der böse Nachbar zu Besuch kommt und es hektisch wird…

Römische Wachunterkunft am Limes

So oder so ähnlich empfinden Soldaten seit Anbeginn der Zeit, wenn sie Garnisons-, Festungs- oder Grenzdienst haben. Egal ob diese Soldaten Legionär, Ritter, Landsknecht, Söldner oder Wehrpflichtiger genannt wurden. In allen Kulturen, zu allen Zeiten und in allen wehrtechnischen Epochen war der Garnisons- und Festungsdienst als Wachdienst verhasst.

Hierhin wurden alle Soldaten abgeschoben, die nicht mehr voll diensttauglich waren. Nicht mehr lange Strecken marschieren konnten oder nicht mehr alle Finger besaßen. Oder nur noch ein Auge hatten.
Im zweiten Weltkrieg hatte die Wehrmacht alle für die Ostfront untauglich gewordenen Soldaten an den Atlantikwall gestellt. Oder andere ähnlich spannende Funktionen und Verwendungen gefunden.

 

 

Fort Sumter 1861: mit der Beschießung begann der US-Bürgerkrieg

Der Dienst in Festungen war hart, wenig abwechslungsreich, monoton und eine über Jahre gehende Aneinanderreihung von Routine, Tristesse und Unbehagen. Egal wo eingesetzt.

So schaute der römische Legionär genauso interessiert über den Hadrianswall oder Limes zum Waldrand hin, wie 2000 Jahre später sein französischer Kamerad aus der Maginot-Linie heraus oder wie ein Wehrmachtssoldat vom Atlantikwall zum Meer.

Die Unterkünfte waren in geschützten Bereichen eingebaut. Mit dicken Mauern umgeben, mit zusätzlich Erde abgepolstert und natürlich bestenfalls mit Schießscharten als Fenster und … Belüftung!

 

 

 

Die Luftfeuchtigkeit war immer hoch. Nicht nur klimatisch bedingt, sondern durch die ausgeatmete Luft der Mannschaften. Diese kondensierte zusammen mit der Restluft an den gewölbten hohen Decken und tropfte zurück.

Engl. Flak-Inseln in der Themsemündung

Ruß von Kerzen, Öllampen und Fackeln war normal. Zu allen Zeiten, bis Strom aufkam.

Geschlafen wurde auf Betten oder auf Stroh, das zwar regelmäßig gewechselt wurde, aber letztlich nicht oft genug. Denn Stroh unterlag einer Logistik. Und die war nicht immer gut.
Hier waren römische Legionäre besser dran, als ihre Kameraden im Mittelalter oder sogar bis hin zum US-Unabhängigkeitskrieg, denn die römische Logistik wurde erst wieder von Wallenstein und dann Napoleon erreicht.

 

 

Besucher von heute stehen staunend auf den Wällen und regelrecht gaffend vor den Geschützen. Letztere sind zum Teil riesig und massig vorhanden. Und benötigten daher auch eine recht große Anzahl an Bedienungen. Und diese summierte sich auf. Zu hunderten oder auch zu tausenden Männern, die zusammengepfercht ihren Dienst taten. Denn Befestigungen durften nicht groß sein. Auf jeden Meter Mauer kam ein Verteidiger. Jedes Geschütz hatte 6-15 Mann, je Kaliber/Größe/Art. Bewaffnung sowie Außenmauerlänge korrespondierten also mit der Besatzung. Das galt es zu optimieren.

 

6Pf-Feldgeschütz auf der Festung Petersberg in Erfurt

 

Und diese Optimierung wurde dann zum Schlüsselelement für den Festungsbau. Vor- und Zwischenwerke brauchten weitere Männer. Gezackte und besser zu verteidigende Mauern waren insgesamt länger und brauchten noch mehr Leute. Und dann auch mehr Kanonen.
Und am Ende brauchte man  noch ein Lazarett, eine Küche, ein Lager, ein Magazin, Lagerräume und Ställe samt dazu notwendigen Personal.
Auch bewegliche und mobile Einheiten (Kavallerie/gepanzerte Wagen) waren gut und für Außenpatrouillen zur Erkundung erforderlich.
So kamen dann auch noch dutzende bis hunderte Pferde dazu, die die Enge in der Festung vergrößerten.

Festung Petersberg in Erfurt

Krankheiten waren normal. Und die krankheitsbedingten Verluste galt es zu minimieren. Auch hier hatten sich für den Personalersatz Faustformeln gebildet. Je nach Klima und Funktion der Garnison waren pro Jahr 10 bis 25% frische Truppen nötig.
Forts in der Karibik, Indien und Sumatra verschlangen durch tropenbedingte Krankheiten und Seuchen bis zu 100% pro Jahr!
So wurde der Garnisonsdienst auch zu einer möglichen Strafe für verurteilte Soldaten. Oder auch nur für nicht mehr voll einsatzfähige Soldaten.
Man kann sich vorstellen, dass die Selbstmordrate hoch war. Doch sie war in den Personalschlüssel für Ersatzgestellungen mit eingerechnet… Auch heute noch haben reine Wacheinheiten höhere Selbstmordraten als andere Einheiten.

 

Geschützpforte

Das Essen war weder mehrgängig noch abwechslungsreich. Und Auswahl gab es auch nicht. Einmal pro Tag wurde warm gegessen. Immer das gleiche. Und was das war hing davon ab, was der Versorgungsoffizier /-beamte so ranschaffen konnte. Oder was durch kam. Oder was örtlich zu kaufen war.
Ziel war es einmal die Woche Fleisch zu haben…

Das nun als veganes Paradies anzusehen ist falsch. Die natürliche Lebenserwartung der Leute sank nach dem Niedergang Roms von Jahr zu Jahr. Und dieses Leben trug nicht zu einer Verlängerung der Lebenserwartung bei.
Mangelversorgung, Enge und ein Tropfsteinhöhlenklima (in unseren Breiten) sorgten für schnell um sich greifende Krankheiten. Schwindsucht (TB /TBC) waren alltäglich und normal. Anderswo waren es Gelb- und Fleckfieber oder gar die Poken oder Thyphus.

Höhepunkt waren Angriffe auf die Festung oder Vorstöße aus der Festung heraus agierend. Hier zeigte sich dann auch der Wert großer Festungen. Um sie zu erobern brauchte man minimal bis zur dreifachen Menge an Soldaten, wie die Verteidiger aufbieten konnten. Durch geschickte Wehranlagen (Festungsarchitektur war eine Wissenschaft!) und eine angepasste Bewaffnung konnte dieses Verhältnis auch auf 1:10 hochgeschraubt werden.

Modell der Festung Petersberg in Erfurt

Und da Festungen mit großen Besatzungen nicht im Rücken einer angreifenden Armee verbleiben konnten, mussten(!) sie erobert werden. Das kostete Zeit und band Truppen, die für den Vormarsch fehlten.
So wurde die Festung Ehrenbreitstein über Koblenz so konzipiert, dass sie mit den zwei Vorwerken den Stadtbereich abschirmen und so eine Garnison von 100.000 Mann beherbergen konnte. Im Falle eines Krieges gegen Frankreich, hätte Koblenz so von minimal 300.000 Mann angegangen werden müssen. Das entsprach aber der halben französischen Armee, die damit so gebunden gewesen wäre.
Überraschungsangriffe endeten so in der Belagerung von Festungen und verschafften dem Angegriffenen Zeit zur mobilen und variablen Reaktion.

So waren Festungen letztlich friedensfördernd oder sogar bewahrend. Sie saugten angreifende Armeen grenznah auf, schützten das Hinterland und ermöglichten eine mobile Reaktion durch eigene Truppen, die frei agieren konnten.

Fiel eine Festung, war das eine Katastrophe, denn sie gehörte mit all ihren Vorzügen dann dem Gegner. Band eigene Truppen bei ggf. nötigen Belagerungen. Daher galt es eroberte Festungen schnell zurückzuerobern. Bevor der Gegner die Befestigungen wieder instand setzen konnte.

In der Kriegsgeschichte haben Festungen und Befestigungswerke aber niemals den strategischen Sieg erringen können. Sie vermochten Gegner zu verlangsamen oder ihn auch über Jahre zu behindern, aber letztlich fielen die meisten von ihnen oder der Krieg entschied sich anderswo.

Angriff auf ein römisches Fort

Der Hadrian-Wall und der Limes (HIER) fielen. Massada (HIER), Dien Bien Phu oder Fort Sumter (HIER) fielen. Der Atlantikwall war genauso gut oder schlecht, wie die Maginotlinie (HIER) oder die Verteidigung von Syracus, wo Archimedes fiel. Trotz seiner genialen Ideen, die zum Standard wurden.

Eine angreifende Armee hat die Initiative. Sie bestimmt, was zum Einsatz kommt. Wo, wann und wie. Der Garnison kann nur zusehen und kaum noch reagieren. Erkennbare mögliche  Mauerdurchbrüche können gekontert werden. Stollen, die vom Gegner unter die Mauern getrieben werden, können frühzeitig erkannt und mit Gegenstollen neutralisiert werden. Oder einfach geflutet werden.
Und die in aller Regel schwereren Festungsgeschütze, die zudem höher aufgestellt sind, hatten eine größere Reichweite und vernichtendere Wirkung als alles, was bis zum ersten Weltkrieg ins Feld geführt werden konnte.

1914 wurde der deutsche 42cm-Mörser von Krupp, Dicke Bertha (HIER) genannt, dadurch berühmt, dass er 5 Meter Beton durchschlagen konnte. Andere Eisenbahngeschütze schossen bis zu 120 km weit und übertrafen damit alles, was ein Fort zur Wirkung bringen konnte an Reichweite deutlich.

Die Wirkung und Vorteilhaftigkeit von Festung und Artillerie nahm die Formen an wie im Mittelalter der Wettbewerb zwischen Panzerung und Armbrust. Am Ende gewann in beiden Fällen das Projektil.

 

England: Dean-Castle (Querschnitt)

Dennoch ist die Befestigung von Stellungen, die Härtung von Positionen, bis dato entscheidend. Je besser so eine Befestigung (Fort) ist, desto länger wird der Feind bei geringeren eigenen Verlusten, abgehalten.
Je tiefer man sich eingräbt, desto höher der theoretische Schutz vor direkter Feindeinwirkung. Es sei denn diese Wirkung kommt direkt von oben, was Schützengräben, Kampfstände und jede offene Position unhaltbar macht, oder es werden andere Waffen eingesetzt.
Gas wurde im ersten Weltkrieg nur deshalb angewendet, um Soldaten aus der Deckung zu treiben, sodass man sie wieder direkt bekämpfen konnte.

 

 

Reste einer deutschen Küstenverteidigung

Somit sind Festungen/Befestigungen nicht überflüssig geworden, aber sie sind in ihrer Wirkung nun … übersichtlicher. Gerade auch unter dem Gesichtspunkt von Luftangriffen.

Rückblickend kann man sich heute kaum noch vorstellen, was so ein jahrelanger Garnisons- und Festungsdienst aus den Soldaten gemacht hat. Welches Elend in den Kasematten und Unterkünften herrschte.

Cineastisch (HIER und Trailer HIER) wurde oft der Untergang der Leg XX, der Drachenlegion, am Hadrianswall in Szene gesetzt. Diese Legion gab es wirklich. Und sie verschwand. Um den Zeitraum, wo das röm. Imperium insgesamt unterging. Die Versorgung eingestellt wurde. Der Dienst auf dem Wall nicht nur sinnlos, sondern auch unmöglich wurde.

 

 

 

Petersberg in Erfurt

Den röm. Wall in Abschnitten zu erhalten war Aufgabe eines Comes, aus dem später der Adelstitel Count wurde. Und örtliche Befehlshaber, die auf eigenen Entschluss als Statthalter Truppen ausheben und ins Feld führen konnten, nannte man in Rom Duques. Aus ihnen wurden die Dukes der Neuzeit. Und bei uns zu Herzögen, mit dem Recht mit einem eigenen „Heer zu ziehen“.

Somit hat sich die Wichtigkeit der Aufgabe solche Grenzen zu bewachen sprachlich und funktional bis in die demokratische Neuzeit gerettet. Eigentlich sogar eine staatliche Ebene erreicht.
All das macht deutlich wie wichtig solche Dienste an den Grenzen der Länder und Reiche waren und sind.

 

 

Um so erstaunlicher ist es, dass das Elend der Besatzungen inzwischen vergessen ist. Sie lebten dort in all den heutigen Museumsanlagen, wo es für Besucher uninteressant, nasskalt, ungemütlich und zu dunkel ist. Wo allein der Durchmarsch zur nächsten tollen Kanone schon weniger toll ist. Und in jeder dieser Nischen und Gewölbeabschnitten lebten bis zu einem Dutzend Männer dicht auf dicht. Jahr für Jahr. Bis zum Ende ihrer Dienstzeit oder bis zum Ende ihres recht kurzen Lebens. Aus heutiger Sicht.

 

Und wie die heutigen Soldaten taten sie es nur aus einem Grund: FÜR EUCH!

 

Festungsplan der Insel Helgoland – Vor 120 Jahren war die Insel eine Festung mit Zutrittsverbot

 

 

 

Um die Opfer der deutschen Sicherheitspolitik samt unserem nachhaltigen „Engagement“ in aller Welt kümmert sich eine private Organisation: