Wie der Hessische Rundfunk am gestrigen Tag bereits mitteilte, startet die Verhandlung zur abscheulichen Tat bereits am 03.05.2021 in Kassel vor dem Landgericht.
Am 24.Februar 2020 war ein 30jähriger Mann mit seinem Mercedes C-Klasse Kombi mutmaßlich vorsätzlich in den Karnevalsumzug der Nordhessischen Kleinstadt Volkmarsen
gefahren.
Das Fahrzeug ist regelrecht durch die Menschenmassen gepflügt und hat zahlreiche Menschen zum Teil sehr schwer verletzt.
Der Mann wurde unmittelbar nach der Tat festgenommen und wurde zu seinem Schutz und zum Schutz des Verfahrens nach Frankfurt in die dortige JVA überstellt.
Am 03.05.2021 beginnt nun die Verhandlung gegen den Mann der zu seinen Motiven nach wie vor schweigt.
Ich selbst war damals vor Ort und bin wie ein WUnder unverletzt geblieben. Meinen damaligen Augenzeugenbericht lesen sie unten:
https://i0.wp.com/nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2021/04/VolkmarsenKarneval2020Vortatphase.jpg?fit=800%2C533&ssl=1533800C. Bueltemannhttps://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2022/08/cropped-Rabenspiegel-Media-400-1.pngC. Bueltemann2021-04-16 07:00:232021-04-16 15:56:15Gerichtsverhandlung zur Tat in Volkmarsen startet endlich!
Das ist nicht nur ein Spruch, das ist Tradition im Nordhessischen Volkmarsen.
Vortatphase
Volkmarsen ist einer der Karnevalshochburgen mitten im protestantischen Land. Von nah und fern strömen die Menschen zu vielen tausenden in die Stadt am Twistestrande, wie es in einem Liedtext heißt.
Die Menschen säumen schon lange– bevor der Zug am Marktplatz endlich losgeht – die Straßenränder, um die vielen Fußgruppen und Wagen zu sehen.
Jedes Jahr werden viele Stunden von den Menschen geopfert, um zu basteln und zu nähen.
Es ist ein lustiger und unbeschwerter Zug, voller lebensfroher Menschen aller Altersklassen.
Vom Säugling bis zum Greis – alles muss mit, alle sind wie selbstverständlich dabei.
Ob Ausländer oder Behinderte aus dem hiesigen Behindertenheim – alle machen mit – alle sind integriert.
Viele tausende Menschen säumen den Straßenrand und viele haben – auch an diesem Tag -Tabletts mit gebracht, auf denen sie den Umzugsteilnehmern auch kleine Schnäpschen servieren.
Das ist Solidarität und alle stehen zusammen.
Das ist Tradition in Volkmarsen und so soll es bleiben.
Tatphase
Ein Einzelner nur- nur ein einzelner Sonderling- dachte anders und bereitete sich nach derzeitigem Kenntnisstand auch auf die Tat vor und nur dieser einzelne Mann allein schaffte es, dass nicht nur der Ort wie gelähmt war, er schaffte ein weltweites Interesse und Entsetzen.
Jeder einzelne Bürger dieses kleinen Ortes bekam in den nächsten Tagen viele Anrufe von besorgten Freunden aus der ganzen Welt, die sich erkundigten ob mit ihren Lieben alles in Ordnung ist.
(Ich selbst bekam Anrufe aus dem fernen China, Kanada, Russland, Kosovo und natürlich aus allen Teilen Deutschlands)
Da ich selbst den Augenzeugenbericht geschrieben habe – weiß ich(über Google Analytics), dass dieser selbst in allen Teilen Afrikas gelesen wurde.
Ich selbst stand auf der Fahrbahn, als der Täter unmittelbar zu seiner Tat ansetzte und losfuhr.
Da ich das Glück habe, noch sehr gut zu hören (ich wurde aufmerksam durch die durchdrehenden Reifen), drehte ich mich rechtzeitig um – und sah das Auto auf mich zukommen.
Daher hatte ich noch genug Zeit, um zur Seite zu springen auf die Verkehrsinsel.
Eine fest von mir installierte Kamera, filme das Geschehen komplett in Full-HD.
Leider wurde diese Kamera ursprünglich zu einem anderen Zweck installiert, nutzte aber dann der Anklagevertretung wenigstens etwas.
Mit einer umhängenden Kamera schoss ich geistesgegenwärtig noch eine Fotoserie der schrecklichen Tat.
Nachtatphase
Ich selbst rannte dann zum meinem Auto (50 Meter entfernt), verstaute die Kamera darin und entnahm ihr das wichtige Beweismaterial(die Speicherkarten) und steckte es in meine Hosentasche.
Dann lief ich nach vorn um die Polizeibeamten ggf. bei der Festnahme zu unterstützen.
Dabei wurde ich noch abgelichtet vor dem Fahrzeug, von einem Reporter eines hiesigen Blattes.
Ich half noch einem oder zwei Verletzten Personen, bevor ich in mein Auto stieg und den „Anschlagsort“ verließ.
Dann unterrichtete ich sofort den Führungsstab der zuständigen Polizeibehörde in Kassel telefonisch von meinen ersten Eindrücken und davon, dass ich in Kürze ein Video an sie überspielen würde, was den Tathergang zeigen würde.
Schon zu Hause – bei der ersten Sichtung des Filmes – fiel mir auf, dass die Menschen nach dieser wahnsinnigen Tat nicht wie sonst üblich… vom Geschehensort wegrannten, sondern tatsächlich alle hinrannten um zu helfen.
Ich sah eigentlich nur ein Ehepaar mit Kindern, die wegrannten…aber auch das ist allzu verständlich.
Die Tage und Wochen danach
In den folgenden Tagen wurde ich durch die Presse bedrängt, aber es bekam niemand diese Aufnahme außer den Exekutivbehörden.
Pressevertreter bekamen heraus, wo ich wohne und standen vor der Haustür, auch riefen sie bei mir auf dem Handy an.
Ich mag mir nicht vorstellen, wie es den richtig Geschädigten erging.
In den nächsten Tagen war einiges los in der Stadt und der „Tatort“ wurde abgesperrt.
Eine polizeiliche Drohne vermaß die gesamte Strecke und den Ereignisort.
Viele Pressevertreter waren gekommen, Ich sah selbst CBS,NBC,RT Vertreter vor Ort.
Ich selbst bin am nächsten Morgen zur Arbeit nach Kassel gefahren.
Ich wollte mich nicht vergraben, ich wollte das Ganze so schnell wie möglich vergessen.
Doch das ist nicht so einfach, wie man es sich vorstellt.
Tagelang noch zuckte ich zusammen, wenn ich einen silbernen Mercedes C-Klasse sah.
Das Herz raste in diesem Moment, genauso wenn irgendwo Reifen durch unachtsames zu starkes Gas geben durchdrehten an irgendeiner Ampel.
Alles verständlich, denn ich hatte tatsächlich nur großes Glück, sonst hätte mich das Fahrzeug sicher als allerersten erwischt.
Am nächsten Mittag fuhr ich dann nach Göttingen zu dem verletzten dreijährigen Mädchen, welches unter dem Auto gelegen hatte.
Irgendein Schutzmann hatte ihr einen Polizeiteddy am Straßenrand bei der Erstversorgung versprochen. Nun fragte das Kind danach.
Da ich die Familie gut kannte, besorgte ich dem Kind und der mitleidenden Schwester, zwei Polizeiteddys – und brachte diese persönlich nach Göttingen.
Dem Mädchen erklärte ich, dass es nun keine Angst mehr haben müsste, denn der Polizeiteddy passt nun auf sie auf.
Noch wochenlang übrigens, versteckte sich das kleine Kind unter dem Bett und rief die Mama, dass sie sie doch holen möge, sie würde unter dem Auto liegen.
Wochenlang oder sogar Monatelang gab es nur ein Gesprächsthema, wenn sich Volkmarser begegneten.
Wo warst du?
Was hast du erlebt?
Wie ging es dir dabei?
Gut gefallen hat mir in diesem Zusammenhang übrigens der Gedenkgottesdienst, (obwohl ich kein Christ bin) am nächsten Abend auf dem Marktplatz in Volkmarsen vor der katholischen Kirche. Selbst der Bischof und der Ministerpräsident waren da.
Gemeinsam wurde gebetet.
Schlecht gefallen hat mir persönlich, dass sie unser werter Herr Bundespräsident Herr Steinmeier nicht hat blicken lassen.
Auch die werte Kanzlerin Frau Merkel, die sich schon öfters in Volkmarsen hat feiern lassen, kam dieses mal nicht.
Schade drum. Der Anlaß wäre da gewesen.
Der Druck ist raus
Ja und an dieser Stelle muss man Corona tatsächlich mal danken, denn der Druck ist raus.
Den Volkmarser Karneval dieses Jahr nicht stattfinden zu lassen, ist nicht so schlimm, denn durch Corona gehts tatsächlich nicht.
Ich persönlich glaube aber auch, dass die lieben Menschen dieses Ortes noch nicht bereit dafür gewesen wären.
Nun wird das Ganze auf das nächste Jahr verschoben werden und es gibt eine 2 jährigen Puffer dazwischen, bevor es wieder SCHURRI heisst.
TOLL
…ist auch, dass sich die Stadt Volkmarsen, zusammen mit anderen Gemeinden aus Waldeck-Frankenberg zusammengetan hat und auf die beratenden Worte der Polizei gehört hat.
Man schaffte richtig gute Sperren gemeinsam an, die zumindest eine solche Tat in Zukunft unmöglich machen werden.
Ganz verhindern werden wir die Spinner und Verdrehten niemals.
Dennoch wäre es wünschenswert, wenn die Menschen zusammenstehen würden.
Ein Leben ist nachhaltig versaut, wie durch ein Wunder haben es alle Menschen in Volkmarsen überlebt und es bleibt zu hoffen, dass die Wunden verheilen und wir alle nächstes Jahr wieder zusammen feiern können.
https://i0.wp.com/nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2021/02/GOTTESDIENST.jpg?fit=800%2C533&ssl=1533800C. Bueltemannhttps://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2022/08/cropped-Rabenspiegel-Media-400-1.pngC. Bueltemann2021-02-15 09:56:552022-05-31 09:33:58Ja der Karneval das ist unser Leben…denn nur im Karneval kanns echte Freude geben…doch es kam alles anders. Ein Jahr nach der Tat in Volkmarsen
Noch immer ist allen Menschen das große Unheil von Volkmarsen im Gedächtnis , noch immer sind längst nicht alle Wunden verheilt.
Aus diesem Grund wird es am nächsten Wochenende ein großes Golf Turnier geben in Wetterburg auf dem Golfplatz.
Der veranstalter des Turniers, Herr Thomas Rehm versicherte auf Anfrage der Redaktion, dass der Erlös den Opfern der wahnsinnigen Tat in Volkmarsen zu Gute kommt.
Das sei ihm besonders wichtig, da er auch einen persönlichen Bezug zur Stadt hat.
Bis zu 60 Teilnehmer können sich melden, ein Viertel ist bereits gemeldet.
Es sind also noch Plätze frei, obwohl dies naturgemäß schnell geht.
Das Startgeld beinhaltet natürlich eine Rundenverpflegung sowie die Teilnahme am Abschlußgrillen auf dem Gelände des Golfklubs.
Datum
Sa, 26.09.2020, 11:00 Uhr
Spielform
Einzel – Stableford
18 Löcher
vorgabenwirksam
Ort
1-18 GC Arolsen
Anmeldung bis
Fr, 25.09.2020, 12:00 Uhr
Information
Startgeld inkl. Rundenverpflegung & Essen nach der Runde
https://i0.wp.com/nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2020/09/golf-3.jpg?fit=800%2C533&ssl=1533800NH-Jhttps://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2022/08/cropped-Rabenspiegel-Media-400-1.pngNH-J2020-09-17 08:00:392020-09-29 07:44:12Turnier zu Gunsten der Opfer des Volkmarser Karnevalsumzug
Unter Leitung der evangelischen Pfarrerin Britta Holk in Volkmarsen, läuft schon seit drei Wochen ein besonderes Programm.
Mitglieder der Gemeinde – aber insbesondere die älteren und schwachen Menschen werden aufgesucht.
Nicht etwa daheim in der Wohnstube, wo man die Menschen … und vielleicht auch sich gefährdet – nein die Konzeption sieht anders aus.
Die Menschen werden mit ein paar Liedern erfreut. Singend begleitet die Pfarrerin die drei Gemeindemitglieder, mit ihren Blasinstrumenten.
Da dies natürlich auch andere Nachbarn anlockt, kommt schnell ein kleiner Chor zustande, alles natürlich unter Berücksichtigung der Mindestabstände wie man sehr gut sehen kann.
Viele Leute stehen vor ihren Häusern und singen mit.
Auch besondere Liedwünsche werden gern angenommen.
50 -60 Termine haben sie schon wahrgenommen und dabei viel Freude und Zustimmung empfangen.
Eine wirklich tolle Sache. Dafür gibt’s den Daumen hoch.
https://i0.wp.com/nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2020/04/Volkmarsen-Ständchen.jpg?fit=800%2C533&ssl=1533800NH-Jhttps://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2022/08/cropped-Rabenspiegel-Media-400-1.pngNH-J2020-04-12 14:38:282020-12-17 05:41:37Wenn die Leute nicht in die Kirche können…
(ots) Volkmarsen (Landkreis Waldeck-Frankenberg): Die Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und des Polizeipräsidiums Nordhessen wegen des Verdachts des versuchten Mordes gegen den 29 Jahre alten Tatverdächtigen aus Volkmarsen laufen weiter auf Hochtouren.
Die Polizei hat inzwischen eine Sonderkommission eingerichtet.
Die Ermittler bitten zur Rekonstruktion des genauen Tatverlaufs auch weiterhin um Fotos und Videos, die am Rosenmontag in Volkmarsen aufgenommen wurden und im Zusammenhang mit den Ereignissen stehen könnten.
Das Hinweisportal unter https://polizei-hinweise.de/volkmarsen ist aus diesem Grund weiterhin geschaltet. Dort werden sowohl Videos, Fotos als auch weitere sachdienliche Hinweise entgegengenommen.
Polizeipräsidium Nordhessen
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https://i0.wp.com/nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2020/03/IMG_20200225_161457.jpg?fit=800%2C533&ssl=1533800NH-Jhttps://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2022/08/cropped-Rabenspiegel-Media-400-1.pngNH-J2020-03-04 08:00:272020-04-25 14:42:39Volkmarsen: Ermittler bitten weiterhin um Videos und Fotos der Tat; Hinweisportal ist weiterhin geschaltet
https://i0.wp.com/nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2020/02/Volker-Bouffier.jpg?fit=800%2C533&ssl=1533800NH-Jhttps://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2022/08/cropped-Rabenspiegel-Media-400-1.pngNH-J2020-02-29 09:30:512020-02-29 07:24:38Ministerpräsident Bouffier im Interview – zu den Taten in Hanau und Volkmarsen
Die im Volkmarser Rathaus wegen der Ereignisse am Rosenmontag eingerichtete Informationsstelle für Betroffene hat seine Tore gestern um 16 Uhr geschlossen.
Ab Heute – Donnerstag wird durch die Polizei dann eine Anlauf- und Betreuungsstelle für Opfer und Zeugen bei der Polizeistation in Bad Arolsen, Uplandstraße 4, 34454 Bad Arolsen eingerichtet, die ab morgen zudem telefonisch unter 05691 – 97990 erreichbar sein wird. Opferschutzberater der Polizei werden dort als Ansprechpartner bereitstehen.
Erreichbarkeit für Fragen und Hinweise
Weiterhin hat die Polizei derzeit für Fragen und Hinweise aus der Bevölkerung ein Callcenter unter der Rufnummer 0800/1103333 eingerichtet.
Darüber hinaus werden sachdienliche Hinweise sowie Foto- und Filmaufnahmen zu dem Vorfall über https://polizei-hinweise.de/volkmarsen oder jede Polizeidienststelle entgegengenommen.
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https://i0.wp.com/nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2020/02/Opferhilfe.jpg?fit=800%2C533&ssl=1533800NH-Jhttps://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2022/08/cropped-Rabenspiegel-Media-400-1.pngNH-J2020-02-27 07:30:342020-04-25 14:42:39Volkmarsen: Informationszentrum für Betroffene im Rathaus schließt um 16 Uhr; morgen Anlaufstelle für Opfer in Bad Arolsen
(ots) Im Nachgang des versuchten Tötungsdeliktes in Volkmarsen am gestrigen Rosenmontag melden sich noch immer verletzte Personen.
Aktuell hat sich die Anzahl Verletzter auf fast 60 erhöht. Wir bitten deswegen alle diejenigen, die im Rahmen der Ereignisse in Volkmarsen verletzt wurden (auch wenn keine ärztliche Behandlung notwendig war) sowie diejenigen, die sachdienliche Hinweise zum Täter und zum Tathergang machen können, sich unter der Rufnummer 0800/1103333 zu melden.
Für Fotos und Videos steht weiterhin das Hinweisportal unter https://polizei-hinweise.de/volkmarsen zur Verfügung.
Polizeipräsidium Nordhessen
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https://i0.wp.com/nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2016/12/Telefonhörer.jpg?fit=800%2C445&ssl=1445800NH-Jhttps://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2022/08/cropped-Rabenspiegel-Media-400-1.pngNH-J2020-02-26 07:30:222020-04-25 14:42:39Hinweise von Verletzten und Zeugen erbeten
Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und der hessischen Polizei gegen einen 29-Jährigen wegen des Verdachts des versuchten Mordes am 24.02.2020 in Volkmarsen
In dem Ermittlungsverfahren gegen einen 29-jährigen deutschen Staatsangehörigen aus Volkmarsen hat das Amtsgericht Kassel auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main die Untersuchungshaft wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten Mordes, der gefährlichen Körperverletzung und des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr angeordnet.
Der Beschuldigte ist dringend verdächtig, am 24.02.2020 gegen 14.45 Uhr auf dem Rosenmontagsumzug in Volkmarsen seinen PKW bewusst in Tötungsabsicht in eine größere Personengruppe gesteuert zu haben.
Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen wurden durch diese Tat 61 Personen im Alter von 2 Jahren bis 85 Jahren, teils schwer verletzt.
Unter den Opfern befinden sich 20 Kinder. Die Ermittlungen – insbesondere zu der Tatmotivation – dauern derzeit an, wobei weiterhin in alle Richtungen ermittelt wird.
Sachdienliche Hinweise sowie Foto- und Filmaufnahmen zu dem Vorfall werden weiterhin über www.polizei-hinweise.de/volkmarsen oder jede Polizeidienststelle entgegengenommen.
Polizeipräsidium Nordhessen
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https://i0.wp.com/nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2017/12/Recht-Gericht-Richter-Urteil-Paragraph.png?fit=800%2C445&ssl=1445800NH-Jhttps://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2022/08/cropped-Rabenspiegel-Media-400-1.pngNH-J2020-02-26 07:00:042020-04-25 14:42:39Haftbefehl gegen einen 29-jährigen Beschuldigten aus Volkmarsen
Es ist nicht so kalt am heutigen Abend in Volkmarsen. Trotzdem hört man in der Menge mehr als ein Schniefen, was eben nicht am Wetter lag.
Rund 1000 Volkmarser Bürger, hatten sich am heutigen Abend in und vor der katholischen Kirche am Marktplatz der Nordhessischen Kleinstadt versammelt, um gemeinsam denjenigen zu gedenken, die nicht so viel Glück hatten und verletzt wurden.
Ein Bischof und eine Bischöfin waren gekommen und der Ministerpräsident. Alle sprachen den Menschen Mut zu.
Ist zwar nur eine schöne Geste – aber das ist es in der Tat was die Menschen brauchen. Den Mut weiterzuleben, den Mut sich nicht ständig panisch umzuschauen, den Mut ihr Leben weiter unbeschwert zu genießen – ja und vielleicht in einem Jahr den Karneval wieder zu feiern.
Das mit dem Mut wird aber sehr, sehr lange schwerfallen.
Nie wieder wird der Karneval in der katholisch geprägten Stadt wieder das Gleiche sein.
Nie wieder wird irgendjemand nicht daran denken müssen.
Auch mir ging es am heutigen Tag so, dass ich bei jedem silbernen Mercedes der C-Klasse kaum merklich aber dennoch zusammengezuckt bin.
Das Gesehene, das Erlebte zu verarbeiten – gar zu versuchen es zu verdrängen, wird dem einen oder der anderen sicher sehr schwerfallen.
Umso wichtiger ist es, dass viele sich angeboten haben, die Last des Erlebten auch auf ihre Schultern zu laden und die traumatisierten Menschen dabei zu unterstützen es zu verarbeiten.
Kein leichter Job – ganz sicher nicht.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich nicht glaube, dass ich das aushalten würde.
Ja auch als Mann kann man zugeben, dass man vermutlich heulen würde, weil die Emotionen eben hochkommen.
Das nennt man Mitgefühl und Menschlichkeit.
Genau das fehlte dem fehlgeleiteten Mann vor ein paar Tagen in Hanau und dem anderen, am gestrigen Tag in Volkmarsen und genau das sollten wir alle versuchen zu bewahren.
Wir sollten achtgeben, dass uns das bei all diesen schrecklichen Taten nicht abhandenkommt.
https://i0.wp.com/nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2020/02/Volkmarsen.jpg?fit=800%2C533&ssl=1533800C. Bueltemannhttps://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2022/08/cropped-Rabenspiegel-Media-400-1.pngC. Bueltemann2020-02-25 19:54:432020-02-26 07:27:29Kann das Leben nach der Tat in Volkmarsen wieder unbeschwert werden?
(ots) Presseinformation der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main
Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und die hessische Polizei ermitteln gegen einen 29-jährigen deutschen Staatsangehörigen aus Volkmarsen der dringend verdächtig ist, am 24.02.2020 gegen 14.45 Uhr mit einem PKW in eine Personengruppe beim Rosenmontagsumzug in Volkmarsen gefahren zu sein.
Durch die Kollision mit dem PKW sind nach derzeitigem Stand der Ermittlungen rund 30 Personen – teilweise schwer – verletzt worden.
Unter den Verletzten befinden sich auch Kinder.
Die Verletzten werden derzeit in den umliegenden Krankenhäusern versorgt.
Der Beschuldigte konnte noch vor Ort von der Polizei vorläufig festgenommen werden und befindet sich derzeit aufgrund der Verletzungen, die er im Zusammenhang mit dem Schadensereignis selbst erlitten hat, in ärztlicher Behandlung.
Der Beschuldigte soll dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, sobald dies sein Gesundheitszustand zulässt.
Die Ermittlungen – insbesondere zu den Hintergründen der Tat – dauern derzeit an. Insbesondere zum Tatmotiv können derzeit noch keine Angaben gemacht werden; es wird in alle Richtungen ermittelt.
Vorsorglich wurden alle Rosenmontagsumzüge in Hessen beendet.
Für Betroffene wurde im Rathaus in Volkmarsen (Steinweg 29) ein Informationszentrum eingerichtet.
Für Fragen und Hinweise wurde unter der Rufnummer 0800/1103333 ein Callcenter eingerichtet.
Sachdienliche Hinweise sowie Foto- und Filmaufnahmen zu dem Vorfall werden über www.polizei-hinweise.de/volkmarsen oder jede Polizeidienststelle entgegengenommen.
Polizeipräsidium Nordhessen
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Da knallt ein Wahnsinniger nur 150 cm an mir vorbei, weil ich auf ner Verkehrsinsel stand und die wollte er ja nicht treffen, sondern möglichst viele Menschen – also weicht er dieser aus.
Sonst wäre ich dran gewesen am heutigen Rosenmontag -komisches Gefühl sowas.
Ja -ich stand am heutigen Tag in Volkmarsen auf dem Steinweg, Ecke Arolser Straße und machte Bilder von einem fröhlichen Karnevalsumzug.
Schurri, Schurri höre ich überall. Lustige ausgelassene Menschen die sich toll kostümiert hatten.
Bereits seit 8.25 min rollt der Festzug auf mich zu, bzw. an mir vorbei. Ich mache Fotos und ein Video des fröhlichen Umzuges. (was aber niemand zu sehen bekommt, außer der Polizei)
Plötzlich höre ich hinter mir durchdrehende Reifen und drehe mich gerade noch rechtzeitig um.
Tausende Gedanken schießen durch meinen Kopf. Was soll denn das? Wo kommt der denn her? Sieht der denn gar nicht die Leute?
Die Polizei hatte veranlasst, dass mehrere Fahrzeuge auf der direkten beschleunigungsfähigen Spur diese blockiert haben.
Mehrere Lieferwagen standen dort wie schon seit Jahren übrigens.
Auch die Polizei stand mit zwei Einsatzwagen auf der Arolser Straße.
Da knallt dieser „Mann“ mehr oder minder durch die Absperrung und direkt auf mich zu.
Das Fahrzeug hatte zu diesem Zeitpunkt lockere 70-80 km/h drauf und beschleunigte.
Dann hat mich das Fahrzeug passiert und rast auf einen großen Traktor zu, weicht aber nach links aus und zieht direkt in den Festzug rein.
Männer, Frauen und Kinder fliegen durch die Luft.
Dann korrigiert das Fahrzeug nochmal die Richtung und zieht mehr nach rechts, bevor es endgültig vor dem Rewe zu stehen kommt.
Überall liegen Verletzte herum, man hört Menschen schreien. Viele Menschen laufen in die Richtung um zu helfen und flüchten nicht in Panik.
Der Apotheker dort geht geistengegenwärtig sofort in seinen Laden und holt Verbandsmaterial und verteilt dieses.
Alles lange bevor die Rettungskräfte vor Ort sind.
Die Polizisten ziehen Schutzkleidung an, weil sie zunächst auch nicht recht wussten was nun vorliegt.
Dann zerren sie den Fahrer aus dem Fahrzeug.
Die ersten Rettungskräfte treffen ein und kümmern sich um die Leute.
Ich selbst bin noch ganz fassungslos, wie man sowas machen kann, denn eines ist sicher für mich, dass war kein Versehen.
Das war bewusst und gewollt.
Natürlich kenne ich einige der Menschen die verletzt wurden und hoffe ganz inständig, dass sie und die anderen vielen verletzten
Menschen wieder glücklich und gesund werden können.
Ich drücke Nadine und ihrem schwerverletzten Kind ganz ganz fest die Daumen!!!
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