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Spielszene – Jan Wörner

Das Cheftrainerdebüt von Heiko Grimm auf der Bank der MT Melsungen misslang. Mit 26:28 (11:11) unterlag seine Mannschaft dem TV Hüttenberg. Vor 4.027 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach-Halle siegten die Mittelhessen nicht unverdient. Sie fanden über die Spielzeit die besseren Lösungen uns lagen auch überwiegend in Führung. Mit sechs Toren, davon zwei von der Siebenmeterlinie, war Michael Allendorf bester MT-Torschütze, für Hüttenberg traf Ragnar Johannsson neunmal ins Netz.

Spiel eins von Heiko Grimm als Chefcoach auf der Bank unterschied sich in der Anfangsformation erst einmal nicht von dem, was man bisher gewohnt war. Also mit einer defensiven 6:0-Deckung und Felix Danner sowie Philipp Müller im Innenblock, der im Wechsel auf die Offensive Platz machte für Lasse Mikkelsen. Ohnehin gesetzt blieben Julius Kühn und Michael Müller, dazu agierten Tobias Reichmann und Michael Allendorf auf den Außenbahnen. Im Tor bekam Nebojsa Simic den Vorzug gegenüber Johan Sjöstrand. Nicht das Personal sollte sich also ändern, sondern die Einstellung.

Davon war zunächst einmal nicht viel zu erkennen. Die MT agierte hinten engagiert, offenbarte aber Lücken speziell auf der linke Seite, die Ragnar Johannsson wiederholt nutzen konnte. Vorn wirkte vieles gehemmt und ohne Inspiration. Julius Kühn bekam früh Körperkontakt, Pässe auf Außen waren Mangelware. Fast zwangsläufig führte Hüttenberg nach zehn Minuten mit 4:2 – mit drei Tore von Johannsson. Und blieb auch weiter spielbestimmend. Selbst einen Siebenmeter brachte Reichmann nicht am eingewechselten Matthias Ritschel vorbei. Hatte aber Glück, dass er beim Versuch, den Abpraller zu verwerten, erneut siebenmeterreif gefoult wurde. Den zweiten Versuch nutze Michael Allendorf zum 4:5 (14.).

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Zum Ausgleich kam die MT erst, als sich auch der TVH im Angriff die ersten technischen Fehler erlaubte. Zwei davon innerhalb einer Minute, die Michael Allendorf und Tobias Reichmann jeweils nach langen Pässen im Gegenstoß zum 6:6 nutzten (18.). Als Moritz Zörb mit einer Strafe raus musste und der MT-Angriff einmal mehr selbst in Überzahl keine Lösung fand, bat Heiko Grimm zur Auszeit. Ein paar klare Worte zur Abwehr, vor allem an den Innenblock gerichtet, etwas Feinjustierung im Angriff und es lief plötzlich. Michael Müller und Julius Kühn brachten Rot-Weiß mit 9:7 nach vorn. Um dann aber, als der Gegner wieder vollzählig war, in alte Muster zurückzufallen. Der Gleichstand war schnell wieder hergestellt und blieb auch bis zur Halbzeit Stand der Dinge.

Nur eine Änderung gab es zu Beginn der zweiten Hälfte. Johannes Golla kam für den Kreis, wurde von Michael Müller perfekt bedient und traf im ersten Versuch ins Schwarze. Um sofort im Gegenzug nach Foulspiel eine Strafe zu kassieren und so Hüttenberg den Raum für zwei Tore zu geben. Der Tabellenletzte führte wieder, konnte daraus jedoch keinen Vorteil ziehen. Fernandes löste Golla auf der Strafbank ab, der bedankte sich nach Michael Allendorfs zwischenzeitlichem Ausgleich mit dem 15:14 ins von Ritschel zu Gunsten eines Feldspielers verlassene Gehäuse (37.).

Die Begegnung blieb unruhig und nickelig. Immer wieder gab es Strafen, Spielfluss wollte sich auf beiden Seiten nicht einstellen. Die Mittelhessen holten sich die Führung durch Daniel Wernig zurück, Grimm reagierte wieder mit der Grünen Karte zur Auszeit (16:17, 41.). Personell probierte der neue Mann an der Seitenlinie inzwischen doch einige Varianten. Gabor Langhans ersetzte Michael Müller in der Defensive, Timm Schneider kam, wie schon zum Ende der ersten Hälfte, für Lasse Mikkelsen. Dazu übernahm Philipp Müller Julius Kühns Platz im Rückraum. Allein: auf die Spielgestaltung und den Spielverlauf hatte das keine Auswirkungen.

Im Gegenteil erhöhte Ragnar Johannsson sogar auf 19:17 für den Außenseiter. Auch dieses Intermezzo war zwar nach Michael Allendorfs Toren zum 22:22 und 23:23 (52.) zunächst beendet, um nur zwei Minuten später erneut aktiv zu sein. Michael Müller hatte Tomas Sklenak unsanft von den Beinen geholt und sah dafür die Rote Karte, Daniel Wernig verwandelte den fälligen Strafwurf zum 23:25 (54.). Auch das 24:26 ging auf sein Konto, bevor erst Johannes Golla an Fabian Schomburg scheiterte, dann Julius Kühn über das Tor zielte. Zwar holte Johan Sjöstrand den folgenden Hüttenberger Versuch, doch auch Tobias Reichmann warf das Leder glatt am langen Pfosten vorbei. Die MT war drei Minuten vor dem Ende nicht nur völlig von der Rolle, sondern nach Dominik Mappes‘ 24:27 auch mit drei Toren hinten. Eine Hypothek, die in der verbleibenden Zeit trotz siebtem Feldspieler im Angriff und offener Manndeckung in der Verteidigung einfach nicht mehr gut zu machen war.[metaslider id=20815]

Stimmen zum Spiel

Heiko Grimm: Unser Gegner hat das heute sehr, sehr gut gemacht, defensiv wie offensiv. Wir wussten genau, was auf uns zukommen würde, haben es aber sehr schlecht und oft auch undiszipliniert gemacht. Eigentlich wollten wir viel mehr aus der Bewegung kommen. Wie das oft so ist in einem Spiel ist der Start sehr wichtig. Wären wir gut reingekommen und hätten die Möglichkeit gehabt Selbstvertrauen zu tanken, wäre es sicher anders gelaufen. Aber diese Niederlage wird mich und uns jetzt nicht umwerfen. Wir werden uns schütteln und dann konzentriert weitermachen.

Emir Kurtagic: Wir haben heute ein überragendes Spiel abgeliefert. Ich habe der Mannschaft schon vorher gesagt, es gibt keinen günstigeren Zeitpunkt als heute, direkt nach dem Trainerwechsel. Wir wollten eigentlich immer weiter kämpfen, im Spiel bleiben und wenig Fehler machen. Stattdessen haben wir das Spiel gemacht und in der Abwehr gut gestanden. Der Sieg war heute kein Zufall, sondern hochverdient.

Axel Geerken: Glückwunsch an den TVH. Ich sehe es auch so, dass sie verdient gewonnen haben. Ich muss zugeben, dass ich schon einigermaßen ernüchtert bin. Wir haben mit unseren Entscheidungen doch mehr Unruhe verursacht als beabsichtigt war. An diesen Entscheidungen war ich nicht unbeteiligt und muss somit diese Niederlage auch mit verantworten. Ich bin mir aber sicher, dass wir uns schon kommende Woche in Wetzlar wieder anders präsentieren werden.

Lothar Weber: Mich überrascht in Hüttenberg nichts mehr. Ich bin seit über 30 Jahren dabei, habe alle Höhen und Tiefen mitgemacht. Allein schon wieder in der HBL zu sein war eine tolle Leistung. Ich kann vor dieser Mannschaft nur den Hut ziehen. Die kämpft immer, egal wie hoch sie zurück liegt. Wer weiß, vielleicht können wir nächstes Jahr doch wieder hier spielen.[metaslider id=5142]

Statistik
 
MT Melsungen: Simic (10 Paraden / 20 Gegentore), Sjöstrand (5 P. / 8 G.); Maric 2, Kühn 5, Golla 3, Reichmann 4, Mikkelsen, Danner 2, P. Müller, Boomhouwer, Schneider 1, Allendorf 6/2, M. Müller 3, Haenen, Langhans – Trainer: Heiko Grimm.

TV Hüttenberg: Ritschel (5 P. / 11 G.), Schomburg (3 P. / 15 G.); Sklenak 2, Wörner, Lambrecht 1, Wernig 7/4, Rompf, Zörb 3, Fernandes 1, Johannsson 9, Klein, Roth, Mappes 3, Hofmann 2, Hahn, Lipovina – Trainer: Emir Kurtagic.
 
Schiedsrichter: Martin Thöne (Lilienthal) / Marijo Zupanovic (Berlin)

Zeitstrafen: 14 – 12 Minuten (P. Müller 10:49, Schneider 19:11, Golla 31:10 38:04, M. Müller 43:59, Kühn 49:46 – Wernig 6:44, Zörb 21:19, Fernandes 35:12, Hofmann 37:43, Johannsson 48:15, Lambrecht 58:52); Disqualifikation: Michael Müller (MT, 52:59)

Strafwürfe: 3/2 – 4/4 (Reichmann scheitert an Ritschel 13:08)

Zuschauer: 4.027 in der Rothenbach-Halle, Kassel

Die nächsten Spiele:
SO, 22.04.18, 15:00 Uhr, HSG Wetzlar – MT Melsungen, Rittal Arena Wetzlar
SO, 13.05.18, 12:30 Uhr, MT Melsungen – HC Erlangen, Rothenbach-Halle Kassel

MT Spielbetriebs- und Marketing AG

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MT Melsungen

Der 28. Spieltag in der DKB Handball-Bundesliga ist für die MT Melsungen kein gewöhnlicher. Angesichts der Paarung gegen den TV 05/07 Hüttenberg kommt einem normalerweise als erstes der Begriff “Hessenderby” in den Sinn. Doch vor dem Hintergrund des vor acht Tagen vorgenommenen Trainerwechsels steigt am Sonntag in der Kasseler Rothenbach-Halle um 15:00 Uhr, nach siebeneinhalb Jahren, des “Spiel 1 nach Roth”. Und das ist dann gleichbedeutend mit der Premiere von Heiko Grimm als Nachfolger und damit neuer Chefcoach. Das Medieninteresse ist außergewöhnlich groß, das Spiel wird live von gleich zwei TV-Sendern übertragen. Es gibt noch Tickets im Vorverkauf und am Spieltag an der Hallenkasse.

Wenn der frisch im Amt befindliche Trainer von vielen erst an dritter Stelle in der Rangliste der Besonderheiten rund um dieses Spiel genannt werden sollte, wäre es dem Betroffenen selbst wohl mehr als recht. Heiko Grimm, seit Januar als Co-Trainer bei der MT, ist ein fleißiger Arbeiter, der gerade im Hinblick auf seine persönliche Premiere als Bundesliga-Trainer in den letzten Tagen nichts lieber getan hätte, als sich ausschließlich mit der Spielvorbereitung zu beschäftigen und seine Schützlinge einzuschwören.

Doch der 40-jährige musste immer wieder zwischendurch das sprungartig angestiegene Medieninteresse befriedigen. Hier ein Fotos, dort TV-Aufnahmen im Training, zahlreiche Interviews am Telefon, Pressegespräche in der Redaktion – es kam in der zurückliegenden Woche einiges zusammen. Dennoch hat er das ihm Wichtigste erledigen können, nämlich Gespräche mit der Mannschaft, mit dem Vorstand und mit einzelnen Spielern zu führen und natürlich die Mannschaft zu trainieren. “Ich bin zwar seit Januar da, aber gerade die Spieler sollen wissen, mit wem sie es nun als Trainer zu tun bekommen und was der so alles gemeinsam mit ihnen vorhat”, erklärt der gebürtige Miltenberger.

Insofern liegt natürlich eine zusätzliche Spannung über diesem Spiel: Wird Grimm etwas anderes als Roth machen? Gibt es gar Umbesetzungen, taktische Veränderungen, neue Spielhandlungen? Wie präsentiert sich die Mannschaft unter der neuen sportlichen Führung? Das alles sind Fragen, die Heiko Grimm eher wenig Kopfzerbrechen bereiten. Er will bei seiner Premiere nicht als Mann mit tollen Ideen glänzen und dann am Ende als Verlierer vom Platz gehen. “Ich möchte einfach nur, dass unserer Mannschaft die Power auf die Platte bringt und die Leute in der Halle sagen: das ist die MT, wie ich sie sehen will!” – Also ein Team voller Energie, gesundem Selbstbewusstsein und einem starken Siegeswillen.

“Als erstes ist für mich wichtig, wie die Mannschaft auftritt, das Ergebnis kommt danach. Wir werden dem Gegner mit dem nötigen Respekt entgegentreten. Für uns spielt es keine Rolle, auf welchem Tabellenplatz Hüttenberg steht. Gleichwohl muss es unser Anspruch sein, das Spiel als Sieger zu beenden”, erklärt der neue Chefcoach. Und lässt damit zwischen den Zeilen durchblicken, dass er sein Debüt doch schon gern mit einem positiven Erlebnis verbinden würde. Das sei ihm allein schon angesichts der kurzen Vorlaufzeit und den damit einhergehenden erschwerten Bedingungen gegönnt.

Wie sieht es personell im MT-Kader aus? – Die Mannschaft war unter der Woche vollzählig im Trainingsbetrieb. Das heißt auch die zuvor mit ihren Nationalmannschaften im Einsatz befindlichen Spieler wie Marino Maric (CRO), Nebojsa Simic (MNE) und Julius Kühn sind wohlbehalten wieder in Nordhessen angekommen.

A. Käsler-Foto aus dem Hinspiel mit Johannes Golla, im Hintergrund Michael Allendorf (li.) und Marino Maric

Der TV Hüttenberg ist als Aufsteiger leider fast erwartungsgemäß auch einer der Abstiegskandidaten. Auf dem vorletzten Tabellenplatz liegend haben die seit Oktober von Emir Kurtagic trainierten Mittelhessen in der Fremde erst vier Punkte ergattert. Eigenartigerweise haben die Käse-Städter im ersten Saisondrittel unter Aðalsteinn Eyjólfsson gegen favorisierte Gegner stets gut mitgehalten auch wenn am Ende nichts Zählbares heraussprang.

Auch die MT hatte im Hinspiel Glück, dass es noch zu einem knappen 28:27-Sieg reichte. Timm Schneider, der einst selbst das Hüttenberger Trikot trug, steuerte an alter Wirkungsstätte vier Tore bei. Mit Dominik Mappes, Ragnar Johannsson, Vladan Lipovina und Tomas Sklenak bekommen es die Nordhessen mit äußerst torgefährlichen Rückraumspielern zu tun. Im Kasten steht mit Fabian Schomburg übrigens auch ein ehemaliger MT-Keeper.

Spricht man vorn Handballtradition in Mittelhessen, fällt vielen wohl als Erstes der Name der HSG Wetzlar ein. Dabei gehörte der TV Hüttenberg sogar zu den Gründungsmitgliedern der eingleisigen Bundesliga 1977 und spielten bis zum erstmaligen Abstieg 1985 erstklassig. Und sie schwammen nicht nur mit! Im Übergang von der zweigleisigen zur eingleisigen ersten Liga erreichte der TVH 1977 und 1978 zweimal hintereinander das Endspiel um den DHB-Pokal, unterlag dort aber jeweils dem VfL Gummersbach. International steht eine Teilnahme am Europacup der Pokalsieger der Saison 1978/79 zu Buche. Bekanntester Spieler in den Reihen des TVH ist nach wie vor Horst Spengler, der Kapitän der deutschen Weltmeistermannschaft von 1978. Er absolvierte mit 230 Partien bis heute die meisten Erstligaspiele für den Verein.

Pre-Show

Emir Kurtagic, Trainer des TVH, sieht den Trainerwechsel bei der MT nicht als Vorteil für seine Mannschaft: “In einer solchen Phase kann ein Team gehörige Kräfte freisetzen. Wir selber konnten uns in dieser Woche mit einem sehr intensiven und guten Training ordentlich auf die Partie vorbereiten. Wir werden versuchen, unser Spiel auf die Platte zu bringen und sich bietende Chancen klar zu nutzen. Dann müssen wir schauen, ob es zu etwas Zählbarem reichen kann”, wird der 37-jährige im Gießener Anzeiger zitiert. Im Hinspiel – da hieß der Trainer noch Aðalsteinn Eyjólfsson – wäre es fast soweit gewesen: Anfang September behielt die MT mit 28:27 nur denkbar knapp die Oberhand.
 
Schiedsrichter in Kassel: Martin Thöne (Lilienthal) / Marijo Zupanovic (Berlin); DHB-Aufsicht: Kay Holm .

Bisherige Bundesligavergleiche:
03.09.2017, HBL1: TV Hüttenberg – MT Melsungen 27:28
07.12.2011,     HBL1: TV Hüttenberg – MT Melsungen 27:26
04.09.2011,     HBL1: MT Melsungen – TV Hüttenberg 28:21
28.09.2005, Pokal: TV Hüttenberg – MT Melsungen 25:36

Live-Berichterstattung:
•    Pay-TV: SKY überträgt das komplette Spiel, Vorberichte ab 14:30 Uhr.
•    Free-TV: Der HR überträgt das komplette Spiel, Manager-Interview ab 14:55 Uhr.
•    Internet: Hessenschau.de zeigt das komplette Spiel als Livestream ab 14:55 Uhr.

Ticketsituation: Bis Freitagnachmaittag waren fast 3.900 der 4.300 Tickets abgesetzt. Es wird also definitiv auch noch am Spieltag an der ab 13:30 Uhr geöffneten Kasse der Rothenbach-Halle Karten geben.

Infos zum Gegner: www.huettenberg-handball.de

 

 

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Von Jetzt auf Gleich, vom Co- zum Cheftrainer: Viel Zeit zum Überlegen blieb Heiko Grimm nicht, als er letzte Woche von Axel Geerken, Vorstand von Handball-Bundesligist MT Melsungen, gefragt wurde, ob er die Nachfolge von Michael Roth antreten wolle. Nun steht Grimm vor seiner Premiere: Am Sonntag betreut er des MT-Team im Hessenderby gegen den TV Hüttenberg (15:00 Uhr, Rothenbach-Halle Kassel, es gibt noch Tickets) erstmals als hauptverantwortlicher Coach. Ins kalte Wasser wird der 40-jährige mit dieser Aufgabe dennoch nicht geworfen. Denn der frühere Großwallstädter Nationalspieler hat vor einem Wechsel zur MT schon vier Jahre lang erfolgreiche den Schweizer Erstligisten HC Kriens Luzern trainiert. Im Interview mit der MT-Redaktion “Kurz vor Anpfiff’ verrät Heiko Grimm, wie er an seine neue Aufgabe herangeht, welche Ziele er mit der Mannschaft hat.  – Hintergrund: Michael Roth, der bisherige langjährige Coach des nordhessischen Handball-Bundesligisten, war am vergangenen Freitag freigestellt worden und somit musste dessen Stelle neu besetzt werden.

Was waren Deine erste Gedanken, als MT-Vorstand Axel Geerken mit der Frage auf Dich zukam, ob Du Cheftrainer werden möchtest?
Heiko Grimm: “Ich war mir anfangs gar nicht sicher, ob das jetzt Realität ist und so brauchte ich schon ein, zwei Tage, um das zu verstehen. Diese Aufgabe anzunehmen, fiel mir hingegen nicht schwer. Schließlich bin ich mit dem Ziel nach Melsungen gekommen, irgendwann hier auch hauptverantwortlicher Trainer zu werden. Dass dies dann aber schon so schnell eintritt, war natürlich nicht vorhersehbar”.

Anfang der Woche gab es die erste offizielle Teambesprechung in Deiner Funktion. Was waren die Themen?
Heiko Grimm:
Diese Besprechung hatte vor allem den Zweck, dass ich mich den Spielern in meiner neuen Rolle näher vorstelle, ihnen meine Einstellung zu bestimmten Dingen und meine Vorgehensweise erkläre. Sie sollen schließlich wissen, mit wem sie es zu tun haben, was Sie erwartet und welche Verhaltensregeln gelten. Das hört sich jetzt vielleicht etwas streng an, aber das ist es nicht. Um bei dem Beispiel Regeln zu bleiben: Regeln sind sinnvoll, weil sie die Zusammenarbeit von Menschen erleichtern und ihnen eine Orientierung geben. Es gibt dadurch einfach weniger Stress. Regeln sind also etwas Positives.

Geht’s etwas konkreter?
Heiko Grimm:
Das beginnt bei solch scheinbar banalen Dingen wie der Kleidungsordnung zu den verschiedenen Trainingsanlässen, geht weiter über den Ablauf von Auswärtsfahrten und reicht hin bis zur  Regelung von trainingsfreien Tagen. Die werden künftig übrigens nach einem für jedermann nachvollziehbaren Prinzip gewährt, nämlich ergebnisorientiert. Ich finde es wichtig, auch solche Impulse zu setzen. Denn nur so kommt man von bestimmten Selbstverständlichkeiten weg. Natürlich muss man dann auch konsequent sein und auf die Einhaltung der Regeln achten, ansonsten verwässern sie. Mir ist klar, dass wir dabei einiges verändern oder auch neu einführen. Meine Erfahrung ist, dass es Spielern durchaus gefällt, wenn sie mit neuen Regeln konfrontiert werden. Sie müssen klar formuliert und für sie verständlich sein. Dann geben sie ihnen, wie schon erwähnt, eine Orientierung und damit auch Sicherheit im Verhalten.

Du hast wahrscheinlich einen ganzen Koffer voller Ideen. Musst Du dich selber etwas bremsen  – auch um die Mannschaft nicht zu überfordern?

Heiko Grimm:
Ja, das ist tatsächlich so. Es wäre aber ein Fehler, jetzt schnell alles Mögliche umkrempeln zu wollen. Was übrigens auch gar nicht notwendig ist. Denn klar ist, bei der MT funktionieren ja die einzelnen Bereiche hervorragend. Vom Management, über Geschäftsstelle, Marketing, Pressearbeit, physiotherapeutische und ärztliche Betreuung, Mannschaftsbetreuung, Co-Trainer etc. Bei meinem vorhergehenden Verein musste ich mich zusätzlich um Dinge kümmern, die primär nichts mit meiner Aufgabe als Trainer zu tun hatten. Die MT ist da viel professioneller aufgestellt, hier kann ich mich wirklich auf die Trainertätigkeit konzertieren. Auch die Mannschaft funktioniert ja über weite Strecken gut, ist aber noch steigerungsfähig. Dafür müssen wir einiges tun.

Wie soll das gelingen?
Heiko Grimm:
Wie schon gesagt, es funktioniert das meiste auf dem Spielfeld. Wenn neue Ideen einfließen sollen, muss das wohldosiert geschehen, Ich habe mir vorgenommen – je nach verfügbarer Anzahl von Trainingseinheiten und vorgegebener Spielabfolge – in bestimmten zeitlichen Abständen jeweils einen neuen spieltaktischen Gedanken in die Mannschaft hinein zu geben. Sodass anschließend auch genügend Zeit bleibt, den umzusetzen und zu trainieren. Ich will keinesfalls der Mannschaft etwas aufzwängen, was vielleicht gar nicht zu ihr passt oder was die Spieler auch nicht wollen. Ein Trainer sollte deshalb immer auch darauf achten, bei der Umsetzung neuer Ideen, keinen Spieler zu verlieren. Ich habe auch kein Spielsystem im Kopf, was ich dann unter allen Umständen auf die Mannschaft übertragen will. Das orientiere ich an den Spielern, die mir zur Verfügung stehen. Das muss zu ihnen passen und sie müssen davon überzeugt sein. Ich habe ihnen auch gesagt, dass ich dazu ihre Rückmeldungen brauche. Ich bin dahingehend offen und nehme auch die Anregungen aus der Mannschaft auf. Wichtig wird sein, dass wir intensiv zusammenarbeiten.[metaslider id=20815]

Wenn schon vieles gut läuft, wie sollen dann weitere Verbesserungen erreicht werden?
Heiko Grimm:
Damit wir uns sportlich weiter entwickeln, ist es notwendig, auf allen Ebenen noch mehr zu investieren, noch fokussierter zu arbeiten. Sollte es also Komfortzonen gegeben haben, müssen wir die möglichst eliminieren. Die Herausforderung für mich als Trainer besteht nun darin, das richtige Maß zu finden und nicht zu überpacen. Auch muss ich etwaige personelle Strömungen in der Mannschaft erkennen und gegebenenfalls gegensteuern. Denn die Gesetzmäßigkeit, nach der eine Mannschaft ihr Ziel erreicht, gilt nach wie vor: Es müssen alle an einem Strang ziehen! Darüberhinaus gibt es aber auch ganz praktische Ansätze. Beispiel Abwehr. Die ist nach meinen Vorstellungen zu passiv. Hier müssen wir dahinkommen, mehr zu agieren, statt bloß zu reagieren. Ideal wäre es, wenn wir durch unsere Abwehrarbeit das Angriffsspiel des Gegners beeinflussen können. Mit mehr Aktivität gewinnen die Spieler auch mehr Sicherheit, die ihnen dann wiederum im Angriff zugute kommt.

Besteht die Herausforderung für Dich auch darin, in der Ansprache und in dem, was Du von der Mannschaft einforderst, den Spagat zwischen älteren und jüngeren Spielern zu schaffen?
Heiko Grimm:
Bei der Trainingssteuerung und auch im Wettkampf muss man neben dem Fitnesszustand und den physischen Gegebenheiten natürlich auch das Alter eines Spielers berücksichtigen. Einem älteren Spieler sollte man nicht nur nach einem Spiel, sondern auch währenddessen Verschnaufpausen ermöglichen. Überhaupt bin ich eher ein Freund davon, im Spiel öfter zu wechseln. Das gilt übrigens auch für jüngere Spieler. Für einen Leistungsträger wie zum Beispiel Julius Kühn kann es durchaus vorteilhaft sein, wenn er mal für einige Minuten auf der Bank regenerieren kann. Wir werden im Training künftig auch individualisieren und unterscheiden, wer zuvor im Spiel welche Anteile und Belastungen hatte und wie er die folgenden Einheiten absolvieren soll. So wird am Tag nach einem Spiel eine Gruppe mit Spielern, die wenige Spielanteile hatten, mit einer höheren Belastung trainieren als die andere Gruppe mit Spielern, die im Spiel stark gefordert waren. Am zweiten Tag wechseln dann die Aufgaben für die beiden Gruppen.   

Blicken wir auf das bevorstehende Spiel, Deine Premiere als Chefcoach: Ist Dir bewusst, dass am Sonntag wahrscheinlich ganz Handball-Deutschland auf die MT schaut, um zu sehen, wie es im “Spiel 1” nach Roth läuft?
Heiko Grimm:
Ich muss gestehen, dass ich darüber noch gar nicht nachgedacht habe. Auffällig war aber schon das große Medieninteresse. In den letzten Tagen erreichten mich viele Interviewanfragen, Reporter und Kamerateams waren bei uns im Training zu Gast – ja, ich kann mir schon vorstellen, dass viele jetzt wissen wollen, was die MT unter dem neuen Trainer macht. Die Meldung vom Wechsel auf dieser Position hat letzte Woche ja schon einige Wellen geschlagen.

Spürst du deshalb einen besonderen Druck, im ersten Auftritt etwas Besonderes abliefern zu müssen?
Heiko Grimm:
Nein, auf keinen Fall. Ich werde mir für das Spiel gegen Hüttenberg zumindest taktisch nichts Besonderes ausdenken. Was hätte ich auch davon, wenn Zuschauer und Medien der Meinung sind, dass ich ein paar ganz tolle Ideen hatte, aber die Mannschaft am Ende verliert? Was ich allerdings möchte ist, dass die Leute in der Halle sagen: Das ist jetzt die MT, die wirklich die Power auf die Platte bringt, so will ich sie sehen!

 

MT Spielbetriebs- und Marketing AG

 

 

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Die MT Melsungen und Michael Roth gehen ab sofort getrennte Wege. Der Handball-Bundesligist stellte am Freitag seinen Trainer mit sofortiger Wirkung frei. Roth war im Oktober 2010 für den glücklosen Matjaz Tominec geholt worden und hat noch einen Vertrag bis Juni 2020. Nach zwei Final Four-Teilnahmen im DHB-Pokal, zwei Viertelfinals im EHF-Cup und einem vierten Platz in der DKB Handball-Bundesliga unter seiner Ägide gelang es Roth nach Einschätzung der Clubführung nicht, die Mannschaft trotz hochkarätiger Verstärkungen weiter zu entwickeln. Nachfolger auf der Chefcoach-Position wird der im Januar als Co-Trainer engagierte Heiko Grimm.

Mit Michael Roth geht bei der MT Melsungen eine Ära zu Ende. Der 56-jährige wechselte im Oktober 2010 von der HSG Wetzlar zu den Rotweissen, um dort den erst vier Monate tätigen glücklosen Slowenen Matjaz Tominec abzulösen. Auch wenn Roth nun vorzeitig von seinem Amt entbunden wird, ist er bei den Nordhessen seit deren Aufstieg in 1992 in die zweite Bundesliga der Trainer mit dem längsten Engagement.   

Nachdem der erfahrene Coach in seiner ersten Saison die MT vor dem drohenden Abstieg gerettet hat, ging es in den Folgejahren stetig nach oben. Auf zwei zehnte Plätzen folgte in 2014 Rang sechs und zum zweiten Mal in Folge mit dem Erreichen des Final Fours der Sprung unter die vier besten Pokalteams Deutschlands. Darüber hinaus qualifizierte sich die MT erstmalig für den EHF-Cup und erreichte dort in 2015 auf Anhieb das Viertelfinale. Mit dem vierten Rang in der DKB Handball-Bundesliga in 2016 bilanzierte das nordhessische Aushängeschild sein bestes Ergebnis in der fast 100-jährigen Vereinsgeschichte. Erneut stieß das Roth-Team im Jahr darauf bis ins Viertelfinale des EHF Cup vor.

“Diese sportlichen Erfolge werden untrennbar mit dem Namen Michael Roth verbunden bleiben. Er hat darüber hinaus für nachhaltig wirkende Impulse im Umfeld des Vereins gesorgt, sich zum Beispiel für eine hauptamtliche Geschäftsführung und Nachwuchsleitung eingesetzt und mit professionellem Gespür auch zu einer positiven  Aussendarstellung des Clubs beigetragen. Dafür sind wir ihm dankbar”, erklärt Barbara Braun-Lüdicke. “Aber”, fährt die Aufsichtsratsvorsitzende fort, “die letzten Monate haben gezeigt, dass er unsere Mannschaft nicht mehr in dem Maße weiterentwickeln konnte, wie sich das alle Beteiligten, er selbst eingeschlossen, erhofft und vorgenommen hatten. Der Aufwärtstrend geriet ins Stocken und es gab leider keine klaren Signale für eine baldige positive Veränderung. Insofern betrachten wir die Trennung zum jetzigen Zeitpunkt als eine für beide Seiten richtige Entscheidung”.

“Wenn im Sport Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklaffen, hat dies immer mehrere Gründe. Auf der einen Seite steht der Trainer, der die Mannschaft einstellen und motivieren muss, auf der anderen Seite müssen die Spieler die von ihnen erwartbaren Leistungen bringen. Der Trainer ist letztlich der Gesamtverantwortliche für den Bereich Sport und deshalb immer dem Risiko ausgesetzt, Konsequenzen tragen zu müssen, wenn die Entwicklung stagniert und sich keine Lösungen abzeichnen. Insofern ist eine Trennung nicht immer die fairste, aber in diesem Fall eine aus unserer Sicht alternativlose Entscheidung”, sagt Axel Geerken.

Der MT-Vorstand räumt  ein, “dass die Mannschaft durch die ständigen verletzungsbedingten Ausfälle von Spielern und durch die Schwankungen von Leistungsträgern immer wieder zurückgeworfen wurde und sich deshalb kaum stabilisieren konnte”. Geerken, der kürzlich in einem Presseinterview bereits von “Stagnation’ sprach, kritisiert: “Die Schwierigkeiten sind uns bewusst, trotzdem hätten wir aussichtsreiche Spiele nicht verlieren müssen. Das war nicht immer erklärbar”.

Durch die hochkarätigen Neuverpflichtungen zu Saisonbeginn, unter anderem kamen die drei Europameister Julius Kühn, Finn Lemke und Tobias Reichmann, waren die Erwartungen gestiegen – nicht nur bei den Fachleuten, sondern auch unter den Fans. So verzeichnet die MT in dieser Saison einen wahren Zuschauerboom, die meisten Heimspiele in der Kasseler Rothenbach-Halle sind ausverkauft. Aber unter den Anhängern wuchs aufgrund unbefriedigender Ergebnisse zuletzt die Kritik am Trainer. Die Reaktionen sind dem Verein natürlich nicht entgangen, stehen aber nicht in ursächlichem Zusammenhang mit der aktuellen Personalie.
 
Durch die Freistellung von Michael Roth wird eine Personalentscheidung vorgezogen, die eigentlich erst für 2020 vorgesehen war. Bis dahin läuft der Vertrag mit dem gebürtigen Heidelberger. Danach sollte der im Januar als Co-Trainer verpflichtete Heiko Grimm übernehmen. Nun nimmt der 40-jährige, der zuvor vier Jahre lang den Schweizer Erstligisten HC Kriens-Luzern hauptverantwortlich trainierte, bei der MT ab sofort den Cheftrainer-Posten ein. Grimm wird zunächst unterstützt von seinem Vorgänger als Co-Trainer, Mile Malesevic, der sich inzwischen in erster Linie um das Torwarttraining kümmert.   

 

MT

 

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Nach dem gelungenen Start in die Vorbereitung auf die Heim-WM zogen die deutschen Handballer noch ohne ihren umstrittenen Bundestrainer los. Christian Prokop war nicht dabei, als sich die DHB-Auswahl im Anschluss an das 26:19 (12:7) gegen Serbien auf den Weg in ein Leipziger Lokal machte. Der Neuanfang ist dem 39-Jährigen nach der enttäuschenden EM in Kroatien gelungen, den Abend überließ er jedoch seinen Spielern. «Es war für uns heute der Startschuss in die Vorbereitung der Heim-WM», sagte Prokop am Mittwochabend. «Entscheidend waren nicht nur taktische Elemente, sondern dass wir als Mannschaft geschlossen auftreten.»

Und das glückte über weite Strecken. Aber 281 Tage vor dem WM-Eröffnungsspiel in Berlin war längst nicht alles gut. Neben dem mit vier Treffern erfolgreichsten Torschützen Patrick Wiencek überzeugte vor 5723 Zuschauern vor allem Torhüter Silvio Heinevetter, der zahlreiche Paraden zeigte. Für die schwachen Serben war der Magdeburger Bundesliga-Profi Nemanja Zelenović mit fünf Toren am erfolgreichsten.

Nach einem erfolgreichen Neuanfang unter dem 39-Jährigen sah es zunächst allerdings nicht aus. «Wenn wir die Chancenverwertung verbessern, können wir sehr zufrieden sein», sagte Prokop. Den Sieg bezeichnete er als «wichtig für uns». Auch Kapitän Uwe Gensheimer lobte: «Das war ein Neuanfang für uns alle.»

Doch anstatt die schwachen Serben schon früh zu distanzieren, vergab die DHB-Auswahl zunächst zahlreiche Chancen. Auch im Spielaufbau agierte Prokops Mannschaft in der Anfangsphase oft zu hektisch. In Topform präsentierte sich zu Beginn lediglich Torhüter Heinevetter, der zahlreiche Würfe der Gäste stark parierte. Prokop nahm daher schon früh die grüne Karte für eine Auszeit in die Hand – aber dann wurde es plötzlich besser. «Man hat immer mal Schwankungen im Spiel gehabt», sagte Prokop. «Aber insgesamt bin ich zufrieden.»

Angeführt von Rückraumschütze Julius Kühn und Kreisläufer Patrick Wiencek zog der Europameister von 2016 immer deutlicher davon. Nach anfänglicher Unsicherheit steigerte sich der Gastgeber im ersten Durchgang kontinuierlich. Und Prokop versuchte vom Spielfeldrand die Partie deutlich weniger zu beeinflussen, als noch im Januar in Kroatien. Erst in der 21. Minute wechselte er mehrfach durch und brachte unter anderem die Europameister Kai Häfner und Jannik Kohlbacher. Auf eine Auszeit verzichtete er vor der Pause.

Größere Veränderungen vollzog der Bundestrainer dann erst nach dem Seitenwechsel. So erhielten unter anderem Kapitän Gensheimer und Patrick Groetzki eine Pause, die Chancen der Serben erhöhte das allerdings nicht. Die Gäste spielten viel zu schwach, um der DHB-Auswahl gefährlich zu werden. An diesem Samstag (14.30 Uhr/ARD) treffen beide Teams dann zu einem weiteren Testspiel erneut aufeinander.

 

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MT Melsungen

Es sah lange Zeit sehr gut aus für Handball-Bundesligist MT Melsungen in Hannover. Die Nordhessen hatten am Ostersonntag die vor eigenem Publikum favorisierte TSV Hannover-Burgdorf eine Dreiviertelstunde lang im Griff, dominierten das Geschehen in der mit 6.161 Zuschauern besetzten TUI-Arena. Doch in der entscheidenden Schlussphase fanden die Roth-Schützlinge in der Offensive immer weniger Lösungen gegen die zusehends beweglicher agierende  Abwehr der “Recken”. Die gingen ihrerseits zum ersten Male in der 51. Minute in Führung und dann aufgrund eines starken Endspurts nicht ganz unverdient mit 26:23 über die Ziellinie. Beste Schützen waren für die Hausherren Kai Häfner (7) und Ilija Brozovic (5), für die Gäste hingegen trafen Julius Kühn (7) und Tobias Reichmann (6/2) am häufigsten.
 

Beide Mannschaften mussten an diesem Sonntag jeweils verletzungsbedingt auf einen ihrer Leistungsträger verzichten – die MT Melsungen auf Abwehrchef Finn Lemke (Adduktorenzerrung) und die TSV Hannover-Burgdorf auf den Halblinken Mait Patrail.

Um von Anfang an den Rhythmus der zuhause bislang noch ungeschlagenen “Recken” zu stören, ließ MT-Trainer Michael Roth sein Team in einer 5:1-Formation decken, wobei Michael Allendorf auf der Spitze agierte. Und dieses Konzept ging prompt auf. Die Rückraumachse der Gastgeber, Fabian Böhm – Morten Olsen – Kai Häfner, fand nur selten geeignete Mittel, um die MT-Abwehr auszuhebeln. Wenn es Torerfolge zu bejubeln galt, dann zunächst nur aufgrund von Zufällen (Ilija Brozovic verwertet einen Abpraller vom Kreis) oder Einzelleistungen (Kai Häfner überwindet den Block, Fabian Böhm per Hüftwurf). Zu dem Zeitpunkt war der MT-Motor längst auf Touren, Julius Kühn und Tobias Reichmann hatten schnell für eine 2:0-Führung gesorgt, Michael Müller und erneut Reichmann sowie danach Lasse Mikkelsen untermauerten den erfolgreichen Auftakt (4:5, 8. Min.)[metaslider id=5142]

Weil bis dahin Recken-Keeper Malte Semisch noch keine  Hand an den Ball bekommen hatte, wechselte ihn Trainer Ortega gegen Martin Ziemer aus. Eine Entscheidung, die sich später als goldrichtig erweisen sollte, Aber auch sein Berufskollege auf Melsunger Seite war mit der Leistung seines in der Erstaufstellung befindlichen Nebojsa Simic nicht zufrieden. Und so reagierte Michel Roth beim Stand von 9:9 (17.) mit dem Tausch gegen Johan Sjöstrand. In der kurz darauf genommen Auszeit monierte der MT-Coach, dass man in der Abwehr noch konsequenter zu Werke gehen müsse, besonders bei den Zweikämpfen.

Bis zur 21. Minute blieb das Spiel ausgeglichen (10:10). Auch deshalb, weil sich kurz zuvor auf beiden Seiten die jeweiligen Strafwurfschützen in ihrer Ausbeute neutralisiert hatten (Mortensen scheiterte an Sjöstrand; Allendorf an Ziemer). Dann war die MT am Drücker. Erst verwandelte Tobias Reichmann sicher von Rechtsaussen, dann parierte Johan Sjöstrand glänzend gegen den frei vor ihm auftauchend Fabian Böhm Auf der anderen Seite hämmerte Julius Kühn den Ball an Martin Ziemer vorbei und Tobias Reichmann ließ einen Siebenmetertreffer folgen. Das bedeutete vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff die 13:10 Führung. Burgdorf schlug zurück, in Person von Brozovic und Mortensen, Reichmann stellte erneut per Strafwurf auf den verdienten 12:14-Pausenstand zugunsten der MT.

Auch nach dem Wiederanpfiff behielt die MT die Oberhand. Dabei wurde das taktische Mittel beibehalten, welches im ersten Durchgang in der Offensive nicht unwesentlich zum Erfolgsfaktor wurde. War bis dato meist Marino Maric als zweiter Kreisläufer in die Nahwurfzone übergegangen, machten dies nun entweder Tobias Reichmann oder der neu ins Spiel gekommene Timm Schneider. Insofern gelang es den Nordhessen bis zur 37. Minute wieder einen Drei-Tore-Vorsprung herauszuwerfen.

Doch der Vorsprung schmolz dahin und Michael Roth versuchte folgerichtig, die aufkommenden Recken nach deren 17:18-Anschlusstreffer (42.) per Timeout auszubremsen. Das ließen die wiederum nicht mit sich machen, spürten jetzt vielmehr, dass trotz des bisherigen steten Hinterherlaufens doch noch was möglich ist. Sie sollten mit dieser Einschätzung tatsächlich richtig liegen. Als Julius Kühn nach 49:53 gespielten Minuten auf die Strafbank musste (mit ihm hatte es in diesem Fall übrigens den Falschen erwischt), nutzen die Hausherren die Überzahl zu ihrer ersten Führung in diesem Spiel: Ausgerechnet der bis dahin noch nicht als Torschütze in Erscheinung getretene Rechtsaussen Timo Kastening erzielte das 20:19.

Besonders ärgerlich war dann kurze Zeit später eine Szene, in der es bei der noch in Unterzahl befindlichen MT zu lange dauerte, bis ein Feldspieler vom Platz kam und Johan Sjöstrand wieder zurückwechseln konnte und dadurch Ilija Brozovic zum 21:20 ins leere Tor werfen konnte.   

Kaum wieder vollzählig, musste die MT die beiden nächsten Nackenschläge hinnehmen: Erst durch Kai Häfner aus dem Rückraum, dann aus einer erneut unglücklichen Situation heraus, als Marino Maric völlig freistehend Martin Ziemer den Ball ans Bein wirft, dieser davon in die Arme des nach vorne eilenden kastening springt und der auf 23:20 erhöht (54.). Apropos Ziemer: der TSV-Keeper war da mit einigen wichigen Paraden schon längst zum Glücksbringer seines Teams avanciert, [metaslider id=9316]

Obwohl Julius Kühn gut drei Minuten vor Schluss im Lager der Nordhessen – einschließlich der knapp 200 mitgereisten Fans – mit seinem siebten Tor zum 24:22 noch einmal Zuversicht verbreitete,  ließen sich die Recken nicht mehr von ihrem Weg abringen und blieben mit dem 26:23 auch im 14. Heimspiel ungeschlagen.

Mitverantwortlich dafür, dass der MT das Spiel aus den Händen glitt, war laut SKY-Experte Martin Schwalb, der Umstand, dass es in der Schlussviertelstunde an Ideen mangelte, wie man die zusehends quirliger und effektiver agierende Recken-Abwehr überwinden könnte. Im Rückraum schien man sich auf die Wurfgewalt von Julius Kühn zu verlassen. Doch beim Goalgetter, der alles gegeben hatte, schwanden auch irgendwann einfach auch die Kräfte.

Michael Roth zum Spiel:
“Wir haben in der ersten Halbzeit das gespielt, was wir uns vorgenommen hatten. Das Konzept ging bis dahin voll auf. Im Verlauf der zweiten Hälfte verlieren wir den Faden. Zwei verworfene Siebenmeter, individuelle Fehler und die Tatsache, dass wir Ziemer zum Helden werfen, waren für die Niederlage ausschlaggebend. Solche Schwächephasen im Verlauf eines Spiels, die uns ja schon über die gesamte Saison begleiten, sind auch darin begründet, dass wir mit Kühn, Mikkelsen und Michael Müller eine neue Rückraumbesetzung haben. Da greift einfach noch nicht allesso  ineinander, wie wir uns das wünschen.  

TSV Hannover-Burgdorf – MT Melsungen 26:23 (12 :14)

TSV Hannover-Burgdorf: Semisch (1.-8. Min.; 0 P. / 5 Gegentore G.) Ziemer (9.-60. Min.; 9 P. / 18 GT) – Johannsen, Mortensen 4/1, Pevnov 1, Häfner 5, Atman 1, Böhm 4, Karason, Dräger, Olsen 2, Brozovic 5, Feise, Christophersen, Kastening 4/1 – Trainer: Carlos Ortega.

MT Melsungen: Simic (1.-16. Min.; 2 P. / 9 G.), Sjöstrand (17.-60. Min.; 8 Paraden / 17 GT) – Maric 2, Kühn 7, Golla, Reichmann 6/2, Ignatov, Mikkelsen 3/1, Danner 1, P. Müller 1, Schneider, Allendorf 2/1, Michael Müller 1, Haenen, Langhans ­­– Trainer Michael Roth.

Schiedsrichter: Nils Blümel / Jörg Loppaschewski (beide Berlin)

Zeitstrafen: 4 – 8 Minuten (Böhm, Karason – Maric, Kühn, Reichmann, Danner).

Strafwürfe: 2/4 – 4/6 (Mortensen scheitert an Sjöstrand, 18. Min.; Mortensen wirft übers Tor, 35. Min. – Allendorf scheitert an Ziemer, 19. Min., Reichmann scheitert an Ziemer, 40. Min.).

Zuschauer: 6.162, TUI Arena, Hannover

Das nächste Spiel:
So., 15.04.2018, 15:00 Uhr, MT Melsungen – TV Hüttenberg, Rothenbach-Halle Kassel

MT

 

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MT Melsungen

Bis auf Finn Lemke in Bestbesetzung angetreten, ließ die MT Melsungen beim 27:16 (14:6) gegen den TuS N-Lübbecke nichts anbrennen. Vor 4.115 Besuchern in der Kasseler Rothenbach-Halle konnten sich die Nordhessen auf eine ganz starke Leistung ihres Torhüters Nebojsa Simic stützen, der mehr als die Hälfte der auf seinen Kasten abgefeuerten Bälle abwehrte und darüber hinaus zwei Siebenmeter entschärfte. Mit sieben Treffern, davon fünf per Strafwurf, war Michael Allendorf bester MT-Schütze. Für Lübbecke waren Marko Bagaric und Nils Torbrügge je dreimal erfolgreich.

Entgegen aller Erwartungen und Hoffnungen musste die MT Melsungen nun doch ohne ihren Abwehrchef Finn Lemke antreten, dessen Oberschenkel  einen Einsatz noch nicht zuließ. Sonst allerdings konnte Trainer Michael Roth aus dem Vollen schöpfen. Im Angriff startete die MT damit seit längerer Zeit endlich einmal wieder in nomineller Bestbesetzung. Also mit Julius Kühn, Lasse Mikkelsen und Michael Müller im Rückraum, Michael Allendorf sowie Tobias Reichmann auf den Außenbahnen sowie Marino Maric am Kreis.

Im Tor bekam Nebojsa Simic den Vorzug gegenüber Johan Sjöstrand und rechtfertigte dieses Vertrauen sofort. Erst durch das Parieren eines Siebenmeters gegen Pontus Zettermann, dann kurz darauf gegen den völlig frei am Kreis aufgetauchten Lukasz Gierak. Da führte die MT bereits mit 2:0 durch Lasse Mikkelsen und einen Siebenmeter von Michael Allendorf, nachdem Tobias Reichmann schon nach zwei Minuten von der Linie am Pfosten gescheitert war. Melsungen startete also hoch konzentriert und baute den Vorsprung auch schnell auf 4:1 aus (7.).

Nachdem Moritz Schade auf 4:2 verkürzt hatte, waren die Torhüter dran, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Peter Tatai entschärfte eine ganze Serie zum Teil allerdings auch nicht optimal vorbereiteter Würfe, Nebojsa Simic glänzte unter anderem mit seinem zweiten gehaltenen Siebenmeter, diesmal gegen Luka Rakovic. Der TuS fand den Faden schneller wieder als die MT und kam zunächst zum Ausgleich, ehe Melsungen ebenfalls wieder Fahrt aufnahm und über Lasse Mikkelsen und einen Gegenstoß von Jeffrey Boomhouwer den alten Abstand zum 6:4 wieder herstellte (17.).

Es blieb allerdings zäh. Dener Jaanimaa nahm Julius Kühn fast vollständig aus dem Spiel, Lübbecke hatte einige mit Michael Allendorf auf vorgezogener Position einer sehr beweglichen 5:1-Deckung. Und natürlich weiter mit Simic, der ein ums andere Mal blitzschnell zur Stelle war und die TuS-Angreifer zur Verzweiflung brachte. Als Julius Kühn dann noch Wege fand, Jaanimaa zu entwischen und sowohl aus dem gebundenen Spiel als auch im Gegenstoß zu treffen, stand plötzlich ein 13:6 auf der Anzeigetafel und Aaron Ziercke war gezwungen, noch vor der Halbzeitpause schon die zweite Auszeit zu nehmen (27.). Vergebens, Julius Kühn setzte zum Halbzeitstand sogar noch einen drauf.[metaslider id=5142]

Jeffrey Boomhouwer begann die zweite Hälfte auf Rechtsaußen für Michael Allendorf, dessen Position in der Abwehr übernahm Marino Maric. Der Schwung der ersten Hälfte war jedoch erst einmal dahin. Tore fielen zwar, sogar auf beiden Seiten, mussten aber jeweils sehr hart erarbeitet werden. Konstant bleib dagegen die Leistung von Simic. Der zeigte weiter spektakuläre Paraden wie gegen Rechtsaußen René Gruszka beim Stand von 17:9 (38.). Diesen Schwung nahmen sein Vorderleute dann doch auf. Marino Maric und Tobias Reichmann erhöhten auf 19:9, obwohl Timm Schneider mit einer Strafe auf der Bank saß (39.).

Erst nachdem zwei Drittel der Partie bereits um waren, gelang Marko Bagaric der zehnte Treffer für die Ostwestfalen. Melsungen versäumte es allerdings, aus diesem Umstand etwas Positives für das eigene Torverhältnis zu tun. Das verhinderten ungenaue Zuspiele im schnellen Umschalten nach Ballgewinnen sowie allzu optimistische Pässe in Richtung Nahwurfzone, die zu selten ihren Abnehmer fanden. Dennoch schraubten Timm Schneider, Michael Allendorf und Tobias Reichmann das Ergebnis auf 22:11 hoch (45.).

Besser wurde die Quote vom Kreis, als Johannes Golla kam. Drei Anspiele auf den Youngster, zwei davon setzte er ins Netz (25:13, 51.). Mittlerweile hatte Michael Roth kräftig durchgewechselt. Natürlich ging gerade in der Abwehr die Abstimmung dadurch etwas verloren. Folge davon waren zwei Zeitstrafen gegen Gabor Langhans und Arjan Haenen direkt hintereinander. Doch auch mit vier gegen sechs brannte nichts mehr an, im Gegenteil tankte sich erst Timm Schneider durch und nahm wertvolle Zeit von der Uhr, dann setzte sich Johannes Golla durch und holte einen Siebenmeter, den Michael Allendorf zum 26:14 versenkte (53.).

Parallel dazu arbeitete Nebojsa Simic weiter an seiner famosen Quote. Vier Minuten vor dem Ende stand die bei fantastischen 58%. Weil aber der Mitte der zweiten Hälfte eingewechselte Joel Birlehm im TuS-Gehäuse in der Schlussphase sein Können ebenfalls mehrfach unter Beweis stellte, änderte sich an der Höhe der Melsunger Führung nicht mehr viel. Beide Teams gingen nicht mehr mit vollem Einsatz in die Zweikämpfe und so hielten sich die Torerfolge zum Ende hin in Grenzen. Am deutlichen Erfolg der Nordhessen änderte das ohnehin nichts mehr.[metaslider id=9316]

Stimmen zum Spiel

Michael Roth: Ich bin heute recht zufrieden, weil wir uns nach Anfangsproblemen bis zur Pause ein 14:6 herausgespielt haben. Das gefällt mir natürlich. Daran sieht man aber auch, was es ausmacht, wenn unsere Torhüter zurückkommen. Nach vorn wünsche ich mir noch mehr Effektivität. Es war auch schön, Gabor Langhans heute länger zu sehen. Auch wenn er noch kein Tor erzielt hat wollen wir sehen, dass wir in ihm für den Endspurt eine Alternative zu Michael Müller haben. Insgesamt war das heute ein gutes Spiel, sowohl für die Nerven als auch für die Fans auf den Rängen.

Aaron Ziercke: Glückwunsch an Schorle und sein Team. Nach so einem Spiel gefällt mir die Pressekonferenz immer – nicht. Bis zum 7:6 haben wir gute Lösungen gefunden und uns Chancen herausgearbeitet. Dann hatten wir leider eine ganz schlechte Wurfquote. Wir haben unser Konzept verlassen, zu viel aus dem Rückraum geworfen und dadurch Gegenstöße bekommen. Melsungen hat das dann sehr gut gespielt und uns nicht mehr rankommen lassen. Wir hatten schon zur Pause 13 Fehlwürfe, drei vergebene Siebenmeter und fünf technische Fehler. Damit kann man in der ersten Liga nicht bestehen. Am Ende konnten wir froh sein, dass unser Keeper noch ein paar gehalten hat. Alles Übrige werde ich mit meiner Mannschaft jetzt hinter verschlossenen Türen klären.

Axel Geerken: Ich war mir vor dem Spiel gar nicht sicher, wie das heute laufen würde. Wir haben während der Saison ja schon ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Aber es hat mit dann doch gefallen. Auch, wenn die Trainer natürlich immer noch etwas zu verbessern haben. Das Ergebnis war gut und sollte uns Selbstvertrauen geben für das kommende Spiel in Hannover. Ich hätte nichts dagegen, wenn wir auch von dort Punkte mitnehmen könnten.

Statistik
 
MT Melsungen: Simic (20 Paraden / 15 Gegentore), Sjöstrand (bei einem Siebenmeter, 0 P. / 1 G.); Maric 1 Kühn 5, Golla 2, Reichmann 4, Mikkelsen 3, Danner, P. Müller, Boomhouwer 2, Schneider 3, Allendorf 7/5, M. Müller, Haenen, Langhans – Trainer Michael Roth.
 
TuS N-Lübbecke: Tatai (9 P. / 19 G.), Birlehm (7 P. / 8 G.); Genz 1, Kaleb 2, Bechtloff, Grabarczyk, Gierak 1/1, Bagaric 3, Gruszka 1, Rakovic 1, Torbrügge 3, Jaanimaa 2, Schade 2, Zettermann, Speckmann – Trainer: Aaron Ziercke.
 
Schiedsrichter: Ramesh Thiyagaraja (Gummersbach) / Suresh Thiyagaraja (Gummersbach)

Zeitstrafen: 10 – 10 Minuten (Allendorf 13:54, Reichmann 27:08, Schneider 37:17, Langhans 51:06, Haenen 51:22 – Schade 9:01, Gierak 20:39 39:57, Torbrügge 47:57, Speckmann 58:25)

Strafwürfe: 6/5 – 5/1 (Reichmann an den Pfosten (1:41, Zettermann scheitert an Simic 2:50, Rakovic scheitert an Simic 12:00, Jaanimaa an die Latte 27:08, Gierak über das Tor 57:51)

Zuschauer: 4.115 in der Rothenbach-Halle, Kassel

Die nächsten Spiele:
So., 01.04.2018, 15:00 Uhr, TSV Hannover-Burgdorf – MT Melsungen, TUI Arena Hannover    
So., 15.04.2018, 15:00 Uhr, MT Melsungen – TV 05/07 Hüttenberg, Rothenbach-Halle Kassel

 

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Eine ganze Halbzeit Anlauf brauchte die MT Melsungen beim 31:27 (14:15) über GWD Minden, um zunächst einmal die kurzfristigen Ausfälle zweier Schlüsselspieler zu verarbeiten. Erst dann kam die Mannschaft vor 4.168 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach-Halle auf Betriebstemperatur und landete schließlich einen geduldig erkämpften Arbeitssieg gegen über weite Strecken frech aufspielende und zumeist ebenbürtige Gäste. Stärkste Melsunger waren Philipp und Michael Müller, mit acht, bzw. sechs Toren, für GWD traf Luka Zvizej sechsmal ins Netz.

Sie nahmen kein Ende, die Hiobsbotschaften für die MT Melsungen vor Anpfiff der Partie gegen Minden. Zuletzt erwischte es auch noch Johan Sjöstrand sowie Julius Kühn, die beide im Aufgebot fehlten. Der Rest der Rekonvaleszenten, inklusive Nebojsa Simic, stand zwar immerhin wieder mit auf dem Spielberichtsbogen, im Vollbesitz der Kräfte waren indes die wenigsten.

Entsprechend wild ging es vor allem in der Deckung zu, wo Mathias Lenz zu seinem ersten Einsatz in der Start-Sieben kam. Vor ihm bildete der zurückgekehrte Finn Lemke den Innenblock zusammen mit Philipp Müller, der im Vorwärtsgang auch die Kühn-Position besetzte. Und der aus Sicht der Einheimischen durchaus Akzente zu setzen wusste. Der Haken dabei: es waren nur Reaktionen. Auf das forsche Tempo der Gäste nämlich, die angesichts der personellen Lage des Gastgebers ihre Chance witterten und von Beginn an mächtig aufs Tempo drückten.

So führten die Weserstädter nach sieben Minuten schon mit 5:2 und schickten sich an, die Rothenbach-Halle im Sturm zu nehmen. Erst allmählich vermochten sich die Nordhessen zusammenzufinden und wenigstens in der Bewegung nach vorn etwas mehr Struktur in die eigenen Reihen zu bringen. Was ganz klar Philipp Müller zuzuschreiben war. Der ackerte unermüdlich, tauchte mitunter sogar halbrechts am Kreis auf und fand die Muße, seinen Bruder Michael bei dessen 6:8 per Kempa-Anspiel zu bedienen (13.). Den 8:9-Anschluss besorgte er selbst, für den erstmaligen Ausgleich zum 9:9 zeichnete Michael Allendorf verantwortlich (19.).

GWD-Trainer Frank Carstens reagierte, brachte Kim Sonne-Hansen für den bis dahin weitgehend glücklosen Espen Christensen zwischen die Pfosten. Ein Wechsel mit Wirkung, denn der parierte gleich mehrfach und war Wegbereiter für die nächste Drangphase der Gäste. Zweimal Luka Zvizej und Anton Mansson stellten auf 11:14 (28.). Felix Danner unter härtester Bedrängnis per Rückhand traf, die letzte Möglichkeit vor der Pause bekam Timm Schneider mit einem Freiwurf bei bereits abgelaufener Uhr. Und er nutzte sie! Links an der GWD-Abwehrmauer und per Aufsetzer an Kim Sonne-Hansen vorbei ins entlegene, linke Eck. Ein echtes Sahnestück zum Abschluss einer spielerisch nicht hochklassigen, aber dafür immer unterhaltsamen Partie.

Es war ein Treffer mit Tiefenwirkung. Denn aus der Kabine kam eine MT mit völlig veränderter Körpersprache. Die Abwehr, wie zu Beginn wieder mit Finn Lemke und Philipp Müller im Innenblock, packte ganz anders zu, die Zusammenarbeit mit Mathias Lenz klappte weitaus besser als vor der Pause. Auch der Zug zum Tor war ein ganz anderer. Philipp Müller drehte mächtig auf, Marino Maric war am Kreis kaum mehr zu kontrollieren. Viermal Müller, dreimal Maric und Melsungen führte plötzlich mit 21:17 (43.).

 

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Eine Vorentscheidung war das jedoch noch nicht. Carstens wechselte erneut die Torhüter, diesmal zurück auf Christensen. Erneut mit Fortune, denn der blieb gleich einmal im Siebenmeterduell gegen Tobias Reichmann der Sieger. Und auch mit der Hereinnahme von Nenad Bilbija bewies der GWD-Coach ein glückliches Händchen. Dreimal jagte der 2,08m-Hüne das Leder ins Netz, Minden war wieder dran auf 23:21 (48.).

Nicht lange allerdings, weil Melsungen inzwischen seine Linie gefunden hatte. Zweimal Maric vom Kreis und der alte Abstand war wieder hergestellt (25:21, 50.). Boomhouwer kam und traf ebenfalls sofort zweimal zum 29:25 (55.). Wie überhaupt auffiel im Spiel der Rot-Weißen: das Flügelspiel klappte streckenweise endlich wieder. Sowohl Allendorf als auch Tobias Reichmann trafen im ersten Durchgang über die Außenpositionen als auch Boomhouwer im zweiten. Am Ende brauchte es dann kein Husarenstück der Marke Schneider mehr. Kapitän Michael Müller machte höchstpersönlich mit zwei Toren in der Schlussminute den Deckel drauf, Nenad Bilbija konnte mit der Schlusssirene lediglich noch Ergebniskosmetik betreiben.

Stimmen zum Spiel

Michael Roth: Das war heute wieder so ein Spiel, wo man als Trainer gleich ein paar Jahre älter wird. Insofern bin ich froh, dass wir es gewonnen haben. Wir hatten in der Woche vorher wirklich arge Probleme und uns musste sogar unser Sportchef zweimal im Training aushelfen. Erst in der zweiten Halbzeit haben wir mehr Zugriff auf den Gegner bekommen und ihn unter Druck gesetzt. Da war dann auch die Körpersprache da. Vor allem Philipp Müller und Timm Schneider waren stark, Marino Maric hat nach einem Anpfiff in der Kabine zur Halbzeit die Kurve gekriegt. Jetzt spielen wir erstmal schon am Donnerstag in Göppingen um anschließend wieder zehn Tage frei zu haben. Es ist ein komischer Spielplan.

Frank Carstens: Glückwunsch an die MT zum Sieg und an Michael zum 500. Bundesligaspiel als Trainer. Sowas muss man auch erstmal hinkriegen! Ich habe gerade meiner Mannschaft in der Kabine ein Kompliment gemacht für das Spiel heute und die zu jeder Zeit gute kämpferische Einstellung. Wir müssen aus solchen Spielen lernen, einfach cleverer zu werden. Wir hätten zur Pause schon höher führen müssen. In der zweiten Halbzeit haben wir die Qualität in der Deckung nicht mehr halten können. Chancen waren trotzdem da, es hätte Mitte der zweiten Hälfte auch 22:22 stehen können. Da haben wir zwei freie Möglichkeiten hintereinander vergeben. Es war ein super intensives Spiel, aus dem wir uns ein etwas besseres Ergebnis gewünscht hätten.

Axel Geerken: Es zeigt, wie groß die Verzweiflung sein muss, wenn sogar der Manager im Training ins Tor geht. Matthias Lenz kam erst heute morgen zur Mannschaft und hat seine Sache hervorragend gemacht. Er war mit dafür verantwortlich, dass wir das Spiel gewinnen konnten. Spielerisch war das sicher nicht, wie man sich das wünscht. Aber es zeigt dem Trainer auch, was man noch verändern kann.

Frank von Behren: Wir hätten das hinten vielleicht auch mit etwas mehr Kopf spielen können. Melsungen war, bis auf ich glaube drei abgepfiffene falsche Sperren, äußerst effizient. Wir hätten die Schwächephase der MT in der ersten Halbzeit besser nutzen und vielleicht mit drei oder vier in die Pause gehen müssen. So waren wir dann in der zweiten Hälfte nur noch Teilnehmer an den Müller-Festspielen. Unglaublich, was die beiden heute wieder gebrachte haben. Sicher sind wir etwas enttäuscht, weil wir uns zur Hälfte noch was ausgerechnet hatten. Aber wir konnten das Tempo dann nicht mehr mitgehen.

Statistik

MT Melsungen: Lenz (13 Paraden / 27 Gegentore), Simic (bei einem Siebenmeter, 0 P. / 0 G.), Meyfarth (n. e.); Maric 5, Lemke, Golla, Reichmann 5/2, Mikkelsen, Danner 1, P. Müller 8, Boomhouwer 2, Schneider 2, Allendorf 2, M. Müller 6, Haenen, Langhans – Trainer Michael Roth.

GWD Minden: Christensen (6 P. / 19 G.), Sonne-Hansen (7 P. / 12 G.); Mansson 2, Rambo 4, Korte, Südmeier 2, Pusica 1, Gullerud 3, Michalczik 3, Svitlica 2, Staar, Bilbija 4, Zvizej 6/1 – Trainer: Frank Carstens.

Schiedsrichter: Julian Köppl (Bingen) / Denis Regner (Nieder-Olm)

Zeitstrafen: 4 – 8 Minuten (Lemke 19:20, Schneider 45:05 – Michalczik 13:10, Gullerud 34:26 53:10, Rambo 44:45)

Strafwürfe: 3/2 – 2/1 (Reichmann scheitert an Christensen 44:48, Zvizej über das Tor 54:13)

Zuschauer: 4.168 in der Rothenbach-Halle, Kassel

 

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Die MT Melsungen steuert auf den 24. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga zu, aber die Vorbereitung auf den kommenden Gegner verläuft derzeit nahezu unter irregulären Bedingungen. Mehr als die halbe Mannschaft ist verletzt oder krank – Trainer Michael Roth, weiß Mitte der Woche noch nicht, wen er am Samstag gegen GWD Minden aufbieten kann. Anwurf in der Kasseler Rothenbach-Halle ist um 20:30 Uhr. Es gibt noch Tickets im Vorverkauf sowie am Spieltag an der Hallenkasse.   

Nur ungern gibt Michel Roth derzeit Informationen über den personellen Status seiner Mannschaft preis. “Angesichts unseres hohen Kranken- und Verletzungsstandes hört sich das immer gleich nach Jammern an. Aber das wollen wir nicht. Andere Mannschaften haben auch mit Ausfällen zu kämpfen. Für uns selbst ändert dies aber nichts an unserer Zielsetzung für das kommende Spiel. Vor eigenem Publikum wollen, ja müssen wir gegen Minden gewinnen”, gibt sich der MT-Trainer, der derzeit selber grippal angeschlagen ist, fast trotzig.

Wie auch immer, in den ersten Tagen der laufenden Trainingswoche trainierte in der Melsunger Stadtsporthalle eine Rumpftruppe, da aussser den Verletzten übers Wochenende noch einige Spieler von der Erkältungswelle erfasst wurden. Auch Michael Roth hielt sich von der Mannschaft fern (“Ich wollte nicht noch zusätzlich Spieler anstecken”) und überließ seinem Co. Heiko Grimm die Trainingsleitung. “Als Trainer will man natürlich am liebsten immer mit dem kompletten Kader arbeiten. Aber die Bedingungen muss man eben nehmen wie sie sind”, zuckt Grimm mit den Schultern und macht das beste aus der Situation. “Ein Training mit nur wenigen Spielern zu erstellen, ist mitunter aufwändiger, als für die ganze Mannschaft. Wir arbeiten eben dann mehr individuell und gezielt auf den Einzelnen zugeschnitten. Unschön ist  es nur, wenn man dabei gar kein Torwurftraining machen kann. Wir haben nämlich derzeit keinen einzigen Keeper zur Verfügung”, verrät Grimm.
 
Sämtliche Torhüter derzeit ausgefallen

Die Situation zwischen den Pfosten ist besonders prekär: Nebojsa Simic laboriert noch an seinem Muskelbündelriss, und Johan Sjöstrand fehlte Anfang der Woche genauso wegen Erkältung, wie Fabian Meyfarth und Glenn-Louis Eggert, die beiden Youngster aus der Reserve und der A-Jugend. Backup-Keeper Mathias Lenz, hauptberuflich Lehrer, kann praktisch nur zu den Spielen zum Team stoßen.

Auf der Spielmacherposition steht derzeit Timm Schneider allein in der Trainingshalle, da auch Lasse Mikkelsen übers Wochenende vom Infekt befallen worden ist. Rekonvaleszent sind derzeit Finn Lemke, von dem man hoffen darf, dass er zum Ende der Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Inwieweit dies auch für die aus dem Kiel-Spiel lädiert herausgekommenen Akteure Arjan Haenen (Oberschenkelzerrung) und Johannes Golla (Außenbandanriss) gilt, bleibt abzuwarten.

“Wir haben in der gesamten Saison noch kein einziges Mal komplett trainieren können, warum sollte sich das jetzt noch ändern”, flüchtet sich Michael Roth in Galgenhumor. Gleichzeitig mahnt der Chefcoach die Ziele an: “Ohne Minden abwerten zu wollen, müssen wir diesen Gegner am Samstag – egal in welcher Besetzung – mit unseren Fans im Rücken schlagen. Gerade weil es uns in den beiden letzten Auswärtsspielen in Kiel und Flensburg nicht gelungen ist, eine insgeheim erhoffte Überraschung zu landen. Dass man aber auch als vermeintlicher Favorit nicht mal ebenso ein Heimspiel gewinnt, hat uns der Punktverlust gegen Lemgo vor Augen geführt”.

Roth vor 500. Einsatz als Bundesliga-Trainer

Erkältung hin, Grippewelle her, der MT-Trainer geht davon aus, dass er am Samstag wieder wie gewohnt an der Seitenlinie stehen  und sein Team coachen kann. Neben dem Ziel, zwei Punkte zu erkämpfen, hat er noch einen weiteren Anreiz, das zu tun: Michael Roth steht laut SKY vor seinem 500. Einsatz als Bundesligatrainer. Das haben bislang übrigens erst drei weitere seiner Berufskollegen geschafft: Kiels Alfred Gislason (651 Spiele), Berlins Velimir Petkovic (614 Sp.) und?Leipzigs Michael Biegler (515 Sp.).
 
Der Shooter weiß, wie es am Samstag klappen kann

Julius Kühn, nach seiner Superserie von 33 Toren in drei Spielen von der Bundesliga zum “Spieler des Monats Februar’ gekürt, weiß, wie es am Samstag klappen kann: “Was wir gegen Minden besser machen müssen als in Kiel, ist ganz klar die Abwehrarbeit. Dort haben wir in der ersten Halbzeit 20 Tore kassiert, das ist eindeutig zu viel. In der zweiten Hälfte waren es dann nur noch 12, darauf können wir aufbauen. Im Angriff läuft es eigentlich recht gut, wir schaffen es meist, um die 30 Treffer zu erzielen. Letztendlich sollten wir uns darauf konzentrieren, was uns über die Saison hinweg stark gemacht hat, also auf die Defensive. Wir dürfen Minden keinesfalls unterschätzen. Diese Mannschaft ist imstande, auch mal vermeintlich stärker einzuschätzende Gegner zu überraschen. Das hat sie zum Beispiel schon gegen Wetzlar und Hannover bewiesen. Wir wollen uns auf keinen Fall überraschen lassen, das warnende Beispiel mit dem Punktverlust im Heimspiel gegen Lemgo haben wir ja noch vor Augen”, so der derzeit führende Torschütze der Bundesliga. Und dass in puncto Offensive auf ihm selbst wieder viele Hoffnungen ruhen, ist Julius Kühn sicher auch bewusst.

Minden kommt mit internationaler Besetzung

Mit Minden gastiert der Tabellenzwölfte in Kassel. Dessen Trainer Frank Carstens, der die Ostwestfalen seit Februar 2015 unter seiner Obhut hat, bringt unter anderem mit den beiden Norwegern Christoffer Rambo (RR, 98 Saisontore) und Magnus Gullerud (KM, 55 T.), dem aus Beckum stammenden Marian Michalczik (RL; 88 T.), dem Montenegriner Aleksandar Svitlica (RA, 78 T.) und dem Schweden Dalibor Doder (RM, 52 T.) eine internationale und vor allem torgerfährliche Besetzung mit. Darüber hinaus stehen mit Kreisläufer Anton Mansson und Torwart Maurice Paske auch zwei Ex-MT-Cracks im Aufgebot.

Schiedsrichter in Kassel:
Julian Köppl (Bingen) / Denis Regner (Nieder-Olm); Spielfausicht: DHB-Schiedsrichterwart Wolfgang Jamelle.

Berichterstattung:
SKY überträgt live, Vorberichte gibt es ab 20:00 Uhr.

Ticketsituation (Stand 07.03.): Rund 500 Karten sind noch im Vorverkauf verfügbar und es wird auch am Spieltag an der ab 19:00 Uhr geöffneten Kasse der Rothenbach-Halle noch ausreichend Karten geben.

Infos zum Gegner:
www.gwd-minden.de

 

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MT Melsungen

Das war knapp! Der arg ersatzgeschwächte Handball-Bundesigist MT Melsungen wuchs in Kiel förmlich über sich hinaus, und schrammte trotz des Fehlens von vier Stammspielern haarscharf an einer Sensation vorbei. Gut fünf Minuten vor Schluss gingen die Nordhessen zum zweiten Mal überhaupt im gesamten Spiel in Führung. Doch dann vergaben sie zwei Angriffe, während der THW noch zweimal erfolgreich war – zuletzt Vujin mit einem vier Sekunden vor Abpfiff verwandelten Strafwurf zum glücklichen 32:31 Erfolg für die Gastgeber. Damit verbleibt die MT in der Tabelle vorerst hinter dem THW Kiel auf Rang sieben. Beste Torschützen in der mit 10.285 Zuschauern ausverkauften Kieler Sparkassen Arena waren Raul Santos (6), Lukas Nilsson (6) und Marko Vujin (6/2) für den THW?sowie Julius Kühn (7), Michael Müller (6) und Marino Maric (4) für die MT. Am nächsten Spieltag dürfen die Nordhessen dann wieder vor eigenem Publikum auflaufen – am 10. März ist GWD Minden in der Kasseler Rothenbach-Halle zu Gast.  

Mit den verletzten Nebojsa Simic, Finn Lemke und Felix Danner und dem aus privaten Gründen fehlenden Tobias Reichmann musste die MT Melsungen beim Spiel in Kiel gleich auf vier Leistungsträger verzichten. Das ließ vor dem Anpfiff in der Sparkassen Arena nichts Gutes erahnen. Was sich dann auch prompt in den ersten Spielminuten bewahrheiten sollte. Denn die Kieler schlossen drei Angriffe jeweils mit Torerfolgen ab und zeigten damit, dass sie nach den drei Pleiten in den letzten drei Spielen (zweimal Bundesliga, einmal Champions League) fest entschlossen waren, die Negativserie zu beenden. Neben der schnellen Torfolge überraschten die Zebras die Bartenwetzer auch noch mit einer sehr offensiven 3:2:1-Abwehr, die die MT-Rückraumspieler teilweise bis auf 14, 15 Meter vor dem Tor bekämpfte.[metaslider id=20815]

Umgekehrt eröffnete das der MT aber auch Räume am Kieler Kreis und so war nicht verwunderlich, dass auf dieser Position der Knoten platzte und Marino Maric in der vierten Minute denn ersten Melsunger Treffer erzielte (3:1). Die Fördestädter konnten die Nordhessen dann aber nur noch kurze Zeit auf diesem Abstand halten. Denn mit fortscheitender Spieldauer fanden diese immer wieder Lücken und nahmen rasch Tuchfühlung zum Gegner auf. Nach Toren von Julius Kühn, einem verwandelten Strafwurf von Michael Allendorf und einer Doublette von den Müller-Zwillingen war nach gut zehn Spielminuten alles wieder ausgeglichen (6:6).

In der Folge waren es dann Kleinigkeiten, die das Pendel wieder zugunsten der Hausherren ausschlagen ließen. Hier ein erfolgreicher Wurf von Linksaussen Raul Santos, da ein Treffer vom gleichen Spieler ins leere MT-Tor und dort ein erst im Nachwurf verwandelter Siebenmeter führten zum 10:7-Zwischenstand (16.). Was die MT aber nicht aus der Spur brachte. Denn Johan Sjöstrand vereitelte mit tollen Reflexen zwei Kieler Angriffe, zwischendurch trafen Julius Kühn, danach Lasse Mikkelsen von der Siebenmeterlinie und dann Michael Allendorf ins diesmal verwaiste Kieler Gehäuse – schon stand es wieder knapp. Und weil danach Johan Sjöstrand mit einer Glanztat den Wurf von Marko Vujin entschärfte und im Gegenzug MT-Kapitän Michel Müller Niklas Landin mit einem Unterarmwurf überraschte, leuchtete erneut ein Patt an der Anzeigentafel auf (12:12, 21.).  

Das gefiel  Alfred Gislason überhaupt nicht und so nahm der Kieler Coach eine Auszeit. Seine Ansprache fruchtete postwendend, seine Schützlinge machten binnen zweieinhalb Minten aus dem Gleichstand eine 15:12-Führung. Und hätte Johan Sjöstrand zwischendurch nicht den frei vor ihm auftauchenden Raul Santos entzaubert, wäre der Rückstand noch etwas deutlicher ausgefallen. Nicht verschwiegen werden darf aber auch, dass die MT in dieser Phase eine Unterzahlsituation durchstehen musste, da Michael Müller für zwei Minuten auf die Bank geschickt worden war.

Dennoch kämpften sich die Rotweissen zunächst wieder heran. Johannes Golla, inzwischen für Marino Maric am Kreis, verwertete ein Anspiel von Julius Kühn, hinten parierte Sjöstrand wieder einmal gegen Vujin und im Gegenzug drosch Michael Müller den Ball zum 17:16-Anschluss in die Kieler Maschen (28.). Etwas unverständlich dann, dass sich die Gäste in den verbleibenden gut zwei Minuten bis zum Halbzeitpfiff noch drei Gegentreffer einhandelten. Wobei daran wieder nur Kleinigkeiten Schuld waren. Vorne jeweils vergebene Bälle nutzten nacheinander Bilyk per Sprungwurf, Santos per Gegenstoß und Nilsson mit einem Gewaltwurf zum 20:16-Pausenstand. Gut möglich, dass auch die Umstellung der Abwehr, Kiel hatte sich auf eine 6:0-Formation zurück gezogen, ihren Anteil daran hatte. [metaslider id=5142]

Dass die Gastgeber damit schon die Weichen auf einen späteren Erfolg gestellt haben könnten, glaubten die 10.000 Fans erst recht, nachdem ihre Lieblinge kurz nach Wiederanpfiff auf 21:16 (32.) erhöhten. Doch sie mussten sich von der nicht aufsteckenden MT eines Besseren belehren lassen. Denn die schloss über die Zwischenstände 21:18 (33.) und 23:20 (36.) wieder zum 23:22 auf (39.). Das konnte auch der kurz zuvor für Niklas Landin ins Tor genommene Andreas Wolff nicht verhindern. Zumal er – kaum eingewechselt – einen Strafwurf von Lasse Mikkelsen passieren lassen musste. Würde es nun die MT schaffen, den erfolgreichen Vorwärtsdrang weiter aufrecht zu erhalten?

Leider nein. Denn in Folge scheiterten die Abwehrversuche gegen Ole Rahmel, Marko Vujin und Patrick Wiencek, was wiederum den alten Vier-Tore-Rückstand bedeutete 26:22, 42.). Zusehends bemerkbar machte sich, dass mit Finn Lemke und Felix Danner die zwei etatmäßgen Innenverteidiger fehlten. Und da sich kurz vor dem Pausenpfiff auch noch Johannes Golla mit einem umgeknickten Fußgelenk verabschieden musste, waren die personellen Möglichkeiten im Zentrum mehr als rar. Obwohl dort Marino Maric und der nach seiner Schambeinentzündung erstmalig wieder mitwirkende Timm Schneider alles daran setzten, die Lücken in der 6:0-Formation zu schließen.

Wer geglaubt hatte, dass nun das Spiel endgültig zugunsten der Kieler kippen würde, musste sich abermals getäuscht vorkommen. Denn die MT ließ sich noch längst nicht abschütteln. Im Gegenteil: Der glänzend von Lasse Mikkelsen bediente Marino Maric und danach Arjan Haenen mit gefühlvollem Kopfleger verkürzten auf 26:24 (43.). Die Spannung stieg weiter: Julius Kühn hatte mit seinem sechsten Treffer zum 29:28 verkürzt, ehe der für Michael Allendorf auf die linke Aussenbahn beorderte Jeffrey Boomhouwer das Rennen wieder öffnete. Der Flügelflitzer hatte beim Gegenstoß mit einer Dribbelfinte seinen Kontrahenten aussteigen lassen und danach nervenstark auch noch den zwischen die Pfosten zurück gekehrten Niklas Landin düpiert (29:29, 50.).

Der Hammer aus MT-Sicht: Die Gäste gingen nach Toren von Arjan Haenen und Julius Kühn dann sogar  zweimal in Führung. Da zeigte die Hallenuhr noch ziemlich genau fünf zu spielende Minuten an. Warum am Ende aber der THW mit 32:31 hauchdünn und glücklich die Nase vorn hatte, lag – wie so oft in den vorangegangenen 60 Minuten – wiederum nur an Marginalien. Dabei wurden ausgerechnet die beiden Akteure, die jeweils für die Melsunger Führung gesorgt hatten zu tragischen Figuren: Arjan Haenen scheiterte aus guter Position und wenig später landete Julius Kühns versuchtes Rückhandanspiel auf Jeffrey Boomhouwer in den Fängen des Gegners. Auf der anderen Seite indes waren erst Lukas Nilsson erfolgreich und dann Marko Vujin mit einem verwandelten Siebenmeter, vier Sekunden vor dem Abpfiff.

 

Stimmen zum Spiel:

MT-Trainer Michael Roth: Wir haben heute alles gegeben, waren ganz dicht dran, eine Überraschung zu schaffen. Vom kämpferischen Moment her war es angesichts unserer personellen Handicaps nahezu eine Weltklasseleistung. Deshalb ist es mehr als schade, dass wir in der entscheiden Schlussphase einige Nerven gezeigt und uns dadurch um den möglichen Lohn gebracht haben. Das Angriffsspiel war sehr konzertiert und diszipliniert, da haben wir – bis auf zwei ausgelassene Chancen in den letzten Minuten fast alles richtig gemacht. In der Abwehr aber haben wir wie schon in den letzten Spielen nicht den erforderlichen Zugriff auf den Gegner bekommen. Mit Felix Danner und Finn Lemke haben die Säulen Innenblocks gefehlt, und dann musste im Spielverlauf mit Johannes Golla ein weiterer abwehrstarker Spieler verletzungsbedingt aussteigen. Insofern kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Im Gegenteil. Heute war vor allem auch die Körpersprache da, die wir in Flensburg etwas vermissen haben lassen. Trotz dieser Niederlage sind die vor uns stehenden Mannschaften noch nicht soweit weg, als das wir nicht mehr den Anschluss herstellen könnten. Auf jeden Fall werden wir jetzt weiter nach vorne schauen und hoffen, dass einige der verletzten Spieler bis zum nächsten Spiel gegen Minden wieder fit werden.
 
MT-Kapitän Michael Müller: In der ersten Halbzeit haben wir eindeutig zu viele Tore kassiert. Unsere Abwehr strahlt derzeit nicht die ansonsten von uns gewohnte Sicherheit aus. So unterstützen wir auch unseren Torwart Johan Sjöstrand nicht in ausreichendem Maße. Überhaupt fehlt uns hinten in den letzten Spielen etwas die Galligkeit, die Aggressivität, mit der man normalerweise den Gegner bekämpfen muss. In der zweiten Halbzeit lief es dann besser, aber leider hat es am Ende dann doch nicht ganz gereicht. Insgesamt haben wir einen gut besetzten Kader und haben damit  auch viele Variationsmöglichkeiten. Andererseits klappt aber auch die Abstimmung in einzelnen Bereichen noch nicht optimal. Wir haben noch Luft nach oben.[metaslider id=9316]

Statistik
 
THW Kiel: Landin (1.-38., 47.-60., 11 Paraden), Wolff (38.-47., 1 Parade); S. Firnhaber, Dissinger, Wiencek (4), Ekberg (2/1), Frend Öfors (n.e.), Rahmel (4), Dahmke (n.e.), Zarabec (2), L. Firnhaber (n.e.), Vujin (6/2), Bilyk (2), Nilsson (6), Santos (6); Trainer: Gislason.

MT Melsungen: Sjöstrand (1.-60., 11/2 Paraden), Lenz (n.e.); Maric (4), Kühn (7), Golla (3), Mikkelsen (3/2), Danner (n.e.), P. Müller (1), Boomhouwer, Schneider, Allendorf (3/2), M.Müller (6), Haenen (2), Langhans (n.e); Trainer: Roth.

Schiedsrichter: Peter Behrens (Wuppertal) / Marc Fasthoff (Neuss).

Strafzeiten: 4 Min. – 8 Min. (Bilyk, 15.; Dissinger, 18. – P. Müller, 12., 47.; Golla, 17.; M. Müller, 22.).

Siebenmeter: 5/3 – 4/4 (Ekberg scheitert 2x an Sjöstrand).

Spielfilm: 3:0 (3.), 4:1, 5:2 (7.), 6:6 (10.), 10:7 (15.), 12:12 (21.), 17:14 (26.), 20:16 (HZ); 23:19 (35.), 23:22 (39.), 26:24 (43.), 28:25, 29:27 (47.), 29:30 (53.), 30:31 (55.), 31:31 (57.), 32:31 (60.)

Zuschauer: 10.285 in der Sparkassen-Arena Kiel  (ausverkauft).

Das nächste Spiel:
Sa., 10.03.18, 20:30 Uhr, MT Melsungen – TSV GWD Minden, Rothenbach-Halle Kassel

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http://nordhessen-journal.de/2018/03/01/aktualisierte-vorschau-personelle-lage-bei-mt-melsungen-arg-zugespitzt/

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Die nächsten Spiele

Wenn Handball-Bundesligist MT Melsungen am Donnerstag beim THW Kiel antritt, könnten bei den Nordhessen bis zu fünf Leistungsträger fehlen. Das Spiel der beiden punktgleichen Tabellennachbarn wird um 19:00 Uhr in der Sparkassen Arena angepfiffen – SKY startet ab 18:30 Uhr mit Interviews und Vorberichten in die TV-Übertragung.

Nun ist es im Team der MT Melsungen personell doch schlimmer gekommen, als zunächst befürchtet. Durfte man nach dem letzten Heimspiel gegen Lemgo noch davon ausgehen, dass der dort geschonte Finn Lemke bis zum Match in Kiel wieder fit sein würde, hat sich das leider nicht bewahrheitet. Der schmerzlich vermisste Abwehrchef muss aufgrund seiner Oberschenkelverletzung die Rehamaßnahmen doch noch fortsetzen und wird am Donnerstag nicht in der Sparkassen-Arena auflaufen können.

Gleiches gilt für den immer noch an einem Muskelbündelriss laborierenden Torwart Nebojsa Simic. Inwieweit Spielmacher Timm Schneider eingesetzt werden kann, ist fraglich. Das Kraftpaket saß gegen Lemgo trotz noch nicht ganz überwundener Schambeinentzündung zumindest schon wieder auf der Bank.

Ungewiss ist auch das Mitwirken von Felix Danner. Der Kreisläufer knickte im Abschlusstraining um und kann erst nach dem Aufwärmen – also unmittelbar vor dem Anwurf – entscheiden, ob er dabei sein kann.

Darüber hinaus steht ein großes Fragezeichen hinter dem Einsatz von Tobias Reichmann. Der Rechtsaussen, der von 2009 bis 2012 das Trikot der Zebras trug, blieb zunächst bei seiner erkrankten Frau in Kassel. Die Chancen, dass er es rechtzeitig bis zum Anwurf in die Sparkassen Arena schafft, sind eher gering.

Somit sind die Aussichten, einen Überraschungscoup in Kiel zu landen, rapide gesunken. Und das ausgerechnet in dem Spiel, in dem es für die MT darum geht, sich weiter im oberen Tabellendrittel festzusetzen und damit die Möglichkeit offen zu halten, einen Startplatz für den internationalen Wettbewerb zu ergattern.

Aber auch die Kieler müssen auf einige Stammkräfte verzichten. Steffen Weinhold (RR) und René Toft Hansen (KM), werden ganz sicher nicht mitwirken, möglicherweise wird auch noch der angeschlagene Kapitän Domagoj Duvnjak fehlen.

Schiedsrichter in Kiel:
Peter Behrens (Wuppertal) / Marc Fasthoff (Neuss); DHB-Spielaufsicht: Nils Szuka.

Bisherige Ligavergleiche:

25 Spiele, 21 Siege THW, 4 Siege MT, 1 Remis.
Letztes Spiel: 10.09.2017, MT Melsungen – THW Kiel  29:25

Berichterstattung:
SKY zeigt die Begegnung live als “Topspiel am Donnerstag”, Vorberichte ab 18:30 Uhr.
Die HNA steigt ab 18:50 Uhr mit einem Liveticker ein.

Infos zum Gegner:

www.thw-handball.de

 

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In einem nervenaufreibenden Thriller vor zum neunten Mal in dieser Saison ausverkauftem Haus in der Kasseler Rothenbach-Halle trennten sich die MT Melsungen und der TBV Lemgo mit einem unter dem Strich verdienten 33:33 (16:17)-Unentschieden. Das sich die Gäste durch unermüdlichen Kampf, große Nervenstärke und diszipliniertes Spiel sicherten, während Melsungen nie zu seiner Linie fand, über weite Strecken einem Rückstand hinterherlief und schlussendlich wenigstens, wie im Hinspiel, noch einen Punkt sicherte. Julius Kühn verbuchte ein volles Dutzend Tore aus dem Feld für sich, Tim Hornke als bester Lemgoer Schütze machte sieben seiner ebenfalls zwölf Treffer von der Siebenmeterlinie.

Beide Angriffsreihen taten sich schwer mit dem Gegner. Lemgo mit der Melsunger 5:1-Formation, aus der heraus Michael Allendorf Regisseur Andrej Kogut die Räume zum Spielaufbau eng machte, die MT mit der fast deckungsgleichen Gegenvariante der Ostwestfalen und Patrick Zieker auf vorgezogenem Posten. So dauerte es einige Zeit, bis der zum Kreis eingelaufene Allendorf Piotr Wiszomirski erstmals bezwingen konnte. Noch länger dauerte es bis zu ersten herausgespielten Treffer der Gäste, den Kogut zum 2:2 erzielte (7.), nachdem zuvor Tim Hornke nur per Siebenmeter zum Ziel gekommen war.

Von der desolaten Anfangsleistung bei den Rhein-Neckar Löwen im vorangegangenen Auswärtsspiel waren die Lipperländer weit entfernt. Im Gegenteil stimmte nicht nur der Kampfeswille, sondern auch die spielerische Komponente. Immer wieder war einer der Blau-Weißen frei zum Anspiel. Erschwerend kam hinzu, dass Johan Sjöstrand nicht zur gewohnten Form fand. Erst einen Wurf hatte er pariert, als Tim Hornke schon zum dritten Mal traf und den TBV mit 7:5 in Führung brachte. Die erste Auszeit durch Trainer Michael Roth war die logische Folge (14.).

Bei diesem Vorteil für die Gäste blieb es in der Folge, auch wenn sich Sjöstrand moderat steigerte und die Melsunger mehr als einmal nach dem jeweils prompt erzielten Anschluss den Ausgleich vor Augen hatte. Gelingen wollte er erst zum 12:12 durch einen Gegenstoß über Tobias Reichmann nach einer weiteren Sjöstrand-Parade (23.). Und nur drei Minuten später war es der schwedische Keeper dann selbst, der das Leder über das gesamte Feld ins zu Gunsten eines weiteren Feldspielers verlassene Lemgoer Tor beförderte – 14:13 (26.).[metaslider id=20815]

Die nächste Auszeit folgte, diesmal genommen von Florian Kehrmann. Mit Erfolg, denn den Rest der Unterzahl nach Fynn Hangsteins Strafe blieb ohne Gegentor und brachte durch Donat Bartoks Treffer sogar den nächsten Gleichstand. Die Begegnung blieb offen. Mehr noch, als Michael Allendorf kurz vor der Halbzeit auf die Strafbank musste und sich Michael Müller in der Lemgoer Abwehr festlief, schaltete Isaias Guardiola am schnellsten, sah, dass der Melsunger Kasten leer war und warf vom eigenen Kreis sogar eine nicht unverdiente Halbzeitführung heraus.

Nach Wiederbeginn fand das abwechslungsreiche Duell auf Augenhöhe seine Fortsetzung. Erst liefen die Nordhessen den TBV-Führungen hinterher, dann schlug das Pendel nach Lasse Mikkelsens Siebenmeter zum 20:19 kurzfristig mal wieder nach der anderen Seite aus, um durch Guardiola und Kogut erneut gedreht zu werden (20:21, 37.). Darüber hinaus hatten die Gastgeber Glück, dass sich Sjöstrand weiter steigerte, sonst wären die Ostwestfalen womöglich deutlicher davon gezogen, zumal Jeffrey Boomhouwer eine Strafe kassierte. So aber führte ein gemeinsam gelaufener Gegenstoß von Julius Kühn und Michael Allendorf, den der Linksaußen abschloss zum 22:22 (40.).

Lemgo reagierte prompt, setzte sich durch zwei Zieker-Tore sogar wieder etwas deutlicher ab. Um nach einem Doppelschlag von Julius Kühn zum 25:25 wieder eingefangen zu werden (45.). Dann patzte Sjöstrand beim Wurf von Tim Suton, landete Kühns Versuch zu unplatziert an Peter Johannessons Schienbein und Christian Klimek stellte den alten Abstand wieder her (25:27, 48.). Die Melsunger fanden einfach nicht in ihre Spur und machten sich jeden errungenen Teilerfolg umgehend selbst wieder zunichte.
Nach dem nächsten Treffer durch Donat Bartok zum 26:28 räumte Sjöstrand seinen Arbeitsplatz zu Gunsten von Mathias Lenz. Der blieb jedoch chancenlos gegen Tim Hornke, während der ebenfalls zwischen die Pfosten zurückgekehrte Piotr Wiszomirski sofort gegen Julius Kühn parierte. Dass Allendorf dennoch das 30:30 per Konter gelang, lag an einem technischen Fehler des TBV. Nach Bartoks fünftem Streich kehrte Sjöstrand für den erfolglos gebliebenen Lenz ins Tor zurück (55.).

Der Rest war ein reines Nervenspiel. Angeheizt von den Unparteiischen, die sich den Unmut der Zuschauer massiv zuzogen. Erst durch eine zweifelhafte Entscheidung für Ballbesitz Lemgo, dann durch allzu geduldiges Zulassen der endlos in die Länge gezogenen Gästeangriffe. Trotzdem gelang der Melsunger Abwehr der Ballgewinn und Michael Müller die 32:31-Führung, beantwortet durch Tim Hornkes achten verwandelten Siebenmeter zum Gleichstand. Eine Minute war da noch zu spielen. Kühn stieg hoch, brachte die MT in Vorlage. Noch 39 Sekunden. Patrick Zieker ist frei auf Linksaußen, bezwingt Sjöstrand: 33:33 – noch elf Sekunden. Ein letzter Angriff für die Hausherren, ein letzter Sprungwurf von Julius Kühn, eine allerletzte Fußparade von Piotr Wyszomirski, dann lagen sich die Blauen in den Amen und jubelten, die Roten schauten ungläubig drein, ein einsamer Kühn saß auf dem Spielfeld und hämmerte mit der Faust auf den Hallenboden ein. Zwölfmal hatte er getroffen, ausgerechnet der dreizehnte sollte nicht sein.[metaslider id=5142]

Stimmen zum Spiel:

Michael Roth: Glückwunsch an Florian und den TBV für den verdienten Punkt. Ich habe in letzter Zeit viele Spiele von ihnen gesehen, aber das heute war sicher ihr bestes, gleichzeitig garantiert nicht unser bestes. Wie schon in Flensburg hat es sehr lange gedauert, bis wir Zugriff auf den Gegner bekommen haben. In der zweiten Hälfte haben wir zwar besser verteidigt, aber trotzdem haben viele Sachen nicht funktioniert. Im Angriff sind 33 Tore vollkommen in Ordnung, aber wir dürfen daheim keine 33 bekommen. Dass Finn Lemke uns am Freitag noch komplett ausgefallen ist war der Sache auch nicht förderlich. Jetzt müssen wir diesen Punktverlust hinnehmen und versuchen, ihn woanders wieder gut zu machen.

Florian Kehrmann: Wir haben heute mit einer kämpferisch überragenden Leistung einen Punkt geholt. Dazu haben wir im Vorfeld versucht, uns etwas einfallen zu lassen. Und deshalb hatten wir auch vor, Melsungen mit unserer 5:1-Deckung lange zu ärgern und ihnen ihre Sicherheit im Angriff zu nehmen. Das hat funktioniert, aber das kann man keine 60 Minuten durchhalten. Die Umstellung zurück auf 6:0 hat dann aber auch funktioniert. Nach vorn waren wir sehr diszipliniert und haben nur wenige technische Fehler gemacht. Das war sicher der Schlüssel zum Erfolg. Dazu habe ich versucht meinen Spielern zu vermitteln, dass man auch nach Melsungen fahren kann um Punkte zu holen. Die Motivation dabei war unsere Eishockey-Olympiamannschaft und darzustellen, was im Sport möglich ist.

Axel Geerken: Die Bundesliga-Tabelle zeigt ein recht deutliches Bild. Vorn stehen sieben Mannschaften, dahinter ist ein größerer Abstand. Wir sind mit dabei, aber es ist schon enttäuschend, wie wir unsere Punkte abgeben. Vielleicht braucht es doch noch Zeit, um den etwas größeren Umbruch mit fünf neuen Spielern hin zu bekommen. Bei allem Respekt vor Lemgo, den ich ganz sicher habe, muss man so ein Spiel wie heute gegen einen solchen Gegner ganz einfach gewinnen.

Jörg Zereike: Kämpferisch war das heute eine überragende Leistung ohne Fabian van Olphen und Christoph Theuerkauf. Es war klar, dass wir ohne die beiden in der Abwehr Probleme bekommen würden. Zufrieden sind wir aber nicht nur mit dem heutigen Punkt, sondern mit dem Verlauf der gesamten Saison. Bisher hat uns nur immer das i-Tüpfelchen gefehlt, auch mal bei einem der „Großen“, zu denen ich Melsungen zähle, etwas zu holen. Wir haben uns eher darauf beschränkt, die sogenannten Pflichtpunkte zu holen. Nun haben wir uns endlich einmal für unsere bisherige Arbeit richtig belohnt.

Statistik
 
MT Melsungen: Sjöstrand (14 Paraden / 29 Gegentore), Lenz (0 P. / 4 G.), Meyfarth (n. e.); Maric, Kühn 12, Golla 2, Reichmann 2, Mikkelsen 7/3, Danner 1, P. Müller 1, Boomhouwer, Schneider, Allendorf 4, M. Müller 3, Haenen, Langhans – Trainer Michael Roth.
 
TBV Lemgo: Wyszomirski (6 P. / 20 G.), Johannesson (4 P. / 13 G.); Kogut 4, Guardiola 2, Ebner, Theuerkauf, Hornke 12/7, Hangstein, Hübscher, Suton 4, Engelhardt, Bartok 4, Klimek 2, Zieker 5, Rose – Trainer: Florian Kehrmann.
 
Schiedsrichter: Nils Blümel (Berlin) / Jörg Loppaschewski (Berlin)
Zeitstrafen: 6 – 4 Minuten (Allendorf 29:12, Boomhouwer 38:28, M. Müller 41:22 – Hangstein 24:09, Bartok 33:29).

Strafwürfe: 4/3 – 7/7 (Allendorf neben das Tor 12:36).

Zuschauer: 4.300 in der Rothenbach-Halle, Kassel (ausverkauft)

Die nächsten Spiele:
Do., 01.03.18, 19:00 Uhr, THW Kiel – MT Melsungen, Sparkassen-Arena Kiel
Sa., 10.03.18, 20:30 Uhr, MT Melsungen – TSV GWD Minden, Rothenbach-Halle Kassel
MT

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Foto Finn Lemke (A. Käsler).

Zwei Tage vor dem Match der MT Melsungen gegen den TBV Lemgo, einem der Evergreens in der DKB Handball-Bundesliga, hat bei den Nordhessen erneut der Verletzungs-Dämon zugeschlagen. Nachdem Spielmacher Timm Schneider und Torwart Nebojsa Simic in diesem Jahr noch nicht auflaufen konnten und wohl weiterhin ausfallen, hat es nun auch noch Finn Lemke erwischt. Der Abwehrspezialist wird aufgrund einer Oberschenkelverletzung am Sonntag definitiv nicht auflaufen können. Anwurf in der Kasseler Rothenbach-Halle ist um 12:30 Uhr. Es gibt noch Restkarten an der ab 11:00 geöffneten Tageskasse.

Es ist aber auch wie verhext. Die Verletzungsmisere hat die MT Melsungen seit Jahresbeginn voll im Griff. Mit Spielmacher Timm Schneider (Schambeinentzündung) und Torwart Nebojsa Simic (Muskelbündelriss) haben zwei Leistungsträger keines der beiden bisherigen Spiele im neuen Jahr mitmachen können. Finn Lemke ging schon zuletzt in Flensburg angeschlagen ins Match, konnte nur kurzzeitig aushelfen. Nun fällt der 2,10-Riese am Sonntag im ewig jungen Duell mit dem TBV Lemgo definitv aus.

Es passierte im Freitagstraining in einer Allerweltssituation. “Erst haben wir gedacht, dass er sich einen Muskelfaserriss zugezogen hat, aber es ist zum Glück ‘nur’ eine deftige Zerrung im Oberschenkel. Wir werden gegen Lemgo kein Risiko eingehen und hoffen, dass Finn bis zum Donnerstag wieder soweit hergestellt ist und er uns beim schweren Auswärtsspiel in Kiel unterstützen kann”, erklärt MT-Trainer Michael Roth.

Der Ausfall des Abwehrchefs hat natürlich Auswirkungen auf die Besetzung in der Defensive. Wir haben am Samstag noch ein Abschlusstraining und werden das nutzen, um noch ein oder zwei personelle Varianten zu testen. Ansonsten müssen alle anderen Spieler eben entsprechend zulegen um den Ausfall zu kompensieren”, so Roth. Ohnehin ist die Hintermannschaft durch das Fehlen von Simic und Schneider bereits geschwächt – das zeigte sich schon in Flensburg.

Unglücklich sind die Ausfälle allemal, besonders aber für Schneider und Lemke, da beide natürlich liebend gerne gegen ihren ehemaligen Club aufgelaufen wären. Letztgenannter trug das blauweisse Dress von 2011 bis 2015, der Spielmacher ein Jahr weniger, also ab 2012. Ein kleiner Hoffnungsschimmer zeigt sich bei ihm: “Ich habe in den letzten Tagen einige Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolviert. Vielleicht kann ich am Sonntag wenigstens auf der Bank sitzen”, verrät Schneider.

“Trotz aller personellen Probleme sind wir vor eigenem Publikum in der Favoritenrolle. Die müssen wir annehmen. Wir wollen deshalb vom Anwurf an unser Fans mitnehmen und gemeinsam mit ihnen möglichst zwei Punkte holen”, gibt sich Coach Michael Roth kämpferisch.

Schiedsrichter:
Nils Blümel / Jörg Loppaschewski (beide Berlin); DHB-Spielaufsicht: Berndt Dugall.

Bisherige Ligavergleiche:
25 Spiele, 13 Siege TBV, 11 Siege MT, 1 Remis. Letztes Spiel: 17.09.2017, TBV – MT 26:26

Ticketsituation:
Es wird noch einige Restkarten an der ab 11:00 geöffneten Kasse der Rothenbach-Halle geben.

Rund ums Spiel:
Johan Sjöstrand steht vor seinem 75. Bundesliga-Einsatz für die MT. Der Keeper kam in 2015 vom THW Kiel.
Gelingt Michael gegen Lemgo ein Tor, ist das sein 500. Bundesligatreffer für die MT. Der Kapitän kam in 2013 von der HSG Wetzlar.

TV-Berichterstattung:

SKY zeigt die Begegnung live, Vorberichte ab 12:00 Uhr.

Infos zum Gegner:
www.tbv-lemgo.de   

 

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Die MT Melsungen zu Gast bei der SG Flensburg-Handewitt – das ist für den live übertragenden TV-Sender SKY das Top-Duell dieses 21. Spieltages in der DKB Handball-Bundesliga. Der Blick auf die Tabelle zeigt warum: Mit nur zwei Punkten Abstand gehören die sechstplatzierten Nordhessen zu den ärgsten Verfolgern des Tabellenvierten. Anwurf am Donnerstag in der Flens-Arena ist um 19:00 Uhr. Die Vorberichterstattung auf SKY beginnt um 18:30 Uhr.

Mitwirkender bei einem “Top-Spiel” zu sein, das könnte die MT Melsungen für ihren kommenden Auftritt in Flensburg durchaus als gutes Omen ansehen. Am vergangenen Sonntag nämlich hatte SKY die Begegnung der Rotweissen gegen den SC DHfK Leipzig ebenfalls zum Liga-Hit des 20. Spieltages ausgerufen und prompt schlug die MT die Sachsen mit 28:20 in die Flucht. Nun also auf nach Flensburg!

Kleiner Haken: Flensburg ist nicht Leipzig. Und hat zudem Heimvorteil. Die Fördestädter zählen zum Besten, was die Liga zu bieten hat – sie reden wie fast immer bei der Vergabe des nationalen Titels ein gewichtiges Wörtchen mit und vertreten zudem die deutschen Farben traditionell in der Champions League. Apropos: Am letzten Sonntag münzte die SG ein fast schon verlorenes Match gegen den polnischen Spitzenclub Vive Kielce dank eines fulminanten Schlussspurts noch in ein Remis um. Die MT kann sich also ausmalen, was sie am Donnerstag in der “Hölle Nord”, so der respekteinflößende Nickname der Flens-Arena, erwartet.

Leider fährt das Roth-Team in dezimierter Besetzung gen Norden. Wie schon gegen Leipzig fehlen auch dort wieder Torhüter Nebojsa Simic (Muskelbündelriss) und Spielmacher Timm Schneider (Schambeinentzündung). Forschritte in Sachen Fitness hat hingegen Finn Lemke gemacht. Der Abwehrchef konnte gegen Leipzig aufgrund von Knieproblemen nur sporadisch eingesetzt werden. Erstmals mit der MT Erstligaluft durfte am Sonntag Gabor Langhans schnuppern. Wenn auch nur für vier Minuten. Für den Halbrechten war es nach eineinhalbjähriger Leidenszeit mit anhaltenden Patellasehnenbeschwerden der erste Einsatz in einem Punktspiel seit seinem Einstieg bei den Rotweissen. Allerdings braucht der 28-jährige noch diverse Trainingseinheiten und Praxis, ehe er wieder auf Liganiveau angelangt ist.[metaslider id=9316]

Gegen Leipzig, dem ersten Spiel im neuen Jahr, funktionierte die MT-Offensive schon recht ordentlich. Lasse Mikkelsen hatte die Fäden in der Rückraum Mitte in der Hand und machte auch als Torschütze eine gute Figur. Überragend links neben ihm war einmal mehr Julius Kühn. Der Shooter vom Dienst schlug allein zehn Mal zu. Trotz der Steigerung in diesem Mannschaftsteil wird die MT  aber auch in Flensburg wieder auf die Abwehr setzen. Mit 504 kassierten Toren weisen die Nordhessen vor diesem 21. Spieltag das zweiteffektivste  Bollwerk nach Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen auf. Wesentlichen Anteil daran haben die Torhüter Johan Sjöstrand und Nebojsa Simic. Da Letzterer aber ausser Gefecht ist, ist der Schwede noch mehr gefordert. Sjöstrands 14 Paraden gegen Leipzig haben gezeigt, dass auch aktuell wieder auf ihn Verlass ist. Braucht er eine Verschnaufpause, ist Blitzverpflichtung Mathias Lenz zur Stelle. Der ehemalige Friesenheimer wurde letzte Woche als Backup für Sjöstrand geholt.

“Wir haben in der Ligapause in unserer Analyse festgehalten, dass wir in der Hinrunde zwei, drei Spiele unnötig verloren haben. Wenn wir also weiterhin um die Europapokalplätze mitspielen wollen, müssen wir im weiteren Saisonverlauf nicht nur unsere Heimspiele gewinnen, sondern auch auswärts gegen die Großen der Liga die ein oder andere positive Überraschung landen. Die erste Gelegenheit dazu haben wir in Flensburg. Wir fahren trotz personeller Einschränkungen nicht chancenlos dorthin, aber wir wissen andererseits, wie schwer es ist, gegen diese international sehr erfahrene Mannschaft auch nur einen Punkt zu ergattern”, skizziert MT-Trainer Michael Roth die Ausgangssituation.

Wie beschwerlich der Gang gen Norden ist, hat übrigens schon die Anreise am Mittwoch gezeigt. Die eigentlich für den späten Nachmittag geplante Ankunft in Flensburg verzögerte sich aufgrund eines Staus auf der A7 gleich um mehrere Stunden. “Wir werden deshalb den Spielern am Abend frühzeitig Ruhe geben und unsere Videoanalyse auf morgen verschieben”, verrät Roth. Dass alle Akteure so richtig wach sein werden, dürfte kein Problem sein. Der Coach hat am Vormittag einen ausgiebigen Spaziergang an der Förde angesetzt, wo seine Schützlinge garantiert eine echt steife Brise erwartet und damit schon einen Vorgeschmack auf das, was am Abend in der Flens-Arena folgt.

Die nächsten Spiele

Eine besondere Pikanterie hat dieses Aufeinandertreffen auch zu bieten. MT-Kreisläufer Johannes Golla, der die Nordhessen trotz deren intensiver Bemühungen um eine Vertragsverlängerung am Saisonende auf eigenen Wunsch verlässt, hat vor Kurzem als neuen Club die SG Flensburg-Handewitt bekannt gegeben. Was ihn derzeit aber noch nicht sonderlich beschäftigt. “Natürlich will ich am Donnerstag gern zeigen was ich kann, aber dann ausschließlich, um mit der MT erfolgreich zu sein’, so der 20-jährige.

In Flensburg wird sich Golla die Kreis-Position mit Anders Zachariassen und dem ebenfalls neu hinzukommenden Simon Hald teilen. Jacob Heinl hingegen wird die SG nach 11 Jahren verlassen. Das Urgestein aus der Nahwurfzone wird aufgrund einer Augen-OP auch am Donnerstag gegen die MT fehlen. Ansonsten kann Trainer Maik Machulla personell aus dem Vollen schöpfen, das heißt, seine komplette Galerie aufbieten, also u.a. Torwart-Ikone Mathias Anderssen, Abwehrspezialist Tobias Karlsson, die Flügelzange Lasse Svan / Hampus Wanne, bzw. Kentin Mahé, die Kreisläufer Henrik Toft Hansen und Anders Zachariassen und die Rückraumstars Rasmus Lauge, Thomas Mogensen, Jim Gottfridsson und Holger Glandorf.[metaslider id=5142]

Schiedsrichter:
Fabian Baumgart (Neuried) / Sascha Wild (Offenburg); DHB-Spielaufsicht: Uwe Stemberg.

Bisherige Ligavergleiche:
25 Spiele, 20 Siege SG, 1 Sieg MT, 4 Remis. Letztes Spiel: 21.09.2017, MT – SG 25:30

Rund ums Spiel:
Die 6.300 Plätze bietende Flens-Arena ist nahezu ausverkauft.

TV-Berichterstattung:
SKY zeigt die Begegnung live, Vorberichte ab 18:30 Uhr, u.a. Doppelinterview mit den beiden Trainern Michael Roth und Maik Machulla.

Infos zum Gegner:
www.sg-flensburg-handewitt.de    

 

MT

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Mit einem auch in dieser Höhe verdienten 28:20 (14:10)-Erfolg über den SC DHfK Leipzig erwischte die MT Melsungen einen Start nach Maß in die entscheidende Phase der Meisterschaft in der DKB-Handball-Bundesliga. Vor 4.300 Zuschauern in der einmal mehr ausverkaufen Kasseler Rothenbach-Halle versäumten es die Hausherren über weite Strecken, die Partie schon frühzeitig zu entscheiden. Erst im Schlussspurt packten die Nordhessen noch ein paar Tore Differenz drauf, nachdem Leipzig sich lange in Schlagdistanz gehalten hatte. Erfolgreichster Schütze der Partie war Julius Kühn, der zehnmal netzte, für Leipzig traf Philipp Weber acht Mal, davon einmal von der Siebenmeterlinie.

Mit gleich sechs deutsche Nationalspieler, die noch vor zwei Wochen bei der Europameisterschaft in Kroatien auf dem Parkett standen, verdiente das Aufeinandertreffen der beiden Teams aus dem Verfolgerfeld der Bundesliga-Spitze das Attribut „Spitzenspiel voll und ganz. Und auch der Rahmen war dem mit dem zum siebten Mal ausverkauften Haus der Saison mehr als angemessen. Spielerisch dagegen blieben die Anfangsminuten auf dem Spielfeld, zumindest was strukturiertes Angriffsspiel anging, deutlich dahinter zurück. Was zwei ganz starken Defensivreihen geschuldet war, die beherzt zugriffen.

Leipzig operierte mit einer eher offensiven 6:0-Formation, aus der heraus schon auf acht Metern attackiert wurde, wodurch bei den Melsungern kein rechter Spielfluss aufkommen wollte. Dagegen setzte die MT auf eine 5:1-Variante mit Michael Allendorf auf vorgezogener Position, der äußerst effektiv störte und für Ballgewinne sorgte. Was indes prima klappte, waren die Einzelaktionen von Lasse Mikkelsen. Der schaltete angesichts der sehr agilen SC-Abwehrspieler direkt um auf Soloattacke und versenkte nach Aivis Jurdzs‘ Gästeführung zwei Bälle zum 2:1 für die MT (5.).

Die nicht wenigen verletzungsbedingten Ausfälle auf beiden Seiten verkrafteten die Melsunger eindeutig besser. Zumeist ohne Linkshänder in der Aufbaureihe fehlte den Sachsen viel Druck aus dem rechten Rückraum. Die Folge war ein auf 8:4 ausgebauter Vorsprung der Rot-Weißen nach einer Viertelstunde. Zeit für die erste Auszeit von Michael Biegler, der seinen ersten Einsatz auf der Bank der Gäste absolvierte und mit den gezeigten Leistungen seiner Sieben alles andere als zufrieden war. Die richtigen Worte schien er dann aber gefunden zu haben, denn nach dem Weckruf liegen die Aktionen um einiges flüssiger als zuvor. Philipp Weber verkürzte mit zwei Treffern in Folge auf 8:7 (19.), was Tobias Reichmann jedoch ebenfalls mit einem Doppelpack und dem erneuten Ausbau auf drei Tore (10:7, 21.) beantwortete.[metaslider id=9316]

Die Melsunger hätten die vielen Leipziger Fehler schon früh zu einer Art kleinen Vorentscheidung nutzen können, vergaben aber immer wieder klarste Möglichkeiten leichtfertig. Sei es Tobias Reichmanns freier Wurf von außen am langen Pfosten vorbei oder Marino Maric, der völlig frei vom Kreis an Milos Putera scheiterte – diese Versäumnisse hielten die Gäste im Spiel. Was indes vorzüglich klappte, war die Abwehr. Wenn da tatsächlich einmal etwas durch kam, stand noch Johan Sjöstrand dahinter. Einzig Philipp Weber fand immer wieder eine Lücke, durch die er mit seiner Wurfgewalt erfolgreich sein konnte. Sechs der zehn SC-Tore vor dem Seitenwechsel gingen allein auf sein Konto.

Genau dieses Bild setzte sich nach der Halbzeitpause weiter fort. Weber verkürzte mit seinem siebten Streich auf 14:11, im Gegenzug brachte Reichmann das Leder aus vollkommen freier Wurfposition nicht an Putera vorbei. Dass dennoch nichts gravierendes passierte aus Melsunger Sicht lag an Sjöstrand, der glänzend gegen Lukas Binder parierte. Aber es ging eben nicht voran mit der Veredelung der Überlegenheit. Ob das Michael Müllers verunglückter Heber, Philipp Müllers freier Durchbruch über den Kreis oder Tobias Reichmanns Tempogegenstoß war, Milos Putera musste gar nicht so viel tun, um die allesamt nur halbherzigen Abschlüsse wegzunehmen (17:13, 36.).

Biegler nahm die nächste Auszeit, denn angesichts der Melsunger Geschenke witterten die Sachsen langsam Morgenluft. Minutenlang passierte überhaupt nichts mehr, herrschte hüben wie drüben Torflaute. Bezeichnend, dass es einen unhaltbar abgefälschten Wurf von Weber brauchte, um nach sechs Minuten den Spielstand endlich wieder einmal zu verändern. Immerhin sofort beantwortet von Julius Kühn, dessen Versuch Putera durch die Hände rutschte. Als Sjöstrand die Vorarbeit leistete um doch mal wieder was in MT-Richtung zu bewegen, setzte Michael Allendorf den folgenden Siebenmeter, passend zum vorherigen Geschehen, ans Lattenkreuz und von da ins Seitenaus (18:14, 44.). Die nächste Möglichkeit zur Spielunterbrechung nutzte Michael Roth. Erfolgreich, wie Julius Kühns Treffer sechs und sieben zum 20:14 zeigten (47.).

Endlich, wenn auch viel zu spät, der Ausdruck des insgesamt doch gefälligeren Spiels der Gastgeber. Und nun zeigte Leipzig auch Wirkung, machten sich die fehlenden Alternativen von der Bank bemerkbar. Die Kraft ließ nach, mehrfach kamen die Abwehraktionen zu spät. Benjamin Meschke musste ebenso auf die Strafbank wie Lukas Binder, die MT spielte ihre Vorteile konsequent aus. Tobias Reichmann traf ebenso ins zugunsten eines ergänzenden Feldspielers verlassene SC-Tor (21:15, 50.) wie auch Johan Sjöstrand fast von der Grundlinie (25:16, 54.).

Die Partie war durch, Michael Roth reagierte. Brachte neben Jeffrey Boomhouwer und dem zuvor nur kurz eingesetzten Johannes Golla auch den erst unter der Woche nachverpflichteten Matthias Lenz im Tor sowie unter großem Jubel der Fans auch Gabor Langhans, der damit zu seinen ersten beiden Pflichtspiel-Minuten im Melsunger Dress seit seiner Verpflichtung vor mehr als eineinhalb Jahren kam. Am letztlich ebenso deutlichen wie verdienten Sieg der Nordhessen änderte das nichts mehr, sorgte aber für einen sehr emotionalen Abschluss, der das über längere Strecken wenig erbauliche Spiel der Kontrahenten vorher schnell vergessen machte.[metaslider id=5142]

Stimmen zum Spiel

MT-Trainer: Michael Roth: Da waren heute für uns schon ein paar unbekannte Faktoren vor dem Spiel. Wir wussten natürlich, dass Leipzig geschwächt war, wussten aber nicht, wie zum Beispiel der junge Gregor Remke spielen würde oder das SC-Spiel mit nur Rechtshändern im Rückraum klappt. Dann haben wir uns gestern entschieden, Finn Lemke aus der Abwehr draußen zu lassen und stattdessen auf die 5:1-Variante mit Michael Allendorf zu gehen. Das hat letztlich geklappt und wir haben über diese Abwehr und einen starken Johan Sjöstrand dahinter, der sich in der zweiten Hälfte gesteigert hat, den Sieg eingefahren. Insgesamt bin ich sehr zufrieden, auch wenn wir das Spiel früher hätten zu Ende bringen sollen. Jetzt wünsche ich mir von den Leipzigern im Pokal eine gute Leistung bei den Rhein-Neckar Löwen, nachdem sie uns aus diesem Wettbewerb rausgeworfen haben.

SC -Trainer Michael Biegler: Ich denke, wir waren heute ein wenig zu schnell mit der Gratulation an die MT, schon vor dem Abpfiff. Dennoch hat die MT verdient gewonnen, auch in diesen Höhe. Mit unserer Leistung kann ich nicht zufrieden sein. In der ersten Halbzeit haben wir konstant gearbeitet, sind aber hinterhergelaufen, weil uns einfach viele Kleinigkeiten gefehlt haben. Außerdem müssen wir anders reagieren, wenn die MT ihre Angriffe so langsam vorträgt. Trotzdem haben wir in der Halbzeitpause noch daran geglaubt, hier etwas mitnehmen zu können. Über das gesamte Spiel haben wir uns gute Möglichkeiten erarbeitet, sind in Unterzahl dann auch gezwungen ein hohes Risiko gegangen, aber es hat einfach nicht geklappt. Insgesamt hätten wir es bis zum Ende vielleicht auf -4 halten können, aber die Leistung hat dazu heute nicht gereicht. Deshalb geht der Sieg so in Ordnung, wie er ist.

MT-Vorstand Axel Geerken: Man weiß nie, wo man bei Wiederbeginn nach einer längeren Pause steht. Überragend war in jedem Fall wieder die tolle Unterstützung der Fans. Mein persönlicher Gänsehaut-Moment war der Einsatz von Gabor Langhans kurz vor Schluss. Man muss seine 18 Monate dauernde Leidensstrecke kennen, um das einordnen zu können. Das und der Sieg haben den Tag zu einem absolut gelungenen Tag für mich und uns gemacht.

SC Geschäftsführer Karsten Günther: Auch von mir einen Glückwunsch an die MT Melsungen zum Sieg. Natürlich sind wir enttäuscht, denn wir wollten hier etwas Zählbares mitnehmen. Man hat heute wieder gesehen, dass wir uns jeden Punkt, den wir holen wollen, ganz hart erarbeiten müssen. Aber wir dürfen jetzt auch nicht alles schlecht machen nach dieser Niederlage, sondern müssen positiv nach vorn schauen.[metaslider id=20815]

Statistik

MT Melsungen: Sjöstrand (1 Tor, 14 Paraden / 17 Gegentore), Lenz (0 P. / 3 G.); Maric, Kühn 10, Lemke, Golla, Reichmann 4, Mikkelsen 4, Danner 1, P. Müller, Boomhouwer, Allendorf 5/3, M. Müller 3, Haenen, Langhans – Trainer Michael Roth.

SC DHfK Leipzig: Putera (10 P. / 27 G.), Vortmann (bei einem Siebenmeter, 0 P. / 1 G.); Jurdzs 4, Krzikalla, Binder 1, Janke 1, Kunkel 1/1, Roscheck, Weber 8/1, Rivesjö, Strosack 2, Remke 1, Meschke 2, Milosevic – Trainer: Michael Biegler

Schiedsrichter: Christoph Immel (Erkelenz) / Ronald Klein (Mettmann)

Zeitstrafen: 6 – 8 Minuten (P. Müller 24:14, M. Müller 32:33, Allendorf 54:30 – Roscheck 35:13 45:13, Meschke 48:43, Binder 52:06)

Strafwürfe: 4/3 – 3/2 (Kunkel scheitert an Sjöstrand 8:14, Allendorf an die Latte 43:44)

Zuschauer: 4.300 in der Rothenbach-Halle, Kassel (Ausverkauft)

Die nächsten Spiele:
Do., 15.02.18, 19:00 Uhr, SG Flensburg-Handewitt – MT Melsungen, Flens-Arena   
So., 25.02.18, 12:30 Uhr, MT Melsungen – TBV Lemgo, Rothenbach-Halle

MT

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Das erste Spiel der MT Melsungen im neuen Jahr elektrisiert wiederum die Fans. Der heimische Handball-Bundesligist empfängt am Sonntag den SC DHfK Leipzig in der schon jetzt ausverkauften Kasseler Rothenbach-Halle. Anwurf ist um 15:00 Uhr (nicht 12:30 Uhr, wie auf einigen Tickets aufgedruckt!). Bei dem Kräftemessen der beiden Tabellennachbarn treten auf beiden Seiten je drei aktuelle Nationalspieler an, die vor kurzem noch gemeinsam im EM Kader standen. Darüber hinaus wartet die MT mit einer Blitzverpflichtung auf.

Genau 52 Tage mussten sich die nordhessischen Handballfans gedulden, ehe sie wieder ihr Heimteam zu Gesicht bekommen. Nun ist die EM-bedingte Ligapause endlich vorbei, am Sonntag setzt die MT Melsungen die Saison der DKB-Handball-Bundesliga fort. Und das gleich mit einem Knüller: Zu Gast an diesem 20. Spieltag ist Punkte- und Tabellennachbar SC DHfK Leipzig. Wie groß der Appetit der Fans auf Handball ist, zeigt die Tatsache, dass die Kasseler Rottenbach-Halle bereits restlos ausverkauft ist. So werden 4.300 Zuschauer den für diesen Hit angemessenen Rahmen bieten.

Warum dieses Kräftemessen ein Hit ist, liegt an mehreren Gegebenheiten. Im Fokus der gastgebenden MT steht natürlich der Wunsch, Revanche für gleich zwei Niederlagen zu nehmen. Erst bugsierten die Sachsen die Nordhessen Mitte Oktober aus dem DHB-Pokal und danach, keine vier Wochen später, hatten sie auch im Meisterschaftsspiel in Leipzig wieder die Nase vorn. “Diese beiden Niederlagen liegen noch nicht so weit zurück, als dass wir uns daran nicht erinnern würden. Wir werden sehr motiviert in dieses Spiel gegen und ich sage, dass wir kein drittes Mal verlieren werden”, versprach Finn Lemke am Samstag vor über 400 geladenen Gästen beim Neujahrsempfang seines Clubs.

Interessant wird ganz sicher auch der Aufmarsch der Nationalspieler sein. Dabei treffen die MT-Cracks Julius Kühn, Tobias Reichmann und Finn Lemke auf die Leipziger Philipp Weber, Bastian Roscheck und Maximilian Janke. Die sechs Akteure standen vor kurzem gemeinsam im deutschen EM-Kader. Sie müssen den Schock von Kroatien jetzt schnell verdrängen und auf Ligabetrieb umschalten. “Ich freue mich sehr auf die Bundesliga, weil damit nun endgültig die unglückliche Episode der Europameisterschaft abgeschlossen ist. Und dann geht es auch gleich noch gegen Leipzig, den Verein, der in den letzten Wochen sehr oft in Zusammmenhang mit der EM in den Medien genannt wurde”, so Julius Kühn.[metaslider id=5142]

Angespannte Personallage hüben wie drüben

Hinsichtlich der Personallage sind übrigens beide Teams gebeutelt: Beim SC DHfK fehlen verletzungsbedingt die beiden Halbrechten Franz Semper und Andreas Rojewski sowie Spielmacher Niclas Pieczkowski. Bei der MT ist die Lage noch einen Tick prekärer: Finn Lemke und Johannes Golla kamen angeschlagen aus dem letzten Testspiel am Dienstag in Hildesheim, können aber beide wohl eingesetzt werden. Gleiches gilt für Felix Danner, wenn er seine Migräne überwunden hat. Definitiv fehlen werden jedoch Spielmacher Timm Schneider (Schambeinentzündung) und Torwart Nebojsa Simic (Muskelbündelriss in der Wade). Inwieweit im rechten Rückraum Gabor Langhans, der seit Jahresbeginn wieder im Mannschaftstraining steht, Michael Müller entlasten kann, ist noch fraglich. Schließlich hat der Rekonvaleszent eineinhalb Jahre lang kein Pflichtspiel bestritten.

“Die Spieler, die in der Vorbereitung auf diese zwei Saisonhälfte verfügbar waren, haben gut trainiert und auch gute Leistungen in den Testspielen gezeigt. Fakt ist aber auch, dass ein Großteil des Stammkaders aufgrund von EM- oder Länderspieleinsätzen nicht da war. Damit war eine geordnete Vorbereitung kaum möglich. Dass nun auch noch einige Spieler ausfallen, macht die Sache für uns am Sonntag ziemlich schwierig. Weil wir diese Gegebenheiten nicht ändern können, jammern wir nicht, sondern beißen auf die Zähne. Bei dieser Ausgangslage sind wir natürlich besonders auf die Unterstützung unserer Fans angewiesen. Es ist ein Spiel auf Augenhöhe und  es hat wegweisenden Charakter”, so MT-Coach Michael Roth.

Blitztransfer: Torhüter Mathias Lenz hilft aus

Nur kurz befand sich der von der MT aufgrund des Ausfalls von Nebojsa Simic blitzverpflichtete Mathias Lenz im handballerischen Ruhestand. Der 33-jährige Torhüter stand letzte Saison noch im Aufstiegskader der TSG Friesenheim und wird ab sofort bei der MT Melsungen als Backup für Johan Sjöstrand aushelfen. In gleicher Mission war er in den letzten Jahren schon bei mehreren anderen Clubs im Einsatz. Unter anderem – und das entbehrt nicht einer gewissen Pikanterie – beim SC DHfK Leipzig. Dort stand er im Dezember 2015 für drei Spiele im Tor, wovon eines das bei der MT in der Kasseler Rothenbach-Halle war. “Wir haben mit Leipzig damals in Kassel verloren”, erinnert sich Lenz, und fügt augenzwinkernd an “ich hoffe, diesmal laufe ich in der Mannschaft auf, die gewinnt”. Inzwischen verdient der  gebürtige Heppenheimer sein Geld nicht mehr mit dem Profihandball, sondern in seinem Lehrerberuf. “Ich habe nicht mehr damit gerechnet, dass von irgendwoher ein Anruf kommt. Umso mehr freue ich mich darauf, nochmal bei einer Mannschaft zu spielen, die zu den stärksten der Liga gehört.”

Wichtig in dem Zusammenhang ist es Mathias Lenz, sich bei seinem Arbeitgeber zu bedanken: “Ich bin im Mannheimer Ludwig-Frank-Gymnasium, einer Eliteschule des Sports und Partnerschule des Olympiastützpunktes Rhein-Neckar als Lehrer tätig. Meine Vorgesetzten und Kollegen haben für den Sport großes Verständnis und nur deshalb kann ich in Absprache zu einzelnen Trainingseinheiten nach Melsungen fahren. Dieses Entgegenkommen ist nicht selbstverständlich”.

Fit gehalten hat sich der Lehrer für Sport und Geographie auch nach seinem Ausscheiden bei den Friesenheimer Eulen mit regelmäßigem Sport unterschiedlicher Coleur. Von Laufen, über Turnen bis Badminton war alles dabei. “Ich hoffe, dass dies soweit reicht und ich im Bedarfsfall Johan etwas entlasten, zumindest ihm den Druck nehmen kann, alles alleine schultern zu müssen”. Mathias Lenz hatte mit einigen Akteure von der MT durchaus Berührungspunkte. Er hat zum Beispiel mit Co-Trainer Heiko Grimm schon in Wallau und später mit Julius Kühn in Düsseldorf gespielt, kennt die Müllers als Spieler gleichen Alters und aus Schulvergleichen. Umgekehrt hat er natürlich auch noch Kontakte zu einigen Leipzigern, wie etwa zu Torhüter Milos Putera oder Bastian Roschek. [metaslider id=9316]

Premiere auf den Trainerbänken

Auf den Trainerbänken beider Teams werden am Sonntag ebenfalls Premieren gefeiert. Für Heiko Grimm ist es das erste Pflichtspiel als Co-Trainer der MT, während auf der anderen Seite Michael Biegler als Trainer bei den Leipzigern debütiert. Wobei dies nicht ganz korrekt ist, da der bis Ende 2017 als Frauen-Bundestrainer tätige Handballlehrer schon mal in 2013 kurzzeitig bei den Sachsen war.
 
Heiko Grimm betreute in Abwesenheit von Chefcoach Michael Roth die Mannschaft im Januar erfolgreich beim SALMING Cup. “Die Anforderungen an Training und Coaching werden immer komplexer. Dem werden tragen wir Rechnung, indem wir die Aufgaben etwas aufteilen. Heiko wird sich mehr der Offensive widmen, während mein Schwerpunkt auf der Abwehrarbeit liegt’, verrät Roth. Nach Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen und dem wiedererstarkten THW Kiel, stellt die MT Melsungen übrigens die drittbeste Defensive der Liga. Man darf also gespannt sein, ob es im dritten Anlauf klappt, die Sachsen in die Schranken zu weisen.

Ticketsituation:
Das Spiel ist ausverkauft.

Bisherige Vergleiche:
6 Spiele (inkl. DHB-Pokal), von denen  jede Mannschaft drei Spiele gewann.

Schiedsrichter:
Christoph Immel (Erkelenz) / Ronald Klein (Mettmann); DHB-Spielaufsicht: Berndt Dugall.

Berichterstattung:
Live ab 14:30 Uhr auf SKY

Weitere Infos zum Gegner:
www.scdhfk-handball.de
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Er gilt gemeinhin als der Allrounder, spielt dort, wo ihn der Trainer hinstellt. In einem Vorbereitungsmatch hat er auch schon mal den Platz zwischen den Pfosten eingenommen. Gemeint ist Timm Schneider, der normalerweise im mittleren und linken Rückraum aber auch mal am Kreis anzutreffen ist. Dabei ist es nicht nur seine Variabilität, die ihn für das Handball-Bundesligateam der MT Melsungen so wertvoll macht. Er ist ein Spieler, der dorthin geht, wo es wehtut. Nicht unbedingt der Filigrantechniker, dafür aber einer, der sich auf dem Weg zum gegnerischen Tor kaum bremsen lässt. Und der seine Mitspieler mitzureissen versteht. Jetzt hat die MT den Vertrag mit dem Kraftpaket um zwei weitere Jahre bis zum 30.06.2020 verlängert.

“Einen solchen Spieler wünscht man sich als Trainer. Timm ist eine feste Größe, auf ihn ist einfach Verlass. Das gilt für die Abwehr genauso wie für den Angriff. Damit gehört er zweifelsohne zu den wertvollsten Spielern in unserem Team. Da war es nur konsequent, dass wir uns dessen Dienste für weitere zwei Jahre sichern”, lobt Michael Roth den 29-jährigen.

Timm Schneider kam zur Saison 2015/16 vom TBV Lemgo zur MT. Bei den Ostwestfalen hat er drei Jahre lang gespielt. Den Weg dorthin fand er aus seiner mittelhessischen Heimat, von Pohlheim kommend über Wetzlar und dann Hüttenberg. In Pohlheim wohnt auch seine Familie, dort hat er Freunde aus seinen Jugend- und frühen Handballtagen. “Aber es ist nicht so, dass ich jede Gelegenheit nutze, um nach Hause zu fahren, dafür sind wir hier in Nordhessen schon viel zu sehr heimisch geworden”, verrät Timm Schneider. “Meine Frau, unser Hund und ich fühlen uns hier tatsächlich sehr wohl und wir sind gemeinsam nicht nur deshalb richtig froh darüber, dass wir diese Geschichte nun zwei weitere Jahre fortschreiben können”, ergänzt der gebürtige Gießener.

Es ist für Timm Schneider einfach das “Gesamtpaket MT”, was ihm Spaß macht: “Ich komme mit allen Mitspielern gut zurecht. Darüber hinaus ist die MT ein sehr gut geführter Verein. Jeder der Verantwortlichen gibt einem das Gefühl, dass man Teil dieser Familie ist. Ja, ich freue mich sehr, dass ich weiter dabei sein darf”, sagt der gelernte Tischler.

Was ihn derzeit noch etwas fuchst, sind seine eigenen schwankenden Leistungen. Seine Bauchmuskelprobleme sind zwar weitestgehend bewältigt, aber seine Rückkehr aufs Spielfeld wurde ihm durch eine Erkältung zusätzlich erschwert. “Ich möchte möglichst schnell wieder die Form erlangen, die ich vor der Verletzung hatte. Gegen die Rhein-Neckar Löwen lief es schon wieder ganz gut, aber zuletzt gegen Erlangen überhaupt nicht. Ich denke, am Donnerstag gegen Friesenheim werden wir uns vor unseren eigenen Zuschauern wieder von der besseren Seite zeigen”, strahlt Timm Schneider Zuversicht aus. Und dabei kann es sein, dass auch seine Allrounder-Qualitäten wieder gefragt sind.

Steckbrief Timm Schneider
Geburtstag / Geburtsort: 15.06.1988 / Gießen
Familienstand: verheiratet mit Mona
Nationalität: deutsch
Größe / Gewicht: 1,96 m / 114 kg
erlernter Beruf: Tischler
Position / Nr.: Rückraum Mitte / 21
Bisherige Vereine: HSG?Pohlheim, HSG Wetzlar, TV Hüttenberg, TBV Lemgo.
International: 1 Länderspiel (29. 10.14 gegen Finnland; 1 Tor)

 

MT Melsungen

 

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Linksaussen Michael Allendorf sichert der MT Melsungen mit einem verwandelten Siebenmeter acht Sekunden vor Schluss ein 23:23-Unentschieden beim Tabellenfünfzehnten HC Erlangen. Zur Halbzeit hatten die favorisierten Gäste noch mit 12:10 vorn gelegen. Beste Torschützen vor 4.581 Besuchern in der Arena Nürnberg waren Martin Stranovsky (8/2) für den HCE und Julius Kühn (6/2) für die MT.

Das war mächtig knapp! 54 Sekunden vor dem Ende der Begegnung sieht der HC Erlangen wie der sichere Sieger aus: Denn gerade hat Martin Stranovsky, der an diesem Abend beste Angreifer der Hausherren, mit seinem achten Tor den Weg zu einer möglichen Sensation geebnet – es steht 23:21.

Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Den schnell vorgetragenen Gegenangriff der Rotweissen schließt Michael Allendorf beherzt mit dem Anschlusstreffer zum 23:22 ab. Die Hallenuhr zeigt noch 43 Sekunden an. HCE-Coach Aðalsteinn Eyjólfsson will jetzt, dass sein Team den Deckel draufmacht und nimmt Nikolas Katsigiannis zugunsten eines weiteren Feldspielers aus dem Tor. In der anderen Spielfeldhälfte erwartet die MT den Gegner bereits mit einer offenen Manndeckung.

Und das macht die Gastgeber offenbar nervös. Nach einigen Pässen folgt ein Anspiel auf einen frei am Kreis wartenden Mitspieler – doch nach Meinung der Schiedsrichter Hanspeter Brodbeck und Simon Reich offenbar zu spät. Sie hatten nämlich zuvor “Passives Spiel” angezeigt und danach mehr als die erlaubten sechs Pässe gezählt. Deshalb also Ballbesitz für die MT. Blitzschnell kommt ein langer Ball zum davonsprintenden Arjan Haenen, der dann mit aller Macht den Abschluss sucht.

Beim Abwehrversuch trifft Nikolas Link den MT-Rechtsaussen mit dem Unterarm im Gesicht, die Referees zücken umgehend Rot und das bedeutet automatisch Strafwurf für die MT. Michael Allendorf, der Anfang der zweiten Halbzeit einen Siebenmeter neben das Tor gesetzt hatte, behält in dem Moment aber die Nerven und überwindet den ansonsten bärenstarken Katsigiannis zum glücklichen 23:23 Remis.

Warum war es überhaupt soweit gekommen, dass die favorisierte MT beim Tabellenfünzehnten dermaßen in Bedrängnis geriet? Schon in Halbzeit 1 zeichnete sich  ab, dass die Gastgeber an diesem Abend fest entschlossen waren, ihre schwarze Serie von 10 Spielen ohne Sieg zu beenden. Nach der 0:1-Führung durch Julius Kühn entwickelte sich ein Spiel fast auf Augenhöhe. Den Nordhessen gelang es gut 20 Minuten lang nicht, sich mit mehr als zwei Toren abzusetzen. Bis Nebojsa Simic gegen Martin Stranovsky einen Strafwurf vereitelte und im folgenden Angriff Julius Kühn mit seinem zweiten Treffer die MT mit 10:7 nach vorne brachte (23:41 Min.). War das jetzt der Moment, in dem die Rollenverteilung auf dem Papier ihre Bestätigung auf dem Spielfeld finden würde?

Er hätte es sein können. Wenn zum Beispiel Tobias Reichmann wenig später einen Gegenstoß freistehend an Nikolas Katsigiannis vorbeigebracht hätte, danach Christoph Steinert nicht das 8:10 erzielt hätte und wiederum Tobias Reichmann seinen Strafwurf versenkt hätte. Aber so war es eben genau nicht, und deshalb blieb der HCE der MT im Nacken. Das 10:12 zum Halbzeitpfiff war ein korrektes Spiegelbild der Kräfteverhältnisse im ersten Durchgang.

Der HC Erlangen kam dann etwas wacher aus den Kabinen zurück als die MT Melsungen. Ein gut gedachtes aber missglücktes Rückhandanspiel von Michael Müller auf Felix Danner nutzten die Hausherren zu einem schnellen Konter, den Martin Stranovsky zum 11:12-Anschluss abschloss. Ein weiteres Missgeschick auf Seiten der MT – Timm Schneider verlor den Ball – eröffnete Michael Haaß die Chance zum 12:12-Ausgleich. Die Erlanger spürten: Heute geht was!

Und deren Gefühl gründete sich nicht zuletzt auf den immer stärker werdenden Nikolas Katsigiannis. Der Keeper nutzte beinahe jede Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Ob mit gehaltenen Strafwürfen oder Bällen, die er den frei vor ihm auftauchenden MT-Spielern abkaufte. Zum anderen war auf Martin Stranovsky Verlass. Er tauchte mal in der Nahwurfzone, mal im Rpckraum auf und markierte mit einer 80-prozentigen Trefferquote immer wieder Tore zum richtigen Zeitpunkt. So, wie zum Beispiel zur 17:16- (48. Min.) und zur 18:16-Führung (50. Min.).

Auf der anderen Seite stand Torhüter Nebojsa Simic seinem Erlanger Pendant kaum nach. Als rund 10 Minuten vor Schluss der MT-Zerberus den frei vor ihm stehenden Jonas Thümmler entzauberte und der mit nach vorne geeilte Abwehrchef Finn Lemke zum 18:18 einnetzte, hatten sich die Nordhessen eine weitere gute Gelegenheit erkämpft, das Spiel wieder zu ihren Gusten zu verändern. Zumal Simic erneut einen Erlanger Angriff vereitelte.

Aber in den nächsten sieben Minuten blieb es bei der schon bekannten Abfolge: Die eine Mannschaft legte vor, die andere glich aus und umgekehrt. Bis zu dem eingangs geschilderten Moment, als Erlangen plötzlich mit 23:21 in Führung ging und 43 Sekunden vor dem Ende schon wie ein Sieger aussah. Für die MT hätte es also schlimmer ausgehen können.

Trainerstatements auf SKY:

Aðalsteinn Eyjólfsson: “Wenn ich diese beiden Szenen jetzt noch einmal sehe, kann ich die jeweilige Entscheidung nicht nachvollziehen. Man kann hier erst vier Pässe nach dem angezeigten passiven Spiel zählen. Das vermeintliche Foul von Nikolai Link war ein normales Blocken. Aber sei es drum. Wir wussten, dass wir im Training etwas verändern mussten um unsere Schwankungen im Angriff zu minimieren und um geduldiger zu spielen. Sehr zufrieden bin ich mit unserer Abwehrleistung. Darüber hinaus hat Nikolas Katsigiannis heute eine sensationelle Leistung gezeigt.

Michael Roth: Wir haben am Ende noch einmal alles riskiert, haben eine offen Manndeckung gespielt und uns so einen Punkt erkämpft. Wenn man vorne gefühlt 20 Bälle weggibt viele technische Fehler macht, muss man mit einem solchen Unentschieden zufrieden sein. Wir wussten, dass sich Erlangen unter seinem neuen Trainer steigern wird und wir wussten auch, dass man einen Torwart wie Katsigaiannis nicht warm werfen darf. Dennoch hatten wir zwischendurch Chancen, das Spiel in unsere Richtung zu lenken. Wenn man aber als Spieler sieht, dass das nicht gelingt, fängt man  an, nachzudenken. Leider hatten auch erfahrene Spieler heute keinen guten Tag. Wir haben heute einen Punkt gewonnen oder verloren – man kann es so oder so sehen.  

Statistik

HC Erlangen:  Katsigiannis (18 Paraden / 23 Gegentore), Skof (n.e.)  –  Bundalo, J. Link 1, Lux 1, Haaß 3, Gorpishin, Büdel, Schletterer 1, Stranovsky 8/2, N. Link 2, Steinert 6, Thümmler, Schröder 1 – Trainer Aðalsteinn Eyjólfsson.

MT Melsungen: Simic (16 Paraden / 22 Gegentore), Sjöstrand (bei einem Siebenmeter, 0 P. / 1 GT) – Kühn 6/1, Lemke 2, Golla 1, Reichmann 2/1, Mikkelsen 1, Danner 3, P. Müller, Boomhouwer, Schneider 2, Allendorf 4/2, Jaanimaa 2, M. Müller, Haenen – Trainer Michael Roth.
 
Schiedsrichter: Hanspeter Brodbeck (Reutlingen) / Simon Reich (Metzingen)

Zeitstrafen: 10 – 12 Minuten (Haaß, 2x N. Link, Thümmler, Schröder – Kühn, Lemke, Golla, P. Müller, Allendorf, M. Müller); Disqualifikation N. Link, 59:48 Min.

Strafwürfe: 2/3 – 4/8 (Stranovsky scheitert an Simic, 22:39 Min. – Reichmann scheitert an Katsigiannis, 24:41; Allendorf wirft am Tor vorbei, 36:09; Kühn scheitert an Katsigiannis, 46:39; Mikkelsen scheitert an Katsigiannis, 48:14).

Zuschauer: 4.581, Arena Nürnberger Versicherung, Nürnberg

Das nächste Spiel:
Do., 30.11.17, 19:00 Uhr: MT Melsungen – Die Eulen Ludwigshafen, Rothenbach-Halle
MT

 

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Handball-Bundesligist MT Melsungen versteht sich nicht nur als Anbieter von Spitzensport und Nachwuchsförderer in Nordhessen, sondern regelmäßig auch als Unterstützer sozialer Projekte und Einrichtungen in seiner Heimat. Jüngstes Beispiel ist die Kooperation mit dem “Tierheim Beuern – Ein Heim für Tiere e.V.”, welches nur acht Kilometer vom Melsunger Stammsitz des Proficlubs entfernt im benachbarten Felsberg liegt.

Der MT ist es im Rahmen der Kooperation mit dem Tierheim Beuern zum einen wichtig, dessen Bekanntheitsgrad steigern zu helfen, zum anderen die Vermittlung von Tieren an neue Besitzer zu fördern. Dazu stellt der  Profisportclub seine vereinseigenen Kommunikationskanäle wie Hallenmagazine und Social Media-Plattformen zur Verfügung.

Wenn harte Kerle ganz weich werden

Zum Auftakt der Kooperation gab es bereis einen Kennenlern-Tag, an dem mehrere Bundesligaprofis, die selber stolze Hundebesitzer sind, das Tierheim besucht und sich über dessen Arbeit aus erster Hand informiert haben. Spätestens als sie mit den Tierheimbewohnern auf Tuchfühlung gingen, zeigten die ansonsten im Sport hart zupackenden Kerle ihren weichen Kern. Michael Allendorf “erwischte” es beim Kontakt mit dem kleinen Luca besonders. Der Linksaußen erklärte sich spontan bereit, die Patenschaft für den erkrankten Mischlingshund zu übernehmen, einschließlich der monatlichen Kosten für Schmerzmittel, Medikamente für die Gelenke und Vitamine zur Nervenregenerierung und obendrein die Kosten der Fertigung einer Orthese.

Apropos Finanzbedarf: Für Verpflegung, medizinische Hilfe und Unterbringung der etwa einhundert Hunde und Katzen wird natürlich regelmäßig Geld benötigt. Um dazu einen Beitrag zu leisten, hat die MT ihre traditionelle Social X-mas Aktion in diesem Jahr komplett dem Tierheim Beuern gewidmet. Zum bereits ausverkauften Bundesligahit der MT am kommenden Donnerstag gegen den amtierenden Deutschen Meister Rhein Neckar Löwen und in den darauffolgenden drei Heimspielen bis Weihnachten bieten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tierheims im Foyer der Kasseler Rothenbach-Halle und an ihrem Infostand die coolen Social X-mas Armbänder zum Preis von 4 Euro an.

Die Armbänder gibt es übrigens in zwei Größen, für Erwachsene und für Kinder. Der Erlös aus deren Verkauf kommt natürlich in voller Höhe dem Tierheim Beuern zugute. In diesem Zusammenhang geht der Dank auch an MT-Partner DINO. Der Werbemittelhersteller hat zu diesem Zweck 500 zusätzliche Armbänder gratis zur Verfügung gestellt.

“Als sportliches Aushängeschild der Region begeistern wir mit Spitzenhandball inzwischen Tausende von Fans. Wer im Blickpunkt des öffentlichen Interesses steht, sollte sich stets seiner gesellschaftlichen Verantwortung, auch Corporate Social Responsibility genannt, bewusst sein. Wir setzen unseren Bekanntheitsgrad deshalb gern ein, um soziale, karitative oder ehrenamtlich geführte Projekte, wie zum Beispiel das Tierheim Beuern, zu unterstützen”, erklärt MT-Marketingleiterin Christine Höhmann.

“Wir freuen uns sehr darüber, dass die MT Melsungen unser Charity-Partner ist. Unsere Tiere erhalten damit in einer breiteren Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit und eine erhöhte Chance auf ein neues Zuhause. Die Zusammenarbeit kommt so unseren Hunden und Katzen unmittelbar, letztendlich aber der gesamten Region zugute“, sagt Mandy Lindner, 2. Vorsitzende im ehrenamtlichen Vorstand von “Tierheim Beuern – Ein Heim fu?r Tiere e.V.”.

Hintergrundinfo:

Am 19.06.1990 wurde der Tierschutzverein unter dem Namen „Ein Heim für Tiere e.V.”, mit zunächst sieben Mitgliedern gegründet. Schon fünf Monate später wurde dem Verein die Gemeinnützigkeit zuerkannt.
Bis 1995 konnte der Verein Fund- und Abgabetiere nur in privaten Pflegestellen unterbringen, versorgen, pflegen und anschließend von dort vermitteln. Ein eigenes Vereinstierheim gab es noch nicht.
Das änderte Sich erst in 1995, als eine Tierwohnanlage eröffnet werden konnte. Seitdem können Hunde, Katzen sowie Kleintiere artgerecht untergebracht werden. Sogar die Einstellung von Tierpflegern stand an.
Die Zahl der Mitglieder nahm im Laufe der Jahre stetig zu. Von den sieben Gründungsmitgliedern wuchs der Verein über 93 im Jahr 1994 bis heute auf rund 480 Mitglieder an. Inzwischen werden laufend rund 100 Hunde und Katzen in Beuern betreut.
Weitere Infos gibt es im Internet unter www.tierheim-beuern.com.
Wer spenden möchte, nutzt am besten das eingerichtete Spendenkonto der Kreissparkasse Schwalm-Eder, IBAN DE69 5205 2154 0031 3131 33. Spendenbescheinigungen werden auf Wunsch gern ausgestellt.

 

MT Melsungen

 

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Was für ein packendes Spitzenspiel in der zum sechsten Mal hintereinander restlos ausverkauften Kasseler Rothenbach-Halle! Nach 60 begeisternden Minuten schlug die MT Melsungen den amtierenden Meister Rhein-Neckar Löwen mit 29:26 (15:13). Und verarbeitete dabei einen 3:8-Fehlstart, zog sich, mit fabelhafter Unterstützung eines entfesselten Publikums, selbst aus dem Sumpf und dominierte den Favoriten über weite Phasen der Partie eindeutig. Großer Rückhalt war einmal mehr Schlussmann Nebojsa Simic, der jedoch von einer überragenden Deckungsreihe vor ihm profitierte. Mit neun Toren war Julius Kühn der erfolgreichste MT-Schütze und damit noch um eines erfolgreicher als auf der Gegenseite Andy Schmid.

Die Startformation der MT, die in der Abwehr begann, machte klar, welchen Respekt der amtierende Meister abnötigte. Mit den Müller-Brüdern Michael und Philipp sowie Finn Lemke war alles aufgeboten, was hinten Stabilität bringen konnte. Dass diese drei beim Umschalten auf Angriff für Lasse Mikkelsen, Dener Jaanimaa und Tobias Reichmann Platz machen mussten und damit bei Scheitern der ersten und zweiten Welle gegen sehr schnell zurück eilenden Löwen erst einmal wieder sortiert werden musste, wurde in Kauf genommen. Der Haken: gleich zweimal unterliefen in der Hektik Fehler im Aufbau, die von den Gästen eiskalt genutzt wurden. Nach Alexander Peterssons Auftakttreffer legte  er selbst nach Gudjon Valur Sigurdsson einen Konter ins Netz. Der Favorit führte nach nicht einmal drei Minuten gleich mit 3:0.

Auch wenn Nebojsa Simic im Melsunger Tor sofort hellwach war und drei Bälle abwehrte, sein Gegenüber Mikael Appelgren war in der Anfangsphase der dominantere Faktor. Mit noch zwei Paraden mehr war er maßgeblich beteiligt am der 8:3-Führung der Löwen nach 14 Minuten, trotz zwischenzeitlicher Auszeit durch Trainer Michael Roth. Die Hälfte der Tore fielen dabei durch Gegenstöße, ein weiterer durch Andy Schmids klasse Anspiel auf den zum Kreis eingelaufenen Sigurdsson. Im Positionsangriff ging vom Mannheimer Rückraum erstaunlich wenig Gefahr aus.

Das machte die Nordhessen stärker. Über die Erfolgserlebnisse in der Deckung km auch der Angriff langsam auf Touren. Zwei Strafzeiten gegen Michael Allendorf und Michael Müller blieben nicht nur ohne Gegentor, sondern erbrachten durch Julius Kühn in Unterzahl sogar den Anschluss zum 6:8 (18.). Kurz darauf, als Alexander Petersson eine Strafe absaß, verkürzten die beiden vorherigen MT-Sünder sogar auf 8:9 (22.). Zeit für Nikolaj Jacobsen, nun seinerseits die eigenen Reihen neu zu ordnen.

Das gelang nur bedingt. Weil die MT inzwischen auf Betriebstemperatur war und alle taktischen Winkelzüge Jacobsens adäquat reagieren konnte. Das betraf sowohl die Einwechslung von Harald Reinkind auf Halbrechts als auch die verschiedenen Kreisläufervarianten mit Rafael Baena und Gideon Guardiola, der trotz seiner am Wochenende erlittenen Blessur zum Einsatz kam. Einzig die individuelle Klasse von Andy Schmid und feine Paraden von Appelgren vermochte den Meister auf Augenhöhe zu halten.

Denn nach Tobias Reichmanns Siebenmeter zum 12:11 und der ersten MT-Führung spielten fast nur noch die Rot-Weißen. Immer wieder falsche Entscheidungen bei den Löwen, dazu verfrühte Abschlüsse von Reinkind und Larsen sorgten für Ballgewinne der Hausherren. Die Nebojsa Simic zum doppelten Torschützen ins zu Gunsten eines siebten Feldspielers verwaisten Löwen-Tores machten, ohrenbetäubende „Simo, Simo“-Sprechchöre schon vor der Halbzeit veranlassten und den Melsungern eine 15:12-Führung bescherten, die einmal mehr Schmid noch leicht verkürzen konnte.

Auch nach dem Seitenwechsel setzten die Gäste weiter auf den zusätzlichen Feldspieler. Was zunächst noch dem Ex-Melsunger Momir Rnic den Freiraum zum ungehinderten Durchbruch in die Nahwurfzone und sein Tor zum 16:14 ermöglichte, kostete kurz darauf den nächsten Gegentreffer, als Michael Allendorf nach Ballgewinn aus dem Halbfeld traf und Julius Kühn die Unruhe beim Zurückwechseln nutzte, um sogar auf 18:14 zu erhöhen (34.). Es waren die so genannten „kleinen Erfolge“ im Spielgeschehen, die das Selbstvertrauen der Melsunger immer weiter stärkten. Wir Timm Schneiders glänzendes Solo zum 19:15 oder Allendorfs nächster Wurf von der Mittellinie ins leere Netz zum 20:15 (38.).[metaslider id=5142]

Ein weiterer Faktor war die bärenstarke Defensivleistung der gesamten Mannschaft. Egal in welcher Besetzung, immer wieder wurden die Löwen ins passive Spiel und zu Notwürfen gezwungen. Selbst in Unterzahl, als Finn Lemke draußen saß, hielt der Block. Kurz vor der Passivität war es Patrick Groetzki, der von außen am überragenden Simic scheiterte. Im Anschluss jedoch leistete sich auch die MT mal zwei technische Fehler, die Petersson und Groetzki in Überzahl jeweils mit Würfen ins verlassene Tor nutzten. Andy Schmid stellte mit seinem 21:19 den Anschluss her (45.).

Weil Appelgren zurück ins Spiel fand, bekamen die Gäste wieder Oberwasser. Zwar wollte weiterhin kein sogenanntes „leichtes“ Tor mehr gelingen, weil das Rückzugsverhalten der Gastgeber im Gegensatz zur ersten Hälfte nicht wieder zu erkennen war. Dafür ließ die Konzentration der Nordhessen nach, die technischen Fehler häuften sich. Glücklicherweise nicht bei Julius Kühn, der mit seinen beiden Toren zum 23:20 (48.) für Entlastung sorgte. Auf den Rängen herrschte längst Volksfest-Stimmung, standen die begeisterten Zuschauer nicht nur bei Toren oder Simic-Paraden, sondern zum Teil auch während laufender Spielzüge. Mehr Spitzenspiel geht nicht!

Nach Julius Kühns 25:21 in Unterzahl erbebte nicht nur die Halle in ihren Grundfesten, auch der Meister wackelte bedenklich. Jacobsen nahm den alles andere als schwachen Appelgren raus, wollte mir Andreas Palicka noch einmal ein Zeichen setzen. Der war aber machtlos gegen Tobias Reichmann vom Kreis nach intelligentem Anspiel von Timm Schneider. Und als Michael Allendorf nach fast der gleichen Aktion von der anderen Seite, natürlich nach der nächsten Simic-Glanztat, zum 27:22 netzte, hielt es fünf Minuten vor dem Ende bis auf die Ecke der gelb-schwarzen Fans niemanden mehr auf den Sitzen.

Eine letzte Auszeit blieb den Löwen, dann die Umstellung auf eine sehr offensive 5:1-Abwehrvariante. Die Kühn trotz Sonderbewachung durch Sigurdsson zum 28:24 aushebelte. Aufregung gab es, als Schmid sehr ungestüm in die Deckung stach und mit Reichmann aneinander geriet. Da saß Kühn draußen, aber einmal mehr brauchten die Mannheimer sehr viel Zeit, den 25. Treffer zu setzen. Die Zeit lief ihnen davon, auch weil Teufelskerl Nebojsa Simic von Sigurdsson selbst im Tempogegenstoß nicht zu überwinden war. Dener Jaanimaa machte mit seinem ersten Tor des Tages den Sack zu, dem Ex-Melsunger Rnic gebührte die Ehre des letzten Tores. Das nichts mehr am verdienten Sieg der Hausherren änderte und die längst begonnenen Feierlichkeiten auf den Rängen nicht unterbrechen konnte.

Stimmen zum Spiel

Michael Roth: Nach einem so verhaltenen Start gegen den amtierenden Meister so zurück zu kommen ist eine sensationelle Leistung. Dabei geholfen hat, dass wir nach der Hereinnahme von Timm Schneider Mitte der ersten Halbzeit effektiver wurden. Insgesamt haben wir über 60 Minuten fantastisch, fast schon Weltklasse verteidigt. Baena und Pekeler haben wir fast stillgelegt. Lasst den Schmid seine Tore werfen, haben wir gesagt, wenn wir dafür die anderen alle im Griff behalten. Das hat funktioniert. Dazu hatten wir in kritischen Phasen Simic im Rücken. Wenn man gegen die Löwen nur sechs technische Fehler macht, hat man sicher verdient gewonnen. Fantastisch ist auch, was unsere Fans wieder für eine Stimmung gemacht haben. Sicher müssen wir uns insgesamt noch steigern. Aber wenn wir so weitermachen, werden wir in der weiteren Saison noch viel Spaß haben.

Nikolaj Jacobsen: Glückwunsch an Schorle und seine Mannschaft zum verdienten Sieg. Wir haben sehr gut angefangen und gut in der Deckung gestanden. Dazu hat Appelgren stark gehalten, so dass wir sehr gut Gegenstöße laufen konnten. Dann kamen wir leider in Überzahl und bekamen einen Knick ins Spiel. Das steckt dann sofort auch im Kopf, wenn in Überzahl keine Tore gelingen. Gleichzeitig begann Simic zu halten und wir haben mehrere Tore beim Spiel sieben gegen sechs kassiert. In der zweiten Hälfte sind wir nochmal auf 21:19 rangekommen, aber dann gingen drei Abpraller an Melsungen und wir kamen nicht mehr ein ins Spiel.[metaslider id=9316]

Axel Geerken: Klar, besser geht immer. Aber nachdem wir anfangs ein paar Probleme hatten in der Saison sieht man jetzt, was die Mannschaft wirklich kann. Natürlich ist dieser Sieg fantastisch und überragend. Wir müssen aber trotzdem weiter konsequent an unseren Schwächen arbeiten, um weiter unsere Punkte zu sammeln.

Oliver Roggisch: Von mir auch ein Glückwunsch. Wir hatten keine Angst vor diesem Spiel hier. Wir wussten, dass irgendwann ein Spiel kommen wird, in dem nicht alles so gut für uns läuft. Das ist aber normal, es geht für uns weiter. Morgen, wenn die Müllers aufwachen und sich noch einmal umdrehen, starten wir schon wieder nach Skopje und haben da dann in einer Trainingseinheit Zeit, das Spiel heute aus den Knochen zu bekommen.

Statistik

MT Melsungen: Simic (2 Tore, 18 Paraden / 26 Gegentore), Sjöstrand (n. e.); Kühn 9, Lemke, Golla, Reichmann 5/2, Mikkelsen 1, Danner, P. Müller 2, Boomhouwer, Schneider 3, Allendorf 5/1, Jaanimaa 1, M. Müller 1, Haenen – Trainer Michael Roth.

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (13 P. / 25 G.), Palicka (0 P. / 4 G.); Schmid 8, Bliznac, Sigurdsson 4/1, Radivojevic, Baena, Tollbring, Rnic 4, Larsen, Pekeler 1, Groetzki 2, Reinkind 1, Taleski, Petersson 5 – Trainer: Nikolaj Jacobsen.
 
Schiedsrichter: Robert Schulze (Magdeburg) / Tobias Tönnies (Magdeburg)

Zeitstrafen: x – x Minuten (Allendorf 13:08, M. Müller 15:39 50:20, Lemke 41:21, Golla 46:01, Kühn 56:40 – Petersson 19:21, Pekeler 23:38, Larsen 46:51)

Strafwürfe: 3/3 – 1/1

Zuschauer: 4.300 in der Rothenbach-Halle, Kassel (ausverkauft)

Die nächsten Spiele:
Sa., 25.11.17, 20:30 Uhr: HC Erlangen – MT Melsungen, Arena Nürnberg
Do., 30.11.17, 19:00 Uhr: MT Melsungen – Die Eulen Ludwigshafen, Rothenbach-Halle
MT

 

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Pre-Show

Der Sieg im zum 25. Male ausgetragenen Bundesliga-Hessenderby zwischen der MT Melsungen und der HSG Wetzlar ging mit 29:22 (14:11) an die Nordhessen, die ihren Platz im oberen Drittel der Tabelle damit weiter festigten. Vor 4.300 Zuschauern in der wieder ausverkauften Kasseler Rothenbach-Halle vermöchten die Gäste nur 20 Minuten mitzuhalten, gerieten dann in Rückstand und liefen diesem bis zum Ende hinterher. Mit 20 Paraden war Nebojsa Simic einer der Garanten für den Derbysieg. Bester MT-Schütze war Michael Allendorf mit 7 Toren, davon ein Siebenmeter. Für den unterlegenen Gast war Maximilian Holst sechsmal erfolgreich.

Mit Volldampf starteten beide Mannschaften in dieses brisante Duell. Was vor allem für die Abwehrreihen galt, die beide sehr sicher standen, aber auch mit hoher Intensität arbeiten mussten. Denn sowohl die MT, für die der überraschend an Stelle von Tobias Reichmann in der Startformation stehende Rechtsaußen Arjan Haenen den Part übernahm, als auch die HSG mit Kasper Kvist setzten jeweils auf einen einlaufenden Flügelspieler als zweiten Kreisläufer. Mit der Folge, dass in Richtung der Tore nicht viel durchkam. Erfolgserlebnisse für die Schützen waren also zunächst Mangelware.

Den Gästen gelang es zuerst, den Riegel zu knacken. Es dauerte allerdings vier Minuten, bis Kristian Björnsen das erste Mal jubeln durfte. Noch zwei mehr, bis Finn Lemke wieder ausgleichen konnte. So zäh ging es auch weiter, ohne dass die Partie dadurch langweilig gewesen wäre. Wetzlar legte jeweils einen vor, Melsungen zog nach. Bis Nebojsa Simic gegen Kasper Kvist im Tempogegenstoß Sieger blieb und Dener Jaanimaa ansatzlos zum 4:3 und der ersten Gastgeber-Führung traf (11.).

Die baute Julius Kühn kurz darauf sogar auf 6:4 aus, als Jannik Kohlbacher eine Strafe absaß. Eher das MT-Spiel einen kleinen Bruch erfuhr. Zwei technische Fehler, zwei gehaltene Bälle von Nikolai Weber und die Mittehessen lagen ihrerseits mit 8:6 vorn – profitierend von zwei Minuten gegen Dener Jaanimaa (19.). Wobei auch das nur eine Momentaufnahme darstellte. So schnell wie die Linie weg war, so schnell fand sie Melsungen wieder. Basierend auf einer fabelhaften Leistung von Nebojsa Simic, der Parade um Parade auspackte und zum Schreckgespenst der HSG wurde.

Einzig Alexander Hermann vermochte den Montenegriner noch einmal zu bezwingen, dann scheiterten er und seine Mannschaftskollegen viermal in Folge am MT-Zerberus. Während auf der gegenüberliegenden Seite je zweimal Finn Lemke über die stark gespielte zweite Welle und Michael Müller trafen. Johannes Golla legte sogar noch einen drauf und die Nordhessen führten nach einem 5:0-Lauf mit 12:9 (26.). Ein Vorsprung, der bis zur Halbzeithielt.

Mit Glück und einem unhaltbar abgefälschten Ball von Alexander Hermann starteten die Mittelhessen in den zweiten Durchgang. Den zweiten Versuch versenkte Philipp Pöter bei angezeigtem passivem Spiel zum Anschluss. Ehe Olle Forsell Schaefvert nach seinem Gesichtstreffer bei Jaanimaa auf die Strafbank musste und Michael Allendorf, Johannes Golla sowie Julius Kühn das sofort nutzten, den alten Abstand wieder herzustellen (16:13, 35.).

Spielszene

Wetzlar blieb jedoch dran, verkürzte immer wieder bis auf einen, um dann doch wieder zurückzufallen. Auch Kuriositäten gab es zu sehen. Wie Webers langen Gegenstoßpass auf Björnsen zum vermeintlichen 20:19. Der jedoch nach hinten losging, weil der Wetzlarer mit Blick zurück auf den Ball den Schiedsrichter umrannte, die MT das Leder sicherte und im Gegenzug durch Michael Allendorf das 21:18 machte (42.). Nur kurz darauf betrat Johan Sjöstrand beim anstehenden Siebenmeter von Max Holst erstmals das Parkett, parierte und leitete damit das 22:18 durch Julius Kühn ein (44.).

Es waren die wohl entscheidenden Szenen, denn von diesen beiden Rückschlägen erholten sich die Gäste nicht mehr. Mit dem nun beruhigenderen Vorsprung im Rücken nahm die MT auch die immer offensivere Deckung der HSG mit der nötigen Gelassenheit, suchte und fand die jeweils richtigen und Erfolg bringenden Lösungen. Ausgehend immer wieder vom umsichtigen Lasse Mikkelsen, der das Spiel seiner Mannschaft zu steuern wusste. Wenn es drauf ankam, übernahm er auch Verantwortung und schloss selbst ab, so wie beim 28:22, als die Arme der Referees oben waren und Zeitspiel drohte (56.). Die verbleibende Spielzeit verging mit Feiergesängen der längst geschlossenen stehenden Fans für Nebojsa Simic, der mit seinen Glanztaten den letztlich ebenso klaren wie überzeugenden Derbysieg möglich gemacht hatte.

Stimmen zum Spiel

Johannes Golla

Michael Roth: Wir sind heute zufrieden. Nicht mit allem, aber natürlich vor allem mit dem Ergebnis. Es war ein Spiel um Punkte, und nach der Niederlage in Leipzig wollten wir zurückkommen. Bis zur 40. Minute etwa war es ein Abnutzungskampf. Kritisch war es in der ersten Halbzeit mit acht technischen Fehlern. So etwas dürfen wir uns einfach nicht erlauben. Das war in der zweiten Hälft auch mit nur noch zwei wesentlich besser. Dazu kam die Steigerung in der Abwehr und der starke Nebojsa Simic. Auch Michael Allendorf und Johannes Golla haben ein starkes Spiel gemacht. Insgesamt war es aber eine geschlossene Mannschaftsleistung. Wir mussten kurzfristig auf Tobias Reichmann verzichten, hatten dafür aber Michael Müller wieder mit an Bord. Dem merkt man den Trainingsrückstand noch an, aber er kann uns von Mal zu Mal besser helfen. Jetzt freuen wir uns auf das nächste Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen. Die haben schon zu lange nicht mehr verloren.

Kai Wandschneider: Glückwunsch an Schorle und Melsungen zum absolut verdienten Sieg. Ich finde, wir sind gut reingekommen und waren bis zum 9:7 für uns auch gut dabei. Dann bekamen wir Probleme mit Melsungens zweiter Welle. Die hatten wir vorher gut im Griff, aber ab einem bestimmten Zeitpunkt kamen sie damit durch. Dazu hatten wir zu viele Fehlwürfe von den Halbpositionen und haben darauf dann unser bis dahin geduldiges Spiel aufgegeben. Mitte der zweiten Hälfte sind wir trotzdem nochmal dran gewesen, aber dann hatten wir diese unglückliche Situation mit Björnsen und dem Schiedsrichter. Was uns fehlte waren die Wechselmöglichkeiten. Aufgrund der Krankheiten von Kneer und Ferraz habe ich es sogar mit Björnsen im Rückraum versucht. Zum Schluss, als das Spiel schon verloren war, durften auch nochmal die Youngster ran, aber das war nichts, da muss man sich einfach besser organisieren. Wir müssen das jetzt zwar schnell abhaken, aber ich werde trotzdem ein paar individuelle Gespräche führen müssen. Die Antwort auf das heutige Spiel muss schon gegen Friesenheim gegeben werden.

Statistik
 
MT Melsungen: Simic (20 Paraden / 21 Gegentore), Sjöstrand (bei zwei Siebenmetern, 1 P. / 1 G.); Kühn 6, Lemke 3, Golla 3, Reichmann, Mikkelsen 3, Danner 2, P. Müller, Boomhouwer, Schneider, Allendorf 7/1, Jaanimaa 2, M. Müller 2, Haenen 1 – Trainer Michael Roth.

HSG Wetzlar: Weber (8 P. / 22 G.), Buric (1 P. / 7 G.), Klimpke (n. e.); Hermann 4, Björnsen 4, Pöter 1, Mirkulovski, Volentics 1, Holst 6/3, Schefvert 1, Kvist 1, Lindskog, Cavor 3, Kohlbacher 1.

Schiedsrichter: Lars Geipel (Leipzig) / Marcus Helbig (Landsberg)

Zeitstrafen: 10 – 6 Minuten (Jaanimaa 17:04 59:48, Golla 26:36 48:28, P. Müller 45:04 – Kohlbacher 12:17, Schefvert 27:11 33:34)

Strafwürfe: 1/1 – 4/3 (Holst scheitert an Sjöstrand 42:45)

Zuschauer: 4.300 in der Rothenbach-Halle, Kassel (ausverkauft)

Die nächsten Spiele:

Do., 16.11.17, 19:00 Uhr, MT Melsungen – Rhein-Neckar Löwen, Rothenbach-Halle
Sa., 25.11.17, 20:30 Uhr, HC Erlangen – MT Melsungen, Arena Nürnberg
 
MT Spielbetriebs- und Marketing AG

 

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Timm Schneider Nr.21, im Hintergrund v.l. Michael Müller Nr.25 und Tobias Wagner

Eines der sechs Hessenderbys, die es im Verlauf dieser Saison in der DKB-Handball-Bundesliga gibt, steigt am Samstag in Kassel. In dieser Spielklasse ist es der Klassiker, es hat die längste Tradition. Denn die MT Melsungen und die HSG Wetzlar stehen sich zum 25. Mal in der “stärksten Liga der Welt” gegenüber. Einem Derby angemessen: Die Rothenbach-Halle ist mit 4.300 Zuschauern restlos ausverkauft. Klar, dass die MT vor dieser Kulisse – noch dazu im Jubiläumsderby – beide Punkte in Nordhessen behalten will. Anwurf ist um 20:30 Uhr. Die Liveübertragung auf SKY beginnt um 20:00 Uhr.
 
Der Tabellenfünfte MT Melsungen empfängt den Tabellenzehnten HSG Wetzlar. Die beiden Mannschaften trennen fünf Tabellenplätze und ebensoviele Punkte. Der Gastgeber darf sich auf eine große Rückendeckung in der mit 4.300 Zuschauern ausverkauften Kasseler Rothenbach-Halle freuen. Dazu die Preisfrage: Wer ist der Favorit in diesem Spiel? – Die Antwort aus nordhessischer Sicht: Keiner! Alles ist offen!

Woher diese Einschätzung kommt? Die Vorbereitung der MT auf dieses Spiel verlief in bescheidenem Rahmen. Regisseur Lasse Mikkelsen hatte aufgrund seiner seit Wochen andauernden Sprunggelenksprobleme Sportverbot. Wann Abwehrchef Finn Lemke frühesten ins Training einsteigen kann, war Mtte der Woche noch ungewiss. Er plagt sich mit einer Bänderdehnung im Sprunggelenk, die er sich vor dem Spiel gegen Leipzig im Training zugezogen hat. Shooter Dener Jaanimaa musste unter der Woche wegen Erkältung passen. Inwieweit die drei also am Samstag einsatzbereit sind, ließ sich am Donnerstag noch nicht abschließend beantworten. So ist der MT-Trainer nicht zu beneiden: “Ich kann mich schon gar nicht mehr daran erinnern, wann wir das letzte mal vollzählig trainiert haben”, zuckt Roth mit den Schultern.

Selbst die Tatsache, dass er mit Philipp  und Michael Müller und Timm Schneider inzwischen wieder eine komplette Aufbaureihe aufbieten kann, ist im Hinblick auf deren Durchschlagskraft nur bedingt aussagefähig. Denn die drei sind nach ihren Verletzungen keinesfalls schon auf der Höhe ihre körperlichen Leistungsfähigkeit. “Aber auch wenn man von ihnen noch keine Wunderdinge erwarten kann”, so Roth, “sie haben jedenfalls den Vorteil, dass sie seit nunmehr fast drei Jahren miteinander eingespielt sind”.

Michael Müller Nr.25, links Bjaki Elisson

Das wiederum kann man von dem Trio, das in  den letzten Wochen im Rückraum gezwungenermaßen den Laden fast alleine schmeißen musste, nicht behaupten. De Formation mit Julius Kühn auf der Königsposition, Lasse Mikkelsen als Regisseur und Dener Jaanimaa als Shooter auf Halbrechts ist aufgrund der Verletzungsserie ihrer Mannschaftskameraden praktisch ins kalte Wasser geworfen worden. Dabei war Julius Kühn noch am meisten gefordert, da er oft in Angriff und Abwehr durchgespielt hat.

Welche Besetzung Michael Roth also am Samstag aufbieten kann, wird sich erst am Spieltag selbst zeigen. Wenn alles optimal läuft, könnte er im Hessenderby zum ersten Mal seit Saisonbeginn – wennschon nicht in bester körperlicher Verfassung, so doch zumindest zahlenmäßig – die komplette Mannschaft beisammen haben. Denn auch Jeffrey Boomhouwer, dem zuletzt eine Denkpause verordnet worden war, ist nach klärender interner Aussprache mit Trainer und Vorstand am Samstag wieder mit von der Partie.

Klar ist nur soviel: In diesem Derby geht es wie immer – ausser um Punkte – auch um das Prestige. Jeder will vor dem anderen die Nase vorn haben und sich als stärkste Mannschaft Hessens fühlen. Dieser Ehrgeiz speist sich wohl auch zum Teil aus der Tatsache, dass es bei der MT nicht weniger als acht Akteure gibt, die bereits für die HSG Wetzlar gespielt bzw. gearbeitet haben. Angefangen von Vorstand Axel Geerken über das Trainergespann Michael Roth und Mile Malesevic bis hin zu den Spielern Michael Allendorf, Philipp und Michael Müller, Timm Schneider und Tobias Reichmann.

Der Europameister etwa trug von 2012 bis 2014 das grünweisse Trikot, bevor er zum polnischen Champions League-Club Kielce wechselte. Natürlich habe sich die HSG?seitdem stark verändert, so Reichmann, aber es sei immer noch mit einem besonderen Gefühl verbunden, gegen den früheren Verein zu spielen”. Der Rechtsaußen weiß auch, worauf es am Samstag ankommen wird: “Es ist bekannt, dass Wetzlar eine sehr gute Abwehr hat und zum Teil sehr lange Angriffe fährt. Darauf müssen wir uns einstellen. Darüber hinaus müssen wir möglichst wenig Fehler machen, weil wir ansonsten den Gegner zu schnellen Gegenstößen einladen. Ich hoffe einfach, dass wir am Ende die Halle als Sieger verlassen werden”, gibt sich der 29-jährige zuversichtlich.

Bei Timm Schneider liegt die Wetzlarer Zeit noch etwas länger zurück. Der Allrounder stand von 2007 bis 2010 bei den Mittelhessen unter Vertrag. Er sieht dem Derby relativ gelassen entgegen und sagt, dass er gegen die HSG genau so motiviert sei, wie gegen jeden anderen Gegner. “Auf Spielerebene gibt es eine ganz normale sportliche Rivalität. Die Emotionen werden von den Fans eingebracht. Und das ist auch gut so. Wenn eine Derby gespielt wird, muss auch Derbystimmung herrschen”, wünscht sich der Rückraumspieler.

Dessen Wunsch haben die Fans längst erhört. Das Derby ist schon seit Tagen ausverkauft. Gleiches trifft übrigens für das nur fünf Tage danach stattfindende Kräftemessen mit dem amtierenden Meister Rhein-Neckar Löwen zu.  Zum sechsten Mal in Folge heißt es dann in der Kasseler Rothenbach-Halle “Full House” – ausverkauft! Das gab’s noch nie in den bislang fast 13 Jahren, in denen die MT in der stärksten Liga der Welt am Ball ist.

MT-Trainer Michael Roth stuft das Derby für beide Mannschaften als richtungsweisend ein. Es sei ein Spiel auf Augenhöhe. “Die HSG ist ein unangenehmer, weil unberechenbarer Gegner. Deren Stärke ist die Abwehr, inklusive zweier guter Torhüter. Deshalb müssen wir tunlichst solche Fehler wie zuletzt gegen Leipzig vermeiden, als wir dem Gegner zu oft den Ball geschenkt haben. Wir wollen natürlich unseren Heimvorteil nutzen und mit unseren tollen Fans im Rücken die zwei Punkte holen”: Und noch etwas verrät der Coach “In der Vorbereitung auf das Derby habe ich meine Spieler natürlich daran erinnert, dass uns Wetzlar in der letzten Saison gleich zweimal geschlagen hat. Das soll sich bitte nicht wiederholen“.

Bisherige Ligabegegnungen zwischen MT und HSG:
24 Spiele, davon 12 Siege MT, 8 Siege HSG, 4 Remis.
Letzte Saison:
08.02.2017, HSG Wetzlar – MT Melsungen 27:22
16.11.2016, MT Melsungen – HSG Wetzlar 25:28

Berichterstattung:

Live auf SKY, Vorberichterstattung ab 20:00 Uhr, Moderator ist Noah Pudelko, Kommentator Dennis Baier.
Zwischenstände auf Hitradio FFH, Kommentator Patrick Schuhmacher.

Weitere Infos zum Gegner:www.hsg-wetzlar.de

 

MT Melsungen

 

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Die MT Melsungen verlor am Sonntagnachmittag das von SKY als Top-Spiel des 11. Spieltages live übertragene Match der DKB Handball-Bundesliga beim SC DHfK Leipzig mit 27:30. Nach ausgeglichener erster Halbzeit (13:13) unterliefen den Nordhessen im zweiten Durchgang im Angriff in der entscheidenden Phase einige technische Fehler und auch die Abwehr war nicht mehr effektiv genug. Beste Torschützen vor 4.180 Zuschauer in der Arena Leipzig waren Franz Semper (8 Tore) für den SC DHfK und Julius Kühn (9) für die MT.

Die MT Melsungen reiste ohne die neu Verletzten Marino Maric und Finn Lemke und den freigestellten Jeffrey Boomhouwer an, dafür aber wieder mit Rekonvaleszent Michael Müller. Der feste Vorsatz, die zweieinhalb Wochen zuvor erlittene Schmach im DHB-Pokal zu tilgen, war den Nordhessen von der ersten Minute an anzumerken. Mit einer 5:1-Variante mit Michael Allendorf auf der Spitze stellten sie den Hausherren eine sehr bewegliche und überaus entschlossen wirkende Abwehr entgegen.

Mit der gleichen Entschlossenheit wurde im Angriff gearbeitet. Den ersten Lohn verdienten sich die Rotweissen schon nach 57 Sekunden mit einem Siebenmetertreffer von Tobias Reichmann. Den folgenden Leipziger Angriff machte Johan Sjöstrand mit einer tollen Parade zunichte und Julius Kühn stellte anschließend auf 0:2. Damit war die MT wirklich gut ins Spiel gekommen, zeigte dem Tabellenachten früh, was sie trotz wieder einmal dezimierter Besetzung vorhatte. 

Das Roth-Team bestimmte auch in der Folge das Geschehen. Zum einen, weil sich Leipzig gegen die beschriebene Abwehr schwer tat, zum anderen, weil vorne geduldig bis zur Chanceneröffnung gespielt wurde und die sich bietenden Torgelegenheiten auch genutzt wurden. Mit Übergängen von den Außenpositionen an den Kreis brachten die Gäste die Abwehr der Grünweißen immer wieder ins Schwitzen. Hervorragende Arbeit leistete dabei nicht zuletzt Felix Danner, der oft am Kreis gesucht wurde und jeweils sicher verwandelte, aber auch für die Kollegen im Rückraum erfolgreiche Sperren stellte. [metaslider id=5142]

Weil von dort je zweimal Julius Kühn und Dener Jaanimaa trafen, leuchtete nach 10 Minuten ein 4:7 auf der Anzeigentafel auf. Für die Gastgeber hatten bis dahin Niclas Pieczkowski, Andreas Rojewski, Maximilian Janke und Lukas Binder getroffen. Sie hatten sich offenbar auch nicht vom frühen Ausscheiden ihres Mannschaftskameraden Philipp Weber aus der Fassung bringen lassen. Der Goalgetter musste sich in der 6. Minute nach einem normalen Zweikampf mit Abwehrspieler Philipp Müller, bei dem ihm der Melsunger unglücklich auf den Fuß fiel, zur weiteren Behandlung in die Klinik begeben.

Klar, dass die Leipziger nun erst recht ihren Heimvorteil nutzen und die MT nicht davonziehen lassen wollten. Über Rechtsaußen Peter Strosack gelang das 5:7. Kurz darauf hätte Tobias Reichmann wieder den alten Abstand herstellen können, warf aber von der Siebenmeterlinie aus den Ball über das von Milos Putera gehütete Tor. Der Keeper hatte die MT-Cracks schon im Pokal reichlich verunsichert. Und weil dann Nationalspieler Niclas Pieczkowski gleich zweimal in Folge traf, war in der 13. Minute alles wieder offen.

Und der SC DHfK legte nach – in dem Fall per Strafwurf durch Yves Kunkel, der in der 15. Minute die erste Leipziger Führung bedeutete. Profitiert hatten sie dabei auch von zwei Nachlässigkeiten des MT-Angriffs, wo sich Julius Kühn und Lasse Mikkelsen jeweils zu überhasteten Würfen verleiten liessen. Es waren die ersten zarten Signale, dass auf Seiten der MT die bis dato streng eingehaltene Disziplin in der Offensive bröckelte.

Beim Stand von 9:8 nahm Michael Roth folgerichtig das erste Team-Timeout. “Warum halten wir uns nicht mehr an unser Konzept wie in den ersten 12 Minuten”, fragte der MT-Coach rhetorisch in die Runde und mahnte gleichzeitig an, wieder geduldiger zu agieren und jeweils die ganze Kraft in die Abschlüsse zu legen.

Julius Kühn setzte die Ansage als erster um, markierte nach Wiederaufnahme des Spiels den 9:9 Ausgleich und bediente wenig später mustergültig Felix Danner am Kreis, der sich dafür mit seinem vierten Treffer bedankte. Logisch, dass da auch SC-Trainer André Haber mit den Seinen nicht ganz zufrieden war. Auch er nahm ein Timeout und kritisierte die inkonsequente Abwehr in der Nahwurfzone.

Highlights in der Schlussphase des ersten Durchgangs aus MT-Sicht: Der erfolgreiche Weitwurf von Michael Allendorf ins leere Leipziger Tor und die Parade von Johan Sjöstrand gegen den frei vor ihm am Kreis auftauchenden Maximilian Janke. Auf der anderen Seite betätigten sich zweimal Franz Semper und Benjamin Meschke als Torschützen und so spiegelte der 13:13-Halbzeitstand die bisherigen Kräfetverhältnisse treffend wider.

Die Nordhessen begannen die zweite Spielhälfte genau wie die erste mit der sich bis dahin bewährten 5:1-Abwehrformation. Doch wacher aus den Kabinen kamen eindeutig die Hausherren. Semper traf schnell zum 14:13, Putera kaufte Kühn sehenswert einen guten Ball ab und Pieczkowski stellte nach gewonnenem Zweikampf auf 15:13 (32.). Timm Schneider hatte inzwischen übrigens die Regieposition von Lasse Mikkelsen eingenommen.

Die beiden Treffer der MT zum 15:15-Ausgleich waren toll anzusehen: Erst legte Dener Jaanimaa geschickt für Julius Kühn auf, der dadurch von der rechten Kreisposition frei zum Wurf kam, wenig später leitete der Este einen Ball blitzschnell an Timm Schneider weiter, der sich ebenfalls an die 6-Meter-Linie davon gestohlen hatte.

In der Folge wurde das Spiel insgesamt zäher, die MT blieb dabei dem SC mit einem Tor Abstand dicht auf den Fersen. Bis der zwischenzeitlich für Johan Sjöstrand ins Tor gekommene Nebojsa Simic mit einem gehaltenen Siebenmeter von Yves Kunkel ein Signal gab. Das setzte vorne Michael Allendorf um, der ein Zuspiel des ebenfalls frisch eingewechselten Johannes Golla zum 19:19 nutzte. Und dies sollte der letzte Gleichstand des Spiels bleiben. Daran konnte auch der nach genau neun Wochen zum ersten Mal nach seinem Knöchelbruch wieder auf dem Feld stehende Michael Müller nichts ändern. Der Kapitän wurde in der 46. Minute eingewechselt und bekleidete in Angriff und Abwehr die Halbrechts-Position.

Die Gastgeber übernahmen fortan jedenfalls mehr und mehr die Initiative. Symbolhaft die Szene, de zum 20:19 führte: Simic parierte zunächst beeindruckend einen Wurf aus dem Rückraum, musste dann aber den Nachwurf des schnell reagierenden Semper passieren lassen.[metaslider id=9316]

Leipzig gewann Oberwasser. Nicht zuletzt deshalb, weil die MT in einigen Angriffssituationen Unsicherheiten zeigte. Nach knapp 53 gespielten Minuten schien sich eine Vorentscheidung anzubahnen. Nachdem Kühn vorne einen Ball vertändelt hatte, markierte Lucas Krzikalla das 25:22. Der MT-Shooter machte zwar seinen Fehler umgehend mit dem Tor zum 25:23 wieder gut, aber eine  Aufholjagd wollte sich dennoch nicht einstellen. Denn durch eine Zweiminutenstrafe gegen Tobias Reichmann, dem ein absichtliches Fußspiel unterstellt worden war, fand sich die  MT in der Unterzahl wieder. Die nutzte der SC unter anderem mit einem gelungenen Kempa-Trick von Janke zum 26:23. Lasse Mikkelsen verkürzte zwar schnell auf zwei Tore, was 62 Sekunden vor Schluss auch Michael Allendorf mit einem verwandelten Strafwurf noch einmal gelang, aber letztlich nicht mehr reichte, um Leipzig noch ernsthaft in Gefahr zu bringen.

MT-Stimmen zum Spiel

Michael Roth: Wir haben ein sehr gutes Handballspiel gesehen, Sky hat dieses Spiel zu Recht als Top-Spiel eingestuft. Insofern bin ich – abgesehen vom Ergebnis – auch nicht unzufrieden mit der gezeigten Leistung unserer Mannschaft. Zumal wir uns gegenüber dem letzten Aufeinandertreffen im Pokal klar gesteigert haben. Dass wir verloren haben, lag eigentlich nur an Kleinigkeiten, etwa an den technischen Fehlern, die uns in der entscheidenden Phase im Angriff passiert sind und mit denen wir Leipzig in die Hände gespielt haben. Wenn man hier gewinnen will, muss man im weiteren Spielverlauf auch mal in Führung gehen. Das ist uns nicht gelungen.  Aber deshalb mache ich unserer Mannschaft keinen Vorwurf. Die personellen Probleme sind bekannt. Und angesichts dessen haben wir uns hier sehr gut präsentiert.

Julius Kühn. In der zweiten Halbzeit haben wir mit der Abwehr nicht mehr so den Zugriff auf Leipzig bekommen, wie wir uns das vorgenommen hatten. Wir haben nicht mehr die richtigen Antworten gefunden. Darüber hinaus sind uns vorne zu viele Fehler unterlaufen, auch Putera hat uns einige wichtige Bälle abgekauft.

Statistik

SC DHfK Leipzig – MT Melsungen 30:27 (13:13)

SC DHfK Leipzig: Putera (7 P. / 26 G.), Vortmann (bei einem Siebenmetern, 0 P. / 1 G.) – Semper 8, Rojewski 1, Jurdzs 2, Krzikalla 2, Binder 3, Janke 2, Pieczkowski 7, Kunkel 3/3, Roscheck, Weber, Rivesjö, Strosack 1, Meschke 1, Milosevic – Trainer: André Haber.

MT Melsungen: Sjöstrand (7 Paraden / 18 Gegentore), Simic (6 P. / 12 G.) – Kühn 9, Golla, Reichmann 2/1, Mikkelsen 2, Danner 5, P. Müller, Schneider 2, Allendorf 5/4, Jaanimaa 2, Haenen – Trainer Michael Roth.

Schiedsrichter: Peter Behrens (Wuppertal) / Marc Fasthoff (Neuss).

Zeitstrafen: 2 – 8 Minuten (Janke – Reichmann, P. Müller, M. Müller, Golla, )

Strafwürfe: 3/4 – 5/7 (Kunkel scheitert an Simic, 42. Min. – Reichmann wirft über das Tor, 12. Min.; Allendorf scheitert an Putera, 60. Min.)

Zuschauer: 4.180 in der Arena Leipzig.

Die nächsten Spiele:
Sa., 11.11.17, 20:30 Uhr, MT Melsungen – HSG Wetzlar, Rothenbach-Halle Kassel
Do., 16.11.17, 19:00 Uhr, MT Melsungen – Rhein-Neckar Löwen, Rothenbach-Halle Kassel

 

MT Melsungen

 

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MT Melsungen und Staatstheater Kassel kooperieren

 

In Kassel haben zwei Aushängeschilder aus den Bereichen Sport und Kultur jetzt eine außergewöhnliche Partnerschaft begonnen: Handball-Bundesligist MT Melsungen, der seine Heimspiele in der nordhessischen Metropole austrägt, und das Staatstheater Kassel kooperieren ab November und werden im Laufe der nächsten Monate ein ganzes Bündel an Maßnahmen des gegenseitigen Austauschs umsetzen.

Sport und Kultur – was auf den ersten Blick etwas gegensätzlich erscheinen mag, offenbart bei näherer Betrachtung eine Reihe von Gemeinsamkeiten. Das gilt im Allgemeinen und – wie das Beispiel in Nordhessen zeigt – dort auch im Besonderen. Handball-Bundesligist MT Melsungen und das Staatstheater Kassel gehören zweifelsohne zu den sportlichen und kulturellen Aushängeschildern der Region. So fragten sich die Verantwortlichen vor einiger Zeit: Warum also nicht die beiderseitigen Stärken miteinander verknüpfen und so den Austausch zwischen beiden Welten fördern? Gesagt, getan – am 1. November startete die vertraglich vereinbarte Partnerschaft, von der auch die jeweiligen Anhänger aus Sport und Kultur profitieren werden.

Geografisch betrachtet, stellt die Kasseler Karlsaue die räumliche Verbindung zwischen beiden Spielstätten her. Die Rothenbach-Halle, Heimspielort der MT Melsungen, liegt am südlichen und das Staatstheater fast genau gegenüber, am nördlichen Rand des weitläufigen innerstädtischen Parks. Aber auch inhaltlich gibt es Parallelen: Als die Bundesliga-Handballer mit dem Match gegen den THW Kiel im Dezember ihre Premiere in der Messe Kassel feierten, lief zur gleichen Zeit im Staatstheater die Komödie “Schöne Bescherungen” von Alan Ayckbourn. Dabei erlebten die Besucher hüben wie drüben ein wahres Feuerwerk an turbulenten Szenen, eben Sport und Kultur auf höchstem Niveau.    

“Sowohl die MT, als auch das Staatstheater spielen im wahrsten Sinne erstklassig. Das ist eine perfekte Basis für eine engere Zusammenarbeit. Diese Idee ist auf beiden Seiten auf fruchtbaren Boden gefallen und hat die Verantwortlichen inspiriert, eine Reihe von Maßnahmen von Marketing bis zum Ticketrabatt zu entwickeln. Wir möchten damit nicht nur einen Mehrwert für die Freunde und Anhänger aus beiden Bereichen schaffen, sondern auch die Bedeutung von Spitzensport und Kultur für unsere Region noch stärker hervorheben”, erklärt MT-Marketingleiterin Christine Höhmann.

“Die MT Melsungen und das Staatstheater sind eindeutig Leuchttürme der Region, die vieles gemeinsam haben. Sie  bringen Menschen zusammen und fördern soziale Kompetenzen. Sport und Kultur sind daher zwei Seiten derselben Medaille”, freut sich Dr. Frank Depenheuer, Geschäftsführender Direktor des Staatstheaters Kassel auf die Zusammenarbeit.
 
Zum Auftakt der Kooperation besuchte das MT Bundesligateam am Freitag das Staatstheater und warf dabei unter fachlicher Leitung von Theaterpädagoge Thomas Hof auch Blicke hinter die Kulissen. Weitere konkrete Maßnahmen beziehen sich unter anderem auf den Bereich Marketing und Kommunikation. So werden die jeweiligen Abonnenten,  bzw. Dauerkarteninhaber in den Newslettern mit aktuellen Informationen versorgt. Zudem bewerben beide Seiten ihre Veranstaltungen in den jeweiligen Medien des Partners.

Darüber hinaus wird es Preisnachlässe geben, wonach Theaterabonnenten ebenso wie MT-Dauerkarteninhaber 25 Prozent Rabatt auf den normalen Preis eines Theater, bzw. MT-Tickets erhalten. Geplant sind auch gemeinsame Sponsorenveranstaltungen.

Wie sich MT-Profis im Theaterumfeld geben oder Künstlerinnen und Künstler beim Handballtraining, sind nur einige der spannenden Themen, die später dann in Bild und Ton in den Social Media-Kanälen präsentiert werden.

Übrigens: Derzeit nimmt das Staatstheater Kassel via Internet an einer Challenge teil, bei der sich 58 Veranstalter um die Auszeichnung “Publikum des Jahres 2017” bewerben. Bis zum 15. November kann jeder hier für seinen Favoriten stimmen: www.staatstheater-kassel.de oder  facebook.com/ staatstheaterkassel. Dem Gewinner winkt nicht nur ein großes Theaterfest – natürlich mit Publikum – sondern auch noch ein kräftiger Zuschuss für die theatereigene Nachwuchsarbeit.

Hier geht’s zur Website des Staatstheater Kassel

 

MT Melsungen

 

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Vor wenigen Tagen noch zeichnete sich bei Handball-Bundesligist MT Melsungen das Ende der Verletztenmisere ab – Michael Müller hat als bis dato Letzter der Rekonvaleszenten wieder das Mannschaftstraining aufgenommen. Nun werden die Nordhessen vom nächsten Nackenschlag heimgesucht: Marino Maric zog sich bei seinem Länderspieleinsatz am Wochenende doch eine ernsthaftere Verletzung zu als zunächst angenommen: Dem Kreisläufer fiel im EM-Text gegen Slowenien ein Gegenspieler so unglücklich auf den Fuß, dass das Syndesmoseband angerissen wurde. Das bedeutet fünf bis sechs Wochen Pause.
 

“Das obere Sprunggelenk wird aus dem Wadenbein mit Außenknöchel, aus dem Schienbein mit Innenknöchel und dem Sprungbein gebildet. Diese sogenannte Sprunggelenkgabel wird im wesentlichen durch die Syndesmose stabilisiert”, erklärt MT-Teamarzt Dr. Gerd Rauch. Der Orthopäde rechnet mit einem Ausfall des Kroaten von fünf bis sechs Wochen. Zu allem Überfluss ist es auch noch das linke Sprunggelenk, also das Bein, mit dem Rechtshänder in der Regel abspringen. Inwieweit dadurch Maric’s Teilnahme an der Europameisterschaft im Januar – ausgerechnet in seinem Heimatland – gefährdet ist, ist derzeit nicht abzusehen.

Im Falle eines Falles wäre das das zweite Großereignis in Folge, welches der 27-jährige verpasst. Denn die letzte größere Verletzung von Marino Maric ist kaum ein Jahr her. Im Dezember 2016, unmittelbar vor der Weihnachtspause, brach er sich im Spiel gegen die SG Flensburg/Handewitt den linken Mittelfuß und musste dadurch seine Teilnahme an der Weltmeisterschaft im Januar in Frankreich sausen lassen.

Durch Maric’s Ausfall hat MT-Trainer Michael Roth zwar eine Alternative weniger in Abwehr und Angriff zur Verfügung, kann aber mit Routinier Felix Danner und Youngster Johannes Golla auf zwei weitere Spieler auf der betreffenden Position bauen.

Alle weiteren Nationalspieler sind gesund zurück

Die anderen, zuletzt ebenfalls in Länderspieleinsätzen befindlichen MT-Profis sind zum Glück gesund wieder nach Nordhessen zurückgekehrt. Die deutschen Europameister Julius Kühn und Finn Lemke – Tobias Reichmann pausierte – standen am Samstag und Sonntag anlässlich des Jubiläums “100 Jahre Handball” in einem Doppelpack in Magdeburg und Berlin gegen Spanien im DHB-Aufgebot. Beide lieferten eine solide Leistung ab. Dabei überzeugte der von Bundestrainer Christian Prokop überwiegend in der Defensive eingesetzte Lemke. Kühn hingegen nutzte die Gelegenheit, sich im Angriff auszuzeichnen nur im ersten Spiel. In der ausverkauften Magdeburger GETEC-Arena avancierte der Halblinke mit 5 Treffern zum besten Schützen im deutschen Team. Dennoch hatten die Spanier am Ende die Nase mit 26:24 vorn. Tags darauf gelang dem DHB-Team in der ebenfalls ausverkauften Berliner Max-Schmeling-Halle zwar mit 28:24 die Revanche, dabei ging der Melsunger Zwei-Meter-Mann aber leer aus.

Jeffrey Boomhouwer war unter dem neuen Bondscoach Erlingur Richardsson mit der niederländischen Auswahl gegen Griechenland und Belgien erfolgreich. Sein Landsmann Arjan Haenen stand diesmal nur im erweiterten Kader. Dener Jaanimaa musste mit Estland im Hinspiel in Bosnien-Herzegowina eine Niederlage hinnehmen, ehe zuhause in Tallin die Revanche glückte. Auch Torhüter Nebojsa Simic, der nach fast zwei Jahren sein Comeback in der Nationalmannschaft Montenegros gab, verbuchte mit Sieg und Niederlage gegen Tschechien jeweils ein Erfolgs- und ein Misserfolgserlebnis.

Am Sonntag in Leipzig!

Am kommenden Sonntag ist die MT in Leipzig gefordert. Dort wartet mit dem SC DHfK die Mannschaft, die die MT vor zwei Wochen aus dem DHB-Pokal warf. Anwurf in der Arena Leipzig ist um 15:00 Uhr. Die SKY-Übertragung beginnt um 14:30 Uhr.

MT Melsungen

 

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Die DKB Handball-Bundesliga hat zwar wegen der bevorstehenden Länderspiele der Nationalmannschaft Pause, aber einige Teams nutzen die Gelegenheit, abseits des Wettkampfstresses zu testen. So auch die MT Melsungen, die am Freitag beim Zweitliga-Aufsteiger HC Elbflorenz zu Gast war. Dort setzten sich die mit fünf Nachwuchsspielern angereisten Nordhessen mit 36:27 durch. Schon zur Halbzeit hatte der Favorit beim 13:19 die Weichen auf Sieg gestellt. Bester Torschütze für die Gäste war Rechtsaussen Arjan Haenen (7 Tore). Für die Hausherren trafen Rechtsaußen Nils Gugisch und Spielmacher Arseniy Buschmann (jeweils sechs Treffer) am häufigsten.

Aus dem gewohnten Kader der MT Melsungen fehlten mit den deutschen Nationalspielern Finn Lemke, Julius Kühn, Tobias Reichmann, dem Montenegriner Nebojsa Simic, dem Holländer Jeffrey Boomhouwer, dem Kroaten Marino Maric, dem Esten Dener Jaanimaa und dem noch verletzten Kapitän Michael Müller gleich acht Akteure aus der Stammbesetzung. So gab Trainer Michael Roth fünf Nachwuchsakteuren Gelegenheiten, sich zu präsentieren: Von Hildesheim kamen die mit einem Doppelspielrecht ausgestatteten Jugend-Nationalspieler Fin Backs und Dimitri Ignatow hinzu und aus dem Melsunger Lager Torwart Fabian Meyfarth aus der MT-Zweiten sowie Jona Gruber und Tomas Piroch aus dem A-Jugend-Bundesligateam.

Von Beginn an entwickelte sich vor 600 begeisterten Zuschauern im ausverkauften Berufsschulzentrum Radeberg ein munteres Spielchen. In der Startbesetzung mit Michael Allendorf, Philipp Müller, Felix Danner, Lasse Mikkelsen, Timm Schneider, Arjan Haenen und Johan Sjöstrand hatte die MT schnell das Heft des Handels in der Hand. Zwei Tore von Rechtsaussen Haenen, zwischendrin eins von Philipp Müller aus dem Rückraum, bedeuteten die 3:0-Führung nach knapp 2 Minuten.

Im Verlauf des Spiels schickte Michael Roth Zug um Zug die Nachwuchsakteure ins Rennen. Und die machten ihre Sache laut Trainer sehr ordentlich, liessen den Gegner nie näher als mit vier Toren herankommen. Das 11:15 sollte in der Folge der knappste Zwischenstand bleiben. Auf der anderen Seite kämpften die ebenfalls um einige Leistungsträger dezimierten Dresdner aufopferungsvoll. Trainer Christian Pöhler hatte zur Auffüllung des Kaders drei Spieler aus den anderen HCE-Mannschaften nominiert.

Sein Gegenüber Michael Roth wollte derweil vor allem sehen, auf welchem Stand seine beiden auswärts spielenden Schützlinge Fin Backs und Dimitri Ignatow sind. “Sie haben sich zweifelsohne weiterentwickelt. Und auch die anderen Jungs, die ja schon seit einiger Zeit mit uns trainieren, sind nicht mehr ganz so grün hinter den Ohren. Fabian Meyfarth etwa könnte bei uns aushelfen, falls sich Johan Sjöstrand oder Nebojsa Simic mal verletzen sollten. Ich will die Leistungen andererseits aber nicht überbewerten. Die heutigen Einsätze in einer vollen Halle gegen einen Bundesligagegner sollten für die Youngster auch ein Bonbon für ihren fleissigen Trainingseinsatz sein”, äußerte sich der überaus zufriedene MT-Coach nach der Partie.

Trotz des am Ende sehr klaren Sieges gab es einen Wehrmutstropfen: MT-Spielmacher Lasse Mikkelsen musste mit einer aufgeplatzten Lippe ins Krankenhaus. Der Däne konnte aber – nachdem die Wunde genäht war – mit dem Team wieder den Heimweg antreten.

Zustande gekommen war diese Begegnung übrigens durch MT Hauptsponsor B. Braun und die Radeberger Brauerei. Gespielt wurde in der 600 Zuschauer fassenden Halle des Berufsschulzentrums Radeberg. Ihre Zweitligaauftritte absolvieren die Elbflorentiner ansonsten in der hypermodernen 2500 Plätze bietenden Ballsport-Arena in Dresden.

In neun Tagen muss die MT erneut gen Sachsen aufbrechen. Dann allerdings geht es um Ligapunkte – und um eine Revanche. Am 5. November werden die Nordhessen vom SC DHfK Leipzig erwartet. Diese Mannschaft warf die MT letzte Woche aus Rennen um den DHB-Pokal.

HC Elbflorenz  – MT Melsungen 27:36 (13:19)

MT Melsungen: Johan Sjöstrand, Florian Meyfarth – Tomas Piroch 4, Dimitri Ignatow 3/1, Johannes Golla 4, Lasse Mikkelsen 5/2, Felix Danner 2, Philipp Müller 1, Timm Schneider 4, Michael Allendorf 1/1, Jona Gruber 3, Fin Backs 2, Arjan Haenen 7 – Trainer Michael Roth.

 

MT

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Zum Schluss noch ein Krimi – MT schlägt Magdeburg 29:27

Lasse Mikkelsen, im Vordergrund Marino Maric Nr.3

Auch im vierten Spiel in der DKB-Handball-Bundesliga in Folge blieb die MT Melsungen siegreich. Gegen den SC Magdeburg feierte sie einen schon sicher geglaubten, dann aber noch einmal ins Wackeln geratenen 29:27 (13:13)-Sieg vor 4.300 Zuschauern in der ebenfalls zum vierten Mal hintereinander ausverkauften Kasseler Rothenbach-Halle. Lange Zeit verlief die Partie völlig ausgeglichen, ehe sich die Gastgeber zur Mitte der zweiten Hälfte absetzen konnten. Die Magdeburger kamen noch einmal zurück, verloren dann aber erst ihren besten Schützen Robert Weber (8/4 Tore) durch Disqualifikation und in der Folge auch das Spiel. Auf Melsunger Seite präsentierte sich Tobias Reichmann mit 9 Treffern, davon drei vom Siebenmeter, erneut in bestechender Form.

Auf drei Positionen verändert zum Pokalspiel unter der Woche gegen Leipzig begann die MT Melsungen. Nebojsa Simic bekam den Vorzug im Tor gegenüber Johan Sjöstrand, auf Linksaußen durfte Jeffrey Boomhouwer von Beginn an Stelle von Michael Allendorf ran. In der Abwehr rückte Philipp Müller neben Finn Lemke in die Innenverteidigung. Bei Magdeburg fehlte Nemanja Zelenovic in der Anfangsaufstellung, dafür war Zeljko Musa dabei.

Auf dem Parkett war vom Anwurf weg Feuer drin. Die MT-Deckung präsentierte sich bissig, aggressiv und hellwach. Das hinderte Magdeburg nicht daran, zunächst einmal mit 4:2 in Führung zu gehen. Christian O’Sullivan war beim Abpraller nach Simic‘ Parade bei Robert Webers Tempogegenstoß schneller am Ball als alle anderen und legte über den Kopf des Melsunger Schlussmanns ab (5.). Julius Kühn und Lasse Mikkelsen machten das jedoch schnell wieder wett.

Auch nach einer Viertelstunde war, was das Ergebnis anging, noch nicht viel passiert. Das 7:7 war allerdings das Ergebnis guten Melsunger Kombinationsspiels, während Magdeburg eher auf Geduld setzte und konsequent wartete, bis sich irgendwo eine kleine Lücke in der roten Wand auftat. Womit die Highlights auch klar auf MT-Seite zu verbuchen waren. So Jeffrey Boomhouwers sauber abgelaufener Tempogegenstoß, der Robert Weber trotz dessen drei Meter Vorsprung noch einholte und die Situation klärte. Oder Tobias Reichmanns lehrbuchreifer Sprungwurf aus dem zentralen Rückraum zum 9:10, dem der Rechtsaußen direkt auch noch den Ausgleich folgen ließ (20.).[metaslider id=5142]

Auch der erste Melsunger Führungstreffer ging via Siebenmeter auf das Konto des trotz seiner glänzenden Form überraschend nicht für die Nationalelf nominierten Neuzugangs. Grund genug für SCM-Trainer Bennet Wiegert, die Seinen in einer Auszeit neu auszurichten. Ein weiterer Grund war wohl das umgestellte System der Hausherren, bei denen Timm Schneider für Dener Jaanimaa gekommen war und als zweiter Kreisläufer für viel Verwirrung sorgte. Der Führungs-Siebenmeter ging ebenso auf sein Konto wie auch die freigesperrte Gasse für Julius Kühn bei dessen 12:10 (25.).

Als kurz darauf sowohl Schneider als auch Kühn auf die Strafbank mussten, geriet die Führung nicht nur in Gefahr, sondern wurde von Robert Weber gar ausgeglichen. Dank zweier starker Paraden von Nebojsa Simic und Marino Maric, der auch in Unterzahl traf, passierte nicht mehr. Doch praktisch mit dem Pausenpfiff gelang es Marko Bazjak einmal mehr, den Gleichstand wiederherzustellen.

Kaum dass die Partie wieder lief, war der alte Vorsprung wieder da. Julius Kühn und Tobias Reichmann mit je zwei Treffern stellten gar auf 17:14 (34.). Da waren gerade beide Teams in Unterzahl. Mads Christiansen hatte das schnelle Umschalten nach einem Melsunger Ballgewinn regelwidrig verhindert, zur allgemeinen Überraschung musste Philipp Müller gleich mit raus. Was sowohl die Halle zum Kochen brachte als auch wie ein Adrenalinschub für die Mannschaft wirkte. Jeffrey Boomhouwer und Dener Jaanimaa erhöhten auf 19:15 (38.).

Die MT steckte auch weitere Rückschläge weg. Wie die zweite Strafe gegen Julius Kühn und das permanente Klammern der Magdeburger gegen das angezeigte passive Spiel der Nordhessen ohne Bestrafung, die diesen Zustand wieder aufgehoben hätte. Die richtige Antwort gab Finn Lemke mit seinem Schlagwurf aus der zweiten Etage. Auch das Anspiel des ehemaligen Magdeburgers auf Marino Maric vor dessen 22:17 war ebenso sehenswert wie der Abschluss des Kroaten (42.).

Die Elbestädter kamen noch einmal zurück. Weil die rechte Seite mit Mads Christiansen und Robert Weber stärker wurde. Beim 23:20 des Dänen keimte neue Hoffnung bei den Gästen, doch noch einmal in den Bereich eines Punktgewinnes zu kommen. Doch die besseren Lösungen fand immer wieder Melsungen. Michael Allendorf traf ebenso vom Kreis wie Tobias Reichmann, Lasse Mikkelsen ging als Halbrechter in die Nahtstelle und setzte das Leder per Aufsetzer ins lange Eck.

Das letzte Mittel des SCM war die offensive Deckung. Matthias Musche und Robert Weber nahmen Julius Kühn und Dener Jaanimaa schon im Halbfeld in Empfang, die anderen vier rückten zwei Schritte auf. Erstmals in der Partie fand Melsungen nicht sofort in Mittel, darauf zu reagieren. Erneut zweimal Weber und Zeljko Musa warfen den SCM bis auf 28:26 heran (57.), bei Ballbesitz war zweimal sogar der Anschlusstreffer möglich. Erst war der eingewechselte Johan Sjöstrand zur Stelle, dann verhinderte ein technischer Fehler den Erfolg.

Die dritte und beste Chance hatte noch einmal Weber von der  Siebenmeterlinie. Doch statt ins Netz traf der bis dahin so zielsichere Österreicher aus kürzester Distanz mitten ins Gesicht von Sjöstrand. Eine Unsportlichkeit, die ihm gemäß eindeutig formuliertem Regelwerk die sofortige Disqualifikation einbrachte. Trotzdem erhielten die Gäste eine vierte Chance, und die nutzte der junge Lukas Mertens im Gegenstoß auf das von Sjöstrand verlassene Gehäuse. 28:27, noch knapp 40 Sekunden auf der Uhr. Die spielte Melsungen gegen verzweifelt offensiv deckende Magdeburger herunter, bis Lasse Mikkelsen zehn Sekunden vor Ultimo die entscheidende Lücke sah, hineinstieß und das Leder zur Entscheidung versenkte.[metaslider id=9316]

Stimmen zum Spiel

Michael Roth: Ich denke, das war ein verdienter Sieg für uns, gerade aufgrund der zweiten Halbzeit. Da wollten wir gleich in Führung gehen, nachdem wir in der ersten Hälfte lange immer einem Tor hinterhergelaufen sind. Sowas ist gerade zu Hause immer gefährlich, denn das werden schnell mal zwei oder drei. Wir hatten ein sehr gutes Rückzugsverhalten, vielleicht das beste der ganzen Saison bisher. Wir wollten versuchen, das Tempo rauszunehmen, was O‘Sullivan immer anschlägt und das ist uns auch gut gelungen. Die Mannschaft hat heute ein ganz anderes Gesicht gezeigt wie gegen Leipzig. Nur in den letzten fünf Minuten haben wir wackelige Hände bekommen und den Sieg fast noch weggeworfen.

Bennet Wiegert: Glückwunsch an Melsungen zu zwei Punkten. Die Analyse fällt heute einfach aus. Wir haben kein gutes Spiel abgeliefert und damit Zählbares auch nicht verdient. Wir kamen überhaupt nicht in unsere Abwehrarbeit rein, waren immer einen Schritt zu spät dran. Zuletzt waren wir ja etwas verwöhnt von unserer Torhütern. Aber bei ganzen drei Paraden vor der Pause war das 13:13 zur Halbzeit sogar noch geschönt. Für die zweite Hälfte hatten wir uns viel vorgenommen, sind aber gleich wieder in Rückstand geraten. In der 50. Etwa lagen wir sogar mit fünf hinten. Dann haben wir viel umgestellt, viel probiert in der Abwehr und es gelang uns auch, noch einmal zurückzukommen Aber ehrlich gesehen wäre es nicht verdient gewesen, hier heute etwas mitzunehmen.

Axel Geerken: Es ist auch nach dieser Leistung nicht angebracht, in Euphorie auszubrechen. Bisher haben wir nicht immer so gespielt, auch wenn meist Zählbares rauskam. Trotzdem war es ein gutes Heimspiel und die Mannschaft hat ein ganz anderes Gesicht gezeigt wie gegen Leipzig. Der Trainer hatte das Team sofort nach dem Pokal-Aus direkt angesprochen, und die Spieler haben reagiert. Was man anmerken muss: wir hatten wieder fantastische Fans hinter uns. Zum vierten Mal in Folge war die Halle ausverkauft und stand trotz Leipzig wieder voll hinter uns. Das ist neben der Leistung der Mannschaft für uns die beste Erkenntnis des Tages.

Statistik
 
MT Melsungen: Simic (9 Paraden / 21 Gegentore), Sjöstrand (4 P. / 6 G.); Maric 4, Kühn 6, Lemke 1, Golla, Reichmann 9/3, Mikkelsen 4, Danner, P. Müller, Boomhouwer 1, Schneider, Allendorf 1, Jaanimaa 3, Haenen – Trainer Michael Roth.
 
SC Magdeburg: Green (5 P. / 21 G.), Quenstedt (3 P. / 6 G.); Musa 6, Chrapkowski 1, Musche 2, Pettersson, Molina, Christiansen 2, Mertens 2, O’Sullivan 1, Bezjak 4, Weber 8/4, Kalarasch, Damgaard 1, Zelenovic – Trainer: Bennet Wiegert.

Schiedsrichter: Martin Thöne (Lilienthal) / Marijo Zupanovic (Berlin)

Zeitstrafen: 10 – 6 Minuten (Schneider 25:33, Kühn 26:37 37:44, Müller 33:39, Bank 48:39 – Christiansen 33:39, Bank 54:26)

Disqualifikation: Weber (SCM, 58:43)

Strafwürfe: 3/3 – 5/4 (Christiansen scheitert an Sjöstrand (58:43)

Zuschauer: 4.300 in der Rothenbach-Halle, Kassel (ausverkauft)

Die nächsten Spiele:

So., 05.11.17, 15:00 Uhr, SC DHfK Leipzig – MT Melsungen, Arena Leipzig
Sa., 11.11.17, 20:30 Uhr, MT Melsungen – HSG Wetzlar, Rothenbach-Halle Kassel

 

MT Melsungen

 

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Lasse Mikkelsen

Nur vier Tage nach dem Aus im Achtelfinale des DHB-Pokals will die MT Melsungen in die bisher recht erfolgreiche Spur in der DKB Handball-Bundesliga zurückkehren. Dabei wartet am Sonntag auf die Nordhessen eine noch schwerere Aufgabe als am Mittwoch gegen Leipzig. Schließlich kommt mit dem SC Magdeburg der aktuelle Tabellendritte nach Kassel. Anwurf in der Rothenbach-Halle ist um 12:30 Uhr. Es gibt noch Karten im Vorverkauf und am Spieltag an der ab 11:00 Uhr geöffneten Hallenkasse.

Die Frage ist: Wie gut gelingt es der MT Melsungen, sich nach der herben Enttäuschung im DHB-Pokal wieder zu berappeln, um am Sonntag dem “Shootingstar der Liga”, dem SC Magdeburg, die Stirn zu bieten? Die 22:27-Schmach im Achtelfinale am Mittwoch gegen den SC DHfK Leipzig war nicht so einfach zu verdauen. Vor allem weil man erkennen musste, dem Gegner an diesem Tage wenig Widerstand entgegen gebracht zu haben. “Wir waren heute praktisch in allen Bereichen  schlechter als der Gegner und hatten deshalb auch keine echte Chance, das Spiel zu gewinnen”, brachte es ein enttäuschter Lasse Mikkelsen nach dem Abpfiff auf den Punkt. Um aber sogleich wieder den Blick nach vorn zu richten: “Wir müssen es am Sonntag gegen Magdeburg viel besser machen, wobei erschwerend hinzu kommt, dass der Gegner sicherlich noch stärker sein wird”, so der MT-Regisseur.
 
Auch dessen Mannschaftskamerad Felix Danner mochte sich nach dem Abpfiff gegen Leipzig nicht lange mit irgendwelchen Grübeleien aufhalten. Seine persönliche Art, die schmerzliche Niederlage zu verarbeiten: “Meine Familie hilft mir sehr gut, mich davon abzulenken. Und am Sonntag gegen Magdeburg gilt dann die Devise Neues Spiel, neues Glück”, so der MT-Kreisläufer. [metaslider id=5142]

Ob allerdings Felix Danner und Lasse Mikkelsen am Sonntag mitmischen können, wird sich erst kurzfristig entscheiden. Während der Kreisläufer das vorbereitende Training krankheitsbedingt gänzlich absagen musste, knickte der Regisseur im Freitagstraining um und musste sich zur Untersuchung zu Mannschaftsarzt Dr. Rauch begeben.
 
Trainer Michael Roth und seine Schützlinge haben nach der obligatorischen Analyse das Spiel gegen Leipzig abgehakt, um sich schnell auf Magdeburg zu konzentrierten. “Man hat angesichts der kurzen Abfolge der Spieltermine als Trainer ja kaum Möglichkeiten, zwischendrin elementare Dinge zu ändern. Fakt ist, die Trainingsarbeit folgt einem System, welches im Juli gestartet wird, mit dem Ziel, den Kader gemäß der vorhandenen Spielertypen möglichst optimal auf die Saison vorzubereiten. Dieses System ist durch unsere Verletztenmisere abrupt unterbrochen worden. Und dennoch haben wir die schwierige personelle Situation sehr gut gemeistert. Das ist eine Leistung, auf die wir schon sehr stolz sein dürfen. Das habe ich der Mannschaft nochmals deutlich gemacht, und auch, dass jeder einzelne sich seine Stärken immer wieder bewusst machen muss. Wir haben allen Grund, am Sonntag sehr mutig gegen Magdeburg aufzutreten. Auf alle Fälle werden wir kämpfen wie die Löwen”, verspricht der MT-Coach.

Zum Beispiel so, wie vor gut zwei Wochen gegen Hannover, als der Tabellenzweite in der Rothenbach-Halle mit einem immensen Siegeswille niedergerungen wurde. Die Fans flippten in dem Spiel mehrfach zu Recht aus und trieben ihre Lieblinge so zu Höchstleistungen an. Die wiederum überzeugten mit einer robusten Abwehr, mit hellwachen Keepern, erkämpften hinten Bälle, nutzten die postwendend zu Kontern und erzielten damit so genannte “einfache Tore”. Und genau dieses Potenzial kann ja nicht in so kurzer Zeit verschütt gegangen sein.

Als Tabellenfünfter braucht sich die MT in der Tat nicht vor dem Dritten SCM zu verstecken. Vor eigenem Publikum schon gar nicht. Zumal der Abstand zum Kontrahenten so gering ist, dass die Nordhessen mit einem Sieg sogar an den Bördeländern vorbeiziehen würden. Nach neun Spielen steht die MT mit 13:5 Punkten ziemlich gut da – auch im Verhältnis zum SC Magdeburg, der nach zehn Spielen 14:6 Zähler bilanziert. Gelingt ein Coup am Sonntag, hätten Sjöstrand, Kühn & Co vier Ligasiege in Folge gelandet und damit den Oktober im wahrsten Sinne vergoldet.

Zugegeben, die Mehrzahl der bisherigen Ligavergleiche hat der Traditionsclub aus Sachsen-Anhalt  zu seinen Gunsten entschieden, und zwar 16 der 24 Spiele, u.a. auch die beiden in der letzten Saison. Nur viermal hatte die MT die Nase vorn, vier weitere Male trennten sich die Teams jeweils unentschieden.

Die Voraussetzungen, diese Statistik zu verbessern, sind auf Seiten der MT durchaus gegeben – vorausgesetzt, die Fragezeichen hinter Danner und Mikkelsen lösen ich auf. In der Abwehr hat Trainer Roth mit dem auskurierten Philipp Müller wieder eine zusätzlich Option, ebenso im Angriff durch den genesenen Timm Schneider. Wobei er beiden zugesteht, dass sie nach ihren verletzungsbedingten Ausfällen erst noch einige Zeit brauchen, um in den vollen Wettkampfmodus hinein zu kommen. Also wird die größte Last zunächst noch auf den Schultern derer liegen, die sich in enger Besetzung durch die letzten Wochen manövrieren mussten. “Und das unter den gegebenen Voraussetzungen insgesamt auch sehr gut gelöst haben”, wie Michael Roth immer wieder betont. [metaslider id=9316]

Die Magdeburger dürfen derzeit getrost als “Shootingstars der Liga” angesehen werden. Die Art und Weise etwa wie sie zuletzt eben jenen SC DHfK Leipzig in die Schranken gewiesen haben, gegen den die MT gerade das Nachsehen hatte, war schon beeindruckend. Mit dem 37:31 im prestigeträchtigen Ostderby erklommen die Bördeländer Platz 3 in der Tabelle, mit vier Punkten Abstand auf die Rhein-Neckar Löwen und die Berliner Füchse.

Trainer Bennet Wiegert, mit 35 Jahren einer der jüngsten in diesem Metier, macht offenbar vieles richtig und weiß seine hochkarätig besetzte Crew gut zu steuern. Dabei kann er nahezu auf jeder Position bedenkenlos wechseln ohne Qualitätseinbußen befürchten zu müssen. Neben dem Torhütergespann Dario Quenstedt/Jannick Green – aus dem der Däne derzeit mit serienweisen Topleistungen heraussticht – bieten auch die Positionen Rückraum, Aussen und Kreis jeweils Highlights. Wie etwas die Flügelzange Robert Weber und Matthias Musche oder am Kreis Gleb Kalarash und – wenn er wieder fit ist, Zeljko Musa, oder im Aufbau Michael Damgaard, Marko Bezjak und Mads Christiansen.

Einer im MT-Team freut sich natürlich ganz besonders auf das Treffen mit dem SCM: Finn Lemke hat zwei Jahre lang das Trikot der Grünroten getragen, ehe er im Sommer nach Nordhessen wechselte. Zwei Herzen schlagen in seiner Brust am Sonntag aber nicht. Denn inzwischen fühlt er sich schließlich ganz und gar als MT’ler.

Schiedsrichter in Kassel:
Martin Thöne (Lilienthal) / Marijo Zupanovic (Berlin); DHB-Spielaufsicht: Nils Szuka.

Bisherige Ligabegegnungen zwischen MT und SCM:
16 Siege SCM, 4 Siege MT, 4 Remis.
Letzte Saison:
08.03.2017, MT Melsungen – SC Magdeburg 21:27
21.12.2016, SC Magdeburg – MT Melsungen 27:26

Berichterstattung:
• Live auf SKY, Vorberichterstattung ab 12:00 Uhr, Kommentator Dennis Baier.
• Zwischenstände auf Hitradio FFH, Kommentator Patrick Schuhmacher.
• Liveradio auf mixlr.com/radiohna ab 12:30 Uhr, Kommentator Jens Nähler.

Weitere Infos zum Gegner:?
www.scm-handball.de
 

MT Melsungen

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Julius Kühn

Der Traum vom Erreichen des Final Four im DHB-Pokal ist ausgeträumt für die MT Melsungen. Im Achtelfinalspiel gegen den SC DHfK Leipzig unterlagen die Nordhessen vor 3.236 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach-Halle mit 22:27 (12:15). Nur kurz in der ersten Hälfte, als sie einen 1:4-Rückstand in eine 10:7-Führung wandelte, präsentierte sich die MT auf Augenhöhe mit ihrem Gegner oder gar leicht überlegen. Danach verhinderte eine Vielzahl an technischen Fehlern ein besseres Spiel und vor allem ein besseres Ergebnis. Acht Tore von Tobias Reichmann waren zu wenig, um die Gäste, bei denen mit Lukas Binder, Maximilian Jahnke, Niclas Pieczkowski und Philipp Weber mit je vier Treffern die erfolgreichsten Schützen waren, in die Knie zu zwingen.

Melsungen tat sich schon zu Beginn schwer gegen eine massierte Leipziger Deckung, die schnell auf den Beinen war, gegen Julius Kühn wie auch gegen Dener Jaanimaa früh herausrückte und die Räume damit eng machte. Jene beiden waren zwar dennoch die ersten Torschützen der MT, vermochten allerdings lediglich den Rückstand mit 2:4 in Grenzen zu halten (7.). Nur drei Minuten später hatte dann Tobias Reichmann mit einem blitzsauberen Hattrick die Partie zum 5:4 gedreht.

Die Gastgeber waren damit fortan in der Lage, jeweils vorzulegen und den SC damit unter Druck zu setzen. Was gelang, weil Lasse Mikkelsen die Bälle geschickt verteilte und seine Nebenleute ihre Möglichkeiten nutzten. Ganz abschütteln ließen sich die Gäste dennoch nicht. Erst als Johan Sjöstrand im Siebenmeterduell gegen Yves Kunkel siegreich blieb und Julius Kühn zum 10:7 einnetzte (20.) schien es, als könne sich die MT befreien.

Ein Trugschluss. Denn einen Fehlwurf und zwei technische Fehler später hatte Lukas Binder bereits wieder ausgeglichen und Franz Semper den Gast zurück in Vorlage gebracht. Als Marino Maric zu allem Überfluss auch noch auf die Strafbank musste, legte Lukas Binder gleich zweimal zum 12:15 nach und bescherte den Gästen damit eine recht komfortable Pausenführung.[metaslider id=5142]

Mit Nebojsa Simic zwischen den Pfosten, Jeffrey Boomhouwer auf Linksaußen sowie Philipp Müller als Verstärkung in der Abwehr brachte Michael Roth zum Wiederbeginn frische Kräfte. Eine Leistungssteigerung seiner Sieben erzielte er dadurch nicht. Zwar machte Tobias Reichmann das erste Tor der zweiten Hälfte, danach aber zog Leipzig das Tempo an. Sogar in Unterzahl, als Alen Milosevic draußen saß, trafen Benjamin Meschke und Franz Semper zum 14:19 (35.).

Julius Kühn

Zwar gaben die Sachsen von diesem Vorsprung zwischenzeitlich auch mal wieder etwas ab, vermochten aber im richtigen Moment immer wieder zuzulegen und die Vielzahl an Misgeschicken im Melsunger Offensivspiel zu nutzen. Ob Tobias Reichmanns Fangfehler oder Dener Jaanimaas Schlagwurf über die Latte – all das half den Gästen, immer wieder auf ihre fünf Treffer Abstand zurückzukommen. Mehr noch: Maximilian Jahnke machte sechs daraus (18:24 45.).

Selbst in Überzahl schafften es die Rot-Weißen nicht, wieder näher heranzukommen. Der SC DHfK präsentierte sich wacher, aggressiver und in den entscheidenden Momenten einfach abgeklärter. Erkämpfte Bälle der Melsunger, von denen es trotz allem einige gab, wurden im Vorwärtsgang meist direkt wieder hergeschenkt, mitunter noch bevor das Leder die Mittellinie überhaupt wieder überschritten hatte. Als Leipzigs Coach André Haber nach etwas mehr als 50 Minuten zur Auszeit bat, war die Vorentscheidung beim Stand von 19:26 bereits gefallen.

In der verbleibenden Spielzeit musste Leipzig nicht viel mehr tun als seinen Vorsprung zu verwalten. Allein Nebojsa Simic stemmte sich mit Macht gegen eine noch höhere Niederlage, vermochte mit seinen vielen Paraden jedoch auch kein entscheidendes Signal mehr zu setzen. Kamen dennoch Bälle auf das Leipziger Gehäuse, stand da ein überragender Milos Putera, der sich nach Spielende als einer der Matchwinner feiern lassen durfte. Mehr als eine leichte Ergebniskosmetik ließ er in den Schlussminuten nämlich nicht mehr zu.

Stimmen zum Spiel

MT-Trainer Michael Roth: Herzlichen Glückwunsch an die Leipziger zum verdienten Sieg. Mitentscheidend war, dass sie ab der 20. Minute, als wir gerade Zugriff aufs Spiel bekommen hatten, ihren Rückstand schnell wieder aufholen konnten. Und das nicht aus eigener Kraft, sondern weil wir es ihnen mit unseren technischen Fehlern geschenkt haben. Ab diesem Zeitpunkt war das Spiel eigentlich schon weg. Wir hatten in Nettelstedt schon Probleme mit dem Angriff. Wir kriegen momentan einfach keine zweite und dritte Welle hin. Jetzt müssen wir unser Ausscheiden abhaken und uns schnell auf Sonntag konzentrieren.

SC DHfK-Trainer André Haber: Natürlich sind wir sehr froh und freuen uns riesig, dass wir eine Runde weiter sind. Es war uns klar, dass das hier eine sehr schwere Partie wird, aber es hat sehr viel von dem gegriffen, was wir im Training in der vergangenen Woche vorbereitet haben. Wir hatten über 60 Minuten eine sehr gute Torhüterleistung und eine Abwehr, die ganz stark geackert hat. Wir haben auch nicht den Kopf verloren, als die MT plötzlich in Führung ging, sondern unseren Plan durchgezogen. Ausgezeichnet war, dass von allen Positionen Torgefahr ausging. Das war sicher einer der Schlüssel zum Erfolg.[metaslider id=9316]

MT-Vorstand Axel Geerken: Wir waren in der ersten Hälfte eigentlich ganz gut dabei, haben uns dann aber durch technische Fehler selbst rausgebracht. Phasenweise schien es fast, als wären die Spieler regelrecht blockiert. Es ist enttäuschend, dass wir jetzt im Pokal nicht mehr mitspielen können. Gut ist es vielleicht allenfalls im Hinblick auf das Spiel am Sonntag gegen Magdeburg, in das wir nun wirklich alles hineinlegen müssen.  Wir müssen uns schütteln, neu konzentrieren und eine bessere Leistung bringen.

SC DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther: Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft. Vor allem, weil wir in dieser Partie heute alles andere als Favorit waren. Die letzten drei Wochen liefen nicht gut. Gegen Nettelstedt hätten wir gern mehr mitgenommen als einen Punkt, aber in Berlin und Magdeburg muss man nicht unbedingt gewinnen. Aber die Mannschaft ist so ehrgeizig, dass sie am besten in jedem Spiel etwas mitnehmen will. Bemerkenswert, wie die Spieler mit diesem Vorhaben umgegangen sind. Außerdem haben wir uns vor der Saison schon entschieden, im Pokal alles zu geben. Einfach um das Erlebnis Hamburg und Final Four noch einmal mitzunehmen.

Statistik

Dener Jaanimaa

MT Melsungen: Sjöstrand (5 Paraden / 16 Gegentore), Simic (11 P. / 11 G.); Maric 2, Kühn 5, Lemke, Golla, Reichmann 8/4, Mikkelsen 1, Danner 1, P. Müller, Boomhouwer, Schneider, Allendorf, Jaanimaa, Haenen – Trainer Michael Roth.

SC DHfK Leipzig: Putera (16 P. / 20 G.), Vortmann (bei zwei Siebenmetern, 0 P. / 2 G.); Semper 3, Rojewski 2, Jurdzs, Krzikalla 3, Binder 4, Janke 4, Pieczkowski 4, Kunkel, Roscheck, Weber 4/1, Rivesjö, Strosack, Meschke 2, Milosevic 1 – Trainer: André Haber.

Schiedsrichter: Christian vom Dorff / Fabian vom Dorff (Kaarst)

Zeitstrafen: 2 – 6 Minuten (Maric 26:05 – Roscheck 11:32, Milosevic 32:44, Weber 47:12)

Strafwürfe: 4/4 – 2/1 (Kunkel scheitert an Sjöstrand 14:13)

Zuschauer: 3.236 in der Rothenbach-Halle, Kassel

Das nächste Spiel:
So., 22.10.17, 12:30 Uhr, MT Melsungen – SC Magdeburg, Rothenbach-Halle Kassel

 

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Spannendes Pokalduell auf Augenhöhe: MT empfängt Leipzig

 

Am heutigen Abend steht das Achtelfinale im DHB-Pokal auf dem Programm. Zwei der acht Begegnungen finden bereits am Dienstag statt. Die MT Melsungen spielt hingegen wie das Gros der Beteiligten am Mittwoch. Gegner in der Kasseler Rothenbach-Halle ist Ligakonkurrent SC DHfK Leipzig, Anwurf ist um 19:00 Uhr. Vom Spiel wird es keine TV-Übertragung geben. Es gibt noch ausreichend Karten im Vorverkauf. MT-Trainer Roth erwartet ein “Pokalduell auf Augenhöhe”.

Für die Nordhessen und die Sachsen ist das Aufeinandertreffen in diesem Wettbewerb eine absolute Premiere, hier standen sich die beiden Clubs noch nie gegenüber. Das Ziel hüben wie drüben ist natürlich klar: Ein Sieg soll her. Denn nach dieser Runde ist es nur noch ein Schritt bis zum Final Four nach Hamburg. Dort war die MT bereits dreimal vertreten, Leipzig einmal. Allerdings mit einem aktuelleren Bezug. Im April diesen Jahres hatte der Newcomer nämlich seinen großen Auftritt in der Barclaycard Arena, musste sich in einem spannenden Halbfinale dem späteren Pokalsieger THW Kiel nur mit 32:35 geschlagen geben.

Während sich Ende August die MT mit Siegen über Drittligist TV Neuhausen und Bundesliga-Rückkehrer Ludwigshafen-Friesenheim für das bevorstehende Achtelfinale qualifizierte, gelang den Sachsen der Sprung unter die letzten 16 nach Erfolgen über Eintracht Hagen und ASV Hamm-Westfalen.  

Nun also das Duell zwischen der MT und dem SC DHfK in Kassel. Michael Roth zeigte sich direkt nach der Auslosung durch “Glücksfee” Carsten Lichtlein zufrieden: “Das Wichtigste in diesem Wettbewerb ist es, ein Heimspiel zu haben. Das freut uns besonders, weil wir dieses Glück lange nicht hatten. Aber auch das muss man erst einmal als Vorteil gewinnbringend umsetzen können. Leipzig ist schließlich ein anspruchsvoller Gegner, ich erwarte ein spannendes Spiel auf Augenhöhe.“ Der Trainer weiter: “Für uns ist der DHB-Pokal ein ganz wichtiger Wettbewerb, den wir entsprechend ernst nehmen. Wir wollen wieder mal nach Hamburg!” [metaslider id=5142]

An Roth’s Einschätzung im Hinblick auf die Stärke des Gegners ändert auch die Tatsache nichts, dass die Grünweissen derzeit eine Durststrecke durchmachen. Nachdem das von Interimstrainer André Haber (für ihn kommt zum Jahresbeginn der aktuelle Frauen-Bundestrainer Michael Biegler) gecoachte Team unter anderem mit Siegen über Flensburg und Hannover aufhorchen ließ, hat es aus den letzten drei Spielen nur 1:5 Punkte bilanziert. Zuletzt musste man am Sonntag im prestigeträchtigen Ostderby dem SC Magdeburg den Erfolg überlassen (31:37).

Auf der anderen Seite steht eine MT, bei der es gerade umgekehrt läuft. Denn die hat aus den letzten drei Spielen (Minden, Hannover, Lübbecke) die volle Punktzahl ergattert. Und das trotz dezimierter Besetzung. Aus dem Lazarett haben sich letzte Woche mit Timm Schneider und Philipp Müller zwei Akteure zurückgemeldet, sie kamen bisher zu Kurzeinsätzen. Noch etwas dauern wird es, bis auch Michael Müller wieder auf das Parkett zurückkehrt. Der Kapitän laboriert noch an den Folgen seines Knöchelbruchs. Die begleitenden Zwischenuntersuchung stimmen ihn aber zuversichtlich: “Bisher verläuft der Heilungsprozess nach Plan”, so der Linkshänder.

“Wir haben aufgrund unserer kleinen Erfolgsserie natürlich eine gute Stimmung im Team, die wir möglichst mit in das Pokalspiel nehmen wollen. Uns ist aber auch bewusst, dass wir noch einiges verbessern müssen, besonders unsere Abstimmung im Angriff”, verrät Roth. Klar, dass er sich am Sonntag die SKY-Übertragung der Begegnung Magdeburg gegen Leipzig besonders aufmerksam angeschaut hat. Das sind schließlich die beiden kommenden Gegner der MT. [metaslider id=9316]

“Das sind zwei sehr gute Teams, die sich nach außen hin oftmals etwas unter ihrem tatsächlichen Wert darstellen”. So sieht er Leipzigs Stärken gut verteilt: Dazu gehört in erster Linie die exzellent besetzte Rückraumreihe mit den beiden deutschen Nationalspielern Niclas Pieczkowski (RM) und Philipp Weber (RL, Bundesligatorschützenkönig 16/17) und Andreas Rojewski (RR, spielte für Deutschland und Polen). Wenn hier einer Verschnaufpausen braucht, stehen mit Aivis Jurdzs (RL) und Franz Semper (RR), dem vermeintlich größten Talent im deutschen Handball, weitere Klasse-Akteure bereit. Im Tor ist Leipzig mit Milos Putera und Jens Vortmann ebenfalls hervorragend besetzt.

Wer von den beiden Kontrahenten hat also die höhere personelle Qualität? Wer hat die bessere Tagesform? Wer kommt seinem Ziel “Final Four” näher? Die Antwort auf diese spannenden Fragen gibt’s am Mittwochabend in der Kasseler Rothenbach-Halle.

Zweieinhalb Wochen nach dem Pokalduell muss die MT übrigens zum Liga-Kräftemessen mit dem SC DHfK in Leipzig antreten (05.11., 15:00 Uhr). Bislang standen sich die beiden Clubs überhaupt erst vier Mal gegenüber, drei Partien davon entschied die MT zu ihren Gunsten, zuletzt Ende der vergangenen Saison in Kassel mit 28:26.

Schiedsrichter in Kassel: Christian vom Dorff / Fabian vom Dorff (beide aus Kaarst); Spielaufsicht: DHB-Schiedsrichterwart Wolfgang Jamelle.

Alle Achtelfinalbegegnungen auf einen Blick:
1. Liga gegen 1. Liga
MT Melsungen vs. SC DHfK Leipzig (Mi., 18.10.17, 19:00 Uhr)
TBV Lemgo vs. TVB 1898 Stuttgart (Mi., 18.10.17, 19:00 Uhr)
HC Erlangen vs. FRISCH AUF! Göppingen (Di., 17.10.17., 20:00 Uhr)
TSV Hannover-Burgdorf vs. THW Kiel (Mi., 18.10.17, 18:30 Uhr)
(live im Free-TV bei SKY SportNews)
SG Flensburg-Handewitt vs. Füchse Berlin (Mi., 18.10.17, 19:30 Uhr)

2. Liga gegen 1. Liga
Bergischer HC vs. HSG Wetzlar (Di., 17.10.17, 19:00 Uhr)
HG Saarlouis vs. SC Magdeburg (Mi., 18.10.17, 19:30 Uhr)

3. Liga gegen 1. Liga
TuS Ferndorf vs. Rhein-Neckar Löwen (Mi., 18.10.17, 19:30 Uhr)

Das Viertelfinale ist für den 06./07. März 2018 terminiert. Wer sich auch hier durchsetzen kann, zieht in das DHB-Pokalfinale „REWE Final Four“ ein, welches am 5./6. Mai 2018 in der Hamburger Barclaycard Arena ausgetragen wird.

Weitere Informationen zum Gegner finden Sie hier!
Hier geht es zu den Ergebnissen der Achtelfinalspiele!

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Die MT Melsungen löste die knifflige Auswärtsaufgabe in Ostwestfalen und gewann am Donnerstag beim TuS N-Lübbecke nach 12:11-Halbzeitführung mit 22:19. Die Vorentscheidung fiel bereits sieben Minuten vor Schluss, als Tobias Reichmann per Gegenstoß seine Rotweissen mit 21:15 nach vorn brachte. Die Show des Abends allerdings lieferte Dener Jaanimaa. Dem Halbrechten gelang vor 1.348 Zuschauern in der Merkur Arena fast alles, mit 9 Toren war er der beste Schütze des Spiels. Auf Seiten der Gastgeber traf Marko Bagaric (5) am häufigsten. Für die Nordhessen war dies übrigens erst der zweite Erfolg am Fuße des Wiehengebirges in den letzten zehn Jahren.

Die ersten Wurfversuche des Spiels wurden hüben wie drüben die Beute der jeweiligen Keeper. Sowohl Lübbeckes Peter Tatai wie auch Melsungens Johan Sjöstrand zeigten sich von Beginn an hellwach. Nach zweieinhalb gespielten Minuten fand der erste Ball sein Ziel – abgefeuert von Dener Jaanimaa, der seine Stammposition verlassen hatte und von ungewohnter Halblinker aus erfolgreich war. Bei den Gastgebern dauerte es bis zur vierten Minute, ehe Marko Bagaric das Eis brach.
Beide Teams stellten eine 6:0-Abwehr, wobei MT-Trainer Michael Roth mit Finn Lemke (für Dener Jaanimaa) und Johannes Golla (für Lasse Mikkelsen) gleich zwei Spieler fliegend wechselte.

In der Folge blieb die Begegnung zwischen dem Tabellenletzten und dem Siebten zunächst ausgeglichen. Zum einen, weil die Torhüter immer wieder gute Paraden zeigten, zum anderen, weil sich weder bei den Hausherren noch bei den Gästen ein gewisser Spielfluss einstellen wollte. Nach Julius Kühns Tor zum 5:6 ließ es Dener Jaanimaa gleich zweimal kurz hintereinander krachen und brachte die Rotweissen mit 8:5 nach vorne (15. Min.).

Würden die Nordhessen nun die Partie an sich reissen? Es schien so. Denn Bagaric’s 6:8 beantwortete Marino Maric nach herrlichem Kühn-Anspiel mit dem 6:9. Danach standen einmal mehr die Keeper im Mittelpunkt. Wobei Johan Sjöstrand die spektakuläreren Szenen hatte. Erst kaufte er dem frei von Rechtsaussen vor ihm auftauchenden René Gruszka den Ball ab, kurz darauf dem an der 6-Meter-Linie ebenfalls völlig unbedrängten Marko Bagaric. Da aber Sjöstrands Vorderleute eine leichte Flaute durchmachten, kamen die Lübbecker immer näher, 8:9 hieß es nach 20 Minuten.

Wie gut aus MT-Sicht, dass im Angriff wenigstens auf Dener Jaanimaa Verlass war. Der Linkshänder war von der Abwehr der Rot-Schwarzen einfach nicht unter Kontrolle zu bringen, von deren Torhüter ebenfalls nicht. Ob mit Würfen aus dem Lauf übers “falsche Bein”, mit ansatzlosen Geschossen aus der Hüfte oder mit Abschlüssen aus dem Sprung – gegen die variablen Bälle des Esten fand der Kontrahent kein Gegenmittel. So ballerte er seine Farben im Alleingang ab dem 8:9 mit drei Treffern in Folge zum 11:12-Halbzeitstand.

Die zweite Spielhälfte begann so, wie die erste. Auf beiden Seiten wurden zunächst Fehlangriffe produziert. Diesmal dauert es aber fast fünf Minuten, ehe der Bann brach. Dafür sorgte Dener Jaanimaa – wer sonst – mit dem 11:13. Noch aber schwamm sich die MT damit nicht frei. Die Ostwestfalen blieben ihr nämlich über die Zwischenstände 12:14 (38.) und 13:15 (39.) auf den Fersen. Zwischenzeitlich konnte Julis Kühn zwar eine Überzahl nutzen, aber postwendend gelang auch den dezimierten Lübbeckern durch Bagaric ein Tor.

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Dann brachte Michael Roth frische Kräfte von der Bank: Timm Schneider übernahm für Lasse Mikkelsen die Regie, Finn Lemke ersetzte auf Halblinks Julius Kühn, Tobias Reichmann auf Halbrechts Dener Jaanimaa und Philipp Müller wurde in die Abwehr beordert. Kurz zuvor hatte Nebojsa Simic, der für Johan Sjöstrand zwischen die Pfosten gegangen war, einen Strafwurf von Rene Gruszka unschädlich gemacht.

Lübbecke wollte weiter Boden gut machen, allein die Möglichkeiten waren begrenzt. Und auch etwas mehr Härte in der Abwehr führte nicht zum gewünschten Erfolg. Zweimal hintereinander konnten MT-Angreifer nur auf Kosten eines Siebenmeters ausgebremst werden. Zwei Gelegenheiten, die sich dann Michael Allendorf und Tobias Reichmann nicht entgehen ließen (13:17, 44. Min.). Zudem fing sich TuS-Keeper Tatai einen Zweiminutenstrafe wegen Meckerns ein.  

Weil aber auch die MT zweimal unaufmerksam war und durch die Flügelzange Tim Remer und Luka Rakovic zwei Gegentreffer hinnehmen muste, war der Vorsprung wieder bis auf zwei Tore zusammengeschmolzen (15:17., 46.).

Aber dann legt die MT mit einem 4:0-Lauf einen ordentlichen Zwischenspurt hin – der sich später als Vorentscheidung herausstellen sollte. Der zurück gekehrte Dener Jaanimaa machte den Auftakt. Nebojsa Simic ließ eine Parade folgen und Finn Lemke das 15:19. TuS-Trainer Aaron Ziercke versuchte den Vorwärtsdrang der MT per Timeout zu stoppen.

Das gelang aber nicht. Denn nach Wiederaufnahme des Spiels setzte Rechtsaußen Luka Rakovic einen Heber auf die Latte, kurz darauf verwandelt Tobias Reichmann von der Strafwurflinie zum 15:20 und legt dann gleich noch mittels eines schnellen Konters zum 15:21 nach. Von da an waren noch genau sechs Minuten zu spielen. Eine Zeitspanne, die die Gastgeber lediglich noch zur Ergebniskosmetik nutzen konnten. Mit dem 22:19-Auswärtssieg baut die MT ihre Mini-Erfolgsserie weiter aus und wird nach neun Spieltagen mit Tabellenplatz vier belohnt.
 
MT-Stimmen zum Spiel:

Michael Roth: Wir haben heute kein gutes Spiel gezeigt, aber dennoch aufgrund der starken Abwehrleistung verdient gewonnen. Das waren zwei sehr wichtige Punkte für uns. Im Positionsangriff lief es überhaupt nicht rund. Und wenn dann noch Spieler wie Julius Kühn oder Lasse Mikkelsen mal nicht so einen guten Tag erwischen, haben wir schon einige Probleme. Dann ist es gut, wenn andere in die Bresche springen. Mitte der zweiten Hälfte konnten Timm Schneider und für einige Minuten auch Finn Lemke Entlastung im Angriff bringen und Philipp Müller in der Abwehr. In der defensive hat sich gezeigt, dass wir gut auf den Gegner eingestellt waren. Dabei konnten wir uns auch auf die sehr guten Leistungen unserer beiden Torhüter verlassen. In der Vorwärtsbewegung hingegen sind uns zu viele einfache Fehler unterlaufen. Das kann gegen einen stärkeren Gegner ins Auge gehen. Insgesamt sind wir aber angesichts der Tatsache der Verletztenmisere mit der bisherigen Ausbeute sehr zufrieden.

Dener Jaanimaa: Es gibt so Tage, an denen einem fast alles gelingt. So einen habe ich heute offenbar erwischt. Ich hatte durch meine guten Leistungen aus den letzten Spielen das nötige Selbstvertrauen. Allerdings läuft es bei uns im Angriff nicht rund. Was nicht verwunderlich ist, denn wir spielen in dieser Besetzung im Rückraum ja erst seit rund drei Wochen zusammen. Und wenn dann das Tempo hoch ist, passieren eben Fehler. Ich finde, mit diesem Sieg haben wir gezeigt, wohin die Reise noch gehen kann.

Tobias Reichmann: Wir haben uns ziemlich schwer getan. Aber wir wussten auch, was hier in Lübbecke auf uns zukommt. Wir haben in der ersten Halbzeit vorne viele Fehler gemacht. In der zweiten Hälfte haben wir viel weniger Bälle weggeworfen und auch die Abwehr stand noch etwas besser. Als Außen würde ich mich natürlich über mehr Anspiele freuen. Wir haben über Links und Rechts heute insgesamt nur drei Tore erzielt und auch der Gegenstoß läuft noch nicht wie geplant. Letztlich aber haben wir zwei wichtige Punkte geholt und das zählt.[metaslider id=9316]

Statistik

 
TuS N-Lübbecke: Tatai (9 Paraden / 16 Gegentore), Birlehm (2 P. / 6 GT) – Genz 1, Kaleb, Bechtloff, Grabaczyk, Gierak 2, Bagaric 5, Gruszka 2/1, Rakovic 1, Torbrügge, Schade, Zetterman 3, Remer 5/1 – Trainer Aaron Ziercke.

MT Melsungen: Sjöstrand (10 P. / 15 GT), Simic (6 P. / 4 GT.) – Maric 2, Kühn 3, Lemke 1, Golla, Reichmann 4/3, Mikkelsen, Danner, P. Müller, Boomhouwer, Schneider 1, Allendorf 2/1, Jaanimaa 9, Haenen – Trainer Michael Roth.

Schiedsrichter: Peter Behrens (Wuppertal) / Marc Fasthoff (Neuss)

Zeitstrafen: 8 – 6 Minuten (Torbrügge, 31:37 Min.; Grabaczyk, 36:07 Min.; Tatai, 42:53 Min. – Golla, 17:25 Min.; Jaanimaa, 41:02 Min.Schneider, 58:30 Min.).

Strafwürfe: 2/3 – 4/5 (Gruszka scheitert an Simic, 40:59 Min. – Reichmann wirft neben das Tor, 19:44 Min.).

Zuschauer: 1.348 in der Merkur Arena in Lübbecke.

Die nächsten Spiele
Mi., 18.10.17, 19:00 Uhr, DHB-Pokal 1/8-Finale: MT Melsungen – SC DHfK Leipzig, Rothenbach-Halle
So., 22.10.17, 12:30 Uhr. DKB HBL: MT Melsungen – SC Magdeburg, Rothenbach-Halle

MT Spielbetriebs- und Marketing AG

 

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Seit dem 9. Oktober 2017 sind die Tickets für alle bis Jahresende stattfindenden MT Bundesliga-Heimspiele erhältlich.

Darunter sind auch die Knüller gegen Magdeburg, Wetzlar und den amtierenden Meister Rhein-Neckar Löwen.

Am Montag, 9. Oktober 2017, wurde der Vorverkauf für alle bis Jahresende stattfindenden MT Bundesliga-Heimspiele gestartet. Dies umfasst die Begegnungen gegen SC Magdeburg (22.10.), HSG Wetzlar (11.11.), Rhein-Neckar Löwen (16.11.), Ludwigshafen (30.11.), Frisch Auf Göppingen (17.12.) und TVB Stuttgart (21.12.).

Parallel zum Vorverkauf für die Heimspiele in der DKB Handball-Bundesliga läuft auch der Vorverkauf für das DHB Pokalspiel „MT Melsungen gegen den SC DHfK Leipzig“. In diesem Duell der beiden Ligarivalen, welches am Mi.,18. Oktober, um 19:00 Uhr in der Kasseler Rothenbach-Halle steigt, geht es bereits um den Einzug ins Viertelfinale. Das wäre dann bekanntlich die letzte Hürde, die zum Erreichen des Final Four übersprungen werden muss.

Vier Spiele, drei Mal in Folge ausverkaufte Halle!

Der bisherige Zuschauerzuspruch in der noch jungen Saison hat auch die optimistischsten Erwartungen der MT-Verantwortlichen übertroffen. So konnte die MT-Geschäftsstelle in drei der bislang vier ausgetragenen Heimspiele in der Rothenbach-Halle „Full House“ vermelden. Während bereits zum Saisonauftakt Ende August – wo erfahrungsgemäß das Sommerwetter noch nicht unbedingt in die Hallen lockt – gegen Gummersbach rund 3.800 der 4.300 Plätze belegt waren, fanden die anschließenden Begegnungen gegen Kiel, Flensburg und Hannover jeweils vor voll besetzten Rängen statt. „Das ist unglaublich, was hier inzwischen passiert ist. Solche Spiele wie heute gewinnt man nur mit einem fantastischen Publikum im Rücken“, machte Trainer Michael Roth den Fans nach dem 31:29-Sieg gegen den Tabellenzweiten ein dickes Kompliment.

Für den Vorverkauf gilt allgemein: Die Tickets sind online auf eventimsports.de bestellbar und natürlich auch in diesen Vorkaufsstellen erhältlich:
in Melsungen:
MT-Geschäftsstelle, Mühlenstrasse 14 (05661-92600)
in Kassel:
FanPoint, Am Friedrichsplatz 8  (0561-12823)
in Lohfelden:
Sporthaus Solms, Hauptstrasse 49 (0561-512771)

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Die nächsten Spiele:
Do., 12.10.17, 19:00 Uhr , TuS N-Lübbecke – MT Melsungen, Merkur Arena, Lübbecke
Mi., 18.10.17, 19:00 Uhr, DHB-Pokal 1/8-Finale: MT Melsungen – SC DHfK Leipzig, Rothenbach-Halle, Kassel

 

MT Spielbetriebs- und Marketing AG

 

 

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In einer packenden, kampfbetonten Partie der DKB-Handball-Bundesliga setzte sich die MT Melsungen mit 31:29 (15:15) gegen den TSV Hannover-Burgdorf durch. Nach 60 abwechslungsreichen Spielminuten siegten die Gastgeber glücklich, aber nicht unverdient. Zwei Zwischenspurts kehrten jeweils einen Rückstand von drei Toren in eine Führung, zudem hatte Melsungen mit Johan Sjöstrand ein klares Plus auf der Torhüterposition. Aus dem stark auftrumpfenden Rückraum, der mangels Alternativen praktisch durchspielen musste, ragte Julius Kühn mit neun Treffern heraus. Ebenso oft traf Casper Mortensen für die Gäste, davon jedoch fünfmal vom Siebenmeterstrich.

Auch wenn mit Philipp Müller und Timm Schneider zwei der bisher verletzten Spieler wieder mit dabei waren, vertraute Trainer Michael Roth zunächst der Aufstellung, die sich zuletzt bewährt hatte. Also mit der Rückraumbesetzung Julius Kühn, Lasse Mikkelsen und Dener Jaanimaa. Die beiden letztgenannten allerdings nur in der Vorwärtsbewegung, defensiv machten sie jeweils Platz für das diesmal von Finn Lemke und Johannes Golla gebildete Pärchen in der Innenverteidigung.  Ähnliche Konstellation bei Burgdorf: da wechselten sich Morten Olsen offensiv und Ilija Brozovic defensiv ab.

Bezahlt machten sich diese Wechselspiele zunächst einmal nur im Angriff. Denn nachdem Michael Allendorf nach nicht einmal einer Minute vom Siebenmeterstrich an Martin Ziemer gescheitert war, tat sich in den Deckungsbereichen nicht wirklich viel. Auf beiden Seiten war fast jeder Wurf ein Treffer. Bis zu Julius Kühns 4:4 (8.) trafen beide Teams abwechselnd, dann nutzten die Niedersachsen einen Abspielfehler und einen Kühn-Fehlwurf, um sich mit 7:4 erstmals leicht abzusetzen (10.).

Ein an den Pfosten gesetzter Siebenmeter von Casper Mortensen und der Wechsel im MT-Tor von Nebojsa Simic auf Johan Sjöstrand kippten die Partie. Drei schnelle Paraden des Schweden und fünf Volltreffer in Folge, davon je zweimal Julius Kühn und Marino Maric, zwangen TSV-Coach Carlos Ortega nach etwas mehr als einer Viertelstunde zur frühen ersten Auszeit (10:8, 18.). Die jedoch verpuffte, weil Lemke und Golla die Abwehrmitte in überragender Manier abriegelten und Sjöstrand nicht minder sensationell gegen den allein auf ihn zustürmenden Mait Patrail parierte. Kühn und zweimal Tobias Reichmann machten den 8:0-Lauf der Rot-Weißen zum 13:8 perfekt (23.).

Erst zum Ende der ersten Hälfte hin fingen sich die Recken wieder, wobei ihnen eine Zeitstrafe gegen Golla in die Karten spielte. Ilija Brozovic, Casper Mortensen und Timo Kastening verkürzten auf 13:11 (26.), Morten Olsen zwei Minuten vor dem Pausenpfiff gar auf 14:13 und Runar Karason gelang sogar noch der Ausgleich. Der schöne Vorsprung der Melsunger war wieder dahin.

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Mit der nächsten Glanztat von Sjöstrand gegen Evgeni Pevnov vom Kreis ging es in den zweiten Durchgang. Doch trotz Lasse Mikkelsens 16:15 hatte Hannover den weit besseren Auftakt für sich. Pevnov und Olsen drehten das Ergebnis, Sjöstrand kassierte eine Zeitstrafe und Timo Kastening brachte die Gäste mit zwei in Vorlage (16:18, 34.). Was Marino Maric nach ganz starkem Zuspiel von Tobias Reichmann und Johannes Golla noch einmal ausgleichen konnten. Dann aber übernahm zunächst einmal wieder Burgdorf das Kommando.

Sicher begünstigt von der einen oder anderen kniffeligen Entscheidung der Unparteiischen, die aber keine Schuld trugen am kleinen Tief der Nordhessen. Vielmehr nutzte der TSV seine Möglichkeiten cool und clever, während Melsungen vielleicht ein wenig zu viel in zu kurzer Zeit wollte. Das rächte sich prompt und ließ sich erst korrigieren, als wieder mehr Kopf und damit mehr Ruhe ins Spiel kam. Erkennbar am abgebrochenen Gegenstoß von Boomhouwer zu Gunsten der geduldig und klar herausgespielten Chance, die Maric nach 44 Minuten zum 22:22-Ausgleich nutzte. Kühn legte zum 23:22 nach und sorgte damit für die Wiederholung der ersten Hälfte, als die MT schon einmal einen Drei-Tore-Rückstand in eine Führung gewandelt hatte.

Eine Strafe gegen Ilija Brozovic, bereits seine zweite, nutzte Jeffrey Boomhouwer zu zwei sehenswerten Toren und der 25:23-Führung für Rot-Weiß. Die jedoch Casper Mortensen ebenfalls im Doppelpack beantwortete. Es war zu keiner Zeit möglich, den eventuellen späteren Sieger vorzeitig auszumachen. Toll herausgespielte Tore auf beiden Seiten wechselten sich ab mit leichten Fehlern, die Nervosität und Anspannung war allen Akteuren an den Gesichtern abzulesen. Auch fünf Minuten vor dem Ende war nach Casper Mortensens neuntem Treffer beim 27:27 alles offen.

Und auch die verbleibende Spielzeit ließ an Spannung nichts zu wünschen übrig. Maric machte nach genialem Anspiel von Kühn die nächste Führung, deren Egalisierung Sjöstrand vereitelte, der Mortensens Siebenmeter hielt. Kühn selbst legte das 29:27 nach, zwang damit Carlos Ortega zweieinhalb Minuten vor Ultimo zu dessen letzter Auszeit. Auf den Zuschauerrängen stand zu diesem Zeitpunkt schon alles, inklusive der Hannoveraner Fans, und feierte ein von beiden Seiten kämpferisch hochklassig geführtes Bundesligaspiel. Boomhouwers 30:28 nach uneigennützigem Zuspiel von Kühn ließ die Halle schon erbeben, Felix Danners verwerteter Abpraller zum Endstand unmittelbar vor der Schlusssirene umso mehr. Es war bezeichnend, dass nach dem Abklatschen niemand mit hängenden Köpfen in der Kabine verschwand, sondern sich beide Mannschaften von ihren Fans verabschiedeten und absolut verdient feiern ließen.[metaslider id=9316]

Stimmen zum Spiel

Michael Roth, MT-Trainer: Das war ein richtig geiles Spiel mit dem richtigen Ausgang für uns. Es war das erwartete Spiel auf Augenhöhe. Den letzten Ausschlag haben heute vielleicht unsere fantastischen Fans gegeben. Eine solche Unterstützung macht viel aus in so engen Spielen und, wie heute, mit vielen Höhen und Tiefen. Dass wir nach der langen Phase, die wir in der zweiten Hälfte in Unterzahl spielen mussten, noch einmal zurückgekommen sind, macht mich stolz. Was unser Rückraum mit Mikkelsen, Kühn und Jaanimaa da gemacht haben, war richtig klasse. Insgesamt war das eine Spiel, das für uns in die richtige Richtung zeigt.

Carlos Ortega, TSV-Trainer: Gratulation an Melsungen zum Sieg. Es war ein ganz enges Match, in dem beide Mannschaften bis in die letzte Minute hinein ihre Siegchance hatten. Die MT Melsungen hat ihre letzte Chance dann erfolgreich genutzt. Bei uns war der Angriff heute besser als die Abwehr.

Axel Geerken, MT-Vorstand: Ich möchte heute mal was machen, was ich sonst normalerweise nicht tue, nämlich nicht die Spieler ansprechen sondern den Trainer. Den muss ich loben, weil er es geschafft hat, die dezimierte Mannschaft so einzustellen gegen Hannover. Gerade weil es ein Spiel war, in dem es so oft bergab und wieder bergauf ging. Wenn wir so weitermachen, muss uns vor dem weiteren Verlauf der Saison nicht bange sein.

Benjamin Chatton, TSV-Geschäftsführer: Auch von mir ein Glückwunsch an Axel und Michael. Das war ein gutes Spiel für die Zuschauer, aber ein schlechtes für die Funktionäre, die draußen sitzen mussten. Unsere Mannschaft hat den Zweitages-Rhythmus gut angenommen. Ich fand es positiv, wie Carlos und Iker die Mannschaft nach der klaren Niederlage am Dienstag wieder aufgerichtet haben.

Statistik
 

MT Melsungen: Sjöstrand (12 Paraden / 20 Gegentore), Simic (2 P. / 9 G.); Maric 5, Kühn 9, Lemke, Golla 1, Reichmann 3, Mikkelsen 3, Danner 1, P. Müller, Boomhouwer 3, Schneider, Allendorf, Jaanimaa 6, Haenen – Trainer Michael Roth.

TSV Hannover-Burgdorf: Ziemer (1 P. / 10 G.), Semisch (8 P. / 21 G.); Johannsen, Mortensen 9/5, Patrail 2, Pevnov 3, Häfner 3, Böhm 1, Karason 2, Dräger, Olsen 5, Brozovic 1, Diebel, Kalafut, Kastening 3, Büchner.

Schiedsrichter: Robert Schulze / Tobias Tönnies (Magdeburg)

Zeitstrafen: 8 – 6 Minuten (Golla 23:26 37:55, Sjöstrand 33:23, Maric 35:13 – Böhm 14:59, Brozovic 39:58 47:12).
Strafwürfe: 1/0 – 7/5 (Allendorf scheitert an Ziemer (0:56, Mortensen an den Pfosten 10:32, Mortensen scheitert an Sjöstrand 56:17).

Zuschauer: 4.300 in der Rothenbach-Halle, Kassel (ausverkauft).

Die nächsten Spiele:
Do., 12.10.17, 19:00 Uhr , TuS N-Lübbecke – MT Melsungen, Merkur Arena, Lübbecke
Mi., 18.10.17, 19:00 Uhr, DHB-Pokal 1/8-Finale: MT Melsungen – SC DHfK Leipzig, Rothenbach-Halle, Kassel

 

MT MELSUNGEN

 

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Was die nach wie vor dezimierte MT Melsungen am Sonntag in Ostwestfalen erwartet, ist schwer einzuschätzen. Gastgeber am siebten Spieltag der DKB Handball-Bundesliga ist der Tabellenvierzehnte GWD Minden. Die Grünweissen rechnen sich nach Punktgewinnen gegen Wetzlar, Lübbecke und Göppingen auch gegen die Nordhessen etwas aus. Anwurf in der Kampa-Halle ist um 12:30 Uhr. Die SKY-Übertragung beginnt ab 12:00 Uhr mit der Vorberichterstattung.
 

Nach der 25:30-Heimniederlage gegen Flensburg will die MT Melsungen trotz wiederum dezimierter Besetzung am Sonntag in Minden etwas reissen. Verletzt fallen bekanntlich mehrere Wochen lang Philipp und Michael Müller und Timm Schneider aus. Damit muss Trainer Michael Roth im kommenden Auswärtsspiel erneut auf eine komplette und vor allem eingespielte Rückraumachse verzichten. Gejammert wird bei den Nordhessen dennoch nicht. Und das obwohl diesmal mit Finn Lemke noch ein weiterer Akteur auszufallen droht. Der Abwehrchef und Halblinke ist umgeknickt und klagt über Sprunggelenkprobleme. Damit ständen dann mit Julius Kühn, Lasse Mikkelsen und Dener Jaanimaa tatsächlich nur noch drei originäre Rückraumspieler zur Verfügung. Die ausserdem in dieser Formation erst seit wenigen Spielen gemeinsam auf der Platte stehen.

“Ja, wir machen gerade eine schwere Zeit durch, die es unter der gegebenen Personallage bestmöglich zu überstehen gilt”, räumt Roth ein. “Insofern bin ich mit den derzeitigen Leistungen schon sehr zufrieden. Es ist klar, dass in dieser nicht eingespielten Besetzung im Angriff nicht alles klappen kann. Besonders, wenn diese wenigen Spieler auch noch 60 Minuten lang durchspielen müssen. Deshalb legen wir unseren Schwerpunkt verstärkt auf die Abwehr. In Minden müssen wir versuchen, mit einer starken Defensive in Verbindung mit den Torhütern und eineigen taktischen Maßnahmen unser Handicap im Angriff zu kompensieren”.

Eine stabile Abwehr gegen die von Roth als angriffsdominant eingeschätzten Mindener kann am Sonntag das Erfolgsrezept der MT sein. Und wenn das gelingt, wäre dies gleichzeitig eine gute Vorübung für das darauffolgende schwere Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf, die der MT-Coach im Angriff als ähnlich veranlagt sieht wie Minden. So verfügen zum Beispiel beide Teams mit Dalibor Doder (GWD) und Morten Olsen (TSV) über exzellente Spielmacher.

Während die verletzungsgebeutelte MT versucht, mit dem vorhandenen Personal über die Runden zu kommen, hat Minden auf seine zahlenmäßig nicht geringeren Ausfälle mit einer kurzfristigen Nachverpflichtung reagiert. So wurde mit dem Slowenen Luka Zvizej ein Ersatz für den verletzten Linksaussen Charlie Sjöstrand (übrigens nicht verwandt mit dem MT-Keeper) blitzverpflichtet. Der 36-jährige steht schon am Sonntag gegen die MT auf dem Spielformular von Trainer Frank Carstens.

Für zwei Mindener Akteure bedeutet das Aufeinandertreffen mit den Rotweissen auch ein Wiedersehen mit ihrem Ex-Klub. Die zu Saisonbeginn zu den Ostwestfalen gewechselten Anton Mansson (Kreisläufer, zuletzt in Lemgo) und Maurice Paske (Tor, zuletzt in der MT-Zweiten) trugen bereits das Dress der Nordhessen. Paske wurde eigentlich für die Mindener Bundesligareserve geholt, rückte aber aufgrund des Bandscheibenvorfalls von Kim Sonne in die Erste Mannschaft auf und bildet dort derzeit ein Gespann mit dem Norweger Espen Christensen.

Mindens Sportchef Frank von Behren, ehemaliger Nationalspieler und in dieser Saison einer der Experten beim TV-Sender SKY, nimmt sein Team nach dessen wenig erfolgreichen Auftritt in Magdeburg in die Pflicht: “Ich erwarte von der Mannschaft mehr Verantwortung für den Ball. Wir dürfen einfach nicht so viele Bälle weggeben. Ich sehe es so, dass wir auch gegen Melsungen unsere Chancen haben werden und erwarte, dass diese dann auch beim Schopfe gepackt werden.“ Von Behrens  Hoffnungen gründen sich nicht zuletzt auf seine eigenen Beobachtungen, die er beim Spiel der MT gegen Flensburg gemacht hat, bei dem er als Co-Kommentator vor Ort war.

Schiedsrichter:
Nils Blümel / Jörg Loppaschewski (beide Berlin) ; DHB-Spielaufsicht: Kay Holm

Bisherige Bundesliga-Vergleiche:

18 Spiele, 10 Siege MT, 5 Siege GWD, 3 Remis
Letzte Saison:
26.04.2017, GWD Minden – MT Melsungen 21:28
29.10.2016, MT Melsungen – GWD Minden 30:24
26.10.2016, GWD Minden – MT Melsungen 28:32 (DHB-Pokal)

Berichterstattung:
SKY startet ab 12:00 Uhr mit Vorberichten, u.a. mit einem Interview mit Johannes Golla.
Tweets und Fotos während des Spiels gibt es auf Twitter und Facebook.
 
Weitere Infos zum Gegner: gwd-minden.de

Das nächste Heimspiel:
Do., 05.10.17, 19:00 Uhr, MT Melsungen – TSV Hannover-Burgdorf, Rothenbach-Halle Kassel

MT Melsungen

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Die erste Heimniederlage der neuen Saison ist da.

Gegen die SG Flensburg-Handewitt unterlag die MT Melsungen vor 4.300 Zuschauern in der voll besetzten Kasseler Rothenbach-Halle mit 25:30 (11:16).

Eine ganz schwache erste Hälfte, in der die Gäste zeitweise schon mit sieben Toren vorn lagen, war am Ende trotz viel Moral und Kampf nicht mehr wett zu machen.

Zweimal war Melsungen bis auf drei Tore dran, konnte den direkten Anschluss aber trotz der makellosen Trefferbilanz von Tobias Reichmann (10/4 Tore bei zehn Versuchen) nicht herstellen. Das verhinderte vornehmlich Rasmus Lauge, der mit 10/2 Treffern erfolgreichster Flensburger war.

 

Es war die Startformation im Rückraum, mit der die MT im ersten Saisonheimspiel gegen Gummersbach auflief. Linker Rückraum: Philipp Müller, Spielmacher: Timm Schneider, rechter Rückraum: Michael Müller. Gegen die SG Flensburg-Handewitt fehlten alle drei verletzungsbedingt.

Wäre nicht Felix Danner kurzfristig wieder an Bord gekommen, hätte gar mehr als die Hälfte der Stammformation gefehlt. Keine guten Vorzeichen gegen den Top-Favoriten auf einen der begehrten Champions League-Plätze, der seinerseits für längere Zeit nicht auf die Dienste von Jim Gottfridsson zurückgreifen kann.

So hießen die Melsunger Protagonisten der zweiten Reihe Julius Kühn, Lasse Mikkelsen und Dener Jaanimaa. Und die brauchten einige Minuten, um die richtige Abstimmung zu finden. Dann allerdings, nach einem schnellen 0:2-Rückstand, kamen sie in Fahrt. Mikkelsen legte prima für Marin Maric am Kreis auf, Jaanima und Kühn trafen jeweils direkt, nach sechs Minuten war die Partie beim 3:3 wieder ausgeglichen.

Spielszene

Anfällig blieb jedoch die linke Abwehrseite. Zweimal Lasse Svan und Holger Glandorf, ebenfalls bereits mit seinem zweiten Treffer, brachten die Norddeutschen mit 6:3 nach vorn und bauten sie auf 9:5 aus. Grund genug für eine Auszeit, in der MT-Trainer Michael Roth ungewohnt laut wurde und vehement die ihm fehlenden Emotionen im Spiel einforderte. Ohne erkennbaren Erfolg, denn das Spiel der Nordhessen blieb fahrig und fehlerbehaftet. Auch der Deckungsverbund ließ sich durch einfache Kreuzungen mehrfach aushebeln, so dass der Rückstand nach 17 Minuten auf 6:11 angewachsen war.
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Unruhe gab es in der 20. Minute. Tobias Reichmann trat seinem Gegenspieler unbeabsichtigt auf den Fuß, kassierte dafür zwei Minuten und bekam einen Siebenmeter gegen sich. Schon das sorgte für viel Aufruhr. Dann trat Rasmus Lauge zum Strafwurf an, setzte ihn aber glatt neben das Tor. Ein weiterer Pfiff, diesmal von der Spielaufsicht. Das Kampfgericht hatte irrtümlich Felix Danner als bestraften Fehler auf der Anzeige gelistet. Die Bestrafung dafür kassierte unberechtigt die MT: der Siebenmeter wurde wiederholt und war drin – 7:12. Verständlich, dass angesichts solcher Entscheidungen die Volksseele kochte.

Auch bei der Mannschaft ging die Kurve weiter in den Keller. Flensburg hatte leichtes Spiel und kam meist schon über die erste oder zweite Welle zu Erfolgen, während sich die Gastgeber ein ums andere Mal festrannten. Ein wenig Stabilität brachte die Hereinnahme von Johan Sjöstrand für den bis dahin glücklosen Nebojsa Simic und auch Tobias Reichmann taute auf. Zwei Tore des Rechtsaußen von seiner Position, einer vom Siebenmeterstrich, die MT war zur Halbzeit wenigstens wieder auf fünf dran.

Der Abstand blieb nach dem Seitenwechsel konstant. Die MT hatte taktisch umgestellt, operierte in der Abwehr mit dem vorgezogenen Michael Allendorf sowie im Angriff mit Marino Maric und Johannes Golla am Kreis. Mit der Folge, dass Flensburg langsam anfing zu schwimmen. Die Zuordnungen stimmten plötzlich nicht mehr, Tobias Reichmann nutzte die entstehenden Räume konsequent und traf ohne jeden Fehlversuch. Sjöstrand reihte sich ein, entschärfte gleich zwei Strafwürfe von Rasmus Lauge und Kentin Mahé. Nach 40 Spielminuten und Julius Kühns drittem Tor war Melsungen auf 17:20 dran.

Spielszene – Johannes Golla

Flensburg schlug zurück und überstand diese kritische Phase nicht nur, sondern legte sogar noch zwei drauf. Der nächste Rückschlag für die Melsunger folgte in Form eines unbeabsichtigten Schlages von Tobias Karlsson gegen den Kehlkopf von Finn Lemke. Der Flensburger kassierte zwar zwei Minuten dafür, Lemke musste nach kurzer Zeit jedoch raus, wodurch die Innenverteidigung gesprengt war. Das war nach dem Geschmack von Rasmus Lauge, der dreimal in Folge durch die Lemke-Lücke traf (20:25, 50.).

Die MT fing sich wieder, als Lemke zurück auf Feld kam. Da stand es allerdings schon 20:26 und die Zeit lief sechs Minuten vor dem Ende davon. Dennoch keimte wieder Hoffnung, als zweimal Maric und anschließend Golla, unterstützt von zwei Sjöstrand-Glanzparaden, auf 23:26 verkürzten (56.). Melsungen ging volles Risiko, stellte um auf 4:2 in der Defensive. Es nutzte jedoch nichts mehr. Flensburg reizte sowohl Spielzeit als auch Anzahl der erlaubten Pässe bei angezeigtem passiven Spiel gnadenlos aus und zwang den Melsunger Angriff zu schnellen eigenen Abschlüssen. So staubten letztlich Hampus Wanne und Thomas Mogensen noch zwei Treffer ab und sicherten den Norddeutschen die ersten beiden Auswärtspunkte dieser Saison.[metaslider id=9316]

Stimmen zum Spiel

Michael Roth: Glückwunsch Maik zum verdienten Sieg. Wir haben in der ersten Halbzeit leider alles verkehrt gemacht, was man verkehrt machen kann. Waren nicht aggressiv und haben fast alle Zweikämpfe verloren. Im Angriff haben wir uns bewegt wie das Kaninchen vor der Schlange, uns zehn technische Fehler geleistet und Flensburg zum Kontern eingeladen.
Erst in der zweiten Hälfte haben wir das Erarbeitete dann umgesetzt. Tobi Reichmann hat ein super Spiel gemacht. Aber wenn man gegen Flensburg mal mit fünf hinten liegt, dann braucht man Kraft, die wir im Moment durch unsere Ausfälle nicht haben. Trotzdem haben wir gute Ansätze gesehen, zum Beispiel einen gut spielenden Finn Lemke im Angriff und das Spiel mit zwei Kreisläufern müssen wir versuchen noch zu forcieren. Jetzt sind zehn Tage frei und in Minden müssen wir versuchen wieder in die Erfolgsspur zurück zu kommen.

Maik Machulla: Ich bin sehr zufrieden, sowohl mit dem Ergebnis als auch mit unserer Leistung. Zufrieden natürlich mit zwei Punkte in Melsungen, die nicht einfach zu holen waren. Aber auch, dass wir volle 60 Minuten eine konzentrierte Leistung in der Abwehr standen. In der ersten Halbzeit hätten wir höher führen können, haben aber noch drei liegen gelassen. Natürlich wussten wir, dass Melsungen im zweiten Durchgang alles versuchen wird. Sie haben uns unter anderem mit den zwei Kreisläufern vor immer neue Aufgaben gestellt und hatte die Halle auch hinter sich. Aber meine Mannschaft hat einen kühlen Kopf behalten. Rasmus Lauge hat uns mit seinen Toren sehr geholfen. Ich bin stolz auf mein Team, das waren heute zwei Big Points für uns.

Statistik
 
MT Melsungen: Sjöstrand (10 Paraden / 18 Gegentore), Simic (2 P. / 12 G.); Maric 3, Kühn 4, Lemke 3, Golla 2, Reichmann 10/4, Mikkelsen, Danner, Boomhouwer, Allendorf, Jaanimaa 3, Haenen – Trainer Michael Roth.

SG Flensburg-Handewitt: Andersson (11 P. / 25 G.), Lind (n. e.); Karlsson, Glandorf 5, Mogensen 3, Svan 5, Wanne 3, Jeppsson, Steinhauser, Krüger, Heinl, Zachariassen 2, Toft Hansen 2, Lauge 10/2, Mahé, Rød – Trainer Maik Machulla.

Schiedsrichter: Christoph Immel / Ronald Klein (Erkelenz / Mettmann)

Zeitstrafen: 4 – 4 Minuten (Maric 9:29, Reichmann 19:36 – Toft Hansen 32:16, Karlsson 45:28)

Strafwürfe: 4/4 – 4/2 (Lauge scheitert an Sjöstrand 36:53, Mahé scheitert an Sjöstrand 40:40)
 
Zuschauer: 4.300 in der Rothenbach-Halle, Kassel (ausverkauft).

Die nächsten Spiele:
So., 01.10.17, 12:30 Uhr, TSV GWD Minden – MT Melsungen
Do., 05.10.17, 19:00 Uhr, MT Melsungen – TSV Hannover-Burgdorf

 

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Am Ende hätte das Match dieses fünften Spieltages der MT Melsungen beim TBV Lemgo in der DKB Handball-Bundesliga zugunsten jeder der beiden Mannschaften ausgehen können. Weil aber die Nordhessen ihren letzten Angriff vertändelten und die Hausherren daraufhin beim finalen Wurf in Nebojsa Simic ihren Meister fanden, trennte man sich mit einem alles in allem gerechten 26:26-Remis. In der Halbzeit hatte Lemgo beim 13:12 noch knapp die Nase vorn. Beste Torschützen vor 3.071 Zuschauern in der Lemgoer Lipperland-Halle waren Isaias Guardiola (5) und Christoph Theuerkauf (4) für den TBV und Julius Kühn (8) und Dener Jaanimaa (7) für die MT.

Die Verletztenmisere hat das Team der MT Melsungen fester denn je im Griff. Mit den Müller-Zwillingen Philipp (Schultereckgelenksprengung) und Michael (Knöchelbruch), Felix Danner (noch nicht auskurierte Fußgelenkverletzung) und Timm Schneider (Bauchmuskelverletzung) musste Trainer Michael Roth gleich auf vier Spieler verzichten, die ansonsten das Gerüst der Stammformation bilden. “Hätte mir vor dem Spiel jemand einen Punkt gegen Lemgo angeboten, ich hätte sofort zugegriffen”, verriet Roth später im Interview auf SKY.

Infolge dieser markanten Ausfälle schickte der MT-Coach zunächst Michael Allendorf (LA), Julius Kühn (RL), Lasse Mikkelsen (RM), Dener Jaanimaa (RR), Tobias Reichmann (RA), Marino Maric (KM) und Johan Sjöstrand (TW) ins Rennen. Nachdem hüben wie drüben die ersten Angriffe nichts einbrachten, ließ Dener Jaanimaa nach gut zwei Minuten den Knoten platzen und lochte gegen Peter Johannesson zum 0:1 ein. Die Gäste, im Angriff mit Patrik Zieker (LA), Fabian van Olphen (RL), Andrej Kogut (RM), Donat Bartok (RR), Tim Hornke (RA) und Christoph Theuerkauf (KM), antworteten prompt und egalisierten über Rechtsaussen Hornke. Diese Passage sollte symbolhaft für die nächsten fünf Minuten stehen, in denen keiner dr beiden Kontrahenten einen Raumgewinn erzielen konnte.


Das sollte sich mit Marino Maric’s Treffer zum 4:4, den der Kreisläufer nach gutem Anspiel von Dener Jaanimaa erzielte, sprunghaft ändern. Denn die nächsten knapp sechs Minuten hatten die Nordhessen ihre wohl stärkste Phase, erspielten sich einen Lauf und zogen auf 4:7 davon. Woran der TBV mit drei Ballverlusten nicht ganz unschuldig war. Das erkannte auch Trainer Florian Kehrmann und versuchte, seine Schützlingen per Tmeout wieder auf die Spur zu bringen. Zunächst vergebens, denn Michael Allendorf verwandelte einen von Jaanimaa herausgeholten Strafwurf zum 4:8  (14.).[metaslider id=5142]

Wer nun glaubte, dass damit das Pendel nachhaltig für den Tabellenzweiten ausgeschlagen hätte, musste sich alsbald eines besseren belehren lassen. Denn Lemgo kam zurück. Angriffsfehler passierten auf beiden Seiten, die Torleute hingegen zeichneten sich förmlich im Gleichschritt aus.  Beim 9:9 (20.) war alles wieder offen. Trainer Roth reichte es und versuchte per Timeout den Vorwärtsdrang der Gastgeber zu bremsen. Die aber ließen sich nicht beirren. Nachdem Allendorf in aussichtsreicher Lage von Linksaussen vergeben hatte, hämmerte im Gegenzug Tim Suton den Ball mittig aus der zweiten Reihen zum 11:10 ins MT-Gehäuse. Diesem knappen Rückstand liefen die Nordhessen bis zur Pause hinterher (13:12).

Die wenigen Gelegenheiten, zu wechseln, nutzte Michel Roth zunächst auf der Torwartposition. Der trotz einiger Paraden nicht ganz sattelfeste Johan Sjöstrand muste Nebojsa Simic Platz machen. Und der fügte sich gleich gut ein, parierte nach dem Ausgleichstreffer durch MT-Regisseur Lasse Mikkelsen zum 13:13 den folgenden Lemgoer Angriff.

Julius Kühn, zwar mit einer breiten Streuung agierend, aber trotzdem stets für wichtige?Treffer gut, brachte seine Farben beim 14:15 wieder nach vorn. Und auch die Ausgleichstore zum 18:18, 19:19 und 20:20 (48.) gingen jeweils auf das Konto des Halblinken. Ihm kaum nachstehend zeigte sich auf der anderen Rückraumseite Dener Jaanimaa. Der Este schoss zwar auch diverse Fahrkarte,n wusste zwischendurch aber immer wieder mit erfolgreichen Anspielen an den Kreis und selbst erzielten Toren zu gefallen.

Doch ein Kühn und ein Jaanimaa reichten nicht aus, um die teilweise geschickt spielenden Lemgoer unter Kontrolle zu bringen. Wie etwa Christoph Theuerkauf, der zum wiederholten Male als “Nachläufer” am Kreis völlig frei zum Wurf kam und somit die immer noch vorhandenen Abstimmungsproblem der rotweissen Hintermannschaft aufdeckte. “Der Motor stottert noch” musste denn auch Finn Lemke nach der Partie zugeben.

Zu allem Überfluss vergaben die MT-Angreifer auch noch einige hochkarätige Torchancen. Allen voran der glücklose Tobias Reichmann, der trotz variabelster Würfe allein dreimal im Verlauf der Partie von Rechtsaussen an dem starken Peter Johannesson scheiterte. Und wenn es mal nicht richtig läuft, kommt bekanntlich auch noch Pech hinzu. Wie etwa bei Deneer Jaanimaa, der beim Stand von 21:20 den Ball an die Latte nagelte und im Gegenzug Theuerkauf das 22:20 markierte. Wenig später scheiterte Kühn an Johannesson und wieder gelang Lemgo in Person von Spielmacher Kogut  im Folgeangriff ein Tor. So sahen sich die Nordhessen achteinhalb Minuten vor Schluss plötzlich mit drei Treffern hinten.

Doch Jaanimaa verkürzte erst per Gewaltwurf auf 23:21 (52.), um drei Minuten später nach einer feinen Finte zum 24:24 zu egalisieren. Danach war Lemgo im Glück, als Guardiolas Geschoss vom Innenpfosten hinter Simic einschlug. Was Kühn im Gegenangriff mit dem Tor zum 25:25 beantwortete. Und auch auf Sutons Führungstreffer hatte die MT wieder ein Antwort: Der auf Linksaußen freigespielte Jeffrey Bomhouwer behielt die Nerven und markierte den erneuten Ausgleich (26:26, 58.). Das veranlasste Florian Kehrmann zwei Minuten vor Schluss erstmalig den Keeper zu wechseln, Piotr Wyszomirski kam für Peter Johannesson.

Die ohnehin vorhandenene Spannung nahm nun noch einmal deutlich zu: Sutons Ball ging klar übers Tor, auf der anderen Seite hatte Kühn die gute Idee eines Kreisanspiels. Aber Marino Maric wurde behindert, bekam das Spielgerät nicht zu fassen und ermöglichte so den Blauweissen noch einen weiteren Ballbesitz. Kehrmann unterbrach per Timeout und empfahl den Seinen, möglichst Kogut in der Mitte noch einmal in Wurfposition zu bringen. Doch den finalen Wurf gab Guardiola ab und der wurde einen Beute des gut postierten Melsunger Keepers. Das Fazit: Simic hielt den verdienten Punkt für die Nordhessen fest! Es wr übrigens das erste Unentschieden zwischen beiden Teams und das ausgerechnet im 25. Bundesligavergleich.

Michael Roth zum Spiel: Wir haben eine gute Anfangsphase, gehen mit 8:4 in Führung, versäumen es aber dann, unsere Position weiter auszubauen. Vor allem, weil wir aussichtsreiche Gelegenheiten liegenlassen oder zu früh abschließen. Damit werfen wir Johannesson regelrecht warm. Dann werden plötzlich die Hände zittriger und mit dem Gegner kommt auch das Publikum stärker auf. Spätestens dann weiß jeder, in Lemgo gewinnt man nicht einfach so im Vorbeigehen. Angesichts unserer personellen Ausfälle sind wir stolz darauf, hier heute einen Punkt geholt zu haben. Hätte man uns das vorher angeboten, hätten wir sofort ja gesagt. Wir müssen derzeit sehr viel improvisieren, so etwas schmeckt keinem Trainer wirklich. Unser Spiel ist seit vier Jahren stark auf Michael Müller im rechten Rückraum zugeschnitten. Da kann man sich ausmalen, wie schwer es ist, dies von heute auf morgen zu kompensieren. Felix Danner haben wir geschont, weil wir mit Marino Maric und Johannes Golla, der übrigens schon gut mit Finn Lemke harmoniert, zwei sehr gute Optionen haben. Im Hinblick auf unser nächstes Spiel gegen Flensburg/Handewitt müssen wir vor allem unsere Chancenauswertung verbessern. [metaslider id=9316]

TBV Lemgo – MT Melsungen 26:26 (13:12)

TBV Lemgo: Johannesson (13 Paraden / 23 Gegentore), Wyszomirski (0 P. /0 GT)  – Kogut 3, Guardiola 5, Ebner, van Olphen, Theuerkauf 4, Hornke 4, Hübscher, Suton 3, Zerbe, Lemke, Bartók 2, Valiullin, Klimek 2, Zieker 3 – Trainer Florian Kehrmann.

MT Melsungen: Sjöstrand (4 Paraden / 13 Gegentore), Simic (7 P. / 13 GT) – Maric 2, Kühn 8, Lemke 1, Golla, Reichmann 1, Mikkelsen 4, Danner (n.e.), Boomhouwer 1, Schneider, (n.e.),  Allendorf 2/2, Jaanimaa 7, Haenen – Trainer Michael Roth.

Schiedsrichter: Martin Thöne / Marijo Zupanovic (Berlin).

Zeitstrafen: 2 – 4 Minuten (Klimek, 50. Min. – Kühn, 37. Min.; Lemke 48. Min.).

Strafwürfe: 1/1 – 2/2
 
Zuschauer: 3.071, Lipperland-Halle, Lemgo.

Das nächste Spiel:
DO, 21.09.17, 19:00 Uhr, MT Melsungen – SG Flensburg-Handewitt, Rothenbach-Halle

 

MT Melsungen

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Michael Allendorf

Der Rekordmeister ist entzaubert! Mit einem hoch verdienten 29:25 (15:10)-Erfolg gegen den THW Kiel setzte die MT Melsungen ein ganz dickes Ausrufezeichen in der DKB-Handball-Bundesliga, bestätigte die eigenen Ambitionen auf einen Platz im oberen Drittel und stürzte die Zebras nach deren zweiter Niederlage in Folge in eine veritable Krise. Die MT nahm gegen Ende der ersten Hälfte das Heft in die Hand und brachte die mit 4.300 Zuschauern restlos ausverkaufte Kasseler Rothenbach-Halle fast durchgehend zum Jubeln. Auch wenn die Norddeutschen zur Mitte der zweiten Hälfte noch einmal näher kamen, geriet der Sieg Melsungens nie in wirkliche Gefahr. Michael Allendorf war mit sieben Treffern, davon drei Siebenmeter, erfolgreichster Schütze der Nordhessen. Für den THW traf Ekberg (7/4) am häufigsten.

Ausgerechnet vor dem großen Spiel gegen den Rekordmeister hatte es die MT erwischt. Philipp Müller ebenso verletzt wie sein Zwillingsbruder Michael, Felix Danner angeschlagen, Johan Sjöstrand gehandicapt durch eine schwere Grippe unter der Woche. Die beiden letztgenannten saßen immerhin für Notfälle auf der Bank. Das waren alles andere als gute Voraussetzungen, was sich am deutlichsten in der Anfangsaufstellung zeigte. Da stand Nebojsa Simic zwischen den Pfosten und Youngster Johannes Golla neben Finn Lemke in der Innenverteidigung. Kiel musste ohne seine Langzeitverletzten Domagoj Duvnjak und Raul Santos auskommen, hatte aber immerhin René Toft Hansen wieder voll mit an Bord.

Dennoch war es gerade die Deckung der Melsunger, die anfangs prima arbeitete und Simic das Leben und die Paraden einfacher machte. Anfälliger dagegen präsentierte sich der Angriff. Timm Schneider zielte knapp am Kieler Kasten vorbei, Dener Jaanimaa fand in Andreas Wolff seinen Meister. Tore blieben nicht nur Mangelware, sondern aus dem gebundenen Spiel heraus bis zur achten Minute komplett aus. Erst dann verkürzte Julius Kühn den durch zwei Siebenmeter von Niklas Ekberg zustande gekommenen Rückstand mit dem ersten Feldtor der Partie auf 1:2.

Es blieb ein Spiel der Abwehrreihen. Beide Mannschaften fanden die Lücken in der jeweils gegnerischen Abwehrwand nur selten. Da kam es gelegen, dass nach Finn Lemkes 5:5-Ausgleich über die erste Welle erstmals in dieser Saison das schnelle Spiel der MT wieder funktionierte. Zwei Ballgewinne, zwei Gegenstöße über Michael Allendorf und noch einmal Lemke – die Hausherren führten mit 7:5 (14.). Den nächsten Konter von Tobias Reichmann nahm Wolff zwar spektakulär weg, dafür traf kurze Zeit später wieder Allendorf im Alleingang auf Zuspiel des aufmerksamen Marino Maric zum 9:7 (18.). Für die schönsten Tore sorgte jedoch Maric selbst. Zuvor bereits auf Zuspiel von Kühn, dann akrobatisch mit einer Hand agierend und dem Rücken zum Tor nach Pass von Lasse Mikkelsen (10:8, 20.).[metaslider id=5142]

Die Nordhessen fanden durchgängig die besseren Lösungen gegenüber Kiel, das seine Angriffe mangels zündender Ideen aufreizend lange ausspielte und sich zudem in Einzelaktionen verstrickte. Ein weiterer Faktor war Nebojsa Simic, der Sjöstrand glänzend vertrat und Ball auf Ball wegfischte. Einzig Lukas Nilsson vermochte den rot-weißen Riegel zu knacken und traf dreimal in Folge jeweils zum Anschluss (11:10, 24.). An der nordhessischen Dominanz änderte das nichts. Julius Kühn, Michael Allendorf und Lasse Mikkelsen mit dem nächsten Tempogegenstoß sowie einem Dreher um den mittlerweile eingewechselten Niklas Landin herum erhöhten noch vor dem Halbzeitpfiff auf 15:10 gegen offensiv ziemlich einfallslose Zebras.

Den besseren Auftakt im zweiten Durchgang erwischte zunächst der THW. Steffen Weinhold, Rune Dahmke und Niklas Ekberg verkürzten schnell auf 16:13, um dann jedoch ebenso schnell wieder in die Fehler der ersten Hälfte zu verfallen. Mikkelsen, Lemke mit seinem dritten Gegenstoßtor und Allendorf ganz frei vom Kreis sogar in Unterzahl erhöhten auf 19:13, ehe Simic mit seinen Glanzparaden das Publikum zum Toben brachte und Kühn unwiderstehlich zum 20:13 netzte (38.). Alfred Gialason blieb nur eine Auszeit als Gegenmaßnahme, um sein Team wieder neu auszurichten.

Seine Umstellung auf eine 3:2:1-Deckung fruchtete erst einmal, weil Kühn eine Strafe kassierte. Auch der zurückgekommene Andreas Wolff sorgte für einen Ballgewinn, so dass Niklas Ekbergs Siebenmeter schon auf 20:16 verkürzte (41.). Auch eine doppelte Schwächung nach Zeitstrafen in kurzer Abfolge gegen Weinhold und Dissinger überstand der Rekordmeister dank zweier Tore von Nilsson unbeschadet. Es war Feuer drin in dieser Partie. Erst recht nachdem Weinhold im Gegenstoß das 22:19 erzielte und nun Michael Roth die Grüne Karte als Reißleine ziehen musste 45.).

Patrick Wiencek, Marino Maric, Emil Frend Öfors

Das half, wie vorher schon auf der Gegenseite, das eigene Spiel wieder runder zu bekommen und einen spielerischen Ausgleich herbeizuführen. Gerade in der Defensive, die an die famose Leistung der ersten Hälfte anknüpfen konnte und Kiel, das nun auf die Künste von Steffen Weinhold als Spielmacher setzte, im Angriff vor große Probleme stellte. Offensiv mussten neue Lösungen her, weil Bilyk Kühn in kurze Deckung nahm. Das nahm einiges weg von der vorherigen Durchschlagskraft. Bestnoten verdiente sich allerdings Lasse Mikkelsen, der immer wieder das Heft in die Hand nahm und auch selbst traf (26:22, 54.).

Den Auftakt zum furiosen Schlussspurt der letzten fünf Minuten machte Johannes Golla nach tollem Zuspiel von Dener Jaanimaa an den Kreis, gefolgt von Tobias Reichmanns Tempogegenstoß zum 28:23 nach Julius Kühns Monsterblock im Deckungszentrum. Zwei sensationelle Paraden von Simic erschütterten die randvolle Rothenbach-Halle in ihren Grundfesten, der Lärmpegel des längst stehenden Publikums war nach Johannes Gollas Treffer zum 29:25-Endstand in der Schlussminute auch durch Simic‘ letzten Geniestreich indes längst nicht mehr zu steigern.

Stimmen zum Spiel

Michael Roth: Wir sind natürlich überglücklich heute. Klar, das ist immer so, wenn man gegen Kiel gewonnen hat. Aber auch darüber glücklich, wie wir das spiel gestaltet haben. Das war eine fantastische Leistung. Auch wenn wir in der zweiten Hälfte unseren Vorsprung noch einmal gebraucht haben, als wir in ein kleines Tal kamen. Insgesamt haben wir sehr diszipliniert gespielt und auf unsere Chancen gewartet. Man hat zuletzt gesehen, dass Kiel da Probleme bekommt und das wollten wir gezielt ausnutzen. Waren aber auch gut eingestellt und haben sicher davon profitiert, dass wir ein paar Tage mehr Zeit hatten als der Gegner. In der zweiten Hälfte hat uns Nebojsa Simic mit seinen Paraden geholfen, die Euphorie immer hoch zu halten. Es war eine überwältigende Stimmung in der Rothenbach-Halle, das war Gänsehaut pur.

Alfred Gislason: Glückwunsch an Melsungen zum verdienten Sieg. Wir haben in der ersten Hälfte leider extrem viele technische Fehler gemacht und auch viele Bälle verworfen. Die MT-Abwehr stand auch sehr gut, aber selbst wenn wir etwas herausgespielt hatten blieb zu viel liegen. Wir haben hinten viel gekämpft, haben auch viel ausprobiert, aber es hat nichts gefruchtet. Daneben haben wir erst Kühn nicht in den Griff bekommen und anschließend dann Mikkelsen. Für unsere vielen mitgereisten Fans tut es mir leid, dass wir heute nicht besser gespielt haben. [metaslider id=9316]

Statistik

MT Melsungen: Simic (17 Paraden / 25 Gegentore), Sjöstrand (n. e.); Maric 2, Kühn 6, Lemke 3, Golla 2, Reichmann 2, Mikkelsen 6, Danner, Boomhouwer, Schneider, Allendorf 7/3, Jaanimaa 1, Haenen – Trainer Michael Roth.

THW Kiel: Landin (1 Tor, 2 P. / 11 G.), Wolff (6 P. / 18 G.); Toft Hansen 1, Firnhaber, Weinhold 3, Dissinger, Wiencek 3, Ekberg 6/4, Zeitz, Frend Öfors, Rahmel, Dahmke 1, Zarabec 2, Vujin 1, Bilyk 1, Nilsson 5 – Trainer Alfred Gislason.
 
Schiedsrichter: Hanspeter Brodbeck / Simon Reich (Reutlingen / Metzingen)

Zeitstrafen: 10 – 10 Minuten (Schneider 6:16, Reichmann 23:06, Golla 34:52, Kühn 37:28, Schneider 56:39 – Bilyk 19:28, Wiencek 23:06, Dissinger 41:01 45:46, Weinhold 41:10).

Strafwürfe: 3/3 – 4/4
 
Zuschauer: 4.300 in der Rothenbach-Halle, Kassel (ausverkauft).

Die nächsten Spiele:
SO, 17.09.17, 12:30 Uhr, TBV Lemgo – MT Melsungen, Lipperland-Halle
DO, 21.09.17, 19:00 Uhr, MT Melsungen – SG Flensburg-Handewitt, Rothenbach-Halle

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Wenn die MT zuhause gegen Top-Mannschaften wie am Sonntag gegen Rekordmeister THW Kiel oder übernächste Woche gegen die SG Flensburg/ Handewitt antritt, sind das für die heimischen Handballfans wahre Festtage. Kein Wunder, dass das bevorstehende Match des 4. Spieltages der DKB Handball-Bundesliga gegen die Zebras schon seit Wochen ausverkauft ist. Anwurf in der Kasseler Rothenbach-Halle ist um 12:30 Uhr. Die Begegnung wird live auf SKY zu sehen sein. 

Nachdem drei Spieltage absolviert sind und die MT 4:2 Punkte auf dem Konto hat, ist zumindest der Anfang für eine möglichst erfolgreiche Saison gemacht. Auch wenn es immer noch gewisse Holprigkeiten im Kombinationsspiel gibt und diverse Torgelegenheiten ungenutzt bleiben – die neuformierte Besetzung findet sich von Spiel zu Spiel mehr, die Abstimmung wird besser.

Umso unpassender ist es, dass ausgerechnet jetzt, im Hammermonat September, das Verletzungspech auf den Plan tritt. Erstmalig seit ihrer vierjährigen Zugehörigkeit zur MT fallen beide Müllers aus: Philipp wegen einer Schultereckgelenksprengung aus dem Spiel gegen Gummersbach und Michael wegen eines Knöchelbruchs als Folge eines Roller-Unfalls. Auf sie wird die Mannschaft sechs bis acht Wochen verzichten müssen.

Zu allem Überfluss plagte sich unter der Woche Johan Sjöstrand mit einem grippalen Infekt und Felix Danner mit einem dick geschwollenen Fußgelenk. Beide konnten nicht am geregelten Trainingsbetrieb teilnehmen, besonderes hinter dem Einsatz des Kreisläufers am Sonntag steht noch ein großes Fragezeichen. “Wir werden kein hohes Risiko eingehen. Wenn es bei Felix nicht geht, dann wird er auch nicht auflaufen. Schließlich haben wir mit Marino Maric und Johannes Golla zwei weitere gute Kreis- und Abwehrspieler”, stellt Michael Roth klar.

“Es ist immer prekär, wenn gleich mehrere Leistungsträger aus der Stammformation ausfallen”, gesteht der MT-Coach ein, “allerdings werden dadurch auch mal abrupt eingefahrene Gepflogenheiten aufgebrochen und es eröffnet sich die Chance, etwas zu verändern. Im Fall von Michi Müller ist das natürlich nicht so einfach, schließlich ist unser Angriffsspiel schon ziemlich auf ihn zugeschnitten. Aber wir werden auch hier Lösungen finden. Jetzt können sich Spieler, die bisher vielleicht etwas im Schatten standen, stärker zeigen und ihre Fähigkeiten beweisen. Dener Jaanimaa zum Beispiel hat eine sehr gute Vorbereitung absolviert und in seinen Kurzeinsätzen wie zuletzt in Hüttenberg gute Impulse geliefert – auch wenn er einige Torchancen nicht genutzt hat.”

Dem Ex-Kieler, Jaanimaa trug das Zebra-Trikot von 2015 bis 2016, wird also am Sonntag gegen einige seiner damaligen Mannschaftskameraden wie etwa Niklas Landin, Christian Dissinger, Patrick Wiencek oder René Toft Hansen, eine größere Aufgabe zukommen. Ebenfalls ein Wiedersehen mit seinem alten Club feiert Rechtsaussen Tobias Reichmann, der von 2009 bis 2012 im Team der Ostseestädter stand. Er trifft allerdings nur noch auf einen Akteur von damals, nämlich auf seinen Positionskollegen Christian Zeitz. Und natürlich auf Alfred Gislason, der ja mittlerweile in seiner 10. Saison den Trainerposten beim deutschen Rekordmeister innehat. Gleiches gilt für MT-Keeper Johan Sjöstrand. Er hütete zwischen 2013 und 2015 den THW-Kasten.

Apropos Wiedersehen: Dieses Match bietet noch aus einem weiteren Grund einen ganz besonderen Reitz. Es zeigt einen repräsentativen Querschnitt der aktuellen Deutschen Nationalmannschaft. Mit den Kielern Andreas Wolff (TW), Patrik Wincek (Kreis), Steffen Weinhold (RR), Rune Dahmke (LA) und den MT’lern Julius Kühn (RL), Finn Lemke (RL) und Tobias Reichmann (RA) steht ein komplette Auswahlteamt auf dem Parkett. Bis auf den seinerzeit verletzten Wincek sind sie im Januar 2016 gemeinsam Europameister geworden. Sieben Monate später stieß Christian Dissinger noch dazu und es folgte Bronze bei Olympia in Rio.

Einer dieser Hochkaräter, MT-Shooter Julius Kühn, sieht dem Spiel trotz der Ausfälle in den eigenen Reihen zuversichtlich entgegen: “Natürlich bedeutet das Fehlen von Philipp und Michael und – wenn er ausfallen sollte – auch von Felix eine Schwächung. Aber wir werfen die Flinte nicht ins Korn”, gibt sich der 24-jährige vor dem Hit gegen Kiel kämpferisch. Der Rückraumrecke, mit 21 Treffern nach drei Spieltagen bester Feldtorschütze der Liga, sieht die MT nicht gänzlich chancenlos gegen den heißen Titelkandidaten aus dem kühlen Norden. “Wir werden sicher eine etwas andere Aufstellung im Vergleich zu sonst haben. Darauf muss sich der Gegner aber auch erst einmal einstellen”.

Auf die Frage an Michael Roth, vor was man bei einem Gegner wie Kiel besonderen Respekt haben müsse, braucht der MT-Coach nicht zu überlegen: “Auf alles!”, lautet seine Antwort. Um dann aber noch etwas konkreter zu werden: “Der THW kommt jetzt so langsam ins Rollen (das sagte er, bevor der THW am Donnerstag gegen Hannover verlor, Anmerk.). Dessen Angriffsspiel ist mit dem neuen Mittelmann Miha Zarabec bedeutend schneller und variabler geworden. Dieser Mann ist aber auch als Einzelspieler jederzeit gefährlich, hat Tordrang und ein gutes Auge für den Nebenmann. Ansonsten stehen im Rückraum echte Wurfkanonen, wie Nilsson, Vujin, Weinhold, Dissinger oder Zeitz. Vom wohl stärksten Torhütergespann der Liga ganz zu schweigen. So müssen wir schon etwas über uns hinauswachsen und versuchen, gemeinsam mit den Fans und einer entsprechenden Stimmung in der Halle dem Gegner Paroli zu bieten”.

Dennoch scheint der 20-malige Deutsche Meister (zuletzt in 2015) nicht die Übermannschaft zu sein, die sie noch vor zwei, drei Jahren war. Ein Indiz dafür: Die 29:31-Niederlage vor eigenem Publikum – die erste in dieser Saison – am Donnerstag gegen das Überraschungsteam, die TSV Hannover Burgdorf. Was die Chancen der MT auf einen Coup aber nicht unbedingt steigen lassen dürfte. Denn nach solchen Demütigungen sind die gereizten Zebras meistens noch angriffslustiger.

Schiedsrichter:
Hanspeter Brodbeck / Simon Reich (Reutlingen / Metzingen); DHB-Spielaufsicht: Ralf Damian

Ticketsituation:
Die Rothenbach-Halle ist mit 4.300 Besuchern restlos ausverkauft.

Berichterstattung:
Liveübertragung auf SKY, ab 12:00 Uhr Vorberichte / Einstimmung.
Zusammenfassung in der ARD Sportschau zwischen 18:00 und 18:30 Uhr.

Bisherige Bundesligavergleiche:
24 Spiele, 3 Siege MT, 21 Siege THW
Letzte Saison:
22.02.2017, THW Kiel – MT Melsungen 30:28
30.11.2016, MT Melsungen – THW Kiel 23:30

Gegner-Infos:
Homepage THW Kiel

 

MT Melsungen

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Ein Unglück kommt selten allein. Handball-Bundesligist MT Melsungen wird nach dem Ausfall von Philipp Müller, der sich letzte Woche im Spiel gegen Gummersbach eine Schultereckgelenksprengung zugezogen hat, nun auch längere Zeit auf dessen Zwillingsbruder Michael verzichten müssen. Der Mannschaftskapitän der Nordhessen hatte am Sonntagabend mit seinem Motorroller einen Unfall, bei dem er sich unglücklicherweise den Knöchel brach. Nach eingehenden Kernspinuntersuchungen wird eine konservative Behandlung einer Operation vorgezogen.

Eine an sich harmlose Kurve in der Nähe seiner Kasseler Wohnung wurde Michael Müller am frühen Sonntagabend zum Verhängnis: Trotz angepasster Geschwindigkeit rutschte aus unerklärlichem Grund plötzlich das Hinterrad seines Motorrollers weg, er verlor das Gleichgewicht, kam zu Fall und sein Fuß wurde unter dem umgestürzten Gefährt eingeklemmt. Wenige Stunden zuvor hatte Müller noch mit drei Toren zum 28:27-Sieg über Aufsteiger Hüttenberg beigetragen.

Laut Diagnose von Teamarzt Dr. Gerd Rauch (Kassel) handelt es sich um einen Außenknöchelbruch, der allerdings zusätzlich eine geringe Verschiebung aufweist. “Weil das ein Grenzfall ist, der sowohl operativ, wie auch nicht-operativ behandelt werden kann, haben wir eine ärztliche Zweitmeinung eingeholt und daraufhin entschieden, nicht zu operieren”, erklärt Rauch. So trägt der Rekonvaleszent über die nächsten sechs Wochen eine Unterschenkel-Fuß-Orthese, einen so genannten “Walker”, der lediglich eine Teilbelastung zulässt.

Michael Müller kann sein Pech kaum fassen: “Dass ich jetzt länger ausfalle, stimmt mich mehr als traurig. Klar, ich habe möglicherweise Glück im Unglück gehabt, aber das ist momentan nur ein schwacher Trost. Vor allem, weil dieser Unfall mir auch jetzt noch völlig unerklärlich ist. Ich weiß einfach nicht, wie das passiert ist”.

Michaels Bruder Philipp wird nach seiner Schultereckgelenksprengung, die er sich letzte Woche im Heimspiel gegen Gummersbach zugezogen hat, ebenfalls keine Operation benötigen und auch sechs bis acht Wochen pausieren müssen.

Somit fehlen die Müller-Zwillinge ausgerechnet im Hammer-Monat September, wenn es gegen die Top-Clubs Kiel (10.09., bereits ausverkauft) und Flensburg (21.09.) geht. Seit deren Einstieg bei der MT im Jahr 2013 ist dies übrigens das erste Mal, dass beide gleichzeitig verletzungsbedingt ausfallen.

Damit ist das MT-Team zweifellos empfindlich getroffen. In der Abwehr sind beide ohnehin eine Bank, im Angriff ist aber vor allem Michael Müller kaum zu ersetzen. Während sich die linke Rückraumposition jetzt Julius Kühn und Finn Lemke teilen können, ist der Linkshänder im rechten Rückraum die spielbestimmende Figur. Dort wird Dener Jaanimaa, dem einzigen weiteren gelernten Halbrechten im Team, die Hauptverantwortung zufallen, da bekanntlich Gabor Langhans, der eigentlich als Entlastung für Müller vorgesehen war, langzeitverletzt ist.

“Vor Verletzungen ist niemand gefeit, ebenso wenig vor Unfällen. Wir sind zunächst froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Klar ist, der Ausfall von Michi Müller ist sehr bitter für uns. Mit ihm fällt nicht einfach nur ein Rückraumspieler aus, sondern eine absolute Führungsperson, die als Kapitän stets mit hohem Einsatz voran geht und die Mannschaft mitreisst. Seine Tore und vor allem seine Anspiele werden uns fehlen”, gesteht Michael Roth. Der Trainer weiter: “Nun wird Dener Jaanimaa stärker gefordert. Er hat zwar bislang nicht soviel Einsatzzeiten wie der Kapitän, aber gerade auch zuletzt in der Saisonvorbereitung wieder gezeigt, über welche Qualitäten er verfügt”.

Fragezeichen hinter Sjöstrand und Danner

Zu allem Überfluss musste sich unter der Woche Torhüter Johan Sjöstrand erkältungsbedingt vom Training abmelden. Bislang noch gar nicht einsteigen konnte Felix Danner, der sich mit einem verstauchten und arg geschwollen Fußgelenk plagt. Die Frage nach der Favoritenrolle am Sonntag im Heimspiel gegen Kiel (Anwurf 12:30 Uhr, Rothenbach-Halle) dürfte somit also noch eindeutiger beantwortet sein.

 

MT Melsungen

 

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Die MT Melsungen feiert den zweiten Sieg in Folge, gewinnt beim TV Hüttenberg mit 28:27 nach 14:14-Halbzeitstand. Beste Schützen vor 1.600 Zuschauern gegen den Aufsteiger in der Gießener Sporthalle-Ost waren Vladan Lipovina (7) für Hüttenberg und Julius Kühn (6) für die MT. Fast wäre dem Gastgeber noch ein Punktgewinn gelungen, aber dessen letztes Tor fiel eine Sekunde nach dem Abpfiff.

Der durchaus selbstbewusst auftretende Aufsteiger TV Hüttenberg blieb der MT nach deren 1:0-Führung stets auf den Fersen, wandelte einen 2:4-Rückstand bis zur 16. Minute zum ersten Mal in einen knappen Vorsprung um (7:6). Im gewohnten Abwehrverband der Nordhessen fehlte bei diesem Spiel der verletzte Philipp Müller (Schultereckgelenksprengung). Während sich bei den Gastgebern in der ersten Viertelstunde vor allem Rechtsaussen Daniel Wernig als treffsicher erwies (zwei Feldtore, ein Strafwurf), verteilten sich in dieser Phase bei der MT die Tore gleich auf vier verschiedene Akteure (Schneider, Allendorf, Kühn, Danner), wobei der Kreisläufer dreimal erfolgreich war.

Nach rund 15 Minuten brachte Hüttenbergs Trainer Aðalsteinn Eyjólfsson mit Vladan Lipovina einen neuen Halbrechten, der sich schnell als äusserst durchschlagskräftig erweisen sollte. Der Montenegriner gab der MT-Abwehr in der Folge ein ums andere Mal Rätsel auf, hielt sein Team mit vier Toren bis zum 14:14-Pausenstand mit der MT auf Augenhöhe. Bis dahin hatte Torwart Johan Sjöstrand einige gute Szenen, zum Beispiel als er beim Stand von 11:11 den völlig freistehenden Moritz Lambrecht entzauberte. Woraufhin sich unmittelbar eine Kontermöglichkeit für Tobias Reichmann ergab, die der MT-Rechtsaussen zur 12:11-Führung nutzte.

Der zweite Durchgang begann mit einer schnellen Torfolge auf beiden Seiten, bei der Julius Kühn zweimal beteiligt war und damit der MT erstmalig nach dem 2:4 in der Anfangsphase wieder einen Zwei-Tore-Vorsprung bescherte (17:19, 36. Min.).

Dass es auch in der Folge stets sehr knapp weiterging, lag nicht zuletzt an den hüben wie drüben starken Torhüterleistungen. Hier hatte Hüttenbergs Matthias Ritschel (13 Paraden) gegenüber Johan Sjöstrand (12 P.) knapp die Nase vorn. Hätte die MT nicht einige klarste Chancen liegen gelassen (Müller, Allendorf, Schneider), wäre es durchaus möglich gewesen, sich etwas abzusetzen. Aber zunächst war das Gegenteil der Fall und knapp sechs Minuten vor Schluss schlug beim 26:25 das Pendel sogar wieder leicht in Richtung der Hüttenberger aus.

Doch die MT setzte dann zu einem starken Zwischenspurt an: Erst bringt Timm Schneider Michael Müller in Wurfposition, was dieser zum 26:26-Ausgleich nutzt. Dann verwandelt Tobias Reichmann einen Gegenstoß. Den nächsten Angriff der Gastgeber, vorgetragen von Vladan Lipovina, vereitelt Johan Sjöstrand, im Gegenzug wird Marino Maric siebenmeterreif gefoult. Den Strafwurf netzt Michael Allendorf sicher zur 28:26-Führung ein. War das 2 Minuten und 16 Sekunden vor dem Abpfiff die Entscheidung?

Nicht ganz. Denn anschließend hielt Johan Sjöstrand zwar spektakulär gegen Vladan Lipovina, aber der Ball kam noch einmal zum Kreisläufer, der ebenfalls nur auf Kosten eines Siebenmeters ausgebremst werden konnte. Den verwandelte Daniel Wernig nach 58:42 Minuten gegen den für Johan Sjöstrand gekommenen Nebojsa Simic zum 27:28-Anschluss.

Dann passierten ausgerechnet den beiden stärksten Schützen auf beiden Seiten Abspielfehler: Beim TVH landete ein Pass von Lipovina ebenso beim Gegner, wie kurz darauf der von Kühn. Letzterer ermöglichte den Hausherren noch einen finalen Angriff, der sogar mit einem Treffer abgeschlossen wurde. Zum Glück für die MT allerdings überquerte der Ball die Torlinie eine Sekunde nachdem die Spielzeit abgelaufen war.

Mit dem 28:27 in der Gießener Sporthalle Ost gelingt der MT Melsungen nach dem 25:23-Heimspielsieg gegen Gummersbach der zweite doppelte Punktgewinn in der noch jungen Saison.

Michael Roth zum Spiel:

Wir kommen zwar als Favorit zum Aufsteiger, aber auch hier verläuft das Spiel ähnlich wie zuletzt gegen den VfL Gummersbach. Es ist umkämpft und jederzeit knapp. Und auch diesmal vergeben wir wieder zu viele frei Bälle. In der zweiten Halbzeit haben wir uns aber nicht nur in der Abwehr inklusive Johan Sjöstrand gesteigert, sondern auch vorn gute Lösungen gegen die Hüttenberger 3:2:1-Abwehr gefunden. Am Ende haben wir das Glück des Tüchtigen, als das letzte Tor des Gegners fällt, nachdem die Spielzeit abgelaufen ist. Ich hoffe, dass durch diesen Sieg etwas Ballast von der Mannschaft abgefallen ist. Jetzt ist es gut, dass wir am Sonntag zuhause gegen Kiel mal nicht der Favorit sind und wir etwas befreiter in dieses Spiel gehen können.
    
TV Hüttenberg – MT Melsungen 27:28 (14:14)

TV Hüttenberg: Ritschel (1 Tor, 13 Paraden, 27 Gegentore, Schomburg (bei einem 7m, 0 P; / 1 GT) – Stefan 1, Sklenák 2, Wörner, Lambrecht, Wernig 6/3, Zörb 1, Fernandes 3, Jóhannsson 1, Sicko, Roth, Mappes 2, Hofmann 2, Hahn 1, Lipovina 7 – Trainer Aðalsteinn Eyjólfsson.

MT Melsungen: Sjöstrand (12 P. / 25 GT), Simic (bei zwei 7m; 0 P. / 2 G.) – Maric 2, Kühn 6, Lemke, Golla, Reichmann 3, Mikkelsen 2, Danner 3, Boomhouwer, Schneider 4, Allendorf 5/4, Jaanimaa, M. Müller 3, Haenen – Trainer Michael Roth.

Schiedsrichter: Colin Hartmann (Magdeburg) /Stefan Schneider (Irxleben)

Zeitstrafen: 4 – 8 Minuten (Lambrecht 16:39 Min.; Sklenák 23:39 – Golla 28:25 Min.; Danner 36:10; Schneider 42:05; Kühn 51:59)

Strafwürfe: 3/3 – 4/4

Zuschauer: 1.600, Sporthalle Gießen-Ost

Das nächste Spiel:
SO, 10.09.17, 12:30 Uhr, MT Melsungen – THW Kiel (ausverkauft!)

 

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http://nordhessen-journal.de/2017/09/03/festtage-fuer-fans-mt-empfaengt-zwei-titelkandidaten-in-folge/

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http://nordhessen-journal.de/2017/09/01/endlich-ist-sie-da-die-handballclubcard-kreditkarte-hcc/

 

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http://nordhessen-journal.de/2017/09/01/erster-saisonsieg-mt-schlaegt-gummersbach-2523/

 

http://nordhessen-journal.de/category/handball/

 

 

 

 

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Den Fans der MT Melsungen stehen wahre Festtage ins Haus. Die Nordhessen empfangen nacheinander zwei der heissesten Titelkandidaten der DKB Handball-Bundesliga in der Kasseler Rothenbach-Halle: Am 10. September kommt Rekordmeister THW Kiel, am 21. September die SG Flensburg/Handewitt. Und wie heiss die Fans auf diese beiden Highlights sind, zeigt der Run auf die Tickets.

Nach der vom Ergebnis her gelungenen Heimpremiere am Donnerstag vor knapp 3.800 Zuschauern mit dem 25:23-Erfolg gegen den VfL Gummersbach dürfen sich die Handballfans in Nordhessen auf wahre Festtage freuen. Mit dem THW Kiel und der SG Flensburg/Handewitt kommen die neben den Rhein-Neckar Löwen am höchsten gehandelten Titelkandidaten nach Kassel.

Während das Spiel gegen die Kieler schon restlos ausverkauft ist, ist die Kapazität der 4.300 Zuschauer fassenden Rothenbach-Halle zum Flensburg-Auftritt aktuell zu 85 Prozent ausgeschöpft. Wer noch keine Karte hat, sollte sich ranhalten. Das Spiel steigt am Donnerstag, 21. September, um 19:00 Uhr.

Ein Verein kann sich die Reihenfolge seiner Gegner bekanntlich nicht aussuchen. Dass die MT-Handballer gleich in zwei Heimspielen in Folge im September zwei Topfavoriten auf die Meisterschaft empfangen, ist also purer Zufall. Rund um die Auftritte vor eigenem Publikum gegen Kiel und Flensburg/Handewitt muss das Roth-Team in Mittelhessen und Ostwestfalen ran. Zunächst geht es am kommenden Sonntag zum Aufsteiger nach Hüttenberg, am 17. September nach Lemgo und am 1. Oktober nach Minden.

Getrübte Vorfreude: Philipp Müller fällt aus

Die Vorfreude auf diesen Hammermonat wird jedoch getrübt durch die erste schwere Verletzung der noch jungen Saison: Nachdem im Spiel am Donnerstagabend gegen den VfL Gummersbach Philipp Müller in der 15. Minute nach einem Zweikampf zu Boden ging, ahnte sein Trainer schon nichts Gutes: “Wenn ein Müller nach solch einer Attacke nicht mehr aufs Spielfeld zurückkehrt, sagt das alles”, so Michael Roth in der anschließenden Pressekonferenz. Die böse Vorahnung bestätigte heute Teamarzt Dr. Gerd Rauch: “Philipp hat eine Schultereckgelenksprengung. Die Bänder sind zwar noch in intakt und eine Operation ist nicht zu empfehlen, aber sechs bis acht Wochen Pause sind schon notwendig”. Damit fällt ein wichtiger Aktivposten im Abwehrverband in einer absoluten Hochphase der Saison aus. [metaslider id=5142]

Ausblick: Wer ist der nächste MT-Gegner?

Nach fünf Jahren ist der TV Hüttenberg auf die große Handball-Bühne zurückgekehrt. Damit steht der MT Melsungen in der DKB Handball-Bundesliga neben dem Traditionsduell mit der HSG Wetzlar ein weiteres Hessenderby bevor.

Der TVH, sportliche Heimat von Horst Spengler während dessen Zeit als Kapitän des 78-Weltmeisterteams, geht mit dem kleinsten Etat (1,2 Mio. lt. HandballWoche) und einer handvoll Profispielern das Abenteuer in der “stärksten Liga der Welt” an. Der Club aus dem Handkäs’-Dorf hat zuvor das geschafft, was noch keinem gelungen ist. Nur 16 Monate nach der Meisterschaft in der 3. Liga war das Wunder vom Durchmarsch durch die 2. Liga perfekt und die Mannschaft von Trainer Aðalsteinn Eyjólfsson stand im Handball-Oberhaus.

Dort hat sie sich gleich am ersten Spieltag beim SC Magdeburg achtbar mit 26:33 aus der Affaire gezogen. Wie schnell der Aufsteiger hinzu lernt, zeigten die Mittelhessen im folgenden Spiel beim SC DHfK Leipzig, als sie sich mit 25:26 nur ganz knapp geschlagen geben mussten. Am Sonntag steht der Truppe um den isländischen Shooter Ragnar Johannsson (2 Spiele, 11 Tore) gegen die MT dann das erste Heimspiel bevor. Die Premiere steigt nicht im Hüttenberger Sportzentrum, sondern in der benachbarten Halle Gießen Ost. Anwurf ist um 12:30 Uhr. Das Spiel wird live auf SKY zu sehen sein.

DHB-Pokal – Das Achtelfinale:

Die MT Melsungen steht nach den Siegen im Mini-FinalFour der ersten DHB-Pokalrunde gegen Neuhausen und Die Eulen im Achtelfinale. Dort heisst der Gegner SC DHfK Leipzig. Dabei haben die Nordhessen den Vorteil, vor heimischem Publikum gegen den Liga-Rivalen antreten zu dürfen. Anwurf in der Kasseler Rothenbach-Halle ist am Mittwoch, 18. Oktober, um 19:00 Uhr. Der Vorverkauf startet am 18. September mit einem einwöchigen Vorkaufsrecht für Dauerkarteninhaber. Der freie Verkauf beginnt am 25. September. Gegenüber Bundesligaspielen gelten deutlich reduzierte Preise: Sitzplätze kosten 16,- (Kat. 1, Erw.), 12,- (Kat. 2, Erw.) und 6,- Euro (Kinder); Stehplatz 8,- (Erw.) und 5,- (Kinder) Euro.

In eigener Sache: Neue Öffnungszeiten der MT-Geschäftsstelle

Aufgrund der neuen Spielplanstruktur mit den Kernspieltagen Donnerstag und Sonntag hat die MT Melsungen ihre Öffnungszeiten der Geschäftsstelle am Stammsitz in Melsungen angepasst. Ab 1. September gilt: MO + DO: 10-16 h, DI: 10-18 h, MI + FR: 10-13 h
MT

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http://nordhessen-journal.de/2017/09/01/endlich-ist-sie-da-die-handballclubcard-kreditkarte-hcc/

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Ab 01.09.2017 können wir Handballfans sowie allen sportbegeisterten Personen deutschlandweit eine MasterCard mit besonderen Vorteilen anbieten.

Gemeinsam mit der Handballclubcard GmbH aus Kassel und dem ehemaligen Bundestrainer Dago Leukefeld haben wir die HandballClubCard kreiert.

Hierbei handelt es sich um eine MasterCard ClassicCard mit allen Vorteilen einer Kreditkarte.

Diese dient zugleich als Mitgliedskarte für die Handballclubcard GmbH. Diese Mitgliedschaft kostet 60,00 € im Jahr bzw. 90,00 €, sofern der Kunde die Mitgliedschaft im Trainerclub beantragt.

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http://nordhessen-journal.de/2017/09/01/erster-saisonsieg-mt-schlaegt-gummersbach-2523/

 

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Spielszene – M. Maric

Der Sieg war klarer, als es das Ergebnis am Ende ausdrückte. Mit ihrem 25:23 (13:11) gegen den VfL Gummersbach vor 3.726 Besuchern in der Kasseler Rothenbach-Halle präsentierte sich die MT Melsungen gut erholt von der Auftaktniederlage in Stuttgart. Vor allem in der zweiten Hälfte dominierte Melsungen, gestützt auf einen überragenden Nebojsa Simic zwischen den Pfosten. Obwohl Gummersbach kurz nach dem Seitenwechsel nach bereits deutlichem Rückstand noch einmal ausgleichen konnte, verloren die Gastgeber nicht die Nerven. Und hatten den Sieg neben Simic auch der Wurfkraft und dem Auge von Julius Kühn zu verdanken, der mit acht Treffern zum erfolgreichsten Schützen der MT avancierte. Auf Gummersbacher Seite traf Marko Matic sechsmal.

Heimspielpremiere der Nordhessen gegen den Altmeister, und das gleich mit zwei der drei neuem Europameister im Team in der Verteidigung. Sowohl Finn Lemke, in der Innenverteidigung mit Felix Danner, als auch Tobias Reichmann durften sofort ran. Und das auch gleich im Angriff, weil nach Ballverlusten der Gäste das Umschaltspiel bei der MT funktionierte. Davon profitierte als erster Philipp Müller, der die 1:0-Führung markierte, noch bevor die erste Zeigerumdrehung auf der Uhr beendet war.

Doch nicht nur der VfL leistete sich Fehlabspiele, auch der MT unterliefen einige. So dass durch Timm Schneiders Einzelleistung und zwei blitzsaubere Tore vom Kreis von Felix Danner zwar zwischenzeitlich ein 4:2 auf dem Anzeigewürfel stand, nach Marko Matic‘ Doppelschlag jedoch die Oberbergischen mit 6:5 die Nase vorn hatten (11.). Woran Carsten Lichtlein mit zwei gehaltenen Würfen und einer blitzschnellen Reaktion, den eigenen Ballbesitz sichernd, entscheidenden Anteil hatte.

Ausgerechnet der Ex-Gummersbacher Julius Kühn korrigierte den Spielstand mit zwei Toren umgehend zu Gunsten der Hausherren, doch auch daraus ergab sich kein nachhaltiger Vorteil. Im Gegenteil glich Gummersbach in Unterzahl nicht nur aus, sondern stellte, noch immer mit einem Mann weniger auf dem Parkett, die knappe Führung wieder her (17.). Nicht unverdient, denn im Vergleich der Torhüter behauptete sich Lichtlein gegenüber Johan Sjöstrand knapp und über die Außen lief bei den Rot-Weißen nicht viel.[metaslider id=5142]

Über einer Auszeit beim Stand von 9:9 und die Hereinnahme von Johannes Golla bekam Melsungen die Partie danach langsam besser in den Griff. Der Youngster agierte außerordentlich beweglich im Deckungszentrum und verwertete auch gleich seine erste Chance auf Zuspiel von Michael Müller zum 11:9 (24.), Kühn legte das 12:9 nach. Schneider hätte in Gegenstoß weiter ausbauen können, scheiterte aber einmal mehr am ganz starken Lichtlein. Das besorgte dafür anschließend Marino Maric. Aber zu einer komfortablen Pausenführung langte das nach der vergebenen Großchance durch Michael Allendorf von außen und Alexander Beckers Last-Second-Treffer dennoch nicht.

Mit zwei neuen Akteuren startete die MT in den zweiten Durchgang. Nebojsa Simic löste Sjöstrand zwischen den Pfosten ab, für den glücklosen Allendorf kam Jeffrey Boomhouwer. Die erste spektakuläre Aktion gehörte dennoch wieder Lichtlein, der Siegen gegen den frei durchgebrochenen Timm Schneider blieb. Zwar zeigte auch Simic gleich gegen Marvin Sommer sein Können, dann war aber gleich wieder der VfL-Zerberus im Kasten obenauf: Paraden gegen Boomhouwer und Danner ermöglichten Moritz Preuss den Ausgleich (13:13, 33.).

Dass Julius Kühn auch erfolgreiche Gegenstöße laufen kann, bewies er mit seinem 15:13, nachdem zuvor Danner getroffen hatte. Die Aufholjagd der Gäste war jäh beendet und fand auch nach der eilends beanspruchten Auszeit Dirk Beuchlers keine Fortsetzung. Im Gegenteil stellten Michael Allendorf vom Siebenmeterstrich und Jeffrey Boomhouwer den alten Abstand von vor der Pause wieder her (37.). Erneut ohne vorentscheidenden Charakter, weil Lichtlein weiter der herausragende Mann auf dem Spielfeld blieb.

Erst Julius Kühns raffinierter Aufsetzer, die schon fünfte Parade von Simic und Finn Lemkes 20:14 stellten die Vorzeichen schließlich vorzeitig auf Sieg (43.). Daran änderten auch Beuchlers Taktik eines siebten Feldspielers nichts. Finn Lemke und Johannes Golla ließen sich auch von Moritz Preuss und Alexander Becker als doppelter Kreis-Besetzung nur schwer auseinander spielen. Vorn legte Kühn gegen seinen alten Verein noch einmal mächtig zu und glänzte neben seinen krachenden Würfen auch mit intelligenten Anspielen wie dem auf Maric zu dessen 24:19 (52.).

Melsungens eigentlicher Held der zweiten hieß jedoch Nebojsa Simic. Der lief Lichtlein mehr und mehr den Rang ab, bekam seinen famosen Einsatz jedoch nicht veredelt. Sowohl Kühn als auch Boomhouwer scheiterten mit ihren Würfen über das ganze Feld aufs leere Gummersbacher Tor nach Paraden des MT-Schlussmannes. Da konnten auch die schallenden „Simo, Simo“-Sprechchöre von den Rängen kaum trösten.

Was weit schwerer wog: durch zusätzliches Pech im Abschluss (Innenpfosten Dener Jaanimaa) und einen zurückkommenden Lichtlein knabberte der VfL nun doch wieder Tor um Tor vom Rückstand ab. Bis auf 25:23 verkürzte Stanislav Zhukov. Da war allerdings die letzte Spielminute bereits angebrochen, so dass selbst eine weitere Lichtlein-Parade bei auslaufender Uhr keine Gefahr mehr für den hoch verdienten ersten Heimsieg der Saison darstellte.

Stimmen zum Spiel

Michael Roth: Ich bin nicht unzufrieden. Obwohl wir schon in der ersten Hälfte acht ganz freie Bälle verworfen haben. Insgesamt waren wir trotzdem wesentlich besser als in Stuttgart. Es ist nun aber mal so, dass eine Mannschaft unruhig wird, wenn sie so viele Bälle vorn nicht rein kriegt. Das ging dann so weiter. Wir erarbeiten uns Top-Chancen, verwerfen aber einen nach dem anderen. Leider haben die neu von der Bank gekommenen Spieler sich da fast nahtlos eingereiht. Dennoch gibt es nicht viel Kritik. Obwohl das Beste natürlich ist, dass wir die zwei Punkte geholt haben.

Dirk Beuchler: Glückwunsch an Schorle und die MT zum Sieg. Sie mussten aber schwer beißen, um uns heute zu besiegen. Zufrieden bin ich vor allem, dass wir eine gute Abwehr gestellt haben und Carsten Lichtlein gut gehalten hat. Melsungens Führung zur Pause war ok, in der zweiten Halbzeit haben sie ein Abwehrbollwerk hingestellt. Ich habe mich dann entschieden, es mit sieben Feldspielern zu versuchen. Das war eine gute Entscheidung und wir haben uns Möglichkeiten erspielt, sind aber immer wieder an Simic gescheitert. Trotzdem kein Vorwurf, wenn man hier gewinnen will, muss man eben alles versuchen. Meine Mannschaft hat jedenfalls nach dem Wetzlar-spiel einen guten Weg gefunden und sich hier gut präsentiert.[metaslider id=9316]

MT Melsungen – VfL Gummersbach 25:23 (13:11)

MT Melsungen: Sjöstrand (4 Paraden / 11 Gegentore), Simic (11 P. / 12 G.); Maric 3, Kühn 8, Lemke 1, Golla 1, Reichmann, Mikkelsen, Danner 4, P. Müller 1, Boomhouwer 1, Schneider 2, Allendorf 3/3, Jaanimaa 1, M. Müller, Haenen – Trainer Michael Roth.

VfL Gummersbach: Lichtlein (21 P. / 25 G.), Hasenforther (n. e.); Schröter, Baumgärtner 3, Schöneseiffen, Matic 6, Pujol 2, Sommer 3, Köpp, Zhukov 1, von Gruchalla 3/2, Becker 1, Preuss 4, Feuchtmann – Trainer Dirk Beuchler.

Schiedsrichter: Robert Schulze / Tobias Tönnies (Magdeburg)

Zeitstrafen: 2 – 10 Minuten (Schneider 24:49 – Preuss 4:12, Pujol 14:20, Zhukov 15:47, Feuchtmann 27:58, Sommer 35:03)

Strafwürfe: 3/3 – 2/2

Zuschauer: 3.726 in der Rothenbach-Halle, Kassel.

Das nächste Spiel:
SO, 03.09.17, 12:30 Uhr, TV 05/07 Hüttenberg – MT Melsungen (live auf SKY)
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Am Montag wurden die Achtelfinalpaarungen im DHB-Pokal ausgelost. Dabei zog “Glücksfee” Carsten Lichtlein, 220-facher Nationalspieler, für die MT Melsungen den SC DHfK Leipzig aus dem Topf. Für die Nordhessen ist es zudem ein Heimspiel. Der vom Verband vorgesehene Termin ist der 17. oder 18. Oktober 2017. Die Entscheidung darüber soll noch in dieser Woche fallen.

Handball-Bundesligist Melsungen empfängt im Achtelfinale des DHB-Pokals Klassenkamerad SC DHfK Leipzig. Das Spiel steigt am 17. oder 18. Oktober in der Kasseler Rothenbach-Halle, der genaue Termin soll in den nächsten Tagen in Abstimmung mit Halleneigener Messe Kassel bekanntgegeben werden.

Für die Nordhessen und die Sachsen ist das Aufeinandertreffen in diesem Wettbewerb eine absolute Premiere, hier standen sich die beiden Clubs noch nie gegenüber. Das Ziel ist natürlich klar: Ein Sieg soll her. Denn nach dieser Runde ist es nur noch ein Schritt bis zum Final Four nach Hamburg. Dort war die MT bereits dreimal vertreten, Leipzig einmal. Allerdings mit einem aktuelleren Bezug. Im April diesen Jahres hatte der Newcomer nämlich seinen großen Auftritt in der Barclay Card Arena, musste sich in einem spannenden Halbfinale dem späteren Pokalsieger THW Kiel nur mit 32:35 geschlagen geben.

Zunächst aber liegt der Fokus beider Mannschaften auf dem Achtelfinale in Kassel. MT-Trainer Roth ist mit dem Pokallos zufrieden: “Das Wichtigste in diesem Wettbewerb ist es, ein Heimspiel zu haben. Das freut uns besonders, weil wir dieses Glück lange nicht mehr hatten. Aber auch das muss man erst einmal als Vorteil gewinnbringend umsetzen können. Leipzig ist ein anspruchvoller Gegner, der sich u.a. mit dem letztjährigen Bundesligatorschützenkönig  gezielt verstärkt hat.“ 

Zweieinhalb Wochen nach dem Pokalduell muss die MT übrigens zum Liga-Kräftemessen mit dem letztjährigen Tabellenachten in Leipzig antreten. Bislang standen sich die beiden Clubs vier Mal gegenüber, drei Partien davon entschied die MT zu ihren Gunsten.

Alle Achtelfinalbegegnungen auf einen Blick:

TuS Ferndorf vs. Rhein-Neckar Löwen
HG Saarlouis vs. SC Magdeburg
MT Melsungen vs. SC DHfK Leipzig
TBV Lemgo vs. TVB 1898 Stuttgart
HC Erlangen vs. FRISCH AUF! Göppingen
TSV Hannover-Burgdorf vs. THW Kiel
SG Flensburg-Handewitt vs. Füchse Berlin
Bergischer HC vs. HSG Wetzlar

Das Viertelfinale ist für den 06./07. März 2018 terminiert. Wer sich auch hier durchsetzen kann, zieht in das DHB-Pokalfinale „REWE Final Four“ ein, welches am 5./6. Mai 2018 in der Hamburger Barclaycard Arena ausgetragen wird. 

 

MT Melsungen

 

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Als hoher Favorit angereist, als Geschlagener nach Hause gefahren. Die MT Melsungen patzte gleich zum Auftakt in die neue Saison beim letztjährigen Tabellenvierzehnten TVB Stuttgart und verlor dort am Donnerstag nach 14:14-Halbzeitstand mit 27:29. Ein wurfstarker Julius Kühn und ein mit sieben Toren nicht minder erfolgreicher Michael Müller reichten nicht aus, um die hochmotiviert aufspielenden Schwaben in die Knie zu zwingen. Die verstanden es vor 5.821 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Porsche Arena immer wieder, die mit viel Vorschusslorbeeren bedachte MT-Defensive in Verlegenheit zu bringen. Sei es in Person des unbekümmert aufspielenden Newcomers Stefan Salger oder durch die quirligen Regisseure Michael Schweikardt und Michael Kraus. Darüber hinaus wurde Johannes Bitter im Verlauf der Partie immer stärker und avancierte mit wichtigen Paraden zum Vater des verdienten Sieges. 

Auf Seiten der Gäste bemerkte man schon früh im Spiel die noch fehlende Abstimmung in der Hintermannschaft. Zu oft ließ sich besonders der Mittelblock von den Kreisanspielen und anschließenden Aktionen der dortigen Nahwurfzonenspezialisten überlisten. Die Folge: Die Nordhessen liefen von Beginn an einem Rückstand mit ein bis zwei Toren hinterher. Der Ausgleich durch einen verwandelten Strafwurf von Michael Allendorf in der 29. Minute und das 14:14 durch Michael Müller aus dem Rückraum nährten zum Pausenpfiff immerhin die Hoffnung auf eine Steigerung im zweiten Durchgang.

Um es vorweg zu nehmen: Sie erfüllte sich aus MT-Sicht leider nicht. Obwohl mit frischen Kräften aufgelaufen – u.a. Nebojsa Simic für Johan Sjöstrand im Tor, Lasse Mikkelsen für Timm Schneider auf der Regieposition – wollte sich keine Wende zum Besseren einstellen. Angesichts fortschreitender Zeit und dem nach wie vor hartnäckig und erfolgreich kämpfenden Gastgeber ging auch die Linie im Angriffsspiel zusehends verloren. Immer häufiger zerfiel es in Einzelaktionen. [metaslider id=5142]

Positiv dabei: Die nie aufsteckenden Müller-Zwillinge hielten mit ihren erzwungenen Toren die MT auf Schlagdistanz. Als der MT-Kapitän in der 41. Minute gar auf 19:20 verkürzte, war plötzlich wieder die Gelegenheit gekommen, mit den Hausherren gleichzuziehen. Die aber erstickte postwendend der aus Leutershausen gekommene Stefan Salger mit dem Treffer zum 21:19. Kurz darauf kaufte “Jogi” Bitter Julius Kühn einen scharfen Ball ab und pushte damit sich und die knapp 6.000 Fans in der Arena. Es war eine Schlüsselszene, aus der der Außenseiter weiteres Selbstvertrauen schöpfte.

Umgekehrt zeigte die MT Nerven, wie etwa Tobias Reichmann, als er beim 20:23 Rückstand frei von Rechtsaussen an Bitter scheiterte. Michael Roth legte die Grüne Karte und versuchte seine Schützlinge beim Timeout mit drei gezielten Ansagen noch einmal auf Kurs zu bringen: “Ich möchte mehr Körpersprache sehen, gegen Bitter keine halbhohen Bälle werfen und hinten besser abstimmen!”. Das Bemühen, die Forderungen des Trainer zu erfüllen, konnte man den MT-Cracks keineswegs absprechen. Der Lohn ihrer Anstrengungen: 10 Minuten vor Schluss hatten sich die Nordhessen wieder auf ein Tor herangekämpft (25:24).

Doch kurz darauf wurde Johannes Golla mit einer Zweiminutenstrafe hinausgestellt. Um die Dezimierung zumindest im Angriff wett zu machen, räumte Simic den Kasten zugunsten eines Feldspielers. Fast wäre die Rechnung aufgegangen. Aber nur fast. Denn die Müllers scheiterten mit einem Kempa-Trick an Bitter, der passte blitzschnell zu Schweikardt und der Ex-MT’ler warf zum 26:24 ins leere Tor ein.

Gut zwei Minuten später musste auch Timm Schneider auf die Strafbank, was Kraus zum 27:24 nutzte. Rund fünf Minuten vor dem Ende kam dies einer Art Vorentscheidung gleich. Denn fortan verteidigten die “Wild Boys verbissen aber nicht ungeschickt den knappen Vorsprung und machten so am Ende völlig verdient mit 29:27 die Sensation perfekt.

Nicht verwunderlich, dass im MT-Lager sogleich wieder Erinnerungen an die letzte Saison aufkamen, als man zum Auftakt nacheinander gegen zwei Aufsteiger das Nachsehen hatte. Um die Scharte aus Stuttgart auszuwetzen, müssen die Nordhessen nun in einer Woche vor eigenem Publikum idealerweise den VfL Gummersbach in die Schranken weisen.

Stimmen zum Spiel:

Markus Baur, TVB-Trainer: Ich bin natürlich super happy über den Auftritt, den wir hier 60. Minuten abgeliefert haben. Wir haben lange disziplinierte Angriffe gespielt und unsere Torabschlüsse mit Überzeugung genutzt. Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Wir haben gut gefightet und in kritischen Situationen oftmals die richtigen Lösungen gefunden. Unser Matchplan ist voll aufgegangen – darüber sind wir sehr froh.

Michael Roth, MT-Trainer: Es ist heute eindeutig ganz anders gelaufen, als erhofft. Wir haben zu keiner Zeit die Leistung auf die Platte gebracht, zu der wir eigentlich fähig sind und die wir auch in der Vorbereitung gegen anspruchsvolle Gegner gezeigt haben. Aber wie ich letzte Woche schon sagte: Vorbereitung ist nie gleichzusetzen mit echtem Wettkampf. Es hat heute die Körpersprache gefehlt, alles wirkte irgendwie gehemmt. Die ganzen Vorschusslorbeeren, die wir in den letzten Tagen bekommen haben, waren offenbar nicht förderlich. Konkret war unser Hauptmanko heute die inkonsequente Abwehr. Wir waren meist einen Schritt zu spät oder haben die falschen Entscheidungen getroffen. Die Tatsache, dass wir keine Ballgewinne erzielen und folglich auch keine Gegenstöße laufen konnten, zeigt das Problem ja auf. Dabei muss man auch anerkennen, dass Stuttgart eine starke Leistung gebracht hat. Für uns gilt: Es brauucht eben doch etwas Zeit, bis  sich eine Mannschaft in neuer Besetzung gefunden hat. Wir müssen schauen, dass wir uns von Spiel zu Spiel steigern und es jedesmal etwas besser machen als davor. Das erwarte ich schon am Donnerstag gegen Gummersbach.

Axel Geerken, MT-Vorstand: Ich bin sehr enttäuscht. Mir ist es ein Rätsel, wie wir es schaffen konnten nach dem Auftakt im letzten Jahr,  nochmal mit so einen verschlafenen Start die Runde zu beginnen. Wir werden das Spiel intern analysieren und anschließend auf die kommenden Spiele konzentrieren. Glückwunsch an Stuttgart![metaslider id=9316]

TVB Stuttgart – MT Melsungen 29:27 (14:14)

TVB Stuttgart: Bitter 10 Paraden/26 Gegentore), Maier (bei einem Siebenmeter; 0 P. /1 GT) – Schimmelbauer (3), Häfner (1), Salger (5), Weiss, Schagen (8/5), Schweikardt (3), Späth, Kraus (4), Baumgarten (3), Röthlisberger (1), Burmeister, Kretschmer, Orlowski (1), Pfattheicher – Trainer: Markus Baur

MT Melsungen: Sjöstrand (4 P./12 GT), Simic (6 P./17 GT) – Maric (1), Kühn (7), Lemke, Golla, Reichmann (1), Mikkelsen, Danner (2), P. Müller (4), Boomhouwer, Schneider (1), Allendorf (4/3), Jaanimaa, M. Müller (7), Haenen – Trainer Michael Roth.

Strafwürfe: 5/5 – 3/3

Zeitstrafen: 8 Min. – 12 Min. (Schimmelbauer, Schagen, Späth, Baumgarten – Golla, P. Müller, 2x Schneider, 2x M. Müller)

Schiedsrichter: Christoph Immel / Ronald Klein (Erkelenz / Ratingen).

Zuschauer: 5.500, Porsche-Arena Stuttgart

Das nächste Spiel:
do., 31.08.17, 20:30 Uhr, MT Melsungen – VfL Gummersbach, Rothenbach-Halle Kassel

MT Melsungen

 

 

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Finn Lemke

Nur noch eine handvoll Trainingseinheiten sind zu absolvieren, ehe die MT Melsungen die Vorbereitungsphase abschliesst und in die Saison 2017/18 startet. Zunächst steht am Wochenende der DHB-Pokal auf dem Wettkampfplan. Nur vier Tage später wird es für das nordhessische Aushängeschild auch in der DKB Handball-Bundesliga ernst: Zum Aufgalopp müssen die Nordhessen am 24. August beim TVB Stuttgart antreten.

Die Zeit des ausschliesslichen Trainierens und Testens neigt sich unweigerlich dem Ende entgegen, schon in wenigen Tagen nimmt Handball-Bundesligist MT Melsungen den Kampf um Tore und Punkte wieder auf. Übrigens zum 13. Mal in Folge in der “stärksten Liga der Welt”. Michael Roth hat seinen Schützlingen in der sechswöchigen Vorbereitungsphase eine Menge abverlangt. Die Palette der Trainingsinhalte reichte vom Grundlagentraining bis zum Einüben von taktischen Maßnahmen. Dabei war es dem Coach sehr wichtig, möglichst viele Testspiele zu absolvieren, damit sich der um fünf neue Gesichter veränderte Kader unter realistischen Wettkampfbedingungen zusammenfinden kann. Die Reihe der insgesamt 17 Testgegner reichte vom Fünftligisten bis zum Championsleague-Teilnehmer – sinnvollerweise von leicht bis schwer in chronologischer Abfolge. Bemerkenswert ist, dass Müller & Co. alle 17 Spiele gewannen und damit auch drei sehr gut besetzte Turniere, den Sparkassen Cup im Schwarzwald, den Sparkassen-Cup in Hessen und zuletzt den Harz Energie Cup, für sich entschieden.

Roth: Vorbereitung und Wettkampf sind zwei verschiedene Paar Schuhe

Michael Mueller

“Natürlich ist es schön, zu gewinnen. Das nehmen wir uns bei jedem Spiel vor, egal ob Test- oder Pflichtspiel. Auch wenn man die Ergebnisse aus der Vorbereitungsphase nicht zu hoch bewerten darf, weil sie nicht in jedem Fall als Gradmesser der wahren Leistungsstärke taugen, sind Siege prinzipiell gut fürs Selbstvertrauen. Klar ist aber auch, Test und echter Wettkampf sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Deshalb gibt es für uns keinen Grund, übermütig in die Saison zu starten”, sagt Michael Roth.

Das verbietet sich für den Coach aber auch noch aus einem anderen Grund. Denn mit Philipp Müller (Brustkorbprellung), Julius Kühn (Hüftprellung) und Finn Lemke (Adduktorenprobleme) gingen gleich drei Akteure angeschlagen aus dem Turnier am Wochenende hervor. Nur gut, dass der wegen der nahenden Niederkunft seiner Frau Anja zunächst nicht mitgereiste Felix Danner dann doch noch rechtzeitig zum Endspiel gekommen war. Inzwischen freuen sich er, Gattin Anja und Töchterchen Nele über die Geburt von Leon Alexander.

“Wir sind fast verletzungsfrei durch die gesamte Vorbereitung gekommen. Deshalb ist es schade, dass es uns gerade jetzt so dicht vor dem Saisonstart ereilt”, so Roth. Während Julius Kühn das Training am Dienstag schon wieder aufgenommen hat, stehen vor dem Pokaleinsatz am Wochenende hinter dem Mitwirken von Finn Lemke und Philipp Müller noch Fragezeichen. Im Falle eines Falles müsste Julius Kühn die Königsposition zunächst allein ausfüllen. Alternativ steht dafür aber auch noch Allrounder Timm Schneider zur Verfügung.

Integration der Neuzugänge schon weit fortgeschritten

Torwart Nebojsa Simic, Regisseur Lasse Mikkelsen Rechtsaussen Tobias Reichmann und die beiden Halblinken Julius Kühn und Finn Lemke sind zwar erst seit knapp sechs Wochen dabei, haben aber schon sehr deutlich erkennen lassen, dass sie einen großen Betrag dazu leisten können, das MT-Team auf die nächste Qualitätsstufe zu hieven. Während die Einbindung von Außen- und Rückraumspielern naturgemäß leichter vonstatten geht (“Finn hat sich nach jahrelanger Abwehrarbeit überraschend schnell im Angriff zurecht gefunden”, O-Ton Roth), nimmt der Integrationsprozess von Torhütern und Spielgestaltern etwas mehr Zeit in Anspruch. Kein Wunder, ist doch auf diesen Positionen die Zusammenarbeit mit den Vorder-, bzw. Nebenleuten besonders komplex. Und auch die Hintermannschaft insgesamt muss sich noch besser finden, wie die Zahl der sogenannten leichten Gegentreffer aus einigen bisherigen Spielen gezeigt hat. Alles in allem ist der Coach mit dem Verlauf der Vorbereitung sehr zufrieden und stellt wenige Tage vor dem Saisonstart fest: “Die Mannschaft ist bereit!”.[metaslider id=5142]

MT-Team mit neuer “Personalvertretung”

Julius Kuehn

Michael Roth hat das Turnier am vergangenen Wochenende in Ilsenburg auch dazu genutzt, einige wichtige Personalentscheidungen zu treffen. Dabei war abzusehen, dass mit Michael Müller der alte auch wieder der neue Mannschaftskapitän sein würde. Als Vertreter wurden Michael Allendorf, einer der Dauerbrenner im Team, und Finn Lemke, einer der Neuzugänge, benannt. Den Mannschaftsrat bilden künftig Felix Danner, Philipp Müller und Tobias Reichmann. “Mir war eine gute Mischung zwischen längergedienten Spielern und Neuzugängen wichtig. Damit ist unsere ganze Bandbreite in den beiden Gremien vertreten. Michael Müller hat die Erwartungen, die man an einen Kapitän stellt, schon in der letzten Saison vorbildlich erfüllt. Er hat das Team sehr gut geführt und als verlängerter Arm des Trainers in die Mannschaft und umgekehrt aus der Mannschaft an Trainer und Vereinsführung fungiert. Somit gab es auf dieser Position keinen Grund zum Wechsel”, so Roth.

Schlagartig im Fokus

Wer gleich drei Europameister aus der aktuellen deutschen Nationalmannschaft verpflichtet, braucht sich über eine schlagartig gestiegene Aufmerksamkeit aus allen Richtungen nicht zu wundern. So vergeht kaum ein Tag, ohne dass Medienvertreter Interviewwünsche oder Drehtermine rund um das Team und besonders um die Neuzugänge nachfragen. Angefangen von der Tagespresse über die Fachorgane bis zu TV und Hörfunk sind alle Branchen vertreten. Da ist es mitunter nicht einfach, allen Wünschen zu entsprechen, zumal möglichst wenig Trainingszeiten davon tangiert werden sollen.

Run auf die Tickets

“Aber”, so Axel Geerken, “diese Aufmerksamkeit haben wir uns immer gewünscht. Sie bestätigt unsere positive Entwicklung und hilft uns natürlich auch, einerseits den Bekanntheitsgrad der MT an sich zu steigern, wie auch das Interesse von noch mehr Fans zu wecken”. “Und das”, so der Vorstand weiter, “ist sehr erfreulich und zeigt sich nicht zuletzt beim Run auf die Tickets”. So hat die MT beim Dauerkartenverkauf gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent zugelegt, mehr als die Hälfte der 4.300 Plätze in der Kasseler Rothenbach-Halle ist bislang an Stammzuschauer vergeben (gut 2.200). Und es können noch mehr werden, denn Dauerkarten sind weiterhin erhältlich. Die darüber hinaus frei verfügbaren Plätze gehen seit dem Start des Einzelticketverkaufs weg wie warme Semmeln – vor allem zu Spielen wie gegen Kiel oder Flensburg. Während diese schon jetzt beinahe ausverkauft sind, gibt es noch Kapazitäten zum ersten Heimspiel der Saison am Donnerstag, 31. August, gegen den VfL Gummersbach. “Gerade zur Saisonpremiere mit dem Spiel gegen meinen ehemaligen Club wäre es klasse, vor möglichst vollen Rängen aufzulaufen”, wünscht sich Julius Kühn. “Und wer will schon einem Europameister einen solchen Wunsch abschlagen?”, fragt Axel Geerken augenzwinkernd und mit einem Blick auf den Vorverkauf.[metaslider id=9316]

So startet die MT in die Saison:

DHB Pokal, 1. Runde (im Final Four Modus):
Sa., 19.08.17, 15.30 Uhr, TV Neuhausen (Zweitligaabsteiger) – MT, Nordstadthalle Schwetzingen    
Wenn die MT siegreich ist, lautet die Paarung tags darauf an gleicher Stelle:     
So., 20.08.17, 15.00 Uhr, MT – Sieger aus “Oftersh./Schwetzingen / Die Eulen – Ludwigshafen”

DKB Handball-Bundesliga
Do., 24.08.2017, 19:00 Uhr, TVB 1898 Stuttgart – MT
Do., 31.08.2017, 20:30 Uhr, MT – VfL Gummersbach
So., 03.09.2017, 12:30 Uhr, TV 05/07 Hüttenberg – MT
So., 10.09.2017, 12:30 Uhr, MT – THW Kiel

MT Melsungen

 

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Reichmann-Lemke-Simic-Kühn-Mikkelsen

Großes Sommerfest bei Glinicke im Autohaus Hessenkassel!

Die Bundesliga-Handballer der MT Melsungen können es kaum erwarten, in die neue Saison zu starten. Genau vierzehn Tage vor dem ersten Anwurf präsentiert sich das nordhessische Aushängeschild mit einem großen Sommerfest bei Hessenkassel, dem Autohaus des neuen MT-Premiumpartners Glinicke Automobilgruppe, den Fans. Mit dabei sind am 10. August natürlich auch die fünf Neuzugänge, darunter gleich drei aktuelle deutsche Nationalspieler und amtierende Europameister.

Bundesligist MT Melsungen fiebert seiner 13. Saison in der “stärksten Handball-Liga der Welt” entgegen und will seine Vorfreude mit möglichst vielen Fans und Sportinteressierten teilen. Dazu bietet sich am Donnerstag, 10. August die beste Gelegenheit, wenn sich das komplette Team im Autohaus Hessenkassel, in Kassel, Leipziger Strasse 156, im Rahmen eines Sommerfestes vorstellt.

Klar, dass viele vor allem auf die Neuzugänge im 17-köpfigen Aufgebot von Trainer Michael Roth  gespannt sein werden. Denn ausser Spielmacher Lasse Mikkelsen, vom dänischen Eliteclub Skjern Håndbold und Torhüter Nebojsa Simic vom schwedischen Meister IFK Kristianstad verstärken gleich drei aktuelle deutsche Nationalspieler und amtierende Europameister die Rotweissen: Julius Kühn vom VfL Gummersbach, Finn Lemke vom SC Magdeburg und Tobias Reichmann vom polnischen Meister KS Vive Tauron Kielce.[metaslider id=5142]

Spaß und Unterhaltung für Groß und Klein: Vom Speedtest bis zur Chill Out Lounge

Los geht es auf dem Gelände des neuen MT-Premiumsponsors Glinicke Automobilgruppe an der  Leipziger Strasse in Kassel bereits um 16:00 Uhr mit einem bunten Rahmenprogramm für Groß und Klein. Neben abwechslungsreichen kulinarischen Köstlichkeiten vom Grischäfer, den “Fliegenden Köchen” und der Landfleischerei Koch, den Getränkespezialitäten der Licher-Brauerei und den von Frank Marth kredenzten leckeren Cocktails, gibt es eine  ganze Reihe von informativen wie unterhaltsamen Promotionaktionen und Gewinnspielen der MT-Partner: So hält die HNA die druckfrischen Teamposter bereit und lockt mit einem Luftballonwettbewerb. MyVale, der Spezialist für Maß-Sandalen, zeigt, was sich mit einem Fußabdruck alles machen lässt. Am REWE-Stand kann man mit einem Handball die Wurfgeschwindigkeit testen. Für die Jüngsten hat sich der TÜV einige Überraschungen ausgedacht, dazu gibt’s Kinderschminken und eine Hüpfburg zum Toben. Der Eiswagen hält kühle Erfrischungen bereit und der FanPoint Must-haves für echte Handballfans. Apropos: Erstmalig ist auch das brandneue Trikot der Saison 2017/18 erhältlich.

Für die musikalische Unterhaltung entsendet Hitradio FFH Moderator Tobias Radloff als DJ. Der hat – ausser den neuesten Hits – natürlich auch diverse Mitbringsel aus dem Fansortiment von Hessens meistgehörtem Sender im Gepäck. Und wer sich angesichts dieses reichhaltigen Angebots zwischendurch etwas ausruhen will, lässt sich einfach mal in der bequemen Chill Out Lounge nieder.

Highlight ab 18:00 Uhr: Die Teamvorstellung

Highlight des Tages wird natürlich die Präsentation des MT-Bundesligateams sein. Ab 18:00 Uhr stellen MT-Trainer Michael Roth und Pressesprecher Bernd Kaiser den kompletten 17-köpfigen Kader für die neue Saison vor. Kurzweilige Portraits im unterhaltsamen Mix mit Spieler-Interviews, wobei der Coach die Zuhörer garantiert mit der ein oder anderen Anekdote zum Schmunzeln bringen wird.

Kein Wunder, dass gerade die Neuzugänge gespannt darauf sind, was sie erwartet. “Ich denke, dieser erste öffentliche Auftritt der Mannschaft am Spielort Kassel wird für uns ziemlich aufregend sein. Aber gleichzeitig freuen wir uns sehr auf den Kontakt mit hoffentlich vielen Fans”, blickt Europameister Julius Kühn aus Sicht der Neulinge erwartungsvoll auf die Sommerparty. Nach der Präsentation gibt’s die MT-Profis “zum Anfassen”  – sie stehen den Fans gern für Gespräche, Autogramm- oder Fotowünsche zur Verfügung.[metaslider id=9316]
   
Premiere für die Glinicke Automobilgruppe

“Mindestens genauso gespannt wie die Mannschaft sind auch wir als Gastgeber. Schließlich ist diese Teampräsentation für uns eine echte Premiere.”, gesteht Florian Glinicke. Der Inhaber des frischgebackenen Premiumsponsors Glinicke Automobilgruppe weiter: “Wir möchten unsere Partnerschaft mit der MT von Anfang an mit Leben erfüllen und zeigen, dass wir mit ganzem Herzen dabei sind. Was gibt es da Besseres, als mit einer Sommerparty für die ganze Familie zu starten”.

Freier Eintritt und Guter Zweck

Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist übrigens frei – ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf von Speisen und Getränken kommt den “Kleinen Riesen Nordhessen e.V.” und dem Tierheim Beuern “Ein Heim für Tiere e.V.” zugute. Dazu stellen weitere MT-Partner, wie Real Audio (Beschallung und Licht) und Party Rent (Mobiliar) unentgeltlich ihr Equipment zur Verfügung.

 

MT Melsungen
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