Bundeswehr: Fregatte „Lübeck“ ohne Coronafälle aus dem Manöver zurück

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Die Fregatte der Bundesmarine Lübeck ist gestern nach Wilhelmshaven zurückgekehrt (HIER). Sie war Teil eines multinationalen Verbandes um den französischen Flugzeugträger Charles de Gaulle, auf dem der Corona-Virus nachgewiesen wurde. Von den 1.750 Mann der Besatzung sind 668 Mann positiv auf Corona getestet worden. Für ein Drittel der Besatzung stehen die Testergebnisse noch aus. Bei 32 Besatzungsangehörigen war eine Verlegung ins Krankenhaus notwendig. Alle französischen Schiffe der Übung stehen nun unter Quarantäne im Marinestützpunkt Toulon.

Da die ersten Verdachtsfälle schon am 8. April gemeldet worden waren, hatte die deutsche Marine für die Lübeck den Landgang in Brest untersagt. Damit fielen dann auch die üblichen und traditionellen Bordpartys und Gegenseitigkeitsbesuche aus. Auch während des Manövers gab es keine Zusammenkünfte, Meetings oder den Austausch von Besatzungsmitgliedern.
Auf der Lübeck sind keinerlei Coronaerkrankungen bekannt.

Schon immer war in der Seefahrt das Einschleppen von Seuchen ein Problem. So wurde schon im alten Rom die Pest von Ägypten via den Getreidetransporten mehrmals eingeschleppt. Auch im Mittelalter waren die Seewege und Flussläufe die Hauptverbreitungsrouten für Epedemien. Daher hat gerade die Seefahrt klare Richtlinien für den Umgang mit solchen Situationen. Bei Kriegsschiffen besonders, da hier die Operationsfähigkeit auch unter ABC-Bedingungen gegeben sein muss.
Die rechtzeitige Information der französischen Marine und das sofortige konsequente Handeln unserer Marine haben somit die Besatzung der Lübeck vor einer möglichen Ansteckung bewahrt.

Die Durchseuchung der Besatzung der Charles de Gaulle allerdings wirft ein anderes Bild auf die US-Marine, die Captain Crozier, den Kommandanten der USS Roosevelt, abgelöst hatte, nachdem er massiv auf die Evakuierung von erkrankten Besatzungsmitgliedern gedrungen hatte.
Captain Crozier hatte eine Gefährdung seiner 4.800 Mann starken Besatzung ohne militärisch relevanten Grund abgelehnt. Inzwischen liegt die USS Roosevelt in der US-Basis Guam vor Anker. 3.800 Mann sind von Bord gebracht worden.

In wie weit eine zusätzliche Gefährdung der Besatzung der Charles de Gaulle (Daten HIER) durch die fortgesetzte Übung nach Bekanntwerden der ersten Fälle feststellbar ist, bleibt abzuwarten. Jedenfalls sind Flugzeugträger, trotz ihrer imposanten Größe, beengte Unterkünfte, da die Masse ihres Innenraums für die Luftfahrzeuge,deren Wartung und Einsatzführung vorgesehen ist. Die beengten Lebens- und Dienstverhätnisse an Bord begünstigen besonders die Ausbreitung von Seuchen.
Dieser Fall zeigt, dass Captain Crozier, der nun selbst auch an Corona erkrankt ist, Recht hatte und die Reaktion und Haltung des US-Marineministeriums vermutlich falsch war.

Allen erkrankten Kameraden eine gute Besserung!


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