„Aus Kurzarbeitergeld ausschleichen, für nächste Krise vorsorgen, offene Stellen besetzen“

Estimated read time 2 min read
[metaslider id=10234]

Kassel. Im August ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Kassel (Stadt und Landkreis Kassel, Werra-Meißner-Kreis) gegenüber dem Vormonat leicht um 43 auf insgesamt 16.523 gestiegen, aber immerhin im Vergleich zum August 2020 um 2.729 gefallen. Der Arbeitsmarkt ist damit in anhaltend schwierigen Zeiten weiter auf Erholungskurs. Demgegenüber gibt es im Agenturbezirk Kassel insgesamt 4.706 offene Stellen, die auf eine Besetzung warten. 

„Über drei Milliarden Euro Kurzarbeitergeld in Hessen, über 38 Milliarden Euro bundesweit haben die Betriebe und den Arbeitsmarkt in der Corona-Krise entscheidend stabilisiert. Neben einem Zuschuss aus dem Bundeshaushalt hat die Bundesagentur für Arbeit dafür vor allem ihre Reserven von 26 Milliarden Euro weitgehend leergeräumt. Diese Rücklage muss allmählich wieder aufgefüllt werden, damit die Arbeitslosenversicherung für künftige Krisen finanziell handlungsfähig wird. Deshalb sollte die Politik nach der Bundestagswahl keine Ausweitungen beim Arbeitslosengeld beschließen“, erklärte Jürgen Kümpel, Geschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V. (VhU) in Nordhessen.

Kümpel weiter: „Mit 12 Monaten Arbeitslosengeld ist der Weg in einen neuen Job ausreichend abgefedert. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass ein längerer Anspruch auf Arbeitslosengeld auch zu längerer Arbeitslosigkeit führt. Auch der doppelt so lange Arbeitslosengeldanspruch für Ältere sollte überprüft werden. Er ist ein Relikt der Mitte der 1980er Jahre eingeführten und längst als falsch erkannten Frühverrentungspolitik. Wir brauchen angemessene Anreize zur Arbeitsaufnahme statt ein noch längeres oder erleichtertes Arbeitslosengeld. Insbesondere vor dem Hintergrund von über 4.700 offenen Stellen im Agenturbezirk sollten sich die Arbeitsagenturen weiter intensiv auf ihre Kernaufgabe der passgenauen Beratung und Vermittlung konzentrieren. Auch einen Ausbau der Bundesagentur zu einer zentralistischen „Weiterbildungsagentur“ darf es nicht geben. Dies wäre teuer und ineffizient und zum Scheitern verurteilt“, so Kümpel.

Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände


[metaslider id=20815]

More From Author

+ There are no comments

Add yours

Wir freuen uns über Kommentare