„Augen auf!“ – Kasseler Museumsnacht 2018

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Nach der traditionellen Pause im documenta-Jahr findet die Kasseler Museumsnacht am Samstag, 1. September 2018, wieder statt. Mehr als 40 Museen und Kultureinrichtungen öffnen ihre Türen zwischen 17 und 1 Uhr und laden zu einem Besuch ein. Ein attraktives Programm mit über 350 Einzelveranstaltungen, darunter Ausstellungen, geführte Rundgänge, Aktionen, Filme, Performances und Mitmachaktionen für Kinder gestalten die Museumsnacht zu einem Erlebnis für alle Generationen.

„Die Museumsnacht ist eine der schönsten und beliebtesten Kulturveranstaltungen und ein gelungenes Modell der Zusammenarbeit von städtischen, staatlichen und privaten Museen sowie der freien Kultureinrichtungen in Kassel. Dafür danke ich im Namen der Stadt Kassel allen Beteiligten sehr herzlich“, so Kulturdezernentin Susanne Völker.

Staunen und Entdecken

Das Motto lautet in diesem Jahr „Augen auf!“. Es gibt viel zu entdecken bei der Kasseler Museumsnacht: Erstmals ist das sanierte Hessische Landesmuseum wieder dabei, das mit eindrucksvoll gestalteten Schauräumen die Nordhessische Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln erfahrbar macht. In fußläufiger Nachbarschaft überzeugen auch die Grimmwelt, das Stadtmuseum oder die Neue Galerie mit zeitgemäßen Inszenierungen. Das Museum für Sepulkralkultur zeigt, dass der Tod vor allem etwas über das Leben erzählt. Hinzu kommen die traditionellen Museumsstandorte, die beliebte Ziele auf dem Parcours sind. Da wäre zuallererst das Museum Schloss Wilhelmshöhe zu nennen, das unlängst seine Gemäldegalerie und die Antikensammlung erweitert hat.

Neue Standorte und junge Initiativen

Die Kasseler Museumsnacht verbindet das kulturelle Erbe mit der Gegenwart – die etablierten Museen mit den vielen Galerien und jungen Initiativen der freien Kulturszene. Ein absolutes Novum ist das neue Videothekenmuseum im Schillerquartier, das der ältesten Videothek Deutschlands ein lebendiges Denkmal setzt.

Der frisch sanierte Messinghof, ältestes Industriedenkmal in Nordhessen und einst Schmiede der Herkulesstatue, nimmt zum ersten Mal teil. Und was würde besser in eine Museumsnacht passen, als das Projekt einer filmischen Nachtwanderung dreier Studenten mit dem Ziel, nachtaktive Kasseler zu porträtieren? Augen auf! – Museumsnachtbesucherinnen und besucher können dabei die Nordhessen-Metropole von einer neuen Seite kennen lernen.

 

Programmschwerpunkt „Augen auf!“

Die Programmgestaltung der Museen und Kultureinrichtungen ist auch bei der 16. Ausgabe der Kasseler Museumsnacht von einer großen Vielfalt geprägt. Das Motto „Augen auf!“ hat die Einrichtungen dazu inspiriert, ihr gesamtes Programm oder auch nur einzelne Veranstaltungen darauf abzustimmen. Es geht um das Kulturerleben mit allen Sinnen, der Sehsinn steht dabei nur stellvertretend für die gesamte Wahrnehmung. Kultur fördert den Dialog über Generationen, Länder und Religionen hinweg. Sie eröffnet neue Perspektiven und animiert dazu, genau hinzuschauen, nachzufragen und ins Gespräch zu kommen.

Dazu einige Beispiele aus dem Programm der Kasseler Museumsnacht 2018: Die Gemäldegalerie Alte Meister warnt „Augen auf! beim Kunstkauf“ und stellt Ergebnisse der Provenienzforschung vor. Die Graphische Sammlung nimmt es wortwörtlich und reicht Lupen zum Betrachten der druckgrafischen Meisterwerke. Das Museum für Sepulkralkultur entlarvt die abergläubische Behauptung vom „Bösen Blick“ und öffnet die Augen für die Erzählungen und Erfahrungen von Menschen aus Afghanistan: Eine Gruppe hat kurze Figurentheaterstücke mit dem Theatermacher Günter Staniewski entwickelt und ergänzt die Ausstellung „Zirkelsch(l)uss“. International wird es auch im Fridericianum, wo der Kasseler Kunstverein eine große Schau zeitgenössischer thailändischer Kunst unter dem Titel „Absurdity in Paradise“ zeigt.

Die Grimmwelt fragt nach den Geschichten der Neubürgerinnen und Neubürger und stellt die Ergebnisse in der interaktiven Sonderpräsentation „Unboxing“ vor. Die Ausstellung „Hingucker“ im Stadtmuseum trägt das diesjährige Thema schon im Titel. Einen „Augenschmaus“ verspricht die Brüder Grimm-Gesellschaft. Als Sehkraftverstärker wird ein Fernrohr aus dem 17. Jahrhundert in der Orangerie vorgestellt. Auch die Technikgeschichte lässt mit offenen Augen staunen. Das Spohr Museum weitet den Blick und plädiert dafür, das Hören beim Sehen nicht zu vergessen. Der Blick durch das Kamera-Auge findet seinen Niederschlag im Open Air Kino und im Videothekenmuseum.

Zu guter Letzt heißt es wachsam sein: Denn mit etwas Glück kann man auch eine der „Rollenden Raritäten“ der 1950er bis 70er Jahre erwischen und in einem Automobil der regionalen Oldtimervereine des ADAC zum nächsten Museum mitfahren. Dazu gibt es sechs Haltepunkte auf dem Museumsnachtparcours, an denen der Oldtimer-Shuttle hält.

Kinderprogramm

In der Gunst der Familien steht das Naturkundemuseum ganz weit oben und stellt sich mit seinem Programm auch auf die allerjüngsten Museumsbesucherinnen und -besucher ein. Diese erleben nicht nur hier, dass Museen nicht nur schlau machen, sondern auch Spaß bereiten. Ein Garant dafür ist unter anderem das gemeinsame Forscherspiel, an dem sich sieben Museen in der Innenstadt beteiligen. Die Kinder sind mit liebevoll gestalteten Forscheraufträgen in den Museen unterwegs und lernen die Häuser und ihre Sammlungen spielerisch kennen. Das prägt sich ein und macht Lust auf weitere Museums-Abenteuer.

Veranstaltung mit Flair

Die Museumsnacht verspricht mit einem attraktiven Programm einen abwechslungsreichen Abend zwischen Kunstgenuss und niveauvoller Unterhaltung. Das Themenspektrum reicht von Kunst, Literatur, Karikatur und Film bis zu Kulturgeschichte, Naturkunde oder Technik. Eine kulturelle Vielfalt, die staunen lässt und für anregende Begegnungen sorgt.

Projekte im Stadtraum wie die Busrundfahrten zum Beuys-Kunstwerk 7000 Eichen, Multimedia Walks zu documenta-Kunstwerken oder der Kasseler Literatur-Spaziergang bereichern den Parcours. Im Bergpark am Schloss Wilhelmshöhe flanieren kostümierte Zeitgenossen und die Beleuchteten Wasserspiele erstrahlen zur späten Stunde.

Illuminierte Fassaden, gastronomische Inseln und Musik im Freien sorgen für eine stimmungsvolle Spätsommernacht im Zeichen der Kultur.

 

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Museen und Kultureinrichtungen

 

  • Artothek Kassel
  • Astronomisch-Physikalisches Kabinett mit Planetarium
  • Bodesaal am Hugenottenhaus
  • Brüder Grimm-Gesellschaft
  • Buch + Kunst Loft / Antiquariat Jenior
  • Caricatura – Galerie für Komische Kunst
  • Dichterhaus Brückner-Kühner
  • documenta archiv
  • documenta forum / Fridericanum
  • Foto-Motel
  • Galerie Coucou
  • Galerie in Amos
  • Galerie Rasch
  • GRIMMWELT Kassel
  • Handwerksform
  • Henschel Museum + Sammlung
  • Hessisches Landesmuseum
  • Kasseler Architekturzentrum KAZimKUBA
  • Kasseler Bademuseum – Kurbad Jungborn
  • Kasseler Kunstverein / Fridericianum
  • KulturBahnhof: Alter Bahnhof Video Walk
  • KulturBahnhof-Südflügel: 387
  • KulturBahnhof-Südflügel: Dokumentarfilm-Installation
  • Kulturhaus Dock 4
  • Kunstbalkon
  • Kunsthandlung Heinzel
  • Kunsttempel
  • LAGE
  • Marmorbad
  • Messinghof
  • Museum Fuldaschifffahrt
  • Museum für Sepulkralkultur
  • Naturkundemuseum im Ottoneum
  • Neue Galerie
  • RuE – Raum für urbane Experimente
  • Sara Nussbaum Zentrum für Jüdisches Leben
  • Schloss Wilhelmshöhe – Antikensammlung, Gemäldegalerie Alte Meister und Graphische Sammlung
  • Schloss Wilhelmshöhe – Weißensteinflügel
  • Spohr Museum
  • Stadtmuseum Kassel
  • Ständehaus
  • Stellwerk
  • Technik-Museum Kassel
  • Tokonoma
  • Videothekenmuseum im Film-Shop Kassel
  • Warte für Kunst
  • Werkstatt Kassel

 

 

Projekte und Aktionen im Stadttraum

 

  • Frametalks – Shelley Sacks
  • Open Air Kino
  • 7000 Eichen – Busrundfahrt / SchauFenster / AudioWalk
  • Kasseler Literatur-Spaziergang
  • Rollende Raritäten – Oldtimer
  • Laserscape Kassel
  • Beleuchtete Wasserspiele

 Musik im Freien und gastronomische Inseln

 

In Regie von Kassel Marketing GmbH: • Musik im Freien – Wilhelmshöhe • Musik im Freien – Brüder-Grimm-Platz • Musik im Freien – Friedrichsplatz

 

In Regie von KulturBahnhof e.V.: • KulturBahnhof – Bühne

 

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