Augen auf beim Kauf! -Die Tierschutzorganisation TASSO e.V. warnt zum „Tag der Welpen“ vor illegalem Welpenhandel

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(Archivbild nur zur Veranschaulichung)

Sulzbach/Ts., 21. März 2019 – Die Entscheidung ist gefallen. Nach gründlichen Überlegungen hat die Familie beschlossen, dass sie einen Welpen aufnehmen will. Das Einzige, das noch nicht klar ist, ist die Antwort auf die Frage: Woher kommt das Tier? Die Suche beginnt – wie heutzutage nahezu jede Suche – im Internet. Das Wort „Welpe“ und die gewünschte Hunderasse werden in die Suchmaschine eingegeben und sofort erscheinen zahlreiche Treffer. Aber Achtung: Hier ist allergrößte Vorsicht geboten, denn im Internet lauern tausende unseriöse und gefährliche Angebote. Zum „Tag der Welpen“ am 23. März warnt die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes Haustierregister betreibt, daher erneut vor dem illegalen Welpenhandel.

 

Mit den sogenannten Wühltischwelpen machen Kriminelle seit Jahren erfolgreich Geschäfte. Die Masche ist so simpel wie perfide. Irgendwo im Ausland, oft in Osteuropa, werden Hündinnen wie Gebärmaschinen unter den widrigsten Umständen gehalten und bringen wie am Fließband Welpen zur Welt. Diese werden nur notdürftig versorgt und schon nach wenigen Wochen ins Ausland gebracht, wo sie dann als vermeintliche Welpen aus guter Zucht an unwissende Käufer übergeben werden. Die jungen Hunde sind nicht geimpft, wurden zu früh von der Mutter getrennt und sind nicht selten von Parasiten befallen oder leiden unter Infektionskrankheiten wie Staupe oder Parvovirose. Vor der Übergabe werden sie teilweise mit Medikamenten aufgeputscht, sodass sie während des Verkaufs lebhaft und fit wirken. Doch schon kurze Zeit nach dem Einzug der Tiere in ihr neues Zuhause werden viele von ihnen krank. Tierarztbesuch folgt auf Tierarztbesuch, die Behandlungskosten übersteigen den Kaufpreis schnell um ein Vielfaches. Die jungen Hunde leiden und überleben trotz aller medizinischen Unterstützung oft nicht einmal das erste Lebensjahr.

 

Leider sind die Methoden der illegalen Welpenhändler in den vergangenen Jahren noch professioneller geworden. War früher noch der niedrige Preis ein eindeutiges Indiz für unseriöse Angebote, so haben die Anbieter längst reagiert und verlangen nun kurzerhand Preise, die kaum noch einen Unterschied zu wirklich seriös gezüchteten Welpen erkennen lassen. In ihren Anzeigen schreiben sie von Welpen, die in einem schönen Zuhause aufwachsen und liebevoll an das Leben gewöhnt werden. Auf den ersten Blick ein fragwürdiges Angebot von einem seriösen zu unterscheiden, wird zunehmend schwieriger.

 

Was also tun, wenn es unbedingt ein Welpe sein soll? Mike Ruckelshaus, Leiter Tierschutz Inland bei der Tierschutzorganisation TASSO, die sich seit Jahren im Kampf gegen den illegalen Welpenhandel engagiert, rät daher zunächst zum Gang ins Tierheim. „Auch im Tierschutz warten Welpen und Junghunde auf die Chance auf ein neues Leben“, sagt er. TASSOs Online-Tierheim shelta könnte ebenfalls eine erste Anlaufstelle sein.

 

Wenn es unbedingt eine bestimmte Rasse sein soll, die im Tierschutz gerade nicht zu finden ist, ist es wichtig darauf zu achten, dass die Anbieter seriös sind. Interessenten sollten persönlichen Kontakt zum Züchter aufnehmen, die Tiere vor Ort besuchen dürfen, sich die Mutter zeigen lassen und prüfen, ob die Tiere einen guten Gesamteindruck machen. TASSO rät dazu, Angebote genau zu prüfen und hat als Unterstützung dazu einen Leitfaden mit Tipps für die Suche entworfen, der auf der Webseite von TASSO unter www.tasso.net/wuehltischwelpen zum Download angeboten wird.

 

Ausdrücklich warnt Mike Ruckelshaus vor Mitleidskäufen. „Auch wenn es hart klingt, aber jedes verkaufte Tier kurbelt die Nachfrage an und sorgt dafür, dass neue Welpen produziert werden“, warnt der Tierschutzexperte. Erst wenn die Nachfrage versiegt, besteht die Chance, dem illegalen Welpenhandel endlich ein Ende zu bereiten.

 

 

Über TASSO e.V.

Die in Sulzbach bei Frankfurt ansässige Tierschutzorganisation TASSO e.V. betreibt Europas größtes Haustierregister. Mittlerweile vertrauen mehr als 6,5 Millionen Menschen dem seit mehr als 35 Jahren erfolgreich arbeitenden Verein. Derzeit sind rund 9,3 Millionen Tiere bei TASSO registriert und somit im Verlustfall vor dem endgültigen Verschwinden geschützt. Durchschnittlich alle acht Minuten vermittelt TASSO ein entlaufenes Tier an seinen glücklichen Halter zurück, dies sind im Jahr knapp 87.700 Erfolge. Die Registrierung und alle anderen Leistungen von TASSO wie die 24-Stunden-Notrufzentrale, Suchplakate, TASSO-Plakette und der Suchservice sind kostenlos. Der Verein finanziert sich aus Spenden großzügiger Tierfreunde. Neben der Rückvermittlung von Haustieren ist TASSO im Tierschutz im In- und Ausland aktiv und sieht seinen zusätzlichen Schwerpunkt in der Aufklärung und der politischen Arbeit innerhalb des Tierschutzes. TASSO arbeitet mit den meisten Tierschutzvereinen und -organisationen sowie mit nahezu allen deutschen Tierärzten zusammen und unterstützt regelmäßig Tierheime unter anderem bei kostenaufwändigen Projekten. Mit dem Online-Tierheim shelta bietet TASSO zudem Tiersuchenden eine Plattform in der virtuellen Welt. Für die Tierhalter ist TASSO ein kompetenter Ansprechpartner für alle Belange des Tierschutzes.


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