Audi Autonomous Driving Cup 2018: Acht Teams kämpfen um den Titel

Estimated read time 5 min read

 

  • Neue herausfordernde Aufgaben
  • Wichtige Bausteine sind optimale Vernetzung und Künstliche Intelligenz
  • 15 internationale Hochschul-Teams beim Qualifying am Start
 
 
Audi Autonomous Driving Cup 2018

Beim Audi Autonomous Driving Cup 2018 kämpfen acht Hochschul-Teams vom 12. bis 14. November um das beste autonom fahrende Auto. Erstmals steht den Teilnehmern digitales HD-Kartenmaterial des gesamten Parcours zur Verfügung. Das museum mobile im Audi Forum Ingolstadt ist bereits zum vierten Mal Austragungsort des Wettbewerbs für Nachwuchstalente.

Klein, aber mit der Technologie der Großen: Diese Beschreibung trifft auf jeden einzelnen blauen Audi Q2* zu, der sich über den Parcours bewegt. Selbständig und intelligent fahrende Modellautos im Maßstab 1:8 stehen beim Audi Autonomous Driving Cup im Mittelpunkt. Der internationale Hochschul-Wettbewerb richtet sich überwiegend an Studierende aus Bereichen der Informationstechnologie wie Robotik, Data Science, Software-Architektur und Künstliche Intelligenz (KI).

Die Hochschul-Teams haben die Hightech-Modellautos selbst vorbereitet. Ähnlich wie in den Vorjahren müssen sie auf dem Parcours selbstständig Hindernissen ausweichen, Kreuzungen mit Querverkehr korrekt befahren, Verkehrszeichen erkennen oder einem vorausfahrendem Auto in einem angemessenen Abstand folgen. Analog zur technologischen Entwicklung werden die Szenarien für den Wettbewerb jedes Jahr angepasst und erweitert. Ein solches Szenario stammt vom Fachbereich „Automatisiertes Fahren“: Auf der Strecke taucht plötzlich ein Einsatzfahrzeug auf, das mittels Machine Learning identifiziert werden muss. Bilder der Front-Kamera und Aufnahmen des Audio-Mikrofons werden erfasst, ausgewertet und geben Aufschluss über die aktuell vorherrschende Verkehrssituation. Nähert sich das Einsatzfahrzeug mit Blinklicht und Sirene beispielsweise von vorne, so muss zur Seite gefahren werden; an einer Kreuzung ist in jedem Fall Vorfahrt zu gewähren.

Wie die Serienmodelle von Audi werden auch die Modellautos beim Audi Autonomous Driving Cup von Jahr zu Jahr intelligenter. Selbstlernende Algorithmen helfen dabei, knifflige Verkehrssituationen rasch zu lösen. So gibt es erstmals eine zweite Straßenebene im Parcours, erreichbar über eine Rampe. Weil die Sensoren an Bord der Autos optimal zusammenarbeiten, wird die Rampe nicht als Hindernis eingestuft, sondern als reguläre Fahrspur, die völlig problemlos befahren werden kann. Dazu müssen die Informationen des Laser-Scanners und der Front-Kamera ausgewertet und die Ergebnisse abgewogen werden. „Wir legen großen Wert darauf, dass die Studierenden mit der von uns zur Verfügung gestellten Software nicht nur programmieren, sondern auch neuartige Technologien wie Machine Learning einsetzen“, unterstreicht Dr. Peter Steiner, Geschäftsführer der Audi Electronics Venture GmbH, die hohe Erwartungshaltung der Jury.

Wir legen großen Wert darauf, dass die Studierenden mit der von uns zur Verfügung gestellten Software nicht nur programmieren, sondern auch neuartige Technologien wie Machine Learning einsetzen.

Dr. Peter Steiner Geschäftsführer der Audi Electronics Venture GmbH

 

Karrierechancen: Speed-Dating mit Audi

Sensordaten-Fusion für ein realistisches Abbild der Umgebung
Die Hightech-Modellautos sind mit Frontkamera, Rückfahrkamera, Laser-Scanner und Ultraschall-Sensoren ausgestattet. Durch die Fusion der Sensordaten entsteht ein präzises Abbild der Umgebungssituation. Die Sensordaten-Fusion der Modellautos ist vergleichbar mit der im zentralen Fahrerassistenzsteuergerät (zFAS) in den Serienmodellen. Ein Neun-Achsen-Beschleunigungssensor registriert Richtungsänderungen und sendet sie in Echtzeit an den zentralen Bordrechner mit schnellem Vierkern-Prozessor. Als Entwicklungsplattform dient ein Standard-Softwaretool, das auch bei der Entwicklung von Serienautos genutzt wird: „Automotive Data and Timetriggered Framework“, kurz: ADTF.

Die Positionsbestimmung erfolgt auf Basis von Kartenmaterial, das von Experten des Navigationsspezialisten HERE optimiert wurde. Mit Hilfe von optischen Markern entlang der Strecke können die Autos ihre berechnete Position immer wieder kalibrieren.

Von der Nominierung übers Qualifying bis ins Finale
Bei einer Auftaktveranstaltung im Juni 2018 hatten zehn nominierte Hochschul-Teams – unter anderem aus Großbritannien, Italien und Österreich – die Basis-Software und zwei Modellautos erhalten. Beim Testevent im Oktober 2018 gingen auch fünf Teams mit baugleichen Modellautos an den Start, die von den Lehrstühlen zur Verfügung gestellt wurden.

Folgende acht Teams konnten überzeugen und sicherten sich damit die begehrten Startplätze für die Finalrunde des Audi Autonomous Driving Cup 2018:

AlpaKa FZI Forschungszentrum Informatik Karlsruhe
Burning Wheels Technische Hochschule Deggendorf
Cariosity Fachhochschule Wedel
CAR-thage Universität Bremen
FAUtonomous Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg
frAIsers Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
OptILmDriveX Technische Universität Ilmenau
TACO Hochschule Offenburg

In drei Schritten zum Cup-Sieg
Der Gewinner des AADC 2018 wird in drei Schritten ermittelt. Im Pflichtteil müssen die Hightech-Modellautos selbständig Fahraufgaben auf dem Parcours lösen. Anschließend präsentieren die Teams ihre technischen Entwicklungen in einem wissenschaftlichen Vortrag. Als dritter Bestandteil steht die sogenannte Open Challenge auf der Agenda: Die Teams lassen ihr Fahrzeug eine selbstgestellte Aufgabe möglichst kreativ lösen – in diesem Jahr steht der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Vordergrund.

Das Team, das in allen drei Disziplinen die meisten Punkte gesammelt hat, erhält 10.000 Euro Preisgeld, das zweitplatzierte 5.000 Euro und das drittplatzierte 1.000 Euro.

Karrierechancen: Speed-Dating mit Audi
Beim Audi Autonomous Driving Cup können die Teilnehmer auch erste Kontakte zu Audi als potenziellem Arbeitgeber knüpfen. Im Rahmen des Testevents im Oktober lud das Unternehmen zu einem „Speed Dating“ ein – mit Experten von Audi und der Autonomous Intelligent Driving GmbH (AID), die für urbane Räume vollautonom fahrende Fahrzeuge entwickelt. Dabei informierten sich die Studierenden über Einstiegschancen wie Praktika, Doktoranden- oder Trainee-Programme. Das Fachtrainee-Programm etwa bereitet zwei Jahre lang intensiv auf den Einsatz in der späteren Zielfunktion vor. Die Fachtrainees bauen dabei insbesondere durch Rotation in Schnittstellenbereichen wichtiges Know‑how zu den Zukunftsfeldern der Marke auf.

Die Audi Electronics Venture GmbH (AEV), eine 100-prozentige Audi-Tochter, organisiert den Audi Autonomous Driving Cup bereits zum vierten Mal. Die AEV identifiziert weltweit innovative Technologien, beteiligt sich an Start-Ups und kooperiert mit Unternehmen aus anderen Branchen. Sie ist Innovationstreiber und Ideenschmiede für neue Funktionen und Software in der Elektronikentwicklung mit Fokus auf KI, Schwarmdaten, End-to-End-Architektur und Smart City.

Am 14. November 2018 sind Besucher herzlich eingeladen, ab 8:30 Uhr das öffentliche Finale im Audi Forum live zu verfolgen. Medienvertretern stehen fachkundige Gesprächspartner zur Verfügung.

 

* Die genannten und abgebildeten Fahrzeuge sind Modellautos

 

More From Author

+ There are no comments

Add yours