Angriff auf die Ukraine: Stadt Kassel sichert humanitäre Hilfe zu

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Anlässlich der militärischen Angriffe Russlands auf die Ukraine hat Oberbürgermeister Christian Geselle den betroffenen Menschen humanitäre Hilfe der Stadt Kassel zugesagt. „Wir sind bereit, den flüchtenden Menschen Unterkunft und Schutz zu gewähren. Das ist für mich ein selbstverständliches Zeichen von Mitmenschlichkeit und Solidarität“, erklärte Geselle.

Für Montag habe Geselle den Verwaltungsstab der Stadt einberufen, dem alle Dezernentinnen und Dezernenten sowie die Leitungen der Fachämter und deren Stellvertretungen angehören. Auch werde die Arbeitsgruppe Flüchtlinge unter Leitung von Bürgermeisterin Ilona Friedrich eingerichtet, teilte Geselle mit. Geeignete, leerstehende Liegenschaften werden umgehend aktiviert. Es sei möglich, dass weitere Standorte eingerichtet werden müssen. Geselle: „Öffentliche Gebäude wie Sporthallen oder Gemeinschaftshäuser sollen wie schon im Jahr 2015 nicht als Flüchtlingsunterkünfte genutzt werden.“

Oberbürgermeister Geselle: „Ich bin erschüttert über die Eskalation, die dieser Konflikt genommen hat. Damit wird das über Jahrzehnte gewachsene, friedvolle Fundament in Europa erschüttert. Meine Gedanken sind bei allen, die darunter zu leiden haben.“

 

Städtekooperationen mit Russland ruhen

Gerade weil Kassel seit etlichen Jahren viele und enge freundschaftliche Beziehungen nach Russland führe, sei er irritiert und erschrocken über die zugespitzte Lage, erklärte Geselle. Dies habe er den beiden Oberbürgermeistern der russischen Partnerstädte Jaroslawl und Nowy Urengoi in einem Brief mitgeteilt. „Die Stadt Kassel steht für ein friedliches Miteinander der Menschen. Diese Grundhaltung ist ein wesentliches Motiv für unsere Städtepartnerschaften. Ich muss Ihnen deshalb mitteilen, dass wir bis zum Ende der militärischen Auseinandersetzung und zur Rückkehr zu friedlichen Lösungsansätzen unsere Städtekooperation ruhen lassen“, so Geselle in dem Schreiben.

Der Oberbürgermeister betonte, dass man nicht gegen das russische Volk stehe, sondern die Kritik ausdrücklich der Staatsführung gelte.

Dieser Krieg in unserer direkten Nachbarschaft werde für ganz Europa unmittelbare Folgen haben. „Ich kann die Sorgen und Ängste der Menschen auch in unserer Stadt nachvollziehen. Mit Blick auf die möglichen Auswirkungen in unterschiedlichen Bereichen werden wir in Kassel entsprechende Vorbereitungen treffen“, sagte Geselle. Auch innerhalb des Stadtkonzerns seien zu dieser Lage Gespräche geführt worden – insbesondere mit Blick auf die Energiesicherung und die ohnehin rasante Entwicklung der Energiekosten für die Bürgerinnen und Bürger. Die Lage werde fortlaufend bewertet.

documenta-Stadt Kassel

 


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