Tiere benötigen bei Frostwetter Schutz und Fürsorge – PETA gibt Tipps für die Versorgung von im Freien lebenden Tieren

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Stuttgart, 9. Februar 2021 – Klirrende Kälte, scharfer Wind: In Teilen Deutschlands sinken die Temperaturen aktuell in den zweistelligen Minusbereich, starker Schneefall und eiskalte Böen machen zahlreichen Tieren zu schaffen. Betroffen sind vor allem domestizierte Tiere, die oftmals draußen gehalten werden – wie etwa Pferde, Schafe oder Rinder. Aber auch Hunde ohne engen Familienanschluss und Katzen dürfen jetzt nicht im Stich gelassen werden. PETA macht vor diesem Hintergrund darauf aufmerksam, dass Tierhalter nach dem Tierschutzgesetz dazu verpflichtet sind, Tieren durch geeignete Unterstände und Hütten sowie Zugang zu Haus und Scheune ausreichend Schutz vor Kälte, Wind und Nässe zu bieten.
 
„Unterkühlungen, Erkrankungen oder sogar der Tod sind bei Kälte und Nässe die Konsequenzen mangelhafter Unterbringung der Tiere“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Tiere auf der Weide brauchen jetzt, ebenso wie Hunde, Katzen, Kaninchen und alle anderen Tiere, die in menschlicher Obhut sind, ganz besondere Fürsorge.“
 
PETA hat Tipps zusammengestellt, wie im Freien lebenden Tieren jetzt am besten geholfen werden kann.
 
Winterliche Versorgung von Hunden, Katzen und Co.:

  • Da Hunde sehr soziale Lebewesen sind, ist eine Unterbringung im Zwinger oder an Laufvorrichtungen aus Tierschutzsicht strikt abzulehnen. Trotzdem werden in Deutschland immer noch sehr viele Hunde im Freien gehalten. Die Tierschutz-Hundeverordnung schreibt in Paragraf 4 vor, dass diese Tiere Zugang zu einer Schutzhütte aus wärmedämmendem Material haben müssen. Die Hütte muss so bemessen sein, dass sich die Hunde darin verhaltensgerecht bewegen, hinlegen und den Innenraum mit ihrer Körperwärme warm halten können. Zudem muss permanent überprüft werden, ob Trinkwasser und Nahrung frei von Eis sind. PETA fordert, dass Hunde bestenfalls im Haus oder in angrenzenden Versorgungsräumen untergebracht werden.
  • Katzen ohne festes Zuhause frieren ohne Unterschlupf: Geöffnete Scheunen, Gartenlauben, Garagen oder Keller können jetzt Leben retten. Je mehr Menschen diese kleinen Hilfestellungen geben, desto mehr Tiere werden den Winter geschützt und sicher überleben.
  • Auch Vögel hungern, wenn alles gefroren ist. Ein Vogelhaus mit spezieller Nahrung hilft den gefiederten Freunden über die eisige Jahreszeit. Vogelfreunde füttern ganzjährig.
  • Kaninchen brauchen Bewegung und Schutz bei Kälte. Auch im Winter benötigen die Nagetiere in Außenhaltung den abgesicherten Auslauf, um sich warm zu halten. Die isolierte Schutzhütte sollte zudem mit viel wärmendem Stroh ausgepolstert sein und das Wasser muss mehrmals täglich gewechselt werden, da es immer wieder einfriert. Das gleiche gilt für Frischkost – zu viel gefrorene Nahrung kann zu Magen-Darm-Beschwerden führen und somit lebensgefährlich werden.

 Tipps für die Versorgung von Tieren auf der Weide:

  • Ein geeigneter Witterungsschutz muss Wind sowie Regen- und Schneestürme abweisen und einen wärmedämmenden Untergrund haben. Erforderlich ist ein Unterstand, der auf drei Seiten geschlossen ist. Er verhindert das Auskühlen und die Durchfeuchtung der Tiere bei Niederschlägen. Hohe Einstreu dämmt gegen die Bodenkälte.
  • Genauso wichtig ist im Winter eine frostsichere Wasserversorgung. Pferde zum Beispiel benötigen im Winter ebenso viel Wasser wie im Sommer – etwa 30 bis 60 Liter pro Tag.
  • Damit der Körper Wärme produzieren kann, müssen die Tiere genügend essen. Heu muss ständig verfügbar sein. Vereiste Grasreste auf der Weide bereiten Probleme und sind oft nicht ausreichend, um den im Winter erhöhten Kalorienbedarf zu decken.
  • Wenn Frost bevorsteht und eine Matschkoppel vorhanden ist, müssen Pferde, Schafe & Co. unbedingt von dieser ferngehalten werden, sonst besteht Verletzungsgefahr. Dauerhaft feuchter, matschiger Boden kann außerdem zu Erkrankungen der Klauen und Hufe führen.
  • Die Tiere sollten regelmäßig auf Krankheitszeichen überprüft werden. Erste Anzeichen können eine verminderte Nahrungsaufnahme, Verhaltensänderungen, Nasenausfluss oder Husten sein. Bei diesen Symptomen muss sofort ein Tierarzt gerufen werden.

PETA fordert die Öffentlichkeit auf, Fälle von nicht artgerechter Tierhaltung dem örtlichen Tierschutzverein, der Veterinärbehörde, der Polizei oder PETA zu melden.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

PETA Deutschland e.V. ist mit über 1,5 Millionen Unterstützern die größte Tierrechtsorganisation des Landes und setzt sich durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise dafür ein, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.

PETA Deutschland e.V.


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