“Spessart” schließt sich NATO-Einsatzverband an

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Betriebsstofftanker Spessart (A 1442) fährt im Rahmen der Operation Atalanta, am 13.07.2016.

(ots) Am Freitag, den 15. Januar 2021 wird der Betriebsstofftransporter “Spessart” formal ein Teil der Standing NATO Maritime Group 1 (SNMG 1). Am 18. Januar 2021 stößt das Schiff im Ärmelkanal dann zu den anderen Einheiten des Verbandes.

Der Tanker der Rhön-Klasse war bereits am vergangenen Montag aus Wilhelmshaven ausgelaufen und hat mit einer 14-tägigen Kohortenisolation begonnen, an deren Ende das Schiff bedenkenlos als coronafrei bezeichnet werden kann. Die letzten Tage wurden für verschiedene Ausbildungsvorhaben genutzt. Dazu waren zur Unterstützung auch Ausbilder vom Einsatzausbildungszentrum Schadenabwehr Marine aus Neustadt i.H. an Bord. In dieser Zeit wurde intensiv an der Integration der für den Einsatz eingeschifften Soldaten in das zivil besetzte Schiff gearbeitet. Die Besatzung der “Spessart” sieht dem kommenden Einsatz gespannt entgegen. “Wir freuen uns alle auf den bevorstehenden Einsatz und die verschiedenen Aufgaben, die vor uns liegen. Ich bin stolz und dankbar, dass meine Besatzung sich in der Vorbereitung so ins Zeug gelegt hat. Es ist toll, endlich wieder zur See fahren zu können”, so Kapitän Rolf-Heinrich von Bebern (53) zum bevorstehenden Einsatz.

Die Standing Nato Maritime Group 1 besteht derzeit aus dem portugiesischen Flaggschiff “Corte Real”, der kanadischen Fregatte “Halifax” und dem Tanker “Spessart” der Deutschen Marine. Im bevorstehenden Einsatzzeitraum steht das Manöver “Dynamic Guard” vor Norwegen an. Außerdem sind Besuche in Gdynia (Polen) und Kiel geplant. Die Hauptaufgabe der “Spessart” wird das Betanken sowie die Versorgung mit Frischwasser und Ölen der anderen Schiffe der SNMG 1 sein.

Die “Spessart” wird voraussichtlich Ende März 2021 nach Wilhelmshaven zurückkehren.

Hintergrundinformationen zur Rhön-Klasse

Die Betriebsstofftransporter der Klasse 704 sind wichtige Service-Dienstleister für Kampfschiffe in See. Ihre Hauptaufgabe ist, diese abseits von Häfen mit Kraftstoff zu versorgen. Damit verlängern die sogenannten Flottentanker die Mobilität und Flexibilität von Marineschiffen im Einsatz erheblich.

Ihr weithin sichtbares Kennzeichen als “schwimmende Tankstelle” ist der große bügelartige Mast. Dieser Aufbau wurde speziell für das Replenishment-at-sea (RAS), die Abgabe flüssiger Güter in See, konzipiert. An ihm hängen Stahlseile und Versorgungsschläuche zur möglichst unkomplizierten Übergabe von Schiffsdiesel. Ein Flottentanker kann damit zwei Schiffe gleichzeitig betanken – während des Fahrens und auch bei Nacht. Die Pumpkapazität beträgt pro Stunde rund 600 Kubikmeter.

Aber Kraftstoff ist nicht alles: Zum Leistungsangebot gehören auch Frischwasser sowie Schmierölfässer, Proviant- und Munitionsboxen. Für den Extrabedarf von Kampfschiffen in Einsätzen können die Versorgungsschiffe zusätzlich zwei Container an Bord nehmen, davon maximal einer mit Munition.

Für die weltweite Verfügbarkeit dieser Einsatzressourcen sorgen ausnahmslos zivile Besatzungen. Ihre Schiffe gehören aber zur Marine und sind unter der Bundesdienstflagge auch in multinationalen Einsätzen und Seeoperationen aktiv.

Presse- und Informationszentrum Marine


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