Fakten zu Weihnachten

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– Aus Dänemark stammen 88 % der Weihnachtsbaumimporte
– Lebkuchen und Rotkohl kommen überwiegend aus heimischer Produktion und Ernte
– Einzelhandel mit Keramik, Glas und Haushaltswaren erzielte in der Weihnachtssaison 2019 ein Viertel des Jahresumsatzes
– Familien sind in Westdeutschland etwas größer als in Ostdeutschland

WIESBADEN – Weihnachten im Corona-Jahr 2020 – abgesagte Weihnachtsmärkte, ausgefallene Weihnachtsfeiern und dann der harte Lockdown eine Woche vor dem Heiligen Abend: Da sind die geschmückten Weihnachtsbäume zu Hause für viele Menschen umso wichtiger. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lieferte das nördliche Nachbarland Dänemark knapp 88 % der rund 2,3 Millionen frischen Weihnachtsbäume, die 2019 insgesamt nach Deutschland importiert wurden. Etwa 45 % der rund 2,0 Millionen dänischen Bäume trafen bereits im November ein, weitere 54 % dann im Dezember. Heimische Weihnachtsbäume werden außerhalb des Waldes auf speziell dafür angelegten Flächen, den so genannten Weihnachtsbaumkulturen, angebaut. In Deutschland befassten sich 2019 etwa 3 390 Betriebe auf einer Fläche von 15 900 Hektar mit der Aufzucht von Tannenbäumen. Zum Vergleich: Die Fläche, auf der in Deutschland weitere Bäume und Holzpflanzen in Baumschulen gezogen werden, lag mit 18 200 Hektar etwa in derselben Größenordnung.

Lebkuchenproduktion läuft im 3. Quartal auf Hochtouren

In der Weihnachtszeit dürfen Lebkuchen nicht fehlen. In Deutschland produzierten die Lebkuchenhersteller 2019 insgesamt rund 86 400 Tonnen dieses Weihnachtsgebäcks. Damit die Lebkuchen pünktlich zur Vorweihnachtszeit in den Handel gelangen, wird bereits im 3. Quartal die Produktion angekurbelt. So entfielen 34 % der Gesamtproduktion des Jahres 2019 auf die Monate Juli bis September. Weitere 30 % der Lebkuchenproduktion folgten im 4. Quartal. Lebkuchen sind auch im Ausland beliebt: 2019 exportierte Deutschland rund 19 400 Tonnen Lebkuchen, überwiegend ins europäische Ausland. In Übersee waren die größten Fans von Lebkuchen aus deutscher Produktion offenbar in den Vereinigten Staaten (1 800 Tonnen), Brasilien (600 Tonnen) und Australien (500 Tonnen) zu finden.

Rotkohl: Beilage zum Weihnachtsmenü überwiegend aus heimischem Anbau

An den Weihnachtsfeiertagen wird in vielen Familien ein klassisches Weihnachtsmenü in Form eines Gänse- oder Entenbratens serviert. Der Klassiker unter den winterlichen Beilagen ist dabei der Rotkohl. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland knapp 125 000 Tonnen Rotkohl geerntet. Damit liegt der Rotkohl in Bezug auf die Erntemenge nach dem Weißkohl (450 000 Tonnen) an der Spitze unter den anderen Winterkohlarten wie Wirsing (32 000 Tonnen), Grünkohl (17 000 Tonnen) und Rosenkohl (10 000 Tonnen). Fast 80 % der Gesamterntemenge von Rotkohl entfielen auf die Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Zum Vergleich: Nur rund 24 000 Tonnen Rot- und Weißkohl wurden 2019 aus dem Ausland importiert.

Einzelhandel bangt um das Weihnachtsgeschäft

Nach Verkündigung des harten Lockdowns nutzten viele Menschen die beiden verbliebenen Tage vor Schließung der Geschäfte noch für die letzten Weihnachtseinkäufe in den Kaufhäusern und dem stationären Facheinzelhandel der Innenstädte. Der November und Dezember gehören traditionell zu den umsatzstärksten Verkaufsmonaten im Einzelhandel. So erzielte der stationäre Einzelhandel in der Weihnachtssaison gut 18 % des nominalen Jahresumsatzes 2019, bei den Kaufhäusern war es sogar mehr als ein Fünftel (21 %). Am bedeutendsten war das Weihnachtsgeschäft 2019 unter anderem für den Einzelhandel mit Keramik und Glas sowie mit Haushaltsgegenständen (jeweils 25 % des Jahresumsatzes), Büchern sowie Uhren und Schmuck (jeweils 24 %). Auch der Facheinzelhandel mit Musikinstrumenten erzielte in den beiden letzten Monaten des Jahres 2019 mehr als ein Fünftel (22 %) seines Jahresumsatzes.
Es wird erwartet, dass die Schließung der Ladengeschäfte die Umsätze des Online- und Versandhandels weiter steigen lässt. Auch für den Onlinehandel waren der November und der Dezember 2019 mit gut einem Fünftel (21 %) des nominalen Jahresumsatzes bereits sehr umsatzstarke Monate. Als Folge der Corona-Pandemie waren die realen Umsatzzuwächse des Onlinehandels schon von Januar bis Oktober 2020 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum mit 22,3 % vergleichsweise hoch. Für den stationären Einzelhandel (+1,3 % von Januar bis Oktober 2020) und insbesondere die Kaufhäuser (-10,4 %) wäre das Weihnachtsgeschäft eine gute Chance gewesen, das bislang mäßige Geschäftsjahr positiv abzuschließen.

Weihnachten 2020: Fest der Kernfamilie

Weihnachten feiern viele Menschen traditionell im Kreis der Familie. Da dieses Jahr Reisen und Besuche rund um die Festtage nur eingeschränkt möglich sind, werden die meisten Menschen Weihnachten 2020 nur im engsten Familienkreis verbringen können. Aber wie sieht die Kernfamilie, also Eltern, die mit ihren Kindern in einem Haushalt leben, in Deutschland eigentlich aus? Rund 11,6 Millionen Familien mit Kindern wohnten 2019 in Deutschland unter einem Dach. Dabei machten Ein-Kind-Familien etwas mehr als die Hälfte (5,9 Millionen) aus. 4,2 Millionen Familien (36 %) hatten zwei Kinder. Nur in rund 12 % aller Familien (1,4 Millionen) lebten drei Kinder oder mehr.

Eine typische Familie bestand 2019 in Deutschland aus nicht mehr als vier Personen (exakter Durchschnittswert: 3,43 Personen). Die durchschnittlich größten Familien lebten in Baden-Württemberg (3,50 Mitglieder), gefolgt von Bayern, Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen (jeweils 3,46). Die kleinsten Familien fand man in den östlichen Bundesländern: Sachsen-Anhalt (3,22), Brandenburg (3,26) und Mecklenburg-Vorpommern (3,27). 

DESTATIS | Statistisches Bundesamt


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