Geburten im Jahr 2020: Bis September 6 155 Babys weniger als 2019

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  • Geburtenzahl in den ersten drei Quartalen 2020 leicht rückläufig
  • Geburtenziffer seit 2016 bei deutschen Frauen leicht und bei Ausländerinnen stark gesunken

WIESBADEN – Der Geburtenrückgang des Jahres 2019 hat sich auch in den ersten drei Quartalen des Jahres 2020 fortgesetzt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, wurden von Januar bis September 2020 in Deutschland 580 342 Kinder geboren. Das waren 6 155 beziehungsweise rund 1 % weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Ob sich die Corona-Pandemie auf das Geburtenverhalten der Bevölkerung auswirkt, wird frühestens erkennbar, wenn die Geburtenauszählung der Monate Dezember 2020 bis Februar 2021 vorliegt.

 

Weniger potenzielle Mütter und sinkende Geburtenhäufigkeit

Seit dem letzten spürbaren Geburtenanstieg um 7 % auf 792 141 Babys im Jahr 2016 im Vergleich zu 2015 nahm die Geburtenzahl tendenziell ab. 2019 wurden 14 051 Kinder weniger geboren als 2016 (-2 %).Dies hatte zwei Hauptursachen: Zum einen nahm die Zahl der potenziellen Mütter (Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren) in diesem Zeitraum um 2 % ab. Zum anderen sank die zusammengefasste Geburtenziffer von 2016 bis 2019 um 3 % von 1,59 auf 1,54 Kinder je Frau.

Rückgang der Geburtenziffer ausländischer Frauen von 2016 bis 2019 um 10 %

Bei den Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit ging die zusammengefasste Geburtenziffer zwischen 2016 und 2019 um 2 % von 1,46 auf 1,43 Kinder je Frau zurück. Bei den Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit sank sie fünf Mal so stark, nämlich um 10 % von 2,28 auf 2,06 Kinder je Frau.

Unter den Frauen mit den zehn am häufigsten im Jahr 2019 vertretenen ausländischen Staatsangehörigkeiten in Deutschland stieg die Geburtenziffer zwischen 2016 und 2019 nur bei den Rumäninnen (+3 % auf 2,2 Kinder je Frau). Bei den zwei größten Frauengruppen, den Türkinnen (-5 % auf 1,9 Kinder je Frau) und den Polinnen (-7 % auf 1,6 Kinder je Frau), ging die Geburtenziffer dagegen zurück. Sehr stark sank die Geburtenziffer bei den Syrerinnen und Irakerinnen (jeweils -28 % auf 3,9 bzw. 3,2 Kinder je Frau), also bei den Ausländerinnen, die überwiegend als Schutzsuchende ab 2014 nach Deutschland kamen. Am höchsten war die Geburtenhäufigkeit im Jahr 2019 bei Kosovarinnen mit 4,2 Kindern je Frau. Die geringste Geburtenziffer wiesen die Italienerinnen mit 1,5 Kindern je Frau auf.

Deutliche Unterschiede im Alter bei der Geburt bei ausländischen Müttern

Das durchschnittliche Alter der Mutter bei der Geburt eines Kindes stieg zwischen 2016 und 2019 insgesamt um 0,5 Jahre auf 31,5 Jahre. Deutsche Mütter waren 2019 durchschnittlich 31,9 und ausländische Mütter 30,2 Jahre alt. Im Vergleich der zehn häufigsten Staatsangehörigkeiten in Deutschland haben Bulgarinnen mit durchschnittlich 27,6 Jahren besonders früh und Russinnen mit durchschnittlich 32,6 Jahren besonders spät ein Kind zur Welt gebracht. Bei der Geburt des ersten Kindes war die Spannweite beim Alter der Mutter mit 5,4 Jahren noch größer: Bulgarinnen waren im Durchschnitt 25,8 Jahre und Russinnen 31,2 Jahre alt, als sie ihr erstes Kind zur Welt brachten.

Besonders stark stieg zwischen 2016 und 2019 das Durchschnittsalter bei der Geburt eines Kindes bei den syrischen (+1,7 Jahre) und irakischen (+1,3 Jahre) Müttern. Bei den Syrerinnen erhöhte sich das Durchschnittsalter von 27,3 Jahren auf 29,0 Jahre, bei den Irakerinnen von 28,3 Jahren auf 29,6 Jahre. Dahinter stehen zwei Hauptgründe: Zum einen sind 2019 deutlich weniger Frauen dieser Staatsangehörigkeiten erstmals Mutter geworden. Zum anderen waren die syrischen und irakischen Mütter bei der ersten Geburt im Jahr 2019 deutlich älter als 2016.


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