Spielplanvorschau des Staatstheaters Kassel im Oktober 2020

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PREMIEREN

 

La Cenerentola (Aschenputtel)

Dramma giocoso in zwei Akten von Gioachino Rossini | Text: Jacopo Feretti

In italienischer Sprache mit deutschen Untertiteln

 

Musikalische Leitung: Alexander Hannemann, Inszenierung: Adriana Altaras, Bühne und Kostüme: Yashi, Licht: Stefanie Dühr, Dramaturgie: Christian Steinbock, Choreinstudierung: Marco Zeiser Celesti

Mit: Younggi Moses Do (Don Ramiro, Prinz von Salerno), Cozmin Sime (Dandini, sein Kammerdiener), Marc-Olivier Oetterli (Don Magnifico, Baron von Montefiascone), Daniela Vega (Tisbe, seine Tochter), Elizabeth Bailey (Clorinde, seine Tochter), Vero Miller (Angelina, seine Stieftochter), Hee Saup Yoon (Alidoro, Philosoph, Erzieher des Prinzen), Hannah Ruth Breuker und Aurora Magrí als Gäste (Tanzende Mäuse)

Märchen müssen sein! Schließlich erzählen sie von den unwahrscheinlichsten Dingen, die wir unbedingt glauben wollen und die unseren innersten Sehnsüchten entsprechen. „La Cenerentola“ zählt zu den Märchen par excellence, denn wer würde nicht heimlich davon träumen, plötzlich Prinz oder Prinzessin zu sein? Die arme Angelina – genannt: Cenerentola – wird von ihrem Stiefvater Don Magnifico und ihren Stiefschwestern Tisbe und Clorinda recht stiefmütterlich behandelt. Selbst als Prinz Don Ramiro zu einem Ball lädt, darf sie nicht mit aufs Schloss. Doch ein guter Geist und zwei Mäuse kommen ihr zu Hilfe. Rossini erzählt das Märchen von dem Mädchen aus der Asche charmant und turbulent und fordert dabei die Sänger*innen zu Höchstleistungen heraus: Die Tempi sind schwindelerregend und die Koloraturen blitzen wie Sterne.

Kostprobe: Montag, 5. Oktober, 19 Uhr, Opernhaus

Premiere: Samstag, 10. Oktober, 19.30 Uhr, Opernhaus


Medea

von Euripides, Deutsch von Holger Teschke

Inszenierung: Johanna Wehner, Bühne: Benjamin Schönecker, Kostüme: Miriam Draxl, Musik: Ole Schmidt, Dramaturgie: Michael Volk

Mit Rahel Weiss (Medea), Hagen Bähr (Jason), Uwe Steinbruch (Kreon), Lukas Umlauft (Amme), Judith Florence Ehrhardt als Gast (Glauke)      

Die Kolcher, aus Ägypten stammend und von dunkler Hautfarbe, siedelten südlich des Kaukasus an der Ostküste des Schwarzen Meeres. Ihr König Aietes soll einen Garten mit Heil- und Giftpflanzen besessen haben und auch sonst der Zauberkünste mächtig gewesen sein. Seine Tochter Medea verriet ihn aber ungeachtet seiner Macht. Sie hatte sich in Jason verliebt, der nach Kolchis gekommen war, um das berühmte Goldene Vlies zu rauben. Die Flucht mit der Beute gelang dank der schnellen „Argo“, Jason bringt Medea in seine Heimat Korinth und heiratet sie. Als Euripides 431 v. Chr. seine
Version der Argonautensage schreibt, beginnt er in dem Augenblick, da Kreon, König von Korinth, Medea und ihre zwei kleinen Kinder in die Verbannung schicken will – Jason hatte sich in Kreons Tochter Glauke verliebt. Vielleicht erscheint die zauberkundige Fremde den Griech*innen in dieser Situation als Gefahr? Jason sucht Medea seine Heirat mit der Königstochter als Aufstiegsmöglichkeit für ihre Kinder darzustellen. Zum Schein geht sie, die Geflohene und Heimatlose, darauf ein und lässt sich heimlich vom König von Athen Asyl versprechen. Dann schreitet sie zur Tat. Und ihre Rache fällt maßlos aus.

Premiere: Samstag, 17. Oktober, 19.30 Uhr, Schauspielhaus


Resonanzboden [150]: Regieassistenz

Regieassistent*innen des Staatstheaters Kassel stellen sich und ihre Arbeit vor.

Mit Lieselotte Reich, Musiktheater, und Tim Wittkop, Schauspiel

Moderation: Hansgeorg Kling und Joachim Neher

Wie sieht der Arbeitsalltag von Regieassistent*innen aus, was gehört zu ihren Aufgaben – und welche Voraussitzungen müssen sie mitbringen? Beim nächsten „Resonanzboden“ der Fördergesellschaft Staatstheater Kassel e.V. erzählen Lieselotte Reich und Tim Wittkop von ihrem Werdegang und ihren Erfahrungen.

Dienstag, 13. Oktober, 19.30 Uhr, Opernfoyer                                    Eintritt frei, Platzreservierung erforderlich an der Theaterkasse

 


KONZERTE

  1. Kammerkonzert

»Man hört vier vernünftige Leute sich unterhalten …«

Werke von Ludwig van Beethoven

Mit Razvan Hamza, Elvan Schumann (Violinen), Antje Schmidt (Viola), Nico Treutler (Violoncello)

Dieses Konzert steht ganz im Zeichen der Streichquartette des diesjährigen Jubilars Ludwig van Beethoven. Zu seinen Lebzeiten vollzog sich ein entscheidender Wandel der Kammermusik: Sie verließ den privaten Raum der Hausmusik und der Fürstenhäuser und erklang nun häufig in öffentlichen Konzertsälen. Im selben Zuge wurden die Werke immer umfangreicher und anspruchsvoller, hier spielten die Beethoven’schen Streichquartette eine entscheidende und stilbildende Rolle. Besonders seine späten Gattungsbeiträge gelten bis heute als absolute Meisterwerke der Quartettliteratur, im besten Sinne von Goethes Charakterisierung: „Man hört vier vernünftige Leute sich unterhalten …“.

Montag, 12. Oktober, 19.30 Uhr, Opernfoyer                                      17,50 Euro / erm. 10 Euro

 

  1. Sinfoniekonzert

Arnold Schönberg: Verklärte Nacht op. 4 für Streichorchester

Johannes Brahms: Serenade Nr. 2 A-Dur op. 16

Dirigent: Antonio Méndez

Inspiriert von Richard Dehmels Gedicht „Verklärte Nacht“, begann Arnold Schönberg 1899 mit der Komposition seines heute meistgespielten Werks, des Streichsextetts Opus 4. Das noch in der tonalen Phase Schönbergs entstandene rauschhafte Sextett ist stark von Richard Wagner und Johannes Brahms beeinflusst. Schönberg selbst arbeitete das Sextett Jahre später zu einer Sinfonischen Dichtung für Streichorchester um.
Brahms komponierte in seiner Detmolder Zeit zwei Serenaden für Orchester. Beide Werke stehen in der Tradition der Serenaden der Wiener Klassik, mit der sich der junge Komponist und Pianist in dieser Zeit stark beschäftigte. Durch den vollkommenen Verzicht auf Violinen erreicht er in seiner A-Dur-Serenade einen sehr dunklen und weichen Klang.

Als Gast debütiert der junge spanische Dirigent Antonio Méndez am Pult des Staatsorchesters.

Öffentliche Generalprobe: Sonntag, 18. Oktober, 19 Uhr, Opernhaus

Konzerttermine: Montag, 19. Oktober, 17 und 20 Uhr, Opernhaus


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GASTSPIELE UND EXTRAS

Theaterstübchen geht fremd:
Pfeffer & Likör und Dennis Wenzel – Die Wilden 20er

Mit Claire Raiber, Kristin de Oliveira, Dennis Wenzel, Gesang, Klavier & Tingeltangel

Ausschweifende Nächte in legendären Kaschemmen, liebesdurstige Herzen finden und verlieren sich im Charleston-Takt. Pfeffer & Likör, wie gewohnt exzessiv und piekfein, flattern mit dem glamourösen Dennis Wenzel durch den Cognacdunst der goldenen 20er Jahre. Die drei Diven nehmen ihr Publikum in den Schwipskasten und lassen eine Revue passieren, die uns gerade noch gefehlt hat. Schlüpft in die Seidenstrümpfe und poliert die Manschettenknöpfe, denn heut gehen wir morgen erst ins Bett!

Donnerstag, 1. Oktober, 19.30 Uhr, Schauspielhaus                          Karten von 20 bis 30 Euro  


„… und der Regen rinnt.“ Eine literarisch-musikalische Erzählung über das Ghetto Theresienstadt

Idee: Jugendchor CANTAMUS

Sara Nussbaum, Ilse Weber, Helga Weissová und Greta Klingsberg fahren zusammen in einem imaginären Zug und unterhalten sich über die Vergangenheit und die Zukunft. Alle vier waren während des zweiten Weltkrieges im Ghetto Theresienstadt. Wir wissen nicht, ob sie einander gekannt haben. Doch jetzt verflechten sich ihre Schicksale in einer literarisch-musikalischer Erzählung.

Freitag; 9. Oktober, 19 Uhr, Opernfoyer                                  6 Euro / erm. 3 Euro                


Schauspiel-Workshop in den Herbstferien 2020

für Kinder von 6 bis 9 Jahren

Leitung: Norina Kindermann, Theaterpädagogin, und Lukas Greve, Bundesfreiwilligendienstleistender JUST

Wer mutig ist, hat keine Angst. Und doch liegen Mut und Angst manchmal ganz nahe beieinander. In diesem Schauspielworkshop entwickeln Kinder von 6 bis 9 Jahren zusammen mit der Theaterpädagogin Norina Kindermann und dem Bundesfreiwilligendienstleistenden Lukas Greve eine kleine Geschichte zum Fürchten und Mutigsein und zeigen sie am Ende des Workshops den Eltern.

  1. bis 16. Oktober 2020 jeweils von 15 bis 17 Uhr, Kursgebühr: 25,00 Euro

Anmeldung: Unter Angabe von Name und Alter des Kindes und Kontakt einer erziehungsberechtigten Person per Mail an: theaterpaedagogik@staatstheater-kassel.de


Von Antoine de Saint-Exupéry – http://www5e.biglobe.ne.jp/~p_prince/le_petit_prince_club_prive/img/book/The%20Little%20Prince%206th.jpg, Bild-PD-alt, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=8530258

Gastspiel der American Drama Group

Le Petit Prince

In französischer Sprache

„Le Petit Prince“ ist die Geschichte eines Mannes, der einen außergewöhnlichen Jungen trifft und durch ihn neu erfährt, was es bedeutet, ein Kind zu sein: Ein Flugzeugpilot muss in der afrikanischen Wüste notlanden. Als er entdeckt, dass er nur für acht Tage Wasser bei sich hat, bekommt er Angst um sein Leben. Während er sich abmüht, seine Maschine selbst wieder in Gang zu setzen, begegnet er einem äußerst ungewöhnlichen Kind. Acht Tage lang erzählt der kleine Prinz seine bemerkenswerte Geschichte. ADG präsentiert eine neue Bühnenfassung des Klassikers in einer bilderreichen Inszenierung mit vier Schauspieler*innen und Live-Musik.

Mittwoch, 21. Oktober, 19.30 Uhr, Schauspielhaus                            22,00 / erm. 11,00 Euro


„Literarischer Herbst“, veranstaltet vom Literaturhaus Nordhessen

„Power“– Verena Güntner liest aus ihrem Roman

Ein Dorf, ein verschwundener Hund – eine Suche, die verwandelt: Die selbstbewusste Kerze ist gerade noch ein Kind. Sie lebt in einem kleinen, von Wald und Feldern umgebenen Dorf, das nur noch wenige Bewohner*innen hat. Eines Tages geht Power verloren, der Hund einer Nachbarin. Die Hitschke ist verzweifelt – seit ihr Mann nicht mehr da ist, lebt sie allein. Kerze macht sich auf die Suche nach Power und verspricht, den Hund zurückzubringen. Mit außergewöhnlichem Scharfsinn und enormem Einfühlungsvermögen erzählt Verena Güntner davon, was mit einer Gemeinschaft geschieht, die den Kontakt zu ihren Kindern verliert. Power führt hinein in den Schmerz derer, die zurückbleiben, und zeigt mit großer Kraft, was es braucht, um durchzuhalten, weiterzumachen und Sinn zu finden in einer haltlos gewordenen Welt.

Dienstag, 27. Oktober, 19.30 Uhr | Opernfoyer                                   15,00 / erm. 9,00 Euro


Präsentiert vom Förderverein Kasseler Jazzmusik e.V.:

  1. Jazzfest Kassel

Martin Auer Quintett – Louis Armstrongs Hot 5 + Hot 7 “reloaded”

Mit Martin Auer (Trompete), Florian Trübsbach (Saxophon), Jan Eschke (Piano), Andreas Kurz (Bass), Bastian Jütte (Drums)

Eine Band, die seit 25 Jahren (in gleicher Besetzung!) besteht, ist ein Glücksfall! Zum Jubiläum gehen die Musiker zurück in die Jazz-Historie: diesmal zu Louis Armstrong und seinen Hot 5 bzw. Hot 7. Deren Aufnahmen manifestieren den ersten Meilenstein im modernen Jazz – Armstrong ließ den Kollektivsound hinter sich und emanzipierte den Solopart der einzelnen Mitspieler. Das MAQ hat sich einiger dieser frühen Jazzwerke angenommen, neu arrangiert und in den gegenwärtigen Klang des Ensembles transferiert, ohne aber den Bezug zur Tradition ganz zu verlieren. In Zusammenarbeit mit dem rbb in Berlin wurden die neuen Werke im November 2019 aufgenommen und erscheinen 2021 bei LAIKA.

Mittwoch, 28. Oktober, 19.30 Uhr, Schauspielhaus    21,00 / Mitgl. FKJ & erm. 18 / Schüler*innen & Studierende 10,00 Euro


Präsentiert vom Förderverein Kasseler Jazzmusik e.V.:

  1. Jazzfest Kassel

„9” (Festivalband) 

9“ = 3 Sax/Bass/Schlagzeug Trio, die Festivalband zum 30-jährigen Jubiläum des Jazzvereins Kassel

Mit Ulrich Orth, Matthias Schubert, Martin Speicher, Saxes; Rolf Denecke, Berthold Mayrhofer, Georg Wolf, Basses; Jörg Fischer, Sven Pollkötter, Tobias Schulte, Drums

Die Musik lebt vom fließenden Wechsel zwischen komponierten Elementen und Improvisation – den Farben von einem Trio zu einem anderen und von den sehr unterschiedlichen Musikercharakteren. Mit anderen Worten: „9“ ist bunt-lebhaft, rhythmisch, melancholisch, melodisch, wild, eben die ganze Ausdruckspalette von Leben und darüber hinaus. 

und

Masha Bijlsma Band feat. Bart van Lier /NL – “For love of Abbey”

Mit Masha Bijlsma, Vocals; Bart van Lier, Trombone & basstrumpet; Hans Kwakkernaat, piano, Ruud Ouwehand, Bass; Dries Bijlsma, drums

Mit einer Hommage an die große Jazzsängerin Abbey Lincoln, Mashas „favourite singer“, endet das Jazzfest 2020. Bei einem Jazzfestival 1995 war Lincoln beeindruckt von der jungen Sängerin Masha Bijlsma, die einen ihrer Songs auf ihrem Debutalbum aufgenommen hatte. Sie blieben in Kontakt. Seitdem ist die Masha Bijlsma Band international unterwegs, gern auch mit Gästen wie Benny Bailey, Bob Mallach und Tony Lakatos.

Nicht nur in den Niederlanden steht der Name Bart van Lier für die Posaune. 2015 bekam er den ITA Award, mit dem The International Association (USA) jährlich eine*n Posaunist*in auszeichnet.   

Freitag, 30. Oktober, 19:30 Uhr, Schauspielhaus

                                    26,00 / Mitgl. FKJ & erm. 20,00 / Schüler*innen & Studierende 12,00 Euro

 


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