Punkte statt Pestizide

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Das Landwirtschaftsprojekt von EDEKA und WWF zum nachhaltigeren konventionellen Zitrusfrüchteanbau schlägt Wurzeln. Jede 4. Orange, die bei EDEKA und Netto Marken-Discount bundesweit angeboten wird, stammt inzwischen aus dem spanischen Anbauprojekt. Dort zeigt sich, wie drängende Umweltprobleme im konventionellen Orangenanbau gelöst werden können. Im Fokus stehen natürliche Schädlingsbekämpfung statt Chemie, mehr Artenvielfalt und ein schonender Umgang mit den Wasserressourcen vor Ort.

„Das Zitrusprojekt ist Aushängeschild und Erfolgsbeispiel unserer Partnerschaft mit dem WWF. Vor vier Jahren begonnen, konnte EDEKA 2016 erstmals eine begrenzte Menge an Orangen und Mandarinen aus dem Projekt anbieten. Inzwischen haben sich zwölf andalusische Fincas mit fast 1.000 Hektar Fläche angeschlossen und diese Orangen sind bundesweit erhältlich“, so Rolf Lange, Leiter Unternehmenskommunikation der EDEKA-Zentrale. Vor allem aber zeigt das Projekt: Durch den Einsatz für mehr Nachhaltigkeit auf dem Feld gewinnen alle – Landwirte, Kunden und Umwelt. „Während das Zitrusprojekt zu Anfang kritisch beäugt wurde, interessieren sich mittlerweile immer mehr Orangenbauern dafür – aus sehr gutem Grund: Denn das Projekt belegt, dass im konventionellen Anbau große Spielräume existieren und genutzt werden können, um nachhaltiger zu produzieren – und das ohne Ertragseinbußen“, so Dr. Marina Beermann, Leiterin der Partnerschaft auf Seiten des WWF.  

Die Zahlen sind überzeugend: 800 Millionen Liter Wasser konnten die Fincas in einem Jahr einsparen, ein in Andalusien sehr wichtiger Erfolg. Denn schon jetzt kämpft die Region mit Wasserknappheit, die sich mit dem Klimawandel verschärfen wird. Dazu nutzen die Bauern beispielsweise Bodensonden und Tröpfchenbewässerung. Hinzu kommt ein übergreifendes Konzept, das die Wassersituation der gesamten Region berücksichtigt und zum Ziel hat, sich für eine gerechtere und nachhaltigere Wassernutzung zu engagieren. „Das wiederum soll dazu beitragen, die Region und insbesondere den andalusischen Nationalpark Coto de Doñana als wichtiges Rückzugsgebiet für seltene Tiere und Pflanzen sowie als Rastplatz vieler Zugvögel zu erhalten“, unterstreicht Dr. Marina Beermann vom WWF.

Auch der Einsatz von Pestiziden konnte drastisch reduziert werden. So gelang es, die Verwendung von Fungiziden um fast 60% zu verringern und bei Herbiziden um 86% und Insektiziden um 93% zu vermindern. Zu Anfang war dies eine Umstellung, aber der Kampf gegen Pflanzenschädlinge lässt sich auch mit sanften Methoden führen: Statt Chemie einzusetzen, werden Nützlinge gefördert, wie zum Beispiel Marienkäfer gegen Blattläuse. Auch die Begrünung zwischen den Bäumen und an den Wegen und Rändern der Plantagen sowie die Anlage von Schwimminseln auf den Wasserspeichern zeigen Wirkung. Mittlerweile gibt es zum Beispiel 21 statt anfangs sieben Arten von Marienkäfern auf den Fincas. Auch sonst nimmt die Vielfalt an Tieren und Pflanzen auf den Flächen der Projektfincas deutlich zu: Sogar der seltene und scheue Fischotter wurde wieder gesichtet.

 

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Original Content von WWF Deutschland präsentiert vom Nordhessen Journal

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