Aussaat Mai: Stangenbohnen

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Allgemeines

Stangenbohnen sind Schmetterlingsblütler (Faboideae) und zählen wie Busch- und Feuerbohnen zu den Gartenbohnen. Gartenbohnen wurden ursprünglich in Mittelamerika und entlang der Anden in Südamerika kultiviert. Aufgrund ihres hohen Proteingehalts galten und gelten sie vor allem auf dem lateinamerikanischen Kontinent als Grundnahrungsmittel. Im 16. Jahrhundert wurden sie das erste Mal in Europa nachgewiesen.

Die Kletterpflanzen werden bis zu drei Meter hoch und benötigen für ihr Wachstum eine Rank- oder Kletterhilfe, an der sie Halt finden. Werden sie richtig gepflegt, kann man mit ihnen höhere Erträge als mit Buschbohnen erzielen. Zudem eignen sie sich mit ihren weißen oder lilafarbenen Blüten ebenso zur Begrünung von Zäunen oder als Sichtschutz.

Standort und Boden

Stangenbohnen stellen keine allzu hohen Ansprüche an den Boden, er sollte jedoch tiefgründig und nicht verkrustet sein. Der Standort sollte eher warm, sonnig und windgeschützt sein, da der Wind die Blüten, Hülsen und Blätter der emporkletternden Triebe leicht abknicken kann.

Aussaat und Pflanzung

Eine Vorkultur in Töpfen ist bei Stangenbohnen in der Regel nicht nötig. Wenn Sie die Hülsenfrüchte dennoch vor der Bohnenfliege schützen möchten, legen Sie drei bis vier Samen bei etwa 20 Grad Celsius in Töpfe mit acht Zentimeter Durchmesser, die mit Anzuchterde gefüllt sind, und hält die Erde gut feucht, bis die Pflanzen gekeimt sind. Wichtig: Stecken Sie bei der Aussaat einen Bambusstab in den Topf, damit die jungen Triebe sofort Halt finden. Nach dem Keimen gewöhnt man die Pflänzchen langsam an niedrigere Temperaturen.

Da Stangenbohnen sehr frostempfindlich sind, sollten sie erst nach den letzten Spätfrösten, also ab Mitte Mai und dann bis Ende Juni, ins Beet gesät werden. Die Samen keimen bereits bei einer Bodentemperatur von acht Grad Celsius – und: Je wärmer der Boden, desto schneller und gleichmäßiger keimen die Samen.

Ein Rankgerüst ist bei den Stangenbohnen unerlässlich. Die jungen Pflänzchen können an den dünnen Stäben befestigt und in die Höhe geleitet werden

Geeignete Rankhilfen: Vor der Aussaat gilt es, eine Rankhilfe zu errichten. Diese sollte etwa 30 bis 40 Zentimeter tief im Boden verankert werden, damit sie nicht so leicht umkippt. So finden die Sprossen direkt nach der Keimung daran Halt. Ideal ist ein Rankgitter mit einer Breite von 170 oder 200 Zentimetern. Pyramiden, die aus vier Rundstangen zusammengebunden oder -geschweißt sind, haben sich ebenso bewährt. Außerdem eignen sich zeltartig gebundene Bambusstäbe oder Fichtenstangen mit einer Höhe von zwei Metern und einem Durchmesser von zwei bis vier Zentimeter.

Um jede Stange sollten Sie sechs bis zehn Samen auslegen. Die Samen brauchen Sie vor der Aussaat nicht vorzuquellen. Dafür werden aber die ausgesäten Reihen anschließend gut gewässert. Stangenbohnen sollten nicht zu tief gelegt werden, eine Tiefe von ein bis drei Zentimetern genügt.

Raufaserige Schnüre aus Kokos oder Sisal, die man an einem in der Mitte stehenden Pfahl hochleitet, helfen den Stangenbohnen ebenso beim Emporklettern. Nach der Keimung beginnen sich die Bohnenranken gegen den Uhrzeigersinn um die Stangen zu winden. Dabei kann es hilfreich sein, die Pflänzchen an den Schnüren oder Stangen vorsichtig hochzuleiten, um ihnen die Anwachsphase zu erleichtern. Hierbei ist aber Vorsicht geboten: Die Triebspitzen dürfen nicht abgebrochen werden.

Pflege

Während der Zeit von der Blüte bis zum Fruchtansatz haben Stangenbohnen den größten Wasserbedarf. Auch sonst fördern ein gleichmäßig feucht gehaltener Boden und regelmäßiges Hacken den Ertrag. Das Anhäufeln trägt besonders zu Beginn der Kultur zu einem regen Wurzelwachstum bei. Staunässe sollten Sie vermeiden. Da an ihren Wurzeln sogenannte Knöllchenbakterien leben, die Stickstoff aus der Luft binden können, ist eine zusätzliche Versorgung mit (Stickstoff-)Dünger nicht notwendig.

Ernte und Verwertung

Etwa zehn Wochen nach der Aussaat können die ersten Stangenbohnen geerntet werden

Nach etwa zehn Wochen sind die Stangenbohnen erntereif. Pflücken Sie die Ranken alle zwei bis vier Tage vorsichtig durch, da häufiges Ernten den Ertrag erhöht. Ob in der Minestrone, in Eintöpfen oder als Beilage, in jedem Fall müssen die Stangenbohnen vor dem Verzehr zunächst gekocht werden, denn sie enthalten den giftigen Pflanzenstoff Phasin, der erst beim Erhitzen und Kochen zerfällt.

Krankheiten und Schädlinge

Schnecken und die Blattlaus machen den Hülsenfrüchten vor allem zu Beginn der Kultur zu schaffen. Zuweilen tritt der Bohnenrost auf. Dieser Pilz zeigt sich im Frühjahr an weißen, im Sommer an braunen Pusteln auf den Blättern und Stängeln der Stangenbohnen. Befallene Pflanzen sollten entsorgt, jedoch nicht auf den Kompost gegeben werden. Bei zu feuchter Witterung und hoher Luftfeuchtigkeit tritt Grauschimmel auf. Vorbeugend sollten Sie die Stangenbohnen möglichst luftdurchlässig kultivieren.

 

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