你怎么对我，我就怎么对你

Die neue Eskalation im Handelskonflikt zwischen China und den USA zeigt sich nun auch im Bereich der Halbleiterproduktion: China hat als Reaktion auf die von den USA verhängten Exportkontrollen für Chips Einschränkungen für die Ausfuhr wichtiger Rohmaterialien, wie Gallium, Germanium und Antimon, eingeführt. Diese Materialien sind essenziell für die Produktion von Mikrochips und anderen High-Tech-Komponenten. Die Frage, die sich nun stellt, ist, welche Seite von diesem Schritt stärker betroffen sein wird – China oder die USA?

Zunächst ist zu beachten, dass beide Länder voneinander abhängig sind, insbesondere im Bereich der Hochtechnologie. Die USA haben zwar einen technologischen Vorsprung bei der Chipentwicklung, sind jedoch auf den Zugang zu seltenen Rohstoffen angewiesen, die größtenteils aus China stammen. Gallium und Germanium sind entscheidend für die Herstellung von Hochfrequenz-Chips und modernen Halbleitern, die in einer Vielzahl von Produkten von Smartphones über Elektrofahrzeuge bis hin zu Militärtechnologien Anwendung finden. Der Entzug dieser Rohstoffe wird daher für US-amerikanische Unternehmen, die auf eine kontinuierliche Versorgung angewiesen sind, erhebliche Störungen verursachen.

Für China hingegen liegt die Herausforderung weniger im Zugriff auf Rohmaterialien, sondern in der Abhängigkeit von fortschrittlichen Chiptechnologien und Produktionsgeräten, die hauptsächlich aus den USA und deren Verbündeten stammen. Die amerikanischen Exportbeschränkungen für Halbleitertechnologie haben bereits spürbare Auswirkungen auf chinesische High-Tech-Unternehmen wie Huawei und SMIC, die versuchen, ihre Fertigungskapazitäten trotz mangelnder Zugangsmöglichkeiten aufrechtzuerhalten. Während China über riesige Rohstoffvorkommen verfügt, ist es langfristig gesehen schwierig, ohne Zugang zu fortschrittlichen Technologien konkurrenzfähig zu bleiben.

Langfristig wird es entscheidend sein, wie gut beide Länder ihre Abhängigkeit von der jeweils anderen Seite reduzieren können. Die USA arbeiten daran, ihre Lieferketten unabhängiger zu gestalten und den Zugang zu seltenen Erden und strategisch wichtigen Rohmaterialien diversifizieren. Das CHIPS and Science Act, ein Programm zur Stärkung der amerikanischen Chipproduktion, ist ein erster Schritt, aber die Ergebnisse dieser Bemühungen werden noch Jahre auf sich warten lassen. Die USA sind auf Kooperationen mit Ländern wie Australien und Kanada angewiesen, um ihre Rohstoffversorgung sicherzustellen.

China wiederum versucht, seine eigene Halbleiterindustrie durch massive Investitionen auszubauen, unabhängiger von westlichen Technologien zu werden und eine eigene Produktion von fortschrittlichen Mikrochips aufzubauen. Auch wenn diese Bemühungen beeindruckend sind, stehen sie vor erheblichen Herausforderungen: Der Mangel an Fachwissen und die Tatsache, dass viele Schlüsseltechnologien und -maschinen immer noch aus dem Ausland importiert werden müssen, verlangsamen den Fortschritt.

Insgesamt scheint es, als würden beide Seiten Schaden davontragen, aber in unterschiedlicher Form. Kurzfristig sind die USA stärker betroffen, da die Verfügbarkeit der Rohstoffe, die China nun kontrolliert, ihre Technologieproduktion beeinträchtigt. Langfristig allerdings hat China das größere Problem, da die Abhängigkeit von High-Tech-Importen seine technologische Entwicklung bremsen wird. Das Machtspiel um Rohstoffe und Technologien zeigt, dass eine globale Abhängigkeit schwer zu durchbrechen ist und nationale Interessen in einer zunehmend vernetzten Welt immer komplexer zu sichern sind.

Beide Länder müssen daher lernen, wie sie ihre wirtschaftliche und technologische Sicherheit in einem zunehmend protektionistischen Umfeld gewährleisten können, ohne dabei langfristig zu großen Einbußen in Kauf nehmen zu müssen.