Corona-Infektionen in Flüchtlingseinrichtung: Starker Anstieg der Fallzahlen in Kassel

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In der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) für Geflüchtete im Kasseler Stadtteil Niederzwehren ist eine hohe Zahl von Bewohnerinnen und Bewohnern mit dem Erreger SARS-CoV-2 infiziert. In der vergangenen Woche waren zunächst ein ehrenamtlicher Mitarbeiter und in der Folge zwei Bewohnerinnen, ein Bewohner sowie ein Kind positiv auf das Coronavirus getestet worden.

In der Folge war vom Magistrat der Stadt Kassel für alle 301 in der Einrichtung lebenden Menschen vorsorglich Quarantäne angeordnet worden. Seit Freitag, 9. Oktober, dürfen sie das Gelände nicht verlassen und werden vor Ort vom für die Einrichtung zuständigen Regierungspräsidium Gießen und beauftragten Dienstleistern versorgt. Zudem hatte die Stadt Kassel veranlasst, alle 301 Bewohnerinnen und Bewohner zu testen. Nach bisher vorliegenden Ergebnissen aus Laboruntersuchungen sind mindestens 111 Personen betroffen.

Vor allem deswegen steigt die Zahl der Corona-Infektionen in Kassel stark an. Die aktuelle 7-Tage-Inzidenz liegt unter Berücksichtigung des Ausbruchsgeschehens in der HEAE aktuell bei 94,2. Ohne Berücksichtigung dieses Ausbruchsgeschehens liegt die Inzidenz bei 42,1.

Veranstaltungen können nicht wie geplant stattfinden

„Bei dieser Lage in der Erstaufnahmeeinrichtung handelt es sich um ein besonderes Ausbruchsgeschehen, auf das wir mit der umgehenden Quarantäneanordnung bereits reagiert haben. Die Sicherung des Geländes wird bereits seit vergangenem Freitag gewährleistet“, sagt Oberbürgermeister Christian Geselle. „In einer ersten Konsequenz werden größere Veranstaltungen mit mehr als 250 Teilnehmenden bis auf weiteres leider nicht wie geplant stattfinden. Diese Maßnahme ist notwendig, um dem Anstieg der Inzidenz entgegenzuwirken. Wir beobachten die Lage fortlaufend, bewerten sie und werden entscheiden, ob weitere Maßnahmen notwendig sind.“

Nicht stattfinden wird die Internationale Waffenbörse auf dem Messegelände, die am morgigen Donnerstag eröffnet werden sollte. Dies hat die Stadt Kassel dem Veranstalter bereits mitgeteilt. Sportveranstaltungen wie die Heimspiele des KSV Hessen Kassel im Auestadion und der MT Melsungen in der Rothenbachhalle können stattfinden, allerdings ohne Zuschauer.

Vorgreiflich der ab kommenden Montag in Kraft tretenden Rechtsverordnung des Landes Hessen werden in Kassel bereits ab morgen private Feiern mit mehr als 25 Personen untersagt. Für Feiern in privaten Räumen, insbesondere in Wohnungen, wird eine Höchstteilnehmerzahl von 10 Personen dringend empfohlen.

Appell: Jede und jeder kann mit Umsicht und Besonnenheit einen Beitrag leisten

„Mit dem kurzfristigen Verzicht auf größere Veranstaltungen reduzieren wir die Möglichkeiten für das Virus, sich weiter auszubreiten. Außerdem helfen natürlich die bekannten Vorsichtsmaßnahmen und Hygieneregeln unter dem Stichwort AHA+L: Abstand halten, Hygiene durch gründliches Hände waschen, Alltagsmaske tragen und regelmäßiges Lüften. Ich appelliere an die Besonnenheit aller Menschen in Kassel. Jede und jeder muss die eigene Verantwortung ernst nehmen“, so Oberbürgermeister Geselle. „Verhalten Sie sich verantwortungsvoll und unterstützen Sie andere wie zum Beispiel Sicherheitskräfte bei ihren Bemühungen für ein geordnetes und friedliches Miteinander zu sorgen. Bleiben sie vorsichtig und rücksichtsvoll. So können Sie sich selbst und andere schützen.“

Aktuelle Informationen gibt es fortlaufend auf www.kassel.de/corona.

documenta-Stadt Kassel


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