Illegales Glücksspiel: Deutsche Banken unter Druck

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Legales Online Glücksspiel hat seit Anfang 2020 einen klaren Aufwind bekommen. Mit dem Ausblick auf die bundesweite Legalisierung von Online Casino und Online Sportwetten in Deutschland ab Mitte 2021 steigt das Interesse an Glücksspielen auf einen bisher ungeahnten Hochpunkt in der Bundesrepublik.

Doch neben der Formung der neuen Fassung des Glücksspielstaatsvertrags treten Ministerien in’s Licht, die stärkere Ahndung der aktuell gültigen Glücksspielgesetze in Deutschland fordern. Aktuell werden die Banken in Deutschland besonders in’s Visier genommen, die es Spielern durch Transaktionen ermöglichen, am Online Glücksspiel mit Echtgeld teilzunehmen.

Der deutsche Staat warnt Banken Zahlungen aus illegalen Glücksspielen zu unterlassen

Mit den Schreiben vom Ende Januar 2020 appelliert das Innenministerium aus Niedersachsen bei fünf Bankenverbänden an das Mitwirkungsverbot, das im aktuellen Glücksspielstaatsvertrag klar geregelt ist. Nimmt eine Bank stellvertretend für den Spieler Zahlungen auf das Spielerkonto oder empfängt sie Zahlungen vom Konto des Spielers, macht sich die Bank strafbar.

Mit Verweis auf eine bereits im Juni 2019 erfolgte Mitteilung mit gleichem Inhalt wird auf die Eingriffsmöglichkeiten des Staates verwiesen. Dieser kann Zahlungen mit bundesweiter Wirkung von heute auf morgen untersagen. Anreiz vieler Banken indirekt am Glücksspielmarkt teilzunehmen, sind die nicht unerheblichen Gebühren, wenn der Spieler per Kreditkarte bezahlt.

Der Glücksspielmarkt in Deutschland

Noch dauert es ca. 17 Monate bis die Legalisierung von Online Casino und Online Sportwetten auch in Deutschland eingeführt ist. Seit 2011 wird die Regulierung von Online Glücksspiel in Deutschland in die Hände des jeweiligen Bundeslandes gelegt. Als einziges Bundesland in Deutschland lizenziert Schleswig-Holstein seitdem Online Glücksspiel. Ziel ist es den Schwarzmarkt für Online Glücksspiel in Deutschland zu bekämpfen und einen klaren Verbraucherschutz in Form von Spielerschutz zu bieten.

Seit Ende Januar 2019 werden die bisher locker gehaltenen Vorgaben des aktuellen Glücksspielstaatsvertrags immer stärker angesprochen und sollen zukünftig strafrechtlich geahndet werden. Betroffene sind aktuell vor allem die Banken in Deutschland. Jüngster „Leidtragender“ der Zahlungsdienstleister ist PayPal. Zuletzt verlor der beliebte Zahlungsdienstleister vor Gericht in Ulm und musste einem Spieler seine über PayPal eingezahlten Gelder zurückerstatten. Seitdem hat sich PayPal vorerst massiv aus der Beteiligung an Online Glücksspielen in Deutschland zurückgezogen.

Weitere Einschränkungen für Spieler und Dienstleister werden fast wöchentlich veröffentlicht. So soll es ab Sommer 2021 für Spieler von Online Slotautomaten eine Einsatzbeschränkung pro Spielrunde von 1 Euro geben. Außerdem soll das Affiliate-Programm wie es bisher existiert in naher Zukunft nicht mehr möglich sein. Ob dies mit dem neuen GlüStV ab Sommer 2021 dann wirklich so ablaufen wird, zeigt sich erst in der Zukunft. Wer sich von den Marktakteuren nicht die Laune verderben lässt, verhält sich wie Playtech. Das Unternehmen bewirbt sich um eine deutsche Glücksspiellizenz und freut sich auf die Teilnahme im regulierten, fairen und Wettbewerb mit dann klaren Regeln zum legalen Glücksspiel in Deutschland.

Zukünftig soll es dem Staat und damit den Innenministerien der Bundesländer leichter gemacht werden, Zahlungsdienstleister bei Transaktionen für illegale Online Casinos zu stoppen. Mit dem in Kraft treten der neuen Fassung des Glücksspielstaatsvertrags im Sommer 2021 soll es dann auch eine zentrale Glücksspiel-Aufsichtsbehörde geben. Bisher haben sich die Bundesländer Niedersachsen, Nordrhein-Westfahlen und Hessen als Interessenten gemeldet.

 

Im Jahr 2018 waren die Marktanteile des deutschen Online Glücksspiels wie folgt verteilt:

  • 45% fielen auf private Sport- und Pferdewetten
  • 38% auf Online Casinos
  • 14% auf Online Zweitlotterien
  • 4% auf Online Poker

 

Die Glücksspiele im Jahr 2018 bis heute gelten in Deutschland als illegal, bis auf Spiele und Wetten, die von Kunden aus Schleswig-Holstein getätigt wurden. Die abschreckende Wirkung des Glücksspielstaatsvertrags von 2011 hat sich sieben Jahre danach nicht sonderlich hoch gezeigt. Grund dafür war die zum Großteil geltende „Laissez faire“-Politik der Bundesländer. Wer sicher sein möchte, dass in einem in Deutschland legalen Casino oder mit einem legalen Sportwetten Bookie gewettet wird, der sollte sich auf casinoallianz.com umsehen.

Weitere Regulierungen werden kommen

Die Anpassungen der neuen Fassung des Glücksspielstaatsvertrags wird von allen Marktakteuren noch mit gemischten Gefühlen erlebt. Auf der einen Seite sollen ab dem Sommer 2021 Online Glücksspiele in allen 16 Bundesländer legal angeboten und gespielt werden können. Andererseits sieht es aktuell so aus, als dass die bisherige Glücksspielindustrie in Deutschland neuen Herausforderungen und starken Reglementierungen bevorsteht. Diese Beschränkungen kann es bereits ab dem kommenden Jahr für Online Glücksspiele in Deutschland geben:

  • Maximale Monatseinzahlung von 1000 Euro
  • Pro Spielrunde im Slotautomat liegt der Höchsteinsatz bei 1 Euro
  • Kein paralleles Einloggen für Sportwetten/Spielen bei verschiedenen Anbietern
  • Spielerkonto / Wettkonto nur bei einem Anbieter

Einer der größten Nachteile aus Sicht des Staates ist, dass durch den aktuellen Glücksspielstaatsvertrag Steuereinnahmen aus Glücksspielen in Millionenhöhen am deutschen Fiskus vorbeigehen. Das soll sich mit dem neuen GlüStV vor allem aus Sicht der Bundesregierung ändern.


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