Zerstückelte Fischleichen: PETA fordert Musiker Till Lindemann auf, Tiere aus dem Bühnen-Programm zu streichen

Estimated read time 3 min read
[metaslider id=10234]
PETA Deutschland e.V. ist mit über einer Million Unterstützern die größte Tierrechtsorganisation des Landes und setzt sich durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise dafür ein, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.

Stuttgart, 24. Februar 2020 – Tote Tiere sind keine Kunst: Der Rammstein-Sänger Till Lindemann tourt momentan mit seinem Soloprojekt „Lindemann“ durch Europa. Bei den Konzerten zerstückelt er bei dem Song „Fish On“ Fischkörper und wirft die Leichenteile dann ins Publikum. PETA hat den Musiker nun angeschrieben und aufgefordert, Tiere – ob nun tot oder lebendig – in Zukunft aus seinem Bühnenprogramm zu streichen.

„Wir von PETA haben vollstes Verständnis für Provokationen. Wenn jedoch fühlende Lebewesen dafür leiden und sterben müssen, hat unser Verständnis ganz klar ein Ende“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Wir denken, dass Till Lindemann kreativ genug ist, in Zukunft ohne Tierleid eine spektakuläre Bühnenshow zu inszenieren.“

In dem Brief an Lindemann schreibt Breining zudem: „Ein solcher Umgang mit fühlenden Wirbeltieren ist extrem respektlos. Sicher würden Sie keine Katzen oder Hühner oder andere Wirbeltiere zerstückeln und ins Publikum werfen, warum dann Fische? […] Wir möchten Sie nachdrücklich darum bitten, auf Ihren anstehenden Konzerten künftig keine Fische mehr ins Publikum zu werfen.“



Hintergrundinformationen zu Fischen
Wissenschaftliche Studien belegen, dass Fische ein reiches Sozialleben haben, mit Artgenossen und anderen Fischarten oder Kraken bei der Jagd kooperieren, über Laute und Körpersprache kommunizieren [1].

Akustische Aufnahmen zeigen, dass australische Rifffische in der Morgen- und Abenddämmerung sogar gemeinsam im Chor singen [2]. Viele Fische sind auch ausgesprochen schlau, denn sie erkennen sich wie Schimpansen im Spiegel [3] und benutzen Werkzeuge [4]. Das Wichtigste aber: Fische fühlen ebenso Schmerzen wie andere Wirbeltiere auch [5].

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

 [1] Jonathan Balcombe (2016), Was Fische wissen. Wie sie lieben, spielen, planen: unsere Verwandten unter Wasser. / What a Fish Knows: The Inner Lives of Our Underwater Cousins, 336 Seiten. 

[2] Bioacoustics, DOI: 10.1080/09524622.2016.1227940.

[3] PLOS. “Fish Appear to Recognize Themselves in the Mirror.” ScienceDaily. ScienceDaily, 7 February 2019.
[4] Bernardi, G. The use of tools by wrasses (Labridae). Coral Reefs 31, 39 (2012). https://doi.org/10.1007/s00338-011-0823-6
[5] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013. 

Weitere Informationen:
PETAZWEI.de/Till-Lindemann-bewirft-Publikum-mit-toten-Tieren
PETA.de/Themen/Fische


PETA Deutschland e.V. ist mit über 1,5 Millionen Unterstützern die größte Tierrechtsorganisation des Landes und setzt sich durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise dafür ein, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.


[metaslider id=20815]

More From Author

+ There are no comments

Add yours

Wir freuen uns über Kommentare