Taubenquälerei macht Tierschützer fassungslos

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Deutscher Tierschutzbund nimmt Städte in die Pflicht

 

Vergiftet oder mit Pfeilen durchbohrt: in Mainz und Aachen ist es zuletzt zu extremen Fällen gequälter und getöteter Stadttauben gekommen. Vor diesem Hintergrund fordert der Deutsche Tierschutzbund im Rahmen seiner Kampagne #RespektTaube erneut ein durchdachtes Taubenmanagement in deutschen Städten. Auch um den Übergriffen durch Privatpersonen vorzubeugen, müssten die Städte Sorge für ein harmonisches Miteinander von Mensch und Tier tragen und die Bestände endlich nachhaltig und tierschutzgerecht regulieren.

 „Solche schockierende Meldungen wie aus Mainz und Aachen erreichen uns leider immer wieder. Die Tatsache, dass Tauben in den Innenstädten regelrecht bekämpft und fälschlicherweise als „Schädlinge“ dargestellt werden, dient wohl auch vielen Privatpersonen als Freifahrtschein zur Tierquälerei“, kommentiert Leonie Weltgen, Fachreferentin für Artenschutz beim Deutschen Tierschutzbund. Die Tierschützer fordern daher von den Städten eine nachhaltige und tierschutzgerechte Bestandsregulierung der Taubenpopulation: „Eine friedliche Koexistenz von Mensch und Taube ist möglich – die Städte müssen sich nur endlich dafür entscheiden. Die Taubenqual muss ein Ende haben“, so Weltgen.

Der Deutsche Tierschutzbund setzt sich für einen flächendeckenden Einsatz von Taubenhäusern ein, der den Tauben artgerechtes Futter und attraktive Nistmöglichkeiten bietet, in denen Eier durch Attrappen ausgetauscht werden können. Die Zahl der Tauben und damit Konflikte mit Menschen können so dauerhaft verringert werden. Zudem sollten kontrollierte Fütterungsplätze an „Brennpunkten“ eingerichtet werden. Ebenso wichtig ist eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit sowie die Beratung und Einbeziehung der Bürger*innen, um den Weg für ein respektvolles Miteinander zu ebnen. Im Rahmen seiner aktuellen Kampagne #RespektTaube (www.tierschutzbund.de/taubenschutz) räumt der Deutsche Tierschutzbund selbst mit Vorurteilen gegenüber Tauben auf.

Grausamer Fall in Hamm

Wie wenig Wert Tauben oftmals haben, zeigte sich kürzlich auch bei einem Fall in Hamm: Dort wurden fast einem Dutzend Tauben – vermutlich bei lebendigem Leib – die Beine abgerissen bzw. abgeschnitten. Laut Medienberichten ist es möglich, dass ein Brieftaubenzüchter seine Tiere loswerden wollte, da mit den Beinen auch die Ringe entfernt wurden. „Die Brutalität des Täters ist erschreckend. Wir hoffen, dass dieser Fall noch zur Aufklärung gebracht wird“, so Weltgen. Tierquälern droht eine Geld- oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.


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