Tilidin wird zur neuen Modedroge unter „jungen Männern“…

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Eigentlich ist Tilidin ein industriell erzeugtes Opiat, das medizinisch zur Schmerzlinderung verabreicht wird und nur 20% der Stärke von Morphium hat. Mit anderen Medikamenten lässt es sich neutralisieren, sodass man es bedarfsgerecht dosieren kann. Selbst im Körper des Patienten.

Nur sollte man es nicht mit anderen Medikamenten oder Alkohol zusammen nehmen, da sich die Wirkung sonst potenzieren kann. Oder Nebenwirkungen auftreten, die vom originären Hersteller und Gesetzgeber nicht gewollt sind.

Dass sich dieses Mittel schon allein deshalb als Droge eignet ist die Tatsache, dass es industriell hergestellt werden kann. Eigentlich in jedem einigermaßen kläglich ausgerüstetem Labor.
Und daher ist es nicht verwunderlich, dass es gerade jetzt, aus dem Osten kommend, Einzug in die deutsche Drogenszene nimmt. Als billiges Rauschmittel mit Supermanneffekt. Letzterer kommt in der Wechselwirkung mit Alkohol zu Stande. Das Gefühl unbesiegbar zu sein. Alles zu können. Alles erreichen zu können. Zusätzlich zu dem Umstand, auch mehr vertragen zu können…

Leider macht dieses Zeug abhängig. Und das Gefühl trotz unterem Ende der Gesellschaft doch etwas wert zu sein, trotz fehlender Perspektive dennoch stark zu sein, schafft hier das Bedürfnis dieses gute Gefühl zu wiederholen.

Und da Drogensüchtige durch die Bank das ein oder andere psychische Problem haben, weil mit normaler Einsicht der ungeregelte und eigenverantwortete (Dauer-)Konsum sonst nicht stattgefunden hätte, ist die Gefahr sehr hoch auch mit dieser neuen Droge abzurutschen. Wie bei Crystal Meth oder anderen synthetischen Designerdrogen. Nur in diesem Fall auf einer sehr billigen Basis.

Und hier ist die eigentliche Gefahr. Tilidin ist spottbillig. Aufgrund des widerlichen Eigengeschmacks aber nur in Verbindung mit Alkohol und/oder Softdrinks trinkbar.

Dass es in diesem Zusammenhang, auch unter dem Gesichtspunkt gruppendynamischer Prozesse, dann schnell zu „Ausrastern, „Auffälligkeiten“ und Aggressionen kommen kann lernen wir gerade jeden Tag aufs Neue. Augsburg ist da kein Einzelfall mehr.

Und mit dieser neuen Droge, die gerade Berlin in profitablen Massen erreicht, könnte sich das Problem verstärken. Hier ist schon jetzt besonders zu beobachten, dass Migranten und die schon hier lebende dritte Generation ehemaliger Migranten diese Droge vermehrt nutzt.

Der Teufelskreis ist vorgezeichnet. Perspektivlosigkeit aufgrund schulischer, sprachlicher und sozialer Mängel. Rottenbildung Gleichgesinnter. Tolerante Sozialpädagogik und –romatik auf der anderen Seite mit zu viel Toleranz und zu wenig Stoppeffekt. Gern in Verbindung mit einer verständnisvollen Justiz samt zugehörigem Jugendamt. Das führt letztlich zu einer Spirale, die von den dann abhängigen als „Weicheigesellschaft“, schwacher Staat und einer dann angenommenen eigenen Überlegenheit wahrgenommen wird. Eben weil dem Treiben kein Einhalt geboten wird. So verschärft sich der Konflikt und die dann – wie auch in Augsburg – sichtbaren Folgen.
Und dass dann selbst in Extremis keine nachdrücklichen Urteile kommen, zeigen die Anklagen und Urteile in der deutschen Justiz. Eben weil Täter drogenabhängig sind werden mildernde Umstände angenommen. Eine Krankheit (Drogensucht) vordergründig gesehen. Oder gar eine psychische Erkrankung schlechthin als schuldmildernd angenommen. Wie bei den Zugschubsern und anderen Verbrechern.

Das ist Quatsch. Wer Drogen zu sich nimmt, die sein Verhalten und Denken manipulieren, sie sogar exakt dafür zu sich nimmt, um sich besser, stärker, schlauer zu fühlen, und dadurch Straftaten verübt, sollte nicht mit Milde rechnen dürfen. Im Gegenteil. Das ist wie mit Waffen aus dem Fenster zu schießen weil es Spaß macht. Man will zwar keinen treffen. Tut einem auch echt leid, wenn. Aber, so what? Man war doch im Waffenrausch. Konnte nichts dafür…

Dass nun schon Polizisten hinterrücks niedergestochen werden, selbst Schutz brauchen, ist kein gutes Signal an eine Gesellschaft, die im Schnitt immer älter wird. Damit selbst individuell täglich schwächer wird. Zum möglichen Opfer wird.

Und daher sollte, auch gerade im Anbetracht des ohnehin schon sich radikalisierendem politischen Klimas, davon abgesehen werden, den beiden politischen Flügeln weitere Munition in die Hand ihrer ideologischen Vertreter zu geben.

Und noch etwas. Drogenkonsum ist nie gut. Egal ob Alkohol oder Nikotin. Aber ganz besonders die Drogen, die um ein Vielfaches stärker sind. Aus diesem Grunde sind nicht nur Dealer das Problem. Sondern jeder, der sie ihnen abkauft. JEDER. Ohne Ausnahme. Und ohne erklärende Ausrede.

Carl Lagerfeld sagte einmal, dass wer mit einer Jogginghose auf die Straße geht, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Schauen wir uns einmal um. Und schauen, was diese Gestalten noch so alles tun. Und das Schlimme: diese Art Kontrollverlust benötigt noch nicht mal mehr eben diese Jogginghose an sich…

Pressemitteilungen, die mit „jungen Männern“ anfangen – und leider viel zu oft dann auch inhaltlich enden – werden durch diese Droge mit Sicherheit bald häufiger zu lesen sein.


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