NABU: Die Verkehrswende gemeinsam gestalten

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NABU – Anlässlich seiner heutigen Konferenz „Sozialverträgliche Verkehrswende“ drängt der NABU auf die Entwicklung einer Roadmap für die anstehenden Umwälzungen des Mobilitätssektors. Der NABU startete einen entsprechenden Dialogprozess und rief dazu auf, die Verkehrswende als gesamtgesellschaftliches Großprojekt zu begreifen, das nur im Verbund wesentlicher Akteure gelingen kann. Dabei kommt der Zivilgesellschaft dabei eine entscheidende Rolle als Vermittler zwischen den unterschiedlichen Interessenlagen zu, die es aktiv auszufüllen gelte. Ziel soll sein, die teilweise unterschiedlichen Positionen von Gewerkschaften, Umwelt- und Sozialverbänden einander weiter anzunähern und so einen gerechten Übergang in ein zukunftsfähiges Mobilitätssystem zu organisieren. Nur so kann auch einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft angesichts der enormen Herausforderungen vorgebeugt werden.

Die Verkehrswende kann nur gemeinsam gelingen. Und sie lässt sich nicht von Berlin aus am Reißbrett planen. Es müssen zentrale Weichenstellungen wie der Abbau umweltschädlicher Subventionen für fossile Kraftstoffe oder ein Ende der Vorrangstellung des Autos vorgenommen werden. Das Entscheidende aber wird sein, den Transformationsprozess und den damit verbundenen Strukturwandel in der Fläche zu organisieren.

Der NABU möchte seinen Teil zum Gelingen dieses großen Vorhabens beitragen. Dabei müssen die Anliegen der Hunderttausend Beschäftigten der Automobilindustrie ebenso berücksichtigt werden, wie die Frage nach inklusiver, verlässlicher und bezahlbarer Mobilität. Dann können die Klimaschutzmaßnahmen im Verkehrssektor schnellstmöglich und umfassend wirksam werden. Eine sozial gerechte Verkehrswende muss und kann diesen gleichberechtigten Ansprüchen entsprechen.

Bisher war die politische Debatte vor allem von einem gegeneinander Ausspielen von Klimaschutz- und Arbeitnehmerinteressen geprägt. Auch die Frage nach der Sozialverträglichkeit von Klimaschutzmaßnahmen wurde teils dazu instrumentalisiert, am bestehenden System festzuhalten, obwohl dieses selbst erhebliche soziale Verwerfungen zementiert. Das Ergebnis davon lässt sich heute besichtigen: Beim Umbau des Mobilitätssektors gibt es kaum Fortschritte. Die Verkehrspolitik hinkt beim Klimaschutz massiv hinterher und diskriminiert sozial Benachteiligte und schwächere Verkehrsteilnehmer*innen. Währenddessen setzt die Autoindustrie durch ihr zögerliches Vorgehen beim Umstieg auf emissionsfreie Antriebe ihre Zukunftsfähigkeit aufs Spiel. Über die enormen Kosten eines solchen Umbaus, geschweige denn eine effiziente Gegenfinanzierung der nötigen Investitionsprogramme, ist dabei noch gar nicht gesprochen worden. Die Roadmap, die auf der Konferenz von allen Partnern entwickelt werden soll, sieht der NABU als einzigen erfolgsversprechenden Ansatz.

An der NABU-Konferenz „Die Verkehrswende sozialverträglich gestalten“ nehmen unter anderem Vertreter*innen von IG Metall und ver.di, vom Sozialverband Deutschland, dem Deutschen Städtetag, der evangelischen Kirche und Umweltverbänden sowie Wissenschaftler*innen teil.

 

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