Aufwachsen mit tierischer Begleitung – Kinder profitieren von Tieren in der Kita

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Kassel (ots) In einigen Kinderbetreuungseinrichtungen von Impuls Soziales Management sind Tiere fester Bestandteil des Kita-Alltags. Ramona Albers, Einrichtungsleitung der dSPACE Dötze aus Paderborn, berichtet darüber, wie Tiere beim Aufwachsen unterstützen können. In welcher Gesellschaft und unter welchen Bedingungen müssen Kinder heute die ‘Aufgaben des Großwerdens’ meistern? Inwiefern können Tiere einen Beitrag zu einer gesunden Entwicklung von Kindern leisten? Können Kinder bereits Verantwortung für ein Tier tragen? Und welches Tier ist das Richtige?

Die gesellschaftlichen Bedingungen und Anforderungen an Kinder unterscheiden sich heutzutage stark von denen vorangegangener Generationen. Die bedeutsamen Modernisierungstendenzen, vor allem im Umgang mit Medien, beeinflussen die Entwicklungsbedingungen stark. Es darf trotz der Modernisierung nicht außer Acht gelassen werden, welches Rüstzeug Kinder dazu benötigen, um sich in der modernen Lebenswelt zurechtzufinden. Tiere können sehr viel dazu beitragen, kindliche Ressourcen zu stärken. Früher, in Zeiten von Großfamilien mit Haus und Hof, waren der Umgang und die Versorgung der Tiere ein unumgänglicher Bestandteil eines jeden Tages. Kinder durften nicht nur, sondern mussten ihren Beitrag im System Familie leisten und konnten sich so in ihrem Handeln selbstständig ausprobieren. Kann das Kind in einer alltäglichen Lebenssituation agieren, wird durch seine Einbeziehung in die Handlungen des Erwachsenen seine Selbstlernkompetenz als einer der wichtigsten Bestandteile der Persönlichkeitsentwicklung gefördert.

Profitieren vom Umgang mit Tieren

Wahrnehmbare Veränderungen bei den Kindern im Verhalten während und nach der Arbeit mit Tieren sind leider noch nicht intensiv und repräsentativ erforscht. In der tiergestützten Pädagogik noch weniger, als in der Therapie. Durch tägliche Beobachtungen in Form von Videosequenzen, Fotos und auch im direkten Austausch mit den Kindern können wir als pädagogische Fachkräfte in unserer Einrichtung dennoch einige Veränderungen feststellen. Im Umgang mit Tieren zeigen sich Kinder über einen längeren Zeitraum intensiver konzentriert und fokussiert. Sie sind bestärkt in ihrem eigenen Handeln und trauen sich mehr zu, z.B. das Tier selbstständig zu versorgen. Die Kinder sind sehr stolz auf ihre Leistungen, eigenständige Handlungen in Bezug auf die Tierversorgung, wie füttern, saubermachen, Spaziergänge etc.

Die Tiere sind Eisbrecher und soziale Katalysatoren: Sie können Kinder darin fördern, Blickkontakt zu halten und die Kommunikationsfähigkeit steigern. Die Position eines zuverlässigen und geduldigen Zuhörers finden Kinder oft in einem Tier, da diese nicht werten. Die Beziehungsanbahnung bzw. Bindung kann durch Tiere gefördert werden. Die sozial-emotionale Entwicklung von Kindern wird ebenfalls positiv beeinflusst; Kinder lernen, ihre Gefühle zu balancieren und zu kontrollieren im Umgang mit einem Tier. Der beliebte Begleiter wird als Zufluchtsort gesehen: Kinder empfinden ein Tier als Tröstung, da Tiere sprechen und verstehen können ohne Worte. Tiere beeinflussen die Entwicklung der Resilienz positiv, d.h. emotionale und kognitive Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Die positive Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen (Selbstwirksamkeit) ermutigt Kinder, ihre Lebenswelt aktiv zu erforschen. Tiere sind außerdem Motivatoren und machen mobil. Sie regen zu motorischer Bewegung an und können sich positiv auf die Körperspannung von Kindern auswirken, z.B. beim Reiten, beim Spazierengehen oder beim Streicheln. Es gilt als erwiesen, dass Kinder positive Beziehungserfahrungen mit Tieren auf zwischenmenschliche Beziehungen übertragen.

Welches ist das richtige Tier für uns?

Für den Einsatz in der Kindertagesstätte eignen sich Tiere mit einem ruhigen Wesen. So ist es einfacher für Kinder, Vertrauen zu fassen und mindert gegebenenfalls die Angst. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Tiere menschenbezogen und gut sozialisiert sind, damit sie den Kindern gelassen begegnen. Da Tiere bei Kindern den Anreiz schaffen, diese anzufassen, sollte besonders im Elementarbereich darauf geachtet werden, Tiere auszuwählen, die direkten Körperkontakt und Streicheleinheiten genießen. Je nach individuellem Charakter und räumlichen Begebenheiten einer Kindertageseinrichtung eignen sich Ziegen, Hühner, Hunde, Meerschweinchen, Hasen, Ponys oder Esel.

In unserer Kindertagesstätte ermöglichen wir den Kindern den Umgang mit einem speziell ausgebildeten Hund und bieten gezielte Angebote, die ausschließlich in Anwesenheit des geschulten Besitzers sowie den pädagogischen Fachkräften erfolgen.

Die Anschaffung eines Tieres muss gut überlegt sein – im privaten wie auch im pädagogischen Bereich. Rahmenbedingungen wie die Unterbringung, Versorgung, Kosten und Zeit gilt es im Vorfeld zu klären. Klare Absprachen in der Familie oder im Team sind eine Grundvoraussetzung, denn die Anschaffung sollte eine gemeinsame Entscheidung sein und von allen mitgetragen werden können. Kinder zeigen anfangs großes Interesse und verlieren mit heranwachsendem Alter in unterschiedlichen Phasen die Lust an der Verantwortung für ein Tier. Der Auftrag der Eltern ist es, die Kinder stätig zu motivieren und die Versorgung des Tieres zu gewährleisten.

Über Impuls Soziales Management

Impuls Soziales Management ist ein bundesweit tätiger Träger von derzeit 38 betrieblichen und öffentlichen Kinderbetreuungseinrichtungen. Als Dienstleister steht Impuls Unternehmen und Kommunen seit 25 Jahren beratend beim Aufbau und bei der Optimierung von Kitas zur Seite. Zu den Kunden zählen Großkonzerne wie die Daimler AG, die Volkswagen AG und RWE ebenso wie mittelständische Unternehmen. Knapp 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für Impuls im Einsatz, davon rund 40 in der Zentrale in Kassel. Weitere Informationen unter www.e-impuls.de

 

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Original-Content von: Impuls Soziales Management GmbH & Co. KG, übermittelt durch das Nordhessen Journal

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