„Ab in die 80er!“ – Sonderausstellung im Stadtmuseum Kassel dokumentiert Alltagskultur, Politik und Zeitgeschehen

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31. Oktober 2019.

Ronald Reagan, Michael Gorbatschow, Stonewashed Jeans, Neue Deutsche Welle und Frank Elstner – die 1980er Jahre waren ein ikonisches Jahrzehnt voller noch heute nachwirkender politischer und popkultureller Entwicklungen. An dessen Ende steht ein singuläres Ereignis, das die Welt veränderte: der Mauerfall.

30 Jahre später präsentiert das Stadtmuseum Kassel nun die Ausstellung „Ab in die 80er!“, die am Freitag, 1. November, eröffnet und bis zum 6. September 2020 zu sehen sein wird. Hunderte Objekte von mehr als 70 Leihgeberinnen und Leihgebern dokumentieren die Alltagskultur, die Politik und das Zeitgeschehen der 1980er Jahre aus Sicht einer westdeutschen Stadt im ehemaligen „Zonenrandgebiet“.

Kulturdezernentin Susanne Völker hält dazu anlässlich der Pressekonferenz fest: „Die Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern, die als Leihgeber von Objekten aktiv in die Ausstellungskonzeption einbezogen waren, ist ein besonderes Merkmal dieser Sonderausstellung. Aus einer Vielzahl persönlicher Erinnerungsstücke, Schnappschüssen aus Familienalben und Zeitzeugenberichten wird hier ein weiter Themenhorizont eröffnet.  Für alle, die das Jahrzehnt erlebt haben, ebenso wie für die später Geborenen werden das Zeitgeschehen, die Kultur und das Lebensgefühl der 80er Jahre lebendig.“  

Zauberwürfel, Schwarzwaldklinik, Walkman, Vokuhila, Schweißbänder, Discoroller…
So bunt, vielfältig und kurios waren die 1980er Jahre. Auch war es ein politisch bewegendes Jahrzehnt: der Kalte Krieg, saurer Regen und das Leben in zwei deutschen Staaten beschäftigten die Menschen. Viele Menschen gingen gemeinsam für Arbeit, Naturschutz und Frieden auf die Straße, sie protestierten gegen Aufrüstung und Atomenergie. Zugleich fieberten sie bei Live-Übertragungen wie den Wimbledon-Siegen von Boris Becker und Steffi Graf mit und ließen sich von Wetten dass…?, Dallas und E.T. unterhalten. Man tanzte zu Musik von Madonna, Modern Talking und Beastie Boys und tauchte ein in die digitalen Spielwelten von Pac-Man oder Donkey Kong. Zu den Modetrends gehörten Schulterpolster, Leggins und Neonfarben.

„Wer wie ich in den 80er Jahren zuerst auf dem Moped, später im ersten eigenen Auto gesessen hat, wer in dieser Zeit des Kalten Krieges bei der Bundeswehr war und dann im Studium die Grenzöffnung hautnah erlebt hat – dem bleibt dieses Jahrzehnt in Erinnerung wie kein anderes! Bis heute sind die Musik, die Auswirkungen der damaligen Politik und der Technikentwicklung für uns prägend; deshalb spüren wir im Stadtmuseum dieser Zeit facettenreich und anschaulich nach!“

Die Ausstellung führt wichtige Stationen des Jahrzehnts anschaulich vor Augen: So steht ein abgesperrter Sandkasten symbolisch für die Folgen des Super-GAUs von Tschernobyl, ein Trabi für die Grenzöffnung 1989 und den anschließenden Besuch der DDR-Bürgerinnen und-Bürger in Kassel. Besucherinnen und Besucher können die packenden Zeitzeugen-Erinnerungen in Form von original Tondokumenten nachvollziehen. An Mitmachstationen können Musiktitel erraten, eigene Forderungen zum Thema Umwelt gestaltet oder der Mode-Look der Zeit wiederentdecket werden.

Begleitet wird die Ausstellung von einer umfangreichen Vortrags-, Veranstaltungs- und Filmreihe.

Weitere Informationen unter: www.kassel.de/80er


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