Die Lausitz in Brüssel

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Bürgermeister*innen aus Kohleregionen ganz Europas fordern bessere Unterstützung seitens der EU für den klimafreundlichen und sozialverträglichen Wandel ihrer Heimat. Dazu überreichen sie am Mittwoch eine gemeinsame Erklärung an die Kommission in Brüssel, in der sie sich klar zu den Pariser Klimaschutzzielen bekennen und für eine sogenannte Just Transition Hilfe struktureller wie finanzieller Art beantragen. „Klimaschutz ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit: einerseits, was die Folgen der Klimakrise betrifft, die manche härter treffen als andere. Andrerseits, was den Wandel hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaftsweise anbelangt, der den Menschen neue Perspektiven eröffnen kann und muss“, sagt Juliette de Grandpré, Klimaexpertin beim WWF Deutschland. Sie leitet in Zusammenarbeit mit den WWF Büros in Bulgarien, Griechenland und Polen ein Projekt zur Just Transition, in dessen Rahmen die Erklärung der Bürgermeister*innen entstanden ist.

Die EU steht in der Pflicht, mehr für den Klimaschutz und den gerechten Strukturwandel zu tun. Dazu muss gehören, den Beitrag der EU zum Pariser Klimaabkommen zu erhöhen. Immerhin hat sich die Kommission bereits dafür ausgesprochen, die EU bis 2050 treibhausgasneutral zu machen. Um Kohleregionen zu helfen, Emissionen zu verringern und ihre Wirtschaft umzustrukturieren, möchte sie einen sogenannten Just Transition Fund einrichten. Dabei wird es darauf ankommen, ausreichend neue Mittel bereitzustellen und diese unter Beteiligung der lokalen Akteure zu verwenden, um Gemeinden auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft zu unterstützen. „Für eine erfolgreiche Energiewende in der EU ist die Zusammenarbeit zwischen europäischer, nationaler und regionaler Ebene extrem wichtig“, sagt de Grandpré vom WWF. „Mit der Erklärung der Bürgermeister*innen wird die Stimme der Menschen vor Ort lauter – und so hoffentlich auch in Brüssel Gehör finden.“

Insgesamt 41 Bürgermeister*innen aus 9 Ländern haben die Erklärung unterschrieben, 2 von ihnen werden sie am Mittwoch im Rahmen eines Treffens der „Coal Regions in Transition Platform“ Klaus-Dieter Borchardt von der Generaldirektion für Energiepolitik der europäischen Kommission übergeben. Unter ihnen ist Torsten Pötzsch, Oberbürgermeister von Weißwasser in der Lausitz. „In Weißwasser sind noch die Auswirkungen des Strukturbruchs der 1990er zu spüren, vor allem durch die große Abwanderung. Wir stellen uns als Region der Herausforderungen der Energiewende, können dieser aber nicht allein umsetzen. Unsere Erklärung zeigt, dass Bürgermeister sich dazu gemeinsam mit nationalen und europäischen Entscheidern engagieren möchten. Wir wünschen uns, dass die EU und die nationalen Entscheidungsträger uns zuhören und mit uns an einem erfolgreichen Wandel in allen Kohleregionen Europas arbeiten“, so Pötzsch.

 

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Original Content von WWF Deutschland, präsentiert vom Nordhessen Journal

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