Weserbund begrüßt das Aus für die Oberweserpipeline

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Interessenverband: Guter ökologischer Zustand von Werra und Weser ist nicht verhandelbar

Vor den Gesprächen erkundeten Vertreter von Unternehmen, Verbänden, Kommunen und Bundesländern beim „Wesertag 2019“ die Sehenswürdigkeiten von Stadt Bad Karlshafen.

Bad Karlshafen. Der Landkreis Kassel war in diesem Jahr Gastgeber für den jährlichen „Wesertag“. Im Mittelpunkt des vom Weserbund veranstalteten Treffens von Vertretern von Unternehmen, Verbänden, Kommunen und Bundesländern in Bad Karlshafen standen diesmal die Perspektiven der Oberweser und die Frage der Vereinbarkeit von Tourismus und Naturschutz.

In seiner Ansprache erinnerte Landrat Uwe Schmidt daran, dass der Tourismus ein traditionell wichtiger Teil der regionalen Ökonomie an der Oberweser und im Weserbergland ist. Es gelte zeitgemäße Erholungsangebote anzubieten, um im Wettbewerb mit anderen Urlaubsdestinationen konkurrieren zu können. Bereits jetzt erziele der Bereich um Bad Karlshafen im Tourismus einen Bruttoumsatz von rund 65 Millionen Euro, so Schmidt, der Mitglied im Vorstand des Weserbundes ist.

In diesem Zusammenhang verwies der Landrat auch auf die zahlreichen Anstrengungen zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur. Wie etwa den wiederaufgebauten Barockhafen, die Verbesserung der flussbegleitenden Radwege und den neu geschaffenen Naturpark Reinhardswald.

Tiefe Sorge hätten vor diesem Hintergrund die Pläne von K+S bereitet. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Weserbundes, Uwe Beckmeyer, begrüßte Schmidt daher die Entscheidung der der Ministerinnen und Minister der Flussgebietsgemeinschaft Weser die Genehmigung für den Bau des Oberweserpipeline nicht zu erteilen. Eine Einleitung von Salzabwasser aus der Kaliproduktion über eine Fernleitung in die Oberweser stellt, so führte Beckmeyer aus, „keine Lösung der Probleme dar, sondern verlagert sie nur von der Werra in die Weser“. Erforderlich seien grundsätzliche Lösungen, die zu einer nachhaltigen Verbesserung der Situation beider Flüsse führen. K+S müsse weiterhin in die Pflicht genommen werden, diese Maßnahmen konsequent umzusetzen.

Beckmeyer wies ausdrücklich darauf hin, dass auch wenn im Juni diesen Jahres die EU-Kommission das Vertragsverletzungsverfahren wegen Nichteinhaltung der Wasserrahmenrichtlinie aufgrund von Salzeinleitungen der Kaliindustrie in Werra und Weser eingestellt hatte, das Ziel „den guten ökologischen Zustand der Werra und Weser bis 2027 zu erreichen“, aus Sicht des Weserbundes, „nicht verhandelbar ist“.

Hintergrund:

Der Weserbund ist ein gemeinnütziger Interessenverband. 1921 gegründet, versteht sich der Weserbund als grenz- und fachüberschreitende Lobby für die Entwicklung des Weserraumes von Thüringen und Nordhessen über das Weserbergland bis zur Nordsee. Zu seinen Zielen gehört der Erhalt und die Pflege der Landschaften an der Weser, die Wasserführung der Weser zum Zweck des Hochwasser- und des Küstenschutzes, die Verbesserung der Gewässerqualität und des Naturraumes Weser, die Förderung der Rad- und Wanderwege für die Erholung der Bevölkerung im Sinne der Landschaftspflege sowie die Verbesserung der Nutzung der umweltfreundlichen und sicheren Wasserwege zur Entlastung der Verkehrswege zu Lande.

LANDKREIS KASSEL


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