Jeder kann kochen, er braucht nur Mut: Auflauf mal anders

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Halle a.d. Saale (sb) – Morgens und einen schönen Gruß aus der Küche von „The Cook “

Damit ihr euch nicht erst das Rezept durchlesen müsst, um am Ende zu erfahren was Ihr braucht, mache ich es heute einmal anders. Ihr bekommt die Zutaten von mir als erstes und könnt euch beim Lesen derer, schonmal euer Köpfchen zerbrechen, was es heute gibt. Es kam mir zu Ohren, dass ihr nicht immer Fisch oder Fleisch mögt und daher habe ich mir gedacht, es gibt mal etwas Vegetarisches. Wenn Ihr allerdings veganer seid, dann müsst ihr auf zwei Sachen verzichten oder die notwendigen Ersatzstoffe verwenden, Denn Sahne und Speisestärke lassen sich heutzutage auch ersetzten.

Die Zutaten sind einfach:

500 g Kartoffeln, vorwiegend festkochend

250 g rote Bete

250 g Rosenkohl

250 g Schwarzwurzel

0,5  l  Sahne, min. 32 % Fett, vegan Gemüsebrühe

100 – 150 g Speisestärke

Salz. Pfeffer, Muskat, Chili.

Das ist einer meiner liebsten Aufläufe und die Leute reißen sich immer drum, um noch den letzten bissen aus der Form zu bekommen. Aber wir kommen jetzt mal zum Rezept, denn ich denke bei den Zutaten wundern sich einige wie das ganze am Ende wird.

Zuerst vermengt Ihr die Sahne mit der Stärke und den Gewürzen in einer Schüssel zu einer sämigen Masse. Die müsst Ihr unbedingt abschmecken, denn wenn die Stärke vorschmeckt, ist genug, wenn es leicht überwürzt, versalzen, schmeckt, ist es gut. Die Stärke dient zum Binden des Auflaufs und die Gewürze ziehen beim Garen in das Gemüse ein. Daher schmeckt unbedingt ab, denn seid Ihr zu lasch, schmeckts später nach gar nix.

Jetzt fragt Ihr, warum nimmt der Koch unbedingt Stärke und keine Eier. Die Antwort ist ganz einfach: Ich mag meinen Auflauf schön schlotzig, ähnlich einem Risotto. Ihr könnt natürlich auch Eier nehmen, aber mir wird der Auflauf dann aber zu fest. Hinzu kommt dann auch noch, dass Ihr eine Sauce zu der festen Masse kochen müsstet und da wir ja bekanntlich alle faul sind wenn es um das kochen geht, wollen wir diesen extra Schritt vermeiden, aber an die fleißigen da draußen, wenn Ihr den Schritt machen wollt, müsst ihr noch etwas auf meine Saucenrezepte warten, die kommen später. Wenn Ihr alles zusammengerührt habt, dann geht die ganze Masse in eine Auflaufform. Bedeckt ca. 5mm der Form, aber achtet auf die Größe der Form, denn habt ihr nur eine etwas kleinere dafür höhere, müsst ihr mehr in die Form geben.

Jetzt geht’s ans Putzen der Gemüse. Um es einfach zu machen und Abwasch zu sparen, fange wir mit dem Rosenkohl an. Einfach nur den Strunk abschneiden und die Äußeren unschönen Blätter abnehmen, aber die Blätter nicht wegwerfen, die brauchen wir später noch. Dann schält die rote Bete, am besten mit Handschuhen, denn sonst sehen eure schönen Hände nach einem Massaker aus. Dann schält ihr eure Kartoffeln. Die Schwarzwurzeln kommen erst zum Schluss. Sie oxidieren bei Kontakt mit Sauerstoff, werden also unansehnlich braun, was aber dem Geschmack keinen Abbruch tut. Die Stangen werden gewaschen und mit dem Sparschäler geschält und gleich in kaltes Wasser gelegt, da laufen sie nicht an.

Wenn Ihr jetzt, nachdem Ihr alles geputzt habt, die Form befüllen wollt seid bitte nicht Holzhacker Jim, der alles grob zerhäckselt und dann reinwirft. Zum einen sieht es optisch, naja aus und was schlimmer ist, die Garzeiten stimmen nicht und euer Auflauf wird ein Desaster. Ihr müsst das Gemüse in dünner Scheiben schneiden, optimal wäre ein Millimeter. Als Tipp fürs schneiden; Schneidet eine Seite der Kartoffel bzw. der Roten Beete ab, dann steht sie besser beim Schneiden. Wenn euch das zu gefährlich ist, könnt ihr natürlich, soweit vorhanden, auch eine Mandoline oder einen Alles-Schneider  verwenden.

Als erstes gebt Ihr die Schwarzwurzeln in die Auflaufform. Über diese erste Deckschicht stellt Ihr als erstes die Kartoffelscheiben, dann die rote Beete, wieder Kartoffelscheiben und dann eine Schicht Rosenkohl. Dies wiederholt Ihr solange bis alles verbraucht ist. Wie vorhergesagt, es kommt auf eure Auflaufform an. Das Ganze füllen wir dann mit der Sahnemasse auf und klopfen die Form auf die Arbeitsfläche damit die Sahne überall hinfließen kann und nicht oben nur drauf rumschwimmt. Gebt noch ein paar Butterflocken, Semmelbrösel oder Käse obendrauf und dann ab in den Ofen.

Da jeder eine andere Form hat, ist die Garzeit nicht zu 100 Prozent genau angebbar. Ein Richtwert kann ich euch aber geben. Ca. eine Stunde bei 170° im vorgeheizten Backofen. Pikst immer mal rein, um festzustellen ob euer Gemüse schon weich ist, denn dann ist euer Auflaufbaby fertig.

Vor dem servieren solltet Ihr das Gericht fünf Minuten abkühlen lassen, dann bindet die Stärke noch ein wenig mehr und es lässt sich besser portionieren. Falls euch meine Gemüseauswahl nicht zusagt, dann nehmt einfach anderes Gemüse, aber achtet dann dabei darauf, dass die Garzeiten eurer Auswahl eng beieinander liegen, denn sonst ist am Ende die Hälfte gar die andere Hälfte roh und das ist dann ein Holzfäller Jim Desaster

Ich hatte euch ja versprochen, dass ich aus den „Abfällen“ vom Rosenkohl noch etwas mache, was richtig gut dazu schmecken kann. Nehmt 500g Zucker sowie 500 ml Wasser und kocht dies mit dem Rosenkohlblättern auf und lasst das ganze ca. 20 min. ziehen. Danach seiht Ihr das Ganze in eine Flasche ab und habt Rosenkohlläuterzucker. Der Drink zum Essen geht dann wie folgt:

10 cl Gin

4 cl Limettensaft

4 cl Rosenkohlläuterzucker

1 Eiweiß

Das ganze shaket Ihr bis es schaumig wird und füllt es in Gläser mit ein paar Eiswürfel und fertig ist euer Drink fürs Essen. Ich wünsche euch viel Spaß beim Kochen und schreibt mir in die Kommentare, wie es euch ergangen ist.

 

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