Kurioses aus 2018: Dackel Ferdi, Vibratoren-Dieb, Winnetou-Musik und Schwanenfamilie, Polizeiinspektion Göttingen blickt auf Einsätze zurück

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Göttingen (ots) – GÖTTINGEN (jk) – Das Jahr 2018 neigt sich dem Ende entgegen und wir blicken zurück auf das, was war. Ehrlich gesagt gab es in den vergangenen zwölf Monaten echt viel zu tun für unsere Kolleginnen und Kollegen. Im Vergleich zu den Vorjahren wurden wir in 2018 aber leider nicht so häufig zu lustigen oder eher ungewöhnlichen Einsätzen gerufen, wie in den Jahren zuvor. So ist das eben. Aber keine Bange, einige kuriose Begebenheiten gab es natürlich und die meisten davon drehten sich merkwürdigerweise um Tiere! Von einigen dieser ganz “besonderen” Treffen wollen wir jetzt gern berichten. Viel Freude beim Lesen und einen guten Start ins Jahr 2019! Ihre Polizei Göttingen

Breaking News im Januar: Feldhase stirbt bei Verkehrsunfall auf L 569! Nicht im häuslichen Bratentopf, nein, hauptsächlich auf unseren Straßen finden viele Langohren den unfreiwilligen Tod. Gleich im ersten Monat des neuen Jahres musste eine Funkstreife der Polizei Friedland zu einem solch tragischen Geschehen ausrücken. In der Gemeinde Gleichen trafen der Kühlergrill eines BMW und ein über die Straße hoppelnder “Lepus europaeus” ungewollt aufeinander. Die Chancen für den Hasen standen schlecht. Er blieb im Fahrzeug stecken (Foto) und verlor dabei sein Leben.

Erheblich besser verlief eine Spritztour des 14 Jahre alten, sehr unternehmungslustigen Dackel “Ferdi” durch das Göttinger Nachtleben Ende Januar (siehe dazu unsere Pressemitteilung Nr. 70 vom 02.02.2018). Ferdinand aus Wuppertal, so sein vollständiger Titel, hatte sich am Abend des 31.01. im Bereich Platz der Göttinger Sieben/Kreuzbergring kurzerhand aus dem Staub gemacht, während sein Frauchen eifrig büffelte. Vor einer nahegelegenen Gaststätte suchte er Anschluss an eine Gruppe netter junger Menschen. Dort blitzte der kernige Dackel jedoch ab und landete stattdessen auf dem Beifahrersitz eines Streifenwagens der Göttinger Polizei (Foto). Die Polizistin und ihr Kollege nahmen sofort alle notwendigen Ermittlungen zur Herkunft des sympathischen Vierbeiners auf und zogen alle Register: Chip-Lesegerät der Berufsfeuerwehr, Anruf bei TASSO e.V. und so weiter! Auch Frauchen war nicht passiv. Sie hatte parallel dazu schon auf Facebook nach dem Ausreißer gefahndet. Über das soziale Netzwerk sollten beide nur wenig später endlich wieder zusammenfinden. Ein Glück!

Zwei entwichene Nandus hielten dann im April die Polizei Duderstadt in Atem. Zugetragen hat sich diese ungewöhnliche Fahndung an der Bundesstraße 27 bei Waake. Einer der beiden Laufvögel konnte von der alarmierten Feuerwehr schnell “lokalisiert und dingfest” gemacht werden. Das zweite entflohene Riesenfedervieh entkam jedoch unerkannt in den angrenzenden Wald. Knapp eine Woche später tauchte der flugunfähige Vogel hier wieder auf. Er wurde stolzierend auf einem Feld gesichtet und…von Einsatzkräften “überwältigt”.

Die folgende Geschichte hat seinen Ursprung in der Liebe des Menschen zu Haustieren und gehört deshalb (wie wir finden) auch irgendwie in unsere Rubrik “tierische” Begebenheiten. In diesem Fall ging es um eine überfahrene Katze. Es war Mitte April, als sich zwei Frauen aus Göttingen dem toten Tier annahmen und sich auf den ehrenwerten Weg machten, es in einem Wald bei Göttingen würdevoll zu beerdigen. Beim Ausheben der geplanten Ruhestätte stießen die beiden Göttingerinnen in einer Tiefe von ca. 30 bis 40 Zentimetern aber auf einen nicht alltäglichen Fund – ein Drogendepot. Die Finderinnen brachten die Tüte mit vermutlich mehreren hundert Gramm Marihuana zur Polizei.

Doch auch die Göttinger Autobahnpolizei blieb nicht “verschont”. Nach einem Reh, das sich im Februar nicht von selbst aus einem umzäunten Gehege im Bereich eines Rückhaltebeckens an der A 7 bei Drammetal befreien konnte und einem freilaufenden Hund auf der A 38 im Juni kam’s im September ganz dicke. Eine außer Kontrolle geratene Schafherde sorgte Anfang des Monats auf der A 7 bei Northeim für ein Verkehrschaos (siehe dazu unsere Pressemitteilung Nr. 460 vom 07.09.18). Die Folge waren vier Kilometer Stau.

Ein an Staupe erkrankter Waschbär löste im August im Süden der PI Göttingen, genauer gesagt in der Gemeinde Staufenberg, also im unmittelbaren Grenzgebiet zur “Waschbärenhauptstadt” Kassel (Hessen), einen ebenfalls ungewöhnlichen Polizeieinsatz aus. Die nachfolgende Geschichte trug sich in der Nähe der schönen Ortschaft Spiekershausen zu. Den Kurztext aus dem Vorgang des Polizeikommissariats Hann. Münden möchten wir Ihnen an dieser Stelle nicht vorenthalten. Er lautet wie folgt: “Meldende (Anwohnerin) teilt mit, dass ein kranker Waschbär in der Ortschaft aufgefunden worden ist. Auf unserer Anfahrt meldet sie, dass er verstorben sei. Einsatz wird zunächst beendet, bis der kleine Bär bei der Beerdigung wieder aufersteht. Hierauf wird er endgültig durch den Jagdberechtigten über die Regenbogenbrücke geschickt. Gute Reise, kleine Fellnase!”

Nach diesem traurigen Ende nun aber zurück ins Göttinger Stadtgebiet. Das “tierische” Highlight des Jahres dürfte hier wohl die Eskorte einer achtköpfigen Schwanenfamilie Anfang Oktober gewesen sein (siehe dazu unsere Pressemitteilung Nr. 512 vom 02.10.18). Der 40-minütige Polizeieinsatz führte vom Asternweg über die Godehardstraße und weiter bis zur sicheren Leine. Die ungewöhnliche Story bescherte den beiden eingesetzten Kollegen eine Veröffentlichung auf der Facebook-Seite von “Aktenzeichen XY…ungelöst” (siehe Screenshot im Anhang).

Wie, das soll schon alles gewesen sein? Noch nicht ganz!

Der Vollständigkeit halber haben wir noch eine paar skurrile Fälle aus dem sonstigen kriminalistischen Alltag vorzuweisen. Obwohl ja nicht alles immer gleich strafbar ist….

Das Abspielen von überlauter “Winnetou”-Musik gehört zum Beispiel nicht unbedingt automatisch dazu. Um 23.05 Uhr im dichtbebauten Wohngebiet allerdings schon. So passiert in Hann. Münden im Juli 2018. Anwohnern wurde die doch sehr individuelle Mucke jedenfalls irgendwann zu viel. Sie alarmierten die “Bleichgesichter” vom Polizeikommissariat Hann. Münden.

Ziemlich interessant ist auch, was manche Menschen mit nach Hause nehmen, obwohl es ihnen gar nicht gehört – polizeilich wird dieses Tun auch “Diebstahl” genannt. Gestohlen werden in und um Göttingen ja so verschiedene Sachen, zwei Tatkomplexe haben sich da im Jahr 2018 aber doch von allen anderen Fällen abgehoben.

Da ist zum einen der weiterhin nicht von uns überführte, mysteriöse Gurkendieb, der im Juli im Ginsterweg sein Unwesen trieb und sich insgesamt dreimal am Balkon einer Anwohnerin verging (siehe dazu unsere Pressemitteilung Nr. 378 vom 18.07.18). Motiv unbekannt. Und auch im Fall eines unbekannten “Vibrator-Diebes” (ja, Sie lesen richtig) sind wir bei den Ermittlungen nicht vorangekommen. Jedenfalls hat der unbekannte Mann im Februar innerhalb weniger Tage in einem Göttinger Fachgeschäft insgesamt drei dieser Sexspielzeuge an sich genommen, ohne zu bezahlen. In einem Fall wurde er dabei erwischt. Er gab die Ware daraufhin zurück und flüchtete aus dem Shop. Eine Fahndung nach ihm verlief ergebnislos.

Noch etwas Kultur zum Schluss: “Das Staugedicht”

Sehr gefreut haben sich unsere Kollegen von der Autobahnpolizei über den Besuch einen kleinen Jungen aus dem südlichen Landkreis Göttingen im Oktober. Was war passiert? Gemeinsam mit seinem Papa war der Knirps auf der A 7 in Richtung Süden unterwegs und hatte dabei einen Stau und den damit verbundenen Einsatz der Polizei auf der Gegenfahrbahn beobachtet. Hiervon offenbar fasziniert, verfasste er kurzerhand “Das Gedicht vom Stau” (siehe Anhang). Vater und Sohn fuhren dann sogleich damit zum Autobahnpolizei-Stützpunkt nach Mengershausen. Hier trug der Junge auf der Wache sein kleines Gedicht vor. Die schöne Überraschung fanden die Polizisten wirklich toll! Als kleines Dankeschön konnte der Dichter natürlich die ganze Wache anschauen und auch den speziellen “Stau-Bulli” der Göttinger Autobahnpolizei inspizieren.

Polizeiinspektion Göttingen


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