Spielplanvorschau Dezember 2018

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PREMIEREN

anarchy of the body

Zwei Stücke von Annamari Keskinen und Ryan Mason | Johannes Wieland

Choreografien: Annamari Keskinen und Ryan Mason; Johannes Wieland, Bühne: Matthieu Götz, Kostüm: Evelyn Schönwald, Soundediting: Donato Deliano, Dramaturgie: Lauren Rae Mace, Proben- und Trainingsleitung: Victor Rottier

Mit Alison Monique Adnet, Cree Barnett Williams, Dafni Krazoudi, Alessia Ruffolo, Morgan Bobrow-Williams, Luca Ghedini, Niv Melamed, Safet Mistele, Shafiki Sseggayi, Georgy Vysotsky (Gast)

Ist das Bewusstsein der Kern des Lebens, sogar das Leben selbst? Wenn das Bewusstsein in der Großhirnrinde verortet ist, zusammen mit 15 Milliarden Nervenzellen, stirbt dieses dann gleichzeitig mit dem Hirn? Manifestiert sich der Körper selbst als das Diesseits, als greifbare Materie, „im Grunde Schlacke“ (Hans-Peter Dürr, Quantenphysiker und Essayist), und die Seele als das Jenseits, als umfassende Wirklichkeit?

Für „anarchy of the body“ kehren Annamari Keskinen und Ryan Mason als Choreografen ans Staatstheater Kassel zurück, um gemeinsam ein Stück zu entwickeln. Annamari Keskinen, 2011 von der Fördergesellschaft des Staatstheaters Kassel mit dem Nachwuchspreis ausgezeichnet, war von 2010 bis 2012 Mitglied des Kasseler Tanztheaterensembles und arbeitet inzwischen freiberuflich. Als Choreografin hat sie Produktionen u.a. für die National Dance Company Wales, Departure Terminal, Alternative Roots und für das Staatstheater Kassel kreiert. In Kassel war 2016 ihr StückIkimono“ zu sehen.

Ryan Mason war u.a. Mitglied der José Limon Company und von 2009 bis 2014 des Tanzensembles am Staatstheater Kassel. Er tanzte in Stücken von Jiri Kyliàn, José Limon, Anna Sokolow und Johannes Wieland und tourte mit Musicals wie „Jesus Christ Superstar“ und „Peter Pan“’. Seit 2014 arbeitet Ryan Mason freiberuflich als Choreograf und unterrichtet zeitgenössischen Tanz.

Das zweite Stück des Doppelabends kreiert Johannes Wieland, seit der Spielzeit 2006/07 Tanzdirektor des Staatstheaters Kassel.

Uraufführung: Samstag, 1. Dezember, 19.30 Uhr, Schauspielhaus

 

Madama Butterfly

Japanische Tragödie in drei Aufzügen von Giacomo Puccini

Text: Luigi Illica und Giuseppe Giacosa, nach einem Schauspiel von David Belasco

Musikalische Leitung: Joakim Unander, Inszenierung: Jan-Richard Kehl nach einer Idee von Lorenzo Fioroni, Bühne: Ralf Käselau, Kostüme: Annette Braun, Dramaturgie: Ursula Benzing, Chor: Marco Zeiser Celesti

Mit Celine Byrne (als Gast, Cio-Cio-San), Marta Herman (Suzuki), Maren Engelhardt (Kate Pinkerton), Merūnas Vitulskis (als Gast, B.F. Pinkerton), Hansung Yoo (Sharpless), Bassem Alkhouri (Goro), Dong-Kun Kim / Lars Rühl (Der Fürst Yamadori), Dieter Hönig (Onkel Bonze) u.v.a.m.

Anfang des 20. Jahrhunderts: Japan gilt als militärische Großmacht und aufgrund des damit einhergehenden wirtschaftlichen Aufschwungs pflegt das Land zahlreiche Handelskontakte mit westlichen Staaten. Dies ist der historische Hintergrund für die Begegnung zweier Welten: Anders als in der Heimat des amerikanischen Marineoffiziers Pinkerton ist die festgefügte japanische Gesellschaft durch strenge Bräuche geprägt. Vor diesem Gegensatz entfaltet sich die Tragödie um eine bedingungslos liebende Frau und einen selbstsüchtigen Mann: Cio-Cio-San bricht für die Liebe ihres Lebens mit ihrer Vergangenheit und dem, was sie an ihre Heimat bindet, für ihn aber ist die Heirat nur Auftakt für ein exotisches Liebesabenteuer, an dessen Ende Pinkerton Cio-Cio-San schwanger in der Isolation zurücklässt.

Drei Jahre lang wartet sie geduldig auf seine Rückkehr – um sich dann eingestehen zu müssen, dass sie sich um ihr eigenes Leben gewartet hat. Cio-Cio-San ist als Madama Butterfly in die Operngeschichte eingegangen. Für seine „tragedia giapponese“ hat Puccini sein Klangspektrum um fernöstliche Dimensionen von großer emotionaler Kraft erweitert.

Die Inszenierung übernimmt Jan-Richard Kehl für den aus persönlichen Gründen verhinderten Regisseur Lorenzo Fioroni. Kehl, der in der Vergangenheit schon mit Fioroni zusammengearbeitet hat, wird im Wesentlichen das Konzept übernehmen, d. h. er wird die Puccini-Oper „nach einer Idee von Lorenzo Fioroni“ inszenieren.

Premiere: Samstag, 8. Dezember, 19.30 Uhr, Opernhaus


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KONZERT

  1. Sinfoniekonzert

Arnold Schönberg: Fünf Orchesterstücke op. 16, Jean Sibelius: „En Saga“ op. 9, Henri Dutilleux: Métaboles, Jean Sibelius Sinfonie Nr. 5 Es-Dur op. 82

Dirigent: Joakim Unander

Mit „En Saga“ und der Sinfonie Nr. 5 Es-Dur stehen gleich zwei der bedeutendsten Werke von Jean Sibelius auf dem Programm des 4. Sinfoniekonzerts. „En Saga“ ist die erste bekannte Tondichtung des finnischen Komponisten. Sibelius schrieb sie unmittelbar nach der Hochzeitsreise, die nach Karelien, in die Ursprungsregion des finnischen Nationalepos „Kalevala“, geführt hatte. Die 5. Sinfonie gilt als Sibelius‘ beliebteste Sinfonie. Bei der Uraufführung am 8. Dezember 1915, dem 50. Geburtstag des Komponisten, tobte das Publikum minutenlang. Trotz des geradezu triumphalen Erfolges überarbeitete Sibelius das Werk bis 1919 noch mehrfach.

Arnold Schönberg schilderte seine „Fünf Orchesterstücke“ in einem Brief an Richard Strauss als einen ununterbrochenen „Wechsel von Farben, Rhythmen und Stimmungen“. Tatsächlich sind sie von abrupten Wechseln der Ausdrucksgesten und zugleich fast impressionistischen Klängen geprägt.

Henri Dutilleux war ein großer Zweifler, der kaum einmal zufrieden war mit seinen Werken und etliche seiner Kompositionen sogar vernichtete, ein stiller Tüftler, der ein Leben lang an einer eigenen Tonsprache feilte. In „Métaboles”, Anfang der 1960er Jahre im Auftrag des Cleveland Orchestras unter George Szell geschrieben, stellt Dutilleux in den einzelnen Sätzen jeweils unterschiedliche Instrumentengruppen ins Zentrum.

Montag, 17. Dezember, 20 Uhr, Stadthalle


EXTRAS UND GASTSPIELE (Auswahl)

 

Jazz-Brunch

Mit Alfred Wurm (Klarinette), Rolf Rasch (Saxophon), Urban Beyer (Trompete und Moderation), Christoph Baader (Posaune), Donato Deliano (Klavier), Rolf Denecke (Kontrabass), Tobias Schulte (Schlagzeug)

Das Staatstheater Kassel lädt wieder dazu ein, mit guter Jazz-Musik und einem feinen Büffet entspannt in den Sonntag zu starten! Christoph Baader, Solo-Posaunist des Staatsorchesters, hat sich hochkarätige Jazz-Musiker aus Kassel eingeladen. Sie bieten ein abwechslungsreiches Programm mit wunderbaren Jazz-Standards. Darüber hinaus stehen dieses Mal zusammen mit Staatsorchester-Klarinettist Alfred Wurm Stücke im Stil des Chicago Jazz der 1920er Jahre auf dem Programm. Urban Beyer übernimmt die Moderation, und das Brunch-Büfett von Party Couture wartet mit kalten und warme, süßen und herzhaften Köstlichkeiten auf.

Sonntag, 2. Dezember, 10 bis 14 Uhr, Opernfoyer

Eintritt: 35 Euro inkl. Essen, Kaffee, Tee und Säften. Karten nur an der Theaterkasse erhältlich

 

American Drama Group Europe: A Christmas Carol

Theater in englischer Sprache

Mit dem Ensemble der American Drama Group Europe, Richard Clodfelter (Inszenierung)

Die berühmte Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens erzählt vom geizigen und gefühlskalten Geldverleiher Ebenezer Scrooge, der sich auf wundersame Weise in der Nacht vor Weihnachten zum fürsorglichen und großzügigen Geschäftsmann und Freund wandelt. In der Theaterversion der American Drama Group wird das einfache Wort zum Zauber. Ihr gelingt es, den Spaß und den Ernst des Stücks zu treffen. Also nicht erschrecken: London calling! “The wealthiest city in the world, was the city with the most poor in the world.”

Freitag, 7. Dezember, 19.30 Uhr, Opernhaus              22 / 11 Euro

 

»Ziehen Sie mich aus!« mit Traudl Schmaderer 

Eine Liebeserklärung an das französische Chanson

Mit Traudl Schmaderer (Gesang und Schauspiel), Udo Krüger (Klavier und Arrangements), Till Spohr (Kontrabass), Reinhard Karger (Regie und Chansonübersetzung), Verena Joos (Text und Dramaturgie)

Das französische Chanson der Fünfziger und Sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts, rotznasig-melancholisches Kind des Existenzialismus, hat in Deutschland kein Pendant. Der Komponist Reinhard Karger, seit seiner Jugend ein glühender Verehrer des französischen Chansons, hat 13 Chansons ins Deutsche übertragen. Den roten Faden bilden Monologe aus der Feder von Verena Joos.

Sonntag 9. Dezember, 20.15 Uhr, tif – Theater im Fridericianum                   18 / 13 Euro


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Bolschoi Staatsballett Belarus: »Schwanensee«

Ballett von Peter Tschaikowsky

Mit Tänzer*innen des Bolschoi Staatsballetts Belarus

Mit Tschaikowskys „Schwanensee“ entstand eine der schönsten und anspruchsvollsten Rollen für eine Primaballerina: die Doppelrolle des weißen Schwans Odette und ihres bösen Ebenbildes, des schwarzen Schwans Odile. Nun können Sie diesen Klassiker in der Inszenierung der Choreografen Alexandra Tichomirowa und Juri Trojan erleben, getanzt vom preisgekrönten Ballettensemble des Bolschoi Staatsballett Belarus.

Donnerstag, 20. Dezember, 19.30 Uhr, Opernhaus     32 – 62 Euro

 

Bolschoi Staatsballett Belarus »Der Nussknacker«

Ballett von Peter Tschaikowsky

Mit Tänzer*innen des Bolschoi Staatsballetts Belarus

Seit mehr als hundert Jahren gehört der Ballettklassiker „Der Nussknacker“ zu den unabdingbaren Bestandteilen eines gelungenen Weihnachtsfestes. Die Choreografin Alexandra Tichomirowa legt in diesem Ballett hohen Wert auf die Ästhetik der goldenen Epoche der Tanzkunst, inszeniert das Werk von Marius Petipa choreografisch neu und schenkt in der Inszenierung dem Spitzentanz große Aufmerksamkeit.

Freitag, 21. Dezember, 18 Uhr, Opernhaus                 32 – 62 Euro

 

Spätschicht [7]: And the bells are ringing out for Christmas day

Mit Aljoscha Langel, Thorsten Drücker

In loser Folge finden im tif-Foyer zu später Stunde (szenische) Lesungen, Liederabende und trashige Improvisationsprogramme statt. Kurz vor Weihnachten laden Aljoscha Langel und Thorsten Drücker zur „Spätschicht“ ein unter dem Motto: die schönste Zeit im Jahr mit Whiskey, Einsamkeit und Liebe.

Samstag, 22. Dezember, 23 Uhr, tif-Foyer                   6,50 / 3,50 Euro

 

STAATSTHEATER KASSEL

 

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