Antisemitismusbeauftragter oder wie ein Parteifreund alimentiert wird – ein Kommentar

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Von links: Ministerpräsident Volker Bouffier überreicht Prof. Dr. Felix Semmelroth seine Ernennungsurkunde zum Antisemitismusbeauftragten der Hessischen Landesregierung, es gratulieren Prof. Dr. Salomon Korn (Vorsitzender des Vorstandes der jüdischen Gemeinde Frankfurt) und Dr. Jacob Gutmark (Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden Hessen). Bild der Hess.Staatskanzlei

Erst in der letzten Woche bekamen wir die statistische Auswertung, dass eine Vielzahl der Menschen in Hessen nicht mit der Amtsführung von Volker Bouffier einverstanden sei. (Artikel dazu unten).

Nun setzt also der hessische Ministerpräsident einen weiteren Parteifreund in einen lukrativ bezahlten Job ein.
Gerade der Hessische Ministerpräsident war ja bereits mehrfach diesbezüglich in der Presse. (vgl.Landespolizeipräsidentenaffäre)

Hessen braucht also einen Antisemitismusbeauftragten, so hat man von der scheidenden Landesregierung beschlossen und ein Parteifreund soll tüchtig alimentiert werden.

Hausgemacht
Studien in Deutschland belegen nur marginale Anstiegszahlen von Antisemitismus in Deutschland. Dennoch ist auch dies ein Problem mit hausgemachten Wurzeln denn eine Vielzahl der Straftaten wird nicht von Deutschen i.S. des GG verübt.

Zu 100 % von Deutschen?
Interessanterweise werden die Taten statistisch sehr gern den Rechten zugeordnet, Befragungen hierzu aber ergeben oft ein anderes Bild.

Es gibt nämlich bei dieser Art von Straftaten einen weiteren Aspekt, nämlich den der “Jüdische Perspektive auf den Antisemitismus in Deutschland”.

Dem zur Folge äußerten nämlich 81 % der befragten Antisemitismus-Opfer, dass der Täter einer „muslimischen Gruppe“ angehören würde.

Aber auch hier gibt es keine Zielgenauigkeit, denn der muslimisch aussehenden „Täter“ könnte auch Deutscher sein und ein möglicher Deutscher könnte Christ als auch Muslim sein.

Expertenkreis Bundestag
Der vom deutschen Bundestag eingesetzte „Unabhängige Expertenkreis Antisemitismus” kam zu der Auffassung:

„Man darf […] die Zahlen der PMK-Statistik nicht als Abbild der Realität missverstehen, vielmehr ist aufgrund des Aufbaus des PMK-Erfassungssystems und der Routinen der polizeilichen Erhebungspraxis mit einer systematischen Unterschätzung antisemitischer Vorfälle zu rechnen.“
Selbst ein Organ dem nicht unbedingt Regierungskritik nachgesagt wird, wie die Tagesschau stellt fest, dass zwei Angehörige des American Jewish Committee (AJC) in Berlin Kritik an den offiziellen Zahlen geübt hätten.

So äußerten Deidre Berger und Fabian Weißbarth dieser Organisation, dass: “eine Parole wie ‘Juden raus’ fast ausschließlich dem Rechtsextremismus zugeordnet wird, obgleich man über die Hintergründe nur wenig weiß”.
Vorfälle mit NS-Bezug seien statistisch fast immer rechts, was dazu geführt habe, dass selbst “ein Hitlergruß von Hisbollah-Anhängern auf der islamistischen Al-Quds-Demo als rechtsextrem eingruppiert” worden sei.“

Eignung, Leistung und Befähigung?

Wenn man vor all diesen Hintergründen einen Antisemitismusbeauftragten einsetzt, so ist es eigentlich zwangsläufig so, dass dieser sich insbesondere auf den mehr und mehr aufkeimenden Antisemitismus, von muslimischen Gruppen „stürzen“ muss, wie die Studien eindrucksvoll belegen.
Ob nun ein studierter Anglistiker, Literaturwissenschaftler und Politikwissenschaftler der richtige Mann ist, erscheint vor diesem wissenschaftlich belegten Hintergrund etwas fragwürdig.

Ein ehemaliger Kulturdezernent wird wohl kaum den Einblick in eine vom islamgeprägte Gesellschaft vorweisen können um hier wirksame Gegenmittel vorzubringen.
Vielemehr erscheint es dem geneigten Betrachter wahrscheinlich, dass der Parteifreund eine neue gut dotierte Stelle bekommen soll.

Ein angenehmer Nebeneffekt für Volker Bouffier ist hierbei ein Pluspunkt für die kommenden Wahlen, der sich allerdings- sofern man es eben genauer betrachten möchte, in einen weiteren fetten Minuspunkt verwandelt.

 

LINKS:

http://nordhessen-journal.de/2018/08/14/antisemitismusbeauftragter-judenhass-wird-dreister/

http://nordhessen-journal.de/2018/08/06/hessen-bewerten-regierungsarbeit-von-bouffier-kritisch/

https://faktenfinder.tagesschau.de/hintergrund/antisemitismus-147.html

Klicke, um auf JuPe_Bericht_April2017.pdf zuzugreifen

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