Ziegen systematisch gequält: Modemarken Esprit, Tom Tailor, Bonita, Vero Moda und Only stoppen Einsatz von Mohair

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Dänische Bestseller Group trennt sich nach Recherche von PETA Asia von Tierqualprodukt bis spätestens 2020 / Esprit bis Mitte 2019 / Tom Tailor Group nach der kommenden Herbst-/Winter-Saison 2018

 

Stuttgart, 14. Mai 2018 – Nach H&M und Zara haben nun auch Esprit, die Tom Tailor Group sowie die dänische Bestseller Group erklärt, künftig keine Produkte aus Mohair mehr zu verkaufen. Ab 2020 soll es in den Kollektionen der Marken Vero Moda, Only und Selected keine Kleidung mit der Wolle der Angoraziegen mehr geben. Esprit steigt schon Mitte 2019 aus und auch die Tom Tailor Group wird nach der kommenden Herbst/Winterkollektion kein Mohair bei seinen Marken mehr einsetzen. Damit reagieren die Unternehmen auf aktuelle Recherchen von PETA Asia, die schockierende Misshandlungen an Ziegen in der südafrikanischen Mohairindustrie offengelegt haben. PETA Deutschland fordert alle deutschen Modeunternehmen, darunter s.Oliver, auf, Mohair ebenfalls aus ihrem Sortiment zu verbannen.

 

Zum ersten Mal konnte ein Augenzeuge in solchem Umfang in der Mohair-Industrie ermitteln. Zwölf Betriebe wurden im Januar und Februar dieses Jahres besucht. Arbeiter zerrten Ziegen an den Hörnern und Beinen umher oder hoben sie am Schwanz hoch, wobei das Rückgrat brechen kann. Wenn Ziegenkitze zum ersten Mal geschoren wurden, schrien sie vor Angst. Nach der Schur warfen Arbeiter die Tiere zu Boden. PETA USA fordert von den Strafverfolgungsbehörden nun Ermittlungen und eine entsprechende Anklage. Die Organisation geht davon aus, dass es sich bei dem vorgefundenen Missbrauch um Verstöße gegen das südafrikanische Tierschutzgesetz von 1962 handelt.

 

„Man ließ die vor Schmerzen und Angst schreienden Ziegenbabys einfach an der Schurstelle liegen. All dieses Tierleid gibt es nur, damit Pullis und Schals aus Mohair hergestellt werden können. Modehändler und Designer sind aufgefordert den Einsatz von Mohair zu stoppen“, so Johanna Fuoß, Campaignerin für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA Deutschland. „PETA appelliert an alle Menschen, beim Einkauf auf das Etikett zu achten: Steht dort ‚Mohair‘, lassen Sie das Produkt bitte im Regal liegen.“

 

Der Tierrechtsorganisation zufolge schrien viele Ziegen vor Schmerzen, wenn Arbeiter ihnen mit einer kleinen Zange die empfindsamen Ohren verstümmelten. Die Scherer werden pro Tier, nicht pro Stunde bezahlt. Sie arbeiten deshalb im Akkord und gehen grob vor, was bei vielen Ziegen zu blutigen Schnittwunden führt. Diese werden anschließend von den Arbeitern selbst – ohne jegliche Schmerzmittel – behelfsmäßig zusammengenäht.
 
Farmer gaben zu, dass viele Ziegen nach der Schur an Unterkühlung sterben, wenn sie dem kalten Wind und Regen ausgesetzt sind. An nur einem einzigen Wochenende seien in Südafrika so 40.000 Tiere zu Tode gekommen. Ziegen die nicht mehr profitabel waren, starben ebenfalls einen grausamen Tod: In einem Betrieb schnitt ein Arbeiter Ziegen bei vollem Bewusstsein mit einem stumpfen Messer die Kehle durch und brach ihnen danach das Genick. Einer Ziege trennte er dabei den Kopf ab. Andere Ziegen wurden in ein Schlachthaus gebracht. Dort wurden sie mittels Elektroschock betäubt und kopfüber aufgehängt, bevor ihnen die Kehle durchgeschnitten wurde.
 

Schon vor Esprit, Tom Tailor und der Bestseller Group erklärte die Arcadia Group, dass sie für keine ihrer acht Marken – darunter auch Topshop – mehr Mohair einkaufen wird. Gap Inc. wird keine Mohair-Produkte mehr für Gap, Old Navy, Banana Republic und Athleta beziehen. Und die Bekleidungsmarken von Inditex, z. B. Zara, sowie die H&M-Gruppe mit ihren acht Marken werden ab 2020 keinerlei Mohair mehr verkaufen.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie anziehen.

 

PETA

 

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