Nächste Runde im Handelsstreit zwischen USA und China

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Washington/Peking (Reuters) – Der Zollstreit zwischen den USA und China geht in die nächste Runde. Die USA verhängten Abgaben von 25 Prozent auf 1300 chinesische Importgüter im Gesamtwert von 50 Milliarden Dollar. Die Liste, die das Büro des Handelsbeauftragten am Dienstag vorlegte, reicht von Chemiegütern bis hin zu Fernsehern, Fahrzeugen und Elektronik-Komponenten. Der Wert der Produkte spiegle den Schaden wider, der durch die “unzumutbare Politik des Technologietransfers” entstanden sei, hieß es zur Begründung. In China stieß der Schritt umgehend auf scharfe Kritik. Das Handelsministerium in Peking verurteilte die Zölle und kündigte Gegenmaßnahmen an.

Es würden bald “Maßnahmen von gleicher Intensität und gleichem Umfang gegen US-Güter” ergriffen, erklärte das chinesische Handelsministerium. “Wir haben die Zuversicht und die Möglichkeit, auf jegliche protektionistische Maßnahmen der USA zu antworten.” Chinas Botschafter in den USA sagte, sein Land werde den Fall vor die Welthandelsorganisation WTO bringen.

Die USA begründeten die jüngsten Zölle mit dem Schutz geistigen Eigentums. Sie seien die Antwort darauf, dass China US-Unternehmen zwinge, ihre Technologie an einheimische chinesische Firmen weiterzugeben. Mit diesem Schritt versuche die Regierung in Peking, bis 2025 die Marktführerschaft bei Hochtechnologie zu erlangen. In dem Programm werden zehn strategisch wichtige Bereiche genannt: Informationstechnologie, Robotik, Luftfahrt, Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, Pharma, Kraftwerksausrüstung, fortschrittliche Materialien, Landtechnik, Schiffsbau und Zugtechnik.
 
Die nun von den US-Zöllen betroffenen Produkte stammen aus diesen Bereichen, etwa Antibiotika oder Industrieroboter. Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer sagte, ein Computer-Algorithmus sei zum Einsatz gekommen, um solche Güter auszuwählen, die maximale Auswirkungen auf die chinesischen Hersteller hätten und zugleich US-Verbrauchern minimalen Schaden zufügten. US-Wirtschaftsverbände reagierten zurückhaltend auf die Abgaben. “Zölle sind eine mögliche Antwort, aber sie bedeuten wahrscheinlich neue Probleme in Form höherer Kosten für Hersteller und Verbraucher”, sagte der Präsident der Nationalen Industrievereinigung, Jay Simmons.

Erst am Montag hatte China als Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump angeordneten Schutzzölle auf Stahl und Aluminium zusätzliche Abgaben auf US-Importwaren verhängt. Trumps Schutzzoll-Politik hat Sorgen vor einem globalen Handelskrieg ausgelöst und auch die Börsen schwer belastet.

 

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