MT vor Heimspiel: Kaum reguläres Training möglich

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Die MT Melsungen steuert auf den 24. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga zu, aber die Vorbereitung auf den kommenden Gegner verläuft derzeit nahezu unter irregulären Bedingungen. Mehr als die halbe Mannschaft ist verletzt oder krank – Trainer Michael Roth, weiß Mitte der Woche noch nicht, wen er am Samstag gegen GWD Minden aufbieten kann. Anwurf in der Kasseler Rothenbach-Halle ist um 20:30 Uhr. Es gibt noch Tickets im Vorverkauf sowie am Spieltag an der Hallenkasse.   

Nur ungern gibt Michel Roth derzeit Informationen über den personellen Status seiner Mannschaft preis. “Angesichts unseres hohen Kranken- und Verletzungsstandes hört sich das immer gleich nach Jammern an. Aber das wollen wir nicht. Andere Mannschaften haben auch mit Ausfällen zu kämpfen. Für uns selbst ändert dies aber nichts an unserer Zielsetzung für das kommende Spiel. Vor eigenem Publikum wollen, ja müssen wir gegen Minden gewinnen”, gibt sich der MT-Trainer, der derzeit selber grippal angeschlagen ist, fast trotzig.

Wie auch immer, in den ersten Tagen der laufenden Trainingswoche trainierte in der Melsunger Stadtsporthalle eine Rumpftruppe, da aussser den Verletzten übers Wochenende noch einige Spieler von der Erkältungswelle erfasst wurden. Auch Michael Roth hielt sich von der Mannschaft fern (“Ich wollte nicht noch zusätzlich Spieler anstecken”) und überließ seinem Co. Heiko Grimm die Trainingsleitung. “Als Trainer will man natürlich am liebsten immer mit dem kompletten Kader arbeiten. Aber die Bedingungen muss man eben nehmen wie sie sind”, zuckt Grimm mit den Schultern und macht das beste aus der Situation. “Ein Training mit nur wenigen Spielern zu erstellen, ist mitunter aufwändiger, als für die ganze Mannschaft. Wir arbeiten eben dann mehr individuell und gezielt auf den Einzelnen zugeschnitten. Unschön ist  es nur, wenn man dabei gar kein Torwurftraining machen kann. Wir haben nämlich derzeit keinen einzigen Keeper zur Verfügung”, verrät Grimm.
 
Sämtliche Torhüter derzeit ausgefallen

Die Situation zwischen den Pfosten ist besonders prekär: Nebojsa Simic laboriert noch an seinem Muskelbündelriss, und Johan Sjöstrand fehlte Anfang der Woche genauso wegen Erkältung, wie Fabian Meyfarth und Glenn-Louis Eggert, die beiden Youngster aus der Reserve und der A-Jugend. Backup-Keeper Mathias Lenz, hauptberuflich Lehrer, kann praktisch nur zu den Spielen zum Team stoßen.

Auf der Spielmacherposition steht derzeit Timm Schneider allein in der Trainingshalle, da auch Lasse Mikkelsen übers Wochenende vom Infekt befallen worden ist. Rekonvaleszent sind derzeit Finn Lemke, von dem man hoffen darf, dass er zum Ende der Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Inwieweit dies auch für die aus dem Kiel-Spiel lädiert herausgekommenen Akteure Arjan Haenen (Oberschenkelzerrung) und Johannes Golla (Außenbandanriss) gilt, bleibt abzuwarten.

“Wir haben in der gesamten Saison noch kein einziges Mal komplett trainieren können, warum sollte sich das jetzt noch ändern”, flüchtet sich Michael Roth in Galgenhumor. Gleichzeitig mahnt der Chefcoach die Ziele an: “Ohne Minden abwerten zu wollen, müssen wir diesen Gegner am Samstag – egal in welcher Besetzung – mit unseren Fans im Rücken schlagen. Gerade weil es uns in den beiden letzten Auswärtsspielen in Kiel und Flensburg nicht gelungen ist, eine insgeheim erhoffte Überraschung zu landen. Dass man aber auch als vermeintlicher Favorit nicht mal ebenso ein Heimspiel gewinnt, hat uns der Punktverlust gegen Lemgo vor Augen geführt”.

Roth vor 500. Einsatz als Bundesliga-Trainer

Erkältung hin, Grippewelle her, der MT-Trainer geht davon aus, dass er am Samstag wieder wie gewohnt an der Seitenlinie stehen  und sein Team coachen kann. Neben dem Ziel, zwei Punkte zu erkämpfen, hat er noch einen weiteren Anreiz, das zu tun: Michael Roth steht laut SKY vor seinem 500. Einsatz als Bundesligatrainer. Das haben bislang übrigens erst drei weitere seiner Berufskollegen geschafft: Kiels Alfred Gislason (651 Spiele), Berlins Velimir Petkovic (614 Sp.) und?Leipzigs Michael Biegler (515 Sp.).
 
Der Shooter weiß, wie es am Samstag klappen kann

Julius Kühn, nach seiner Superserie von 33 Toren in drei Spielen von der Bundesliga zum “Spieler des Monats Februar’ gekürt, weiß, wie es am Samstag klappen kann: “Was wir gegen Minden besser machen müssen als in Kiel, ist ganz klar die Abwehrarbeit. Dort haben wir in der ersten Halbzeit 20 Tore kassiert, das ist eindeutig zu viel. In der zweiten Hälfte waren es dann nur noch 12, darauf können wir aufbauen. Im Angriff läuft es eigentlich recht gut, wir schaffen es meist, um die 30 Treffer zu erzielen. Letztendlich sollten wir uns darauf konzentrieren, was uns über die Saison hinweg stark gemacht hat, also auf die Defensive. Wir dürfen Minden keinesfalls unterschätzen. Diese Mannschaft ist imstande, auch mal vermeintlich stärker einzuschätzende Gegner zu überraschen. Das hat sie zum Beispiel schon gegen Wetzlar und Hannover bewiesen. Wir wollen uns auf keinen Fall überraschen lassen, das warnende Beispiel mit dem Punktverlust im Heimspiel gegen Lemgo haben wir ja noch vor Augen”, so der derzeit führende Torschütze der Bundesliga. Und dass in puncto Offensive auf ihm selbst wieder viele Hoffnungen ruhen, ist Julius Kühn sicher auch bewusst.

Minden kommt mit internationaler Besetzung

Mit Minden gastiert der Tabellenzwölfte in Kassel. Dessen Trainer Frank Carstens, der die Ostwestfalen seit Februar 2015 unter seiner Obhut hat, bringt unter anderem mit den beiden Norwegern Christoffer Rambo (RR, 98 Saisontore) und Magnus Gullerud (KM, 55 T.), dem aus Beckum stammenden Marian Michalczik (RL; 88 T.), dem Montenegriner Aleksandar Svitlica (RA, 78 T.) und dem Schweden Dalibor Doder (RM, 52 T.) eine internationale und vor allem torgerfährliche Besetzung mit. Darüber hinaus stehen mit Kreisläufer Anton Mansson und Torwart Maurice Paske auch zwei Ex-MT-Cracks im Aufgebot.

Schiedsrichter in Kassel:
Julian Köppl (Bingen) / Denis Regner (Nieder-Olm); Spielfausicht: DHB-Schiedsrichterwart Wolfgang Jamelle.

Berichterstattung:
SKY überträgt live, Vorberichte gibt es ab 20:00 Uhr.

Ticketsituation (Stand 07.03.): Rund 500 Karten sind noch im Vorverkauf verfügbar und es wird auch am Spieltag an der ab 19:00 Uhr geöffneten Kasse der Rothenbach-Halle noch ausreichend Karten geben.

Infos zum Gegner:
www.gwd-minden.de

 

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