Mit Messer und Gabel gegen den Klimawandel – PETA-Experte gibt Tipps für klimafreundliches Kochen

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Stuttgart,November 2017 – Klimaschutz beginnt auf dem Teller: Klimafreundliches Essen setzt sich immer mehr durch, doch wie können Verbraucher die CO2-Bilanz beim Kochen reduzieren? Fahrten zum Supermarkt sowie die Lagerung, Kühlung und Zubereitung der Lebensmittel machen nur etwa ein Drittel der CO2-Emissionen im Ernährungsbereich aus. Dennoch bietet die Ernährung enormes Potenzial im Kampf gegen den Klimawandel, wurde auf der Agenda der Klimakonferenz 2017 allerdings wieder nicht als wichtige Stellschraube beachtet. René Schärling, Fachreferent für Ernährung bei der Tierrechtsorganisation PETA, gibt daher nützliche Tipps und zeigt, wie jeder Einzelne im Alltag effektiv zum Klimaschutz beitragen kann.

 

„Produkte tierischer Herkunft sind wahre Klimakiller – sie haben eine deutlich schlechtere Klimabilanz als pflanzliche“, so René Schärling. „Den größten Beitrag zum Klimaschutz können Verbraucher daher leisten, indem sie sich für eine vegane Ernährung entscheiden.“

 

Die besten Tipps für eine klimafreundliche Ernährung

 

Plastikfrei einkaufen: Verbraucher können jährlich bis zu fünf Kilogramm CO2 sparen, indem sie ihre eigenen Taschen in den Supermarkt mitnehmen und beim Einkauf zu Produkten greifen, die nicht in Plastik & Co. verpackt sind [1]. Herstellung, Recycling und Entsorgung von Plastikverpackungen erzeugen große CO2-Emissionen. Zudem landen Unmengen Plastikmüll in den Meeren und töten Fische und andere Meeresbewohner.

 

Umweltbewusst kochen: Wer Wasser mit einem Wasserkocher erhitzt und grundsätzlich mit Deckel kocht, spart bis zu 40 Kilogramm CO2 pro Jahr [1].

 

Regionale Produkte bevorzugen: Die Entscheidung für regionale Nahrungsmittel kann jährlich mehrere hundert Kilogramm CO2 einsparen. Der Begriff der Regionalität ist allerdings weder geschützt noch eindeutig definiert. Einige Schritte des Herstellungsprozesses finden nicht in der Region statt, tragen aber zur Gesamtklimabilanz des Produkts bei, beispielsweise der Import von Futtermitteln [2].

 

Saisonal einkaufen: Regionale Produkte können außerhalb der Saison – etwa durch die Lagerung in Kühlhäusern – mitunter sogar eine höhere Klimabilanz haben als nicht-regionale Produkte [1, 3]. Daher empfiehlt es sich, nicht nur auf die Herkunft, sondern auch auf die Saison zu achten.

 

Bio – der Umwelt zuliebe: Dass in der ökologischen Landwirtschaft keine Mineraldünger verwendet werden, wirkt sich positiv auf die Klimabilanz aus. Im Gegensatz zu biologischen veganen Nahrungsmitteln weisen ökologisch erzeugte tierische Produkte meist sogar höhere Treibhausgasemissionen auf als konventionelle – Grund hierfür ist unter anderem die längere Mastzeit, bevor die Tiere getötet werden [4].

 

Vegan leben: Die Entscheidung, sich rein pflanzlich zu ernähren, ist einfacher, als beispielsweise auf Regionalität zu achten – und Lebensmittel haben ein enormes Einsparpotenzial. Ein Kilogramm Bio-Rindfleisch ist 90-mal klimabelastender als ein Kilogramm konventionell erzeugtes Gemüse. Ein Kilogramm Bio-Butter ist zehnmal klimaschädlicher als konventionelle Margarine [5]. Wer sich vegan ernährt und Klimakiller wie Fleisch, Milch, Eier und Co. von seinem Teller verbannt, leistet also den größten und wichtigsten Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel.

 

Fazit: Die Umwelt mit Messer und Gabel schützen

Der Ernährungsbereich bietet enormes CO2-Einsparpotenzial, wurde auf der diesjährigen Klimakonferenz in Bonn jedoch erneut nicht beachtet. Dabei hat jeder Einzelne die Möglichkeit, sich schon durch kleine Veränderungen aktiv für den Klimaschutz einzusetzen. Eine rein pflanzliche Ernährung, die sich bestenfalls aus regionalen und saisonalen Bioprodukten zusammensetzt, ist nicht nur gesund, sondern vereint zudem den Schutz von Tieren und Umwelt.

 

[1] co2online gGmbH: Energiespartipps im Haushalt: Konsum & Ernährung. (16.11.2017).
[2] Grünberg, Julia; Nieberg, Hildtrud.; Schmidt, Thomas (2010): Treibhausgasbilanzierung von Lebensmitteln (Carbon Footprints): Überblick und kritische Reflektion. Agriculutre and Forestry Research 2 2010 (60)53-72. (16.11.2017).
[3] Umweltbundesamt: Gut fürs Klima – frisches Obst aus der Region (16.11.2017).
[4] Schmidinger, Kurt; Stehfest, Elke (2012): Including CO2 implications of land occupation in LCAs – method and examples for livestock products.

 

PETA Deutschland e.V

 

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