Volkstrauertag – Erinnerung wachhalten

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Bad Arolsen. Der Volksbund hat inzwischen ein Alleinstellungsmerkmal. Im Auftrage des Volksbundes und durch diesen direkt wurde und wird auf den bislang 830 deutschen Kriegsgräberstätten im Ausland gearbeitet. Noch immer liegen tausende deutsche Soldaten unter fremder Erde. Die Überreste dieser Toten zu finden und Ihnen eine letzte Ruhe zu ermöglichen, das gehört zu den wichtigen Aufgaben des Volksbundes Deutscher Kriegsgräbervorsoge Allein im Jahr 2016 konnten 26.337 Kriegstote geborgen, registriert und neu bestattet werden.

Die Förderer des Volksbundes haben diese wichtige Arbeit mit stolzen 15,6 Millionen € unterstützt. Die Zahl der Mitglieder und Spender sei aber rückläufig, stellt Oberst a.D. Jürgen Damm mit Bedauern fest. Das liege in erster Linie daran, dass die Zahl der Menschen, die einen direkten oder indirekten familiären Bezug zu den Erinnerungsstätten hätten, abnehmen würde. Im Jahre 2016 wären es erneut 6,3 % weniger gewesen.

Ehrenmal aus dem I. Weltkrieg vor der evangelischen Kirche in Hertinghausen

Damm, der sich unter anderen auch um Spenden für die Arbeit des Volksbundes bemüht sagt, dass auch die Spendenbereitschaft spürbar nachlasse. Die Umwidmung der Kriegsgräberstätten zu historisch-politischen Lernorten hält der 79 Jährige für sehr wichtig und zukunftsweisend. In Hessen allein gäbe es 1052 Kriegsgräberstätten. Die meisten davon wurden in den 1950 bzw. 1960 er Jahren angelegt. Sie dienten zunächst als Ort des Trauerns und des Gedenkens. Nach über 70 Jahren Kriegsende nimmt diese Bedeutung ab.

 

Die erhoffte Mahnung, die von den Kriegsgräberstätten ausgehen sollte, stellt sich nicht selbstverständlich ein. Daher hat sich der Landesverband Hessen zum Ziel gesetzt, möglichst in jedem Landkreis 1 Kriegsgräberstätte zu erforschen. Die Ergebnisse sollen nachwachsenden Generationen durch Informationstafeln vor Ort und im Rahmen von pädagogischen nahe gebracht werden. Das Referat für Erinnerungskultur und Bildung entwickelte in diesem Zusammenhang zeitgemäße Angebote im Bereich der Erinnerung und Bildung. Am vergangenen Sonntag, dem Volkstrauertag, fand unter Federführung von Oberst a. D. Jürgen Damm auf dem Bad Arolser Friedhof eine Gedenkveranstaltung statt. Damm sprach anlässlich des Volkstrauertages vor Vertretern der Stadt und der Ethikklasse der Kaulbachschule Bad Arolsen über das bitterste Kapitel der deutschen Geschichte. Es war eine Veranstaltung der Erinnerung,  gegen das Vergessen und für den Frieden auf der Welt. (ws)

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Artikelfoto: Friedhof Bad Arolsen – Oberst a. D. Jürgen Damm sprach anlässlich des Volkstrauertages vor Vertretern der Stadt und der Ethikklasse der Kaulbachschule Bad Arolsen

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