Spielplanvorschau des Staatstheaters Dezember 2017

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eternal prisoner

Tanztheater: zwei Stücke von Tom Weinberger und Johannes Wieland

Choreografie und Inszenierung: Tom Weinberger, Johannes Wieland, Bühne: Momme Röhrbein, Kostüme: Angelika Rieck, Sounddesign und Soundediting: Matan Daskal, Donato Deliano, Dramaturgie: Thorsten Teubl

Mit Cree Barnett Williams, Zoe Gyssler, Gotaute Kalmataviciute, Alessia Ruffolo, Luca Ghedini, Safet Mistele, Victor Rottier, Shafiki Sseggayi, Sebastian Zuber

Die Welt um uns verändert sich rasant. Was heute noch politisch deplatziert scheint, ist morgen bereits salonfähig, begleitet von Aggressionsformen eines neuen Populismus. Die Welt, die Gesellschaft steht Kopf, aber natürlich ist das eine Frage der Perspektive. Wohin gehen wir? Oder sollte die Frage nicht besser lauten: Wohin wollen wir gehen? Der Tanzabend eternal prisoner ist ein choreografisch-politisches Statement mit zwei unterschiedlichen Handschriften zum Status quo der Welt.

Tom Weinberger erforscht den unmittelbaren Akt des Zusammenkommens in all seiner Intimität und Absurdität, aber auch die Zärtlichkeit und den Wahnsinn, die sich darin verbergen. Von den Tänzern wird gefordert, an die empfindlichsten Punkte ihres physischen Selbst zu gelangen. So entsteht ein vielgestaltiger performativer Makrokosmos, dessen Struktur und Dynamik sich stets verändern.

Tanzdirektor Johannes Wieland sagt zu seiner Choreografie: „Wir versuchen uns in den verschachtelten Realitäten des Hier und Jetzt zu positionieren, uns einzurichten – gesellschaftlich, politisch und sozial. Aber wie reagieren wir, wenn wir überfordert sind? Geben wir auf oder kämpfen wir?“

Premiere: Samstag, 2. Dezember, 19.30 Uhr, Schauspielhaus

 

Lucio Silla

Dramma per musica in drei Akten Von Wolfgang Amadeus Mozart, Text: Giovanni di Gamerra

Musikalische Leitung: Jörg Halubek, Inszenierung: Stephan Müller, Bühne: Siegfried E. Mayer, Kostüme: Carla Caminati, Dramaturgie: Ursula Benzing, Choreinstudierung: Marco Zeiser Celesti

Mit Tobias Hächler (Lucio Silla), Elizabeth Bailey (Giunia), Maren Engelhardt (Cecilio), Bénédicte Tauran (Lucio Cinna), Lin Lin Fan (Celia), Bassem Alkhouri (Aufidio), Staatsorchester Kassel, Opernchor und Statisterie des Staatstheaters Kassel

Gerade 16 Jahre alt war Wolfgang Amadeus Mozart, als er „Lucio Silla“ komponierte, ein Werk von vibrierender Energie, in dem sein Personalstil sich schon deutlich ausprägt. Doch nicht nur die musikalische Reife erstaunt an diesem Jugendwerk, auch thematisch widmet es sich Anliegen, die Mozart später immer wieder aufgreifen sollte: das Aufbegehren gegen Machtwillkür und das humanistische Ideal des Verzeihens.

„Lucio Silla“ handelt von dem römischen Diktator Lucius Cornelius Sulla (128-78 v. Chr.), der nach dem Ersten Bürgerkrieg 82 v. Chr. die Macht in Rom an sich gerissen und seine Gegner in die Verbannung geschickt hatte, bevor er 79 v. Chr. seinen Rücktritt erklärte. Auch in Mozarts Oper steht der Name Lucio Silla für Grausamkeit und Terror. Der Diktator hat den Senator Cecilio aus Rom verbannt, und dies nicht nur aus politischen Gründen: Er will dessen Verlobte Giunia für sich gewinnen und lässt daher die Nachricht verbreiten, Cecilio sei gestorben. Giunia jedoch weist den Diktator ab, um ihrem Geliebten auch im Tod die Treue zu halten. Doch Lucio Silla beharrt trotz Giunias Weigerungen darauf, sie zu heiraten, – und provoziert damit einen Mordanaschlag Cecilios. Zum Erstaunen aller führt Lucio Silla bald darauf die Liebenden zusammen und erklärt, dass alle Verbannten nach Rom zurückkehren dürften.

Premiere: Samstag, 9. Dezember, 19.30 Uhr, Opernhaus

 

Im Traum schweben

Johannes An (Knusperhexe)

Stückentwicklung von Thomas Hof

Für Kinder von 3 bis 8 Jahren

Inszenierung: Thomas Hof, Bühne und Kostüme: Isabell Heinke, Komposition und Livemusik: Janek Vogler, Georgy Vysotsky

Mit: Enrique Keil, Janek Vogler, Georgy Vysotsky

„Im Traum schweben“ ist eine Geschichte über die Kraft der Sprache und den Mut, Unbekanntes zu entdecken. Kurz vor dem Einschlafen oder dem Erwachen entstehen oft die tollsten Träume. Fragen wie: „Kann man Meeresrieseln malen? Wie viele Worte passen in einen Atem? Wie funkeldunkelt man im Hellen?“ kommen auf. Inspiriert von Christian Morgenstern, Shel Silverstein und weiteren Wortartisten, gehen zwei Musiker und ein Schauspieler auf eine poetische Reise, in der auch mal die Stille Königin sein wird. Ein Theatererlebnis für Plappermäuler, Alleswissenwoller, Leisehörer und Nochstaunenkönner, das neben den Vorstellungen im tif-Foyer auch mobil buchbar ist.

Lehrersichtprobe: Mittwoch, 13. Dezember, 19 Uhr, tif-Foyer, Anmeldung über JUST: 0561.1094-400 oder theaterpaedagogik@staatstheater-kassel.de

Premiere: Samstag, 16. Dezember, 15 Uhr, tif-Foyer

 

 

KONZERTE

 

Winter Wonderland – A Swingin’ Christmas Show

Nigel David Casey, Henrik Wager und Andreas Wolfram (The Pack)

“The Pack”: Nigel Casey, Henrik Wager, Andreas Wolfram

Ladies: Katja Friedenberg, Tabea Henkelmann, Judith Lefeber

Host: Insa Pijanka, Bandleader: Patrik Ringborg
Nach dem großen Erfolg in der Spielzeit 2016 /17 liefert das Staatsorchester Kassel auch in diesem Jahr den passenden Soundtrack für eine besinnliche Weihnachtszeit: Swing vom Feinsten mit den Rat-Pack-Legenden Frank, Dean und Sammy. Ganz im Stil der großen Las Vegas Shows der 50er und 60er zaubert das Staatstheater ein musikalisches „Winter Wonderland“ auf die Bühne, bei dem das Lametta am Christbaum mitswingt – natürlich mit Hits wie „Rudolph the Red Nosed Reindeer“ und „White Christmas“.

Wiederaufnahme: Sonntag, 3. Dezember, 18 Uhr, Opernhaus

 

  1. Kammerkonzert: Consortium Casselanum

Barocke Weihnacht unterm Herkules – Werke von J. S. Bach, Buxtehude, Chelleri, Händel und Telemann

Das Consortium Casselanum ist bekannt für seine stimmungsvollen Weihnachtskonzerte. Das diesjährige Programm lädt zu barocken Highlights und Neuentdeckungen ein. Neben der h-Moll-Suite von J. S. Bach erklingen – passend zum 300. Geburtstag des Kasseler Herkules – 
Instrumentalstücke aus der gleichnamigen Oper von Georg Friedrich Händel. Des Weiteren steht eine Suite von Fortunato Chelleri auf dem Programm, der zu Beginn des 18. Jahrhunderts Hofkapellmeister in Kassel war.

Montag, 11. Dezember, 19.30 Uhr, Opernfoyer

 

  1. Sinfoniekonzert

Claude Debussy: La Mer (Das Meer) Drei sinfonische Skizzen

Alfredo Casella: Sinfonie Nr. 2 c-Moll op. 12

Dirigent Francesco Angelico

»Sie wissen vielleicht nicht, dass ich der schönen Laufbahn eines Seemanns bestimmt war, und dass nur die Zufälle des Lebens mich davon abgebracht haben. Nichtsdestoweniger habe ich ihm [dem Meer] eine aufrichtige Leidenschaft bewahrt.«, schrieb Claude Debussy 1903, während er gerade an den drei sinfonischen Skizzen „La Mer“ arbeitete. Heute ist das Werk seine beliebteste Komposition – und der schönste Beleg für den Zauber, den das Meer ausübt.

Der 1883 in Turin geborene Komponist Alfredo Casella studierte bei Gabriel Fauré in Paris. Hier schrieb er, inspiriert von Mahler und Strauss, 1908 /09 seine vielschichtige zweite Sinfonie, mit der er der italienischen Sinfonik international zu neuer Geltung verhalf. In seiner Heimat Italien ist Casella einer der populärsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, während sich das Werk in Deutschland bislang selten in den Konzertprogrammen findet.

Montag, 18. Dezember, 20 Uhr, Stadthalle

 

Pop in Concert: Back to the 80s

Mit Musik von Depeche Mode, Pet Shop Boys, Genesis, Billy Joel, Madonna, Michael Jackson, The Police, David Bowie, Frankie Goes to Hollywood, Eurythmics, a-ha und vielen mehr

Mit Viviane Essig, Judith Lefeber, Henrik Wager, Andreas Wolfram

Dirigent: Rasmus Baumann, Bühne und Kostüme: Sibylle Pfeiffer, Moderation: Insa Pijanka

„Wer sich an die 80er erinnern kann, hat sie nicht miterlebt“, sagte Pop-Ikone Falco über das Jahrzehnt der wilden und verrückten Trends mit Neon, Föhnfrisuren, Schulterpolstern und rockigen Lederjacken. Auch musikalisch waren die 80er eine der vielseitigsten, kreativsten und buntesten Dekaden des 20. Jahrhunderts. Handys gab’s noch nicht, und Computer waren so groß wie Traktoren, dafür stand das Mixtape auf Kassette hoch im Kurs. Wer saß nicht stundenlang vor dem Radio, um den einen Song auf Kassette zu bannen? Wer hat nicht noch einige besonders liebevoll gestaltete Tapes zu Hause und kann sich nicht von ihnen trennen? Folgen Sie also dem Staatstheater Kassel auf die Zeitreise in dieses einmalige Jahrzehnt, auf eine musikalische Entdeckungsreise. Und natürlich können Sie in Ihrem weißen Golf 1 Cabrio vorfahren …

Preview: Sonntag, 31. Dezember, 15 Uhr, Opernhaus

Premiere: Sonntag, 31. Dezember, 19.30 Uhr, Opernhaus

 

Jazz-Brunch

Musik aus dem American Songbook u. a.

Mit Urban Beyer (Trompete), Rolf Rasch (Saxophon), Christoph Baader (Posaune), Donato Deliano (Klavier), Rolf Denecke (Bass), Tobias Schulte (Schlagzeug), als Gast: Alfred Wurm (Klarinette)

Beginnen Sie entspannt den Sonntagmorgen mit Musik aus den frühen Tagen des Jazz, Musik, wie sie in New Orleans erklungen ist. Mit Titeln wie “High Society”, “Muskrat Ramble”, “Hello Dolly” oder “Basin Street Blues”. Daneben werden wieder wunderbare Standards aus dem American Songbook gespielt. Das Programm verspricht beste Unterhaltung bei grandioser, zeitloser Musik und wunderbarem Essen.

Sonntag, 10. Dezember, 10 Uhr, Opernfoyer, Eintritt: 35 Euro inkl. Essen, Getränke und Konzert

 

 

EXTRAS UND GASTSPIELE

 

Operncafé. Einführungsveranstaltung zu „Lucio Silla“

Mit Jörg Halubek (musikalischer Leiter), Stephan Müller (Regisseur), Elizabeth Bailey (Giunia) Maren Engelhardt (Cecilio), Lin Lin Fan (Celia), Bénédicte Tauran (Cinna), Bassem Alkhouri (Aufidio), Tobias Hächler (Lucio Silla), Klavier: Serena Stella, Moderation: Dr. Ursula Benzing

Ein Tyrann, der sich besinnt und am Ende einer langen Schreckensherrschaft Gnade walten lässt? Das ist heute nichts als politisch-soziale Utopie. Und dennoch ist verbürgt, dass der römische Potentat Lucius Cornelius Sulla, historisches Vorbild für Lucio Silla, so handelte. In Mozarts Oper herrschen zunächst Intrige, Lüge und Angst unter den Menschen, und der Ruf nach Freiheit, im Privaten wie im Öffentlichen, wird immer lauter.

Wie Mozart in diesem Werk zu einem fesselnden Wechselspiel von Text und Musik fand und warum Regisseur Stephan Müller so viel Lebensrealität in dieser atemberaubenden Oper sieht – das alles erfahren Sie beim Operncafé. Natürlich auch mit einer Pause für Kaffee und Kuchen.

Samstag, 2. Dezember, 15 Uhr, Opernfoyer   Eintritt frei

 

Preisverleihung: Kulturförderpreis der Stadt Kassel 2017

Ausgezeichnet werden das musikalische Jugendprojekt Klang Keller e.V., die Galerie LAGE sowie das Stadtentdecker-Team des VikoNauten e.V. Zudem wird ein undotierter Sonderpreis an die Evangelischen Kirchengemeinden Kassel-Mitte an der Martinskirche und die Katholische Pfarrei St. Elisabeth für ihre herausragende kulturelle Arbeit in der Innenstadt verliehen.

Sonntag, 3. Dezember, 11.30 Uhr, Schauspielhaus

 

Weihnachtskonzert: „Psallite – weihnachtliche Chormusik“ mit dem CANTAMUS-Jugendchor und Cantiamo Piccolo

Leitung: Maria Radzikhovskiy, Andreas Cessak

Es erklingen Werke von Johannes Brahms, Francis Poulenc, Benjamin Britten sowie traditionelle Weihnachtslieder.

Mittwoch, 6. Dezember, 18 und 20 Uhr, Opernfoyer   12 / 7 Euro

 

American Drama Group Europe: A Christmas Carol

Theater in englischer Sprache

Inszenierung: Richard Clodfelter

Die berühmte Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens erzählt vom geizigen und gefühlskalten Geldverleiher Ebenezer Scrooge, der sich auf wundersame Weise in der Nacht vor Weihnachten zum fürsorglichen und großzügigen Geschäftsmann und Freund wandelt. Der Theaterversion der American Drama Group gelingt es, den Spaß und den Ernst des Stücks zu treffen. Also nicht erschrecken: London’s calling! “The wealthiest city in the world was the city with the most poor in the world.”

Freitag, 8. Dezember, 19.30 Uhr, Opernhaus   21 / 10 Euro

 

Förderverein Kasseler Jazzmusik e.V. präsentiert:

Jazz im tif: Max Hacker Trio mit “What do you mean?”

Mit Max Hacker (Saxophon, Bassklarinette, Altflöte), Lars Gühlcke (Kontrabass), Roland Schneider (Schlagzeug)

Das Album „What do you mean?“ ist ein glühendes Beispiel für einen Ausdruck, der wie aus einem Geist oder Groove geprägt scheint. In seinem dritten Album nimmt Max Hacker unter anderem das Repertoire und die Herangehensweise von John Coltrane und Joe Henderson als Ausgangspunkte für einnehmend spontane und kollektive Kreativität an der Seite von Schlagzeuger Roland Schneider und Bassist Lars Gühlcke.

Donnerstag, 14. Dezember, 20.15 Uhr, tif – Theater im Fridericianum            16 / 12 Euro                  

 

Verführbar [38]: Warum nicht?

Mit Mitgliedern des Schauspielensembles

Eine theatrale, vielleicht musikalische, möglicherweise nackte und verzweifelte Suche nach dem Sinn des Lebens und Sterbens. Wahrscheinlich sterbenskomisch. Kommt … Warum nicht?

Freitag, 22. Dezember, 23 Uhr, tif-Foyer          6,50 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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