MT erleidet leider Pokal-Aus gegen Leipzig

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Julius Kühn

Der Traum vom Erreichen des Final Four im DHB-Pokal ist ausgeträumt für die MT Melsungen. Im Achtelfinalspiel gegen den SC DHfK Leipzig unterlagen die Nordhessen vor 3.236 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach-Halle mit 22:27 (12:15). Nur kurz in der ersten Hälfte, als sie einen 1:4-Rückstand in eine 10:7-Führung wandelte, präsentierte sich die MT auf Augenhöhe mit ihrem Gegner oder gar leicht überlegen. Danach verhinderte eine Vielzahl an technischen Fehlern ein besseres Spiel und vor allem ein besseres Ergebnis. Acht Tore von Tobias Reichmann waren zu wenig, um die Gäste, bei denen mit Lukas Binder, Maximilian Jahnke, Niclas Pieczkowski und Philipp Weber mit je vier Treffern die erfolgreichsten Schützen waren, in die Knie zu zwingen.

Melsungen tat sich schon zu Beginn schwer gegen eine massierte Leipziger Deckung, die schnell auf den Beinen war, gegen Julius Kühn wie auch gegen Dener Jaanimaa früh herausrückte und die Räume damit eng machte. Jene beiden waren zwar dennoch die ersten Torschützen der MT, vermochten allerdings lediglich den Rückstand mit 2:4 in Grenzen zu halten (7.). Nur drei Minuten später hatte dann Tobias Reichmann mit einem blitzsauberen Hattrick die Partie zum 5:4 gedreht.

Die Gastgeber waren damit fortan in der Lage, jeweils vorzulegen und den SC damit unter Druck zu setzen. Was gelang, weil Lasse Mikkelsen die Bälle geschickt verteilte und seine Nebenleute ihre Möglichkeiten nutzten. Ganz abschütteln ließen sich die Gäste dennoch nicht. Erst als Johan Sjöstrand im Siebenmeterduell gegen Yves Kunkel siegreich blieb und Julius Kühn zum 10:7 einnetzte (20.) schien es, als könne sich die MT befreien.

Ein Trugschluss. Denn einen Fehlwurf und zwei technische Fehler später hatte Lukas Binder bereits wieder ausgeglichen und Franz Semper den Gast zurück in Vorlage gebracht. Als Marino Maric zu allem Überfluss auch noch auf die Strafbank musste, legte Lukas Binder gleich zweimal zum 12:15 nach und bescherte den Gästen damit eine recht komfortable Pausenführung.[metaslider id=5142]

Mit Nebojsa Simic zwischen den Pfosten, Jeffrey Boomhouwer auf Linksaußen sowie Philipp Müller als Verstärkung in der Abwehr brachte Michael Roth zum Wiederbeginn frische Kräfte. Eine Leistungssteigerung seiner Sieben erzielte er dadurch nicht. Zwar machte Tobias Reichmann das erste Tor der zweiten Hälfte, danach aber zog Leipzig das Tempo an. Sogar in Unterzahl, als Alen Milosevic draußen saß, trafen Benjamin Meschke und Franz Semper zum 14:19 (35.).

Julius Kühn

Zwar gaben die Sachsen von diesem Vorsprung zwischenzeitlich auch mal wieder etwas ab, vermochten aber im richtigen Moment immer wieder zuzulegen und die Vielzahl an Misgeschicken im Melsunger Offensivspiel zu nutzen. Ob Tobias Reichmanns Fangfehler oder Dener Jaanimaas Schlagwurf über die Latte – all das half den Gästen, immer wieder auf ihre fünf Treffer Abstand zurückzukommen. Mehr noch: Maximilian Jahnke machte sechs daraus (18:24 45.).

Selbst in Überzahl schafften es die Rot-Weißen nicht, wieder näher heranzukommen. Der SC DHfK präsentierte sich wacher, aggressiver und in den entscheidenden Momenten einfach abgeklärter. Erkämpfte Bälle der Melsunger, von denen es trotz allem einige gab, wurden im Vorwärtsgang meist direkt wieder hergeschenkt, mitunter noch bevor das Leder die Mittellinie überhaupt wieder überschritten hatte. Als Leipzigs Coach André Haber nach etwas mehr als 50 Minuten zur Auszeit bat, war die Vorentscheidung beim Stand von 19:26 bereits gefallen.

In der verbleibenden Spielzeit musste Leipzig nicht viel mehr tun als seinen Vorsprung zu verwalten. Allein Nebojsa Simic stemmte sich mit Macht gegen eine noch höhere Niederlage, vermochte mit seinen vielen Paraden jedoch auch kein entscheidendes Signal mehr zu setzen. Kamen dennoch Bälle auf das Leipziger Gehäuse, stand da ein überragender Milos Putera, der sich nach Spielende als einer der Matchwinner feiern lassen durfte. Mehr als eine leichte Ergebniskosmetik ließ er in den Schlussminuten nämlich nicht mehr zu.

Stimmen zum Spiel

MT-Trainer Michael Roth: Herzlichen Glückwunsch an die Leipziger zum verdienten Sieg. Mitentscheidend war, dass sie ab der 20. Minute, als wir gerade Zugriff aufs Spiel bekommen hatten, ihren Rückstand schnell wieder aufholen konnten. Und das nicht aus eigener Kraft, sondern weil wir es ihnen mit unseren technischen Fehlern geschenkt haben. Ab diesem Zeitpunkt war das Spiel eigentlich schon weg. Wir hatten in Nettelstedt schon Probleme mit dem Angriff. Wir kriegen momentan einfach keine zweite und dritte Welle hin. Jetzt müssen wir unser Ausscheiden abhaken und uns schnell auf Sonntag konzentrieren.

SC DHfK-Trainer André Haber: Natürlich sind wir sehr froh und freuen uns riesig, dass wir eine Runde weiter sind. Es war uns klar, dass das hier eine sehr schwere Partie wird, aber es hat sehr viel von dem gegriffen, was wir im Training in der vergangenen Woche vorbereitet haben. Wir hatten über 60 Minuten eine sehr gute Torhüterleistung und eine Abwehr, die ganz stark geackert hat. Wir haben auch nicht den Kopf verloren, als die MT plötzlich in Führung ging, sondern unseren Plan durchgezogen. Ausgezeichnet war, dass von allen Positionen Torgefahr ausging. Das war sicher einer der Schlüssel zum Erfolg.[metaslider id=9316]

MT-Vorstand Axel Geerken: Wir waren in der ersten Hälfte eigentlich ganz gut dabei, haben uns dann aber durch technische Fehler selbst rausgebracht. Phasenweise schien es fast, als wären die Spieler regelrecht blockiert. Es ist enttäuschend, dass wir jetzt im Pokal nicht mehr mitspielen können. Gut ist es vielleicht allenfalls im Hinblick auf das Spiel am Sonntag gegen Magdeburg, in das wir nun wirklich alles hineinlegen müssen.  Wir müssen uns schütteln, neu konzentrieren und eine bessere Leistung bringen.

SC DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther: Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft. Vor allem, weil wir in dieser Partie heute alles andere als Favorit waren. Die letzten drei Wochen liefen nicht gut. Gegen Nettelstedt hätten wir gern mehr mitgenommen als einen Punkt, aber in Berlin und Magdeburg muss man nicht unbedingt gewinnen. Aber die Mannschaft ist so ehrgeizig, dass sie am besten in jedem Spiel etwas mitnehmen will. Bemerkenswert, wie die Spieler mit diesem Vorhaben umgegangen sind. Außerdem haben wir uns vor der Saison schon entschieden, im Pokal alles zu geben. Einfach um das Erlebnis Hamburg und Final Four noch einmal mitzunehmen.

Statistik

Dener Jaanimaa

MT Melsungen: Sjöstrand (5 Paraden / 16 Gegentore), Simic (11 P. / 11 G.); Maric 2, Kühn 5, Lemke, Golla, Reichmann 8/4, Mikkelsen 1, Danner 1, P. Müller, Boomhouwer, Schneider, Allendorf, Jaanimaa, Haenen – Trainer Michael Roth.

SC DHfK Leipzig: Putera (16 P. / 20 G.), Vortmann (bei zwei Siebenmetern, 0 P. / 2 G.); Semper 3, Rojewski 2, Jurdzs, Krzikalla 3, Binder 4, Janke 4, Pieczkowski 4, Kunkel, Roscheck, Weber 4/1, Rivesjö, Strosack, Meschke 2, Milosevic 1 – Trainer: André Haber.

Schiedsrichter: Christian vom Dorff / Fabian vom Dorff (Kaarst)

Zeitstrafen: 2 – 6 Minuten (Maric 26:05 – Roscheck 11:32, Milosevic 32:44, Weber 47:12)

Strafwürfe: 4/4 – 2/1 (Kunkel scheitert an Sjöstrand 14:13)

Zuschauer: 3.236 in der Rothenbach-Halle, Kassel

Das nächste Spiel:
So., 22.10.17, 12:30 Uhr, MT Melsungen – SC Magdeburg, Rothenbach-Halle Kassel

 

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