Wer wischt das Blut weg? Teil III

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LichtBlick (e) des Fußballs

 

 

Der Start ist schon mal gelungen… zumindest in der 2. Fußball-Bundesliga. Mit einem 1:0 Auswärtssieg beim VfL Bochum hat der FC St. Pauli einen Saisonstart nach Maß erwischt. Sehr erfreulich!

 

Weniger erfreulich läuft’s momentan beim deutschen Vorzeigeclub, dem FC Bayern München. Nachdem man es in München ja nun mal gar nicht gewohnt ist, Absagen zu erhalten, war das Desinteresse von Philipp Lahm am Posten des Sportdirektors ein erster Schlag ins Gesicht.

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Das sah man in München zunächst ganz entspannt und sagte sich, wenn’s der Lahm nicht macht, macht’s halt ein anderer. So tingelte Rummenigge zunächst durch Deutschland und dann durch Europa und handelte sich eine Absage nach der anderen ein. Ob Kahn, Sagnol, Eberl, van Bommel – keiner wollte den Job an der Säbener Straße.

 

Ob auch Lothar Matthäus oder Boris Becker gefragt wurden, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber zu den Beiden später mehr…

 

Nun muss es also der ehemalige Publikumsliebling Hasan Salihamidzic machen. Ob er außer Publikumsliebling zu sein eine weitere Qualifikation hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber er ist wohl durchaus ein netter Kerl.

 

Dass dies aber in diesem Sommer nicht die einzige Baustelle an der Isar bleiben sollte, verwundert schon ein wenig. Nach der enttäuschenden Vorsaison, in der es weder den DFB-Pokal noch die Champions League Trophäe gab, soll diese Saison wieder alles besser werden. Aber danach sieht es gerade nicht unbedingt aus. In den Vorbereitungsspielen gab’s Niederlagen gegen die beiden Mailänder Clubs, ebenso wie gegen Neapel, den FC Arsenal und FC Liverpool. Auch wenn sie versuchen, nach außen Ruhe auszustrahlen… es brodelt in den Herren Rummenigge und Hoeneß.

 

Dazu passt dann auch noch die Transferpolitik. Nach dem Flop mit dem Portugiesen Renato Sanchez aus der Vorsaison, ist man im Wettbieten um den chilenischen Ausnahmekönner Alexis Sanchez unterlegen und auch Leon Goretzka wird kommende Saison (noch) nicht das Bayern Trikot tragen. Da man in München aber wie jeden Sommer glanzvolle Namen präsentieren muss, wildert man halt auf der Reservebank von Real Madrid und verpflichtet James Rodriguez. Eigentlich hat man für den Kolumbianer gar keinen Platz in der Startelf, ohne Thomas Müller zu opfern.

 

Dazu ein unbekannter Franzose und zwei Spieler von der TSG Hoffenheim. Für die Ansprüche in der Bundesliga mag das angesichts des Wettbewerbsvorteils genügen, für die europäische Spitze sicherlich nicht. Das soll’s jetzt aber auch vorerst zum FC Bayern München gewesen sein, denn ich möchte mich heute mal einem ganz anderen Thema widmen und zwar…

 

…was machen eigentlich Fußballprofis oder Trainer, wenn sie ihre Karriere beendet haben?

 

Manche haben entsprechend vorgesorgt und ihr üppig verdientes Geld gut angelegt, so dass sie ein ruhiges und sorgenfreies Leben führen können.

 

Andere können ohne die öffentliche Aufmerksamkeit nicht leben und bleiben uns, in welcher Form auch immer, erhalten. Bei manchen tut es weh, wenn man sie wiedersieht.

 

Hätten Thomas Hässler, Mario Basler, Ailton, David Odonkor oder Thorsten Legat nicht das Bild des guten Fußballers in meinem Kopf erhalten können? Nein, sie müssen durch’s Verdummungs-TV auf RTL tingeln, um sich bis auf die Knochen zu blamieren. Sie fressen Mehlwürmer im Dschungel oder lassen sich rund um die Uhr in einem Wohncontainer einsperren und überwachen.

 

Die Schlaueren, wie Thomas Helmer, bekommen TV-Formate, die nicht peinlich und sogar manchmal sehenswert sind.

 

Die Masse der aussortierten Fußballprofis sieht man als sogenannte Experten ständig auf dem Bildschirm. Eigentlich ist bei jeder Fußballübertragung einer von ihnen am Start. Aber auch da gibt es solche und solche. Die Peinlichen wie Lothar Matthäus, Oliver Kahn, Jens Lehmann, Matthias Sammer oder Peter Neururer. Manchmal kommt selbst Boris Becker, ausgewiesener Fan des FC Bayern München,  um die Ecke und gibt seine Ratschläge und Weisheiten zum Besten. Und dann gibt’s natürlich auch die Unterhaltsamen wie Mehmet Scholl, Heribert Bruchhagen oder Günter Netzer. Und Hans Meyer natürlich. Er ist der Gott unter den Experten!

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Reingezwängt in grenzwertige Kleidung von Sendern oder Sponsoren äußern sich unsere Fachleute zum aktuellen Fußballgeschehen und sagen ganz besonders kluge Sachen, wie

 

  • Bayern München wird Deutscher Meister.
  • Borussia Dortmund ist erster Verfolger.
  • RB Leipzig muss man ernst nehmen.
  • Mario Götze wird nächste Saison explodieren. (Originalton Matthias Sammer)
  • Die Aufsteiger werden es erfahrungsgemäß schwer haben, die Klasse zu halten.
  • Lewandowski wird vermutlich Torschützenkönig, falls nicht, wird’s der Aubameyang.
  • Der Champions League Titel geht nur über Madrid, Barcelona oder München.

 

Da stellt sich mir die Frage: Was soll das?

 

Jedes Jahr die gleichen Phrasen. Kein Mut für gewagte Prognosen. Keine Phantasie für irgendwas. Es könnte einem ja womöglich hinterher um die Ohren gehauen werden. Mir ist das egal, deshalb gibt’s exklusiv an dieser Stelle die etwas anderen Vorhersagen…

 

Achtung! Spoiler Alarm. Wer sich die Spannung hinsichtlich der kommenden Saison bewahren will, darf jetzt nicht weiterlesen…

 

  • Deutscher Meister in der Saison 2017/18 wird der FC Schalke 04.
  • Im Finale der Champions League wird Pep Guardiola als Trainer stehen.
  • Manchester City wird englischer Meister und der FC Barcelona gewinnt den Titel in Spanien.
  • Die Absteiger sind unter den Vereinen FC Augsburg, Hannover 96, Hertha BSC Berlin, Eintracht Frankfurt, Hamburger SV und SC Freiburg zu finden, wobei ich die 3 Erstgenannten favorisiere.
  • Mario Götze ist ein Bravo-Posterboy mit gestylter Frisur, aber kein Spitzenspieler.
  • Bei Boris Becker heißt es im Januar Kakerlaken statt Kaviar und wir sehen ihn auf dem Center Court (Feuerstelle) des kommenden RTL-Dschungelcamps.

 

Zu Risiken und Wettverlusten hinsichtlich der hier aufgeführten Prognosen kann das Nordhessen Journal leider keine Verantwortung übernehmen.

 

Angesichts des Neymar-Wechsels vom FC Barcelona zu PSG Paris, bedanke ich mich für das wohl letzte original unterschriebene Barca-Trikot des Brasilianers bei meinem Freund Daniel E. und verabschiede ich mich heute mit einem weinenden Auge.   /DeepBlue

 

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LichtBlick(e) des Fußballs II.

 

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